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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Wassermann

Erster Teil

Die Energie der Synthese

Die Erde dreht sich wie ein Kreisel, dessen Achse langsam schwankt. Dadurch verschiebt sich die scheinbare Bahn des Tierkreises: der Frühlingspunkt der Tagundnachtgleiche wandert und geht rückläