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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Lord Dattatreya

Jenseits von Konzepten

Lord Dattatreya

Die Lehrer auf den verschiedenen Ebenen der Schöpfung sind Ausdruck des einen Prinzips des Lehrens. In der alten indischen Weisheit wird dieses Prinzip ‚Dattatreya‘ genannt. Dattatreya ist im Universum der grosse Lehrer oder das „Guru-Prinzip“. Alle Lehrer sind Formen von Dattatreya, er ist das Oberhaupt der Hierarchie auf allen Globen. Für unsere Hierarchie, die grosse Weisse Bruderschaft, ist Maitreya das Oberhaupt, während Dattatreya sich über die grosse Sonne Sirius manifestiert hat und dort das Oberhaupt der grossen Weissen Bruderschaft ist. Das Sirius-System, im Osten auch ‚Dattatreya Mandala‘ genannt, ist der Lehrer für unser Sonnensystem. Über Sirius kam die Energie der Synthese zu unserem Planeten herab. Sirius wird auch der Hundsstern oder Stern des Südens genannt, auf Sanskrit Sarama (‚Hund‘). Auch Agastya, Meister Jupiter, kommt vom Hundsstern; er wirkt vom Süden aus und seine Ashrame liegen in der südlichen Hemisphäre. Maitreya arbeitet vom Norden aus.

Maitreya und Dattatreya sind Atreyas, was die Kinder von ‘nicht drei’ bedeutet. Es meint, dass sie allerhöchste Seelen sind, die nicht durch das Dreieck der Schöpfungskräfte gebunden sind. Es ist der Zustand von Vater-Mutter ohne das Stadium des Sohnes, ein Ausdruck von Macht und Liebe. Sie vermitteln die göttliche Gegenwart, welche den Suchenden zu sich emporhebt. Erhabene Wesen wie Dattatreya sind jenseits mentalen Verstehens. Menschen bauen um sie herum Konzepte und fühlen sich dabei wohl. Auch Lehren sind Formen von Konzepten. Sie inspirieren das Denken und mögen zur buddhischen Ebene emporheben. Besonders im Westen sind wir mehr auf Lehren und das entsprechende mentale Verstehen ausgerichtet. Lehrer sind ihrem Wesen nach jedoch dazu da, die Gegenwart zu vermitteln und so den Seelen Befreiung zu verleihen. Dattatreya und Krishna haben ein Leben jenseits von Konzepten zum Ausdruck gebracht, sie sind die direkte Verkörperung der Wahrheit.

Inkarnationen von Dattatreya

Auch wenn Dattatreya uns stets seine Gegenwart subtil gibt, fühlen wir uns besser, wenn er physisch gegenwärtig ist. Vor Urzeiten sandten Seher die Bitte zum Himmel, der Herr möge sich physisch auf dem Planeten inkarnieren. Aus Mitgefühl für die Wesen und um sie zu leiten, stieg der Herr als Lehrer in die Schöpfung herab und gab sich selbst so ein zweites Mal in die Schöpfung. Er wird daher auch ‚Sri Guru Datta‘ genannt; ‚Datta‘ bedeutet der sich Gebende. Er erschafft den Pfad und hilft all jenen, die sich entschieden haben, ihn zu gehen, so dass sie sich als unsterbliche und göttliche Lichtwesen erkennen können. Dattatreya wird daher als der Herr des Yoga angesehen.

Die Personifizierung des Herrn als Dattatreya ist sehr geheimnisvoll und rätselhaft. Er wird nur von Eingeweihten erkannt. Die Art seines Lehrens ist für die Schüler unbegreiflich, bis sie selbst ganz vollendet sind. Unter den grossen Wesen, die in den Zeiten von Lemurien auf diesen Planeten herabstiegen und bei uns blieben, um uns zu helfen, ist der Erste unter denen, die in den östlichen Schriften aufgezeichnet sind, Kapila, dann Dattatreya, dann Ganesha oder Ganapati und Hanuman. Diese vier grossartigen kosmischen Intelligenzen befinden sich jenseits der drei Qualitäten. Sie sind nicht nur auf der Erde, sondern in jedem Menschen im Muladhara, um uns beim Aufstieg zu helfen. Sie arbeiten durch die vier Blütenblätter des Muladhara: im östlichen Blütenblatt ist der Sitz von Kapila, im südlichen Blütenblatt der Sitz von Dattatreya, im westlichen Blütenblatt ist der Sitz von Ganapati und im nördlichen Blütenblatt der Sitz von Hanuman. Sie können gleichzeitig auch zwischen dem Sahasrara und Ajna arbeiten.

Im Kali Yuga war Dattatreyas erste Inkarnation Sripadha Srivallabha (ca. 1320-1350 AD), gefolgt von Narasimha Saraswati (1378-1459), Vasudevanand Saraswati (1854–1914) und Akkalkot Maharaj (gest. 1878). Auch Shirdi Sai Baba und Satya Sai Baba werden als seine Manifestationen betrachtet. Es gibt viele Avatare von Dattatreya; er wirkt gleichzeitig durch mehrere Körper und es gibt weitere Manifestationen.

Mystisch und unerklärbar

Ihr Wirken ist sehr mystisch und ihre Manifestation ist unerklärbar. Sie wirken mehr mit dem Licht der Seele als mit dem Denken - von Seele zu Seele. Weder Materie noch Denken existieren für sie und sie verfügen über eine hochgradige aussersinnliche Wahrnehmung. Sie stimulieren das yogische Bewusstsein und erfüllen auch persönliche Bedürfnisse, um das Leiden der Persönlichkeit zu lindern.

Da ihre Lehren und ihre Lebensweise für uns, besonders im Westen, nicht konsistent und zu mystisch sind, gehen wir daher den Pfad von Maitreya. Diesen Pfad hatte Krishna als komplementäre Energie eingerichtet mit einer Yoga-Schule, deren Oberhaupt Maitreya ist. Die Arbeit von Maitreya und der Meister des Himalayas ist sehr systematisch und für Menschen, die mit Materie und Denkvermögen verbunden sind, verständlich und nachvollziehbar. Der Yoga-Pfad enthält Schritte, die sich auf Materie, Emotionen, Denken, Buddhi und die Seele beziehen. Wir erhalten aus Büchern oder von einem Eingeweihten Techniken zusammen mit Anweisungen, wie sie anzuwenden sind. Uns wird ein Plan gegeben, und es liegt an uns, ihn auszuführen. Diese Methode wird besonders von mental ausgerichteten Personen geschätzt. Da der grösste Teil der Menschheit sich mental entwickelt, kommt diese Technik mehr und mehr zur Anwendung.

Der Weg von Dattatreya ist ein Pfad der völligen Hingabe und Unterwerfung, ohne einen Zweifel aufkommen zu lassen. Der Jünger löst sich ganz von seinem Denken, um mit dem Meister verschmelzen zu können. Er akzeptiert voller Hingabe alles, was der Meister tut, auch wenn es unsinnig erscheinen mag. Wenn der Meister erkennt, dass sein Schüler alles tut, was er von ihm verlangt, kann sich die Transformation wie ein Blitz ereignen, durch eine Berührung oder einen Blick. Es ist eine uralte Technik, bei der der Meister ausschliesslich mit der egozentrischen Natur seiner Jünger arbeitet. Die Meister von Dattatreya haben ihre eigenen Ausbildungsmethoden, die ein normaler Mensch nicht verstehen kann. Nur mit einem unbeugsamen und unbedingten Glauben an den Meister können Menschen ihnen folgen.

Bei dem Yoga-Pfad für die mental orientierten Menschen übernimmt der Lehrer keine Verantwortung für das Karma des Jüngers; der Jünger arbeitet es in Unabhängigkeit aus, indem er mit den gegebenen Techniken arbeitet. Erst wenn er einen Punkt seines Weges erreicht hat, wo er das Unabhängigkeitsstreben nicht mehr aufrechterhalten kann, begegnet er seinen wahren Meister und kann ihm folgen.

Da alle Lehrer Formen von Dattatreya sind, kann im Yoga Dattatreya angerufen werden. Wir können uns vorstellen, wie er auf unserer Stirn gegenwärtig ist und die drei Nadis, Ida, Pingala und Sushumna von ihm ausgehen.

In dem Masse wie wir Sri Guru Datta oder den Lehrer in einer Form visualisieren, gibt er uns seine Gegenwart durch diese Form. Jede Form kann dabei ein Medium für den Austausch mit dem Lehrer sein.

Der mit Dattatreya verbundene Saatklang ist DRAM, der Wünsche erfüllen kann und Segen für irdische und überirdische Erfüllung verleiht. „OM DRAM“ wird mit der Einatmung und der Ausatmung geäussert, um die Gegenwart von Dattatreya im eigenen Wesen zu begründen.

Maitreya wirkt durch die Zwillinge, während Dattatreya durch den Schützen wirkt. Es sind zwei gegenüberliegende Zeichen, die einander ergänzen und unterstützen. Der Zwillinge-Vollmond ist das Fest von Lord Maitreya, dem Christus; der Schütze-Vollmond wird in Indien als das Fest von Lord Dattatreya gefeiert. Zurzeit ist im Osten der Schütze-Vollmond am wichtigsten und im Westen der Zwillinge-Vollmond. In Zukunft wird der Löwe-Vollmond für alle die grösste Bedeutung bekommen, wie es Meister Djwhal Khul vorhersagt, weil wir dabei gleichzeitig die Energien des Zwillinge- und Schütze-Vollmonds erfahren können.

Symbolik von Dattatreya

Dattatreya ist eine Inkarnation des zweiten Logos und der Repräsentant der Energien des ersten, zweiten und dritten Strahls auf unserem Planeten. Er wird mit drei Köpfen dargestellt, welche für diese drei Hauptstrahlen stehen. Wir rufen diese dreifältige Energie an durch die Sloka “Gurur Brahma, Gurur Vishnuhu, Gurur Devo Maheshvaraha„. Dattatreya ist der Guru, der als Brahma, Vishnu und Shiva den Willen, die Liebe und die Intelligenz stimuliert, und er ist zugleich der absolute Herr, den wir mit „Guru Sakshat Parambrahma” ansprechen.

Das Symbol von Dattatreya ist das gleichseitige Dreieck mit 10 Punkten, die Dekade, die in vielen Weisheitslehren verwendet wird. Seine reine geometrische Form ist das Dreieck in einem Kreis und einem Punkt im Zentrum. Es wird von fortgeschrittenen Schülern des Okkultismus verwendet. Für Menschen, die mehr formorientiert sind, wird Dattatreya als ein Mann mit drei Köpfen und vier Armen dargestellt, der in seinen Händen vier Werkzeuge hält. Er lehnt sich dabei an eine Kuh an. In der vedischen Symbolik steht die Kuh für die Schöpfung und auch für unsere Erde, die uns Fülle, reiche Erfahrungen und Glück bringt.

Dattatreya wird mit vier Hunden dargestellt und es heisst, dass er immer von Hunden umgeben ist. Hunde haben ein sehr gutes Gehör und ihre Gegenwart weist uns darauf hin, dass wir stille sein und auf den subtilen Klang lauschen sollten: nach innen hören und dann aussen sprechen. Die Griechen kannten den dreiköpfigen Hund Cerberus, der das Tor zur Unterwelt hütet. Der dreiköpfige Herr, Lord Dattatreya, wird mit diesem Hund gleichgesetzt. Er unterstützt uns durch Klang und führt uns durch Klang den Pfad der Sushumna zum Kopfzentrum empor.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Dattatreya. Symbol und Bedeutung / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen ( www.kulapati.de ).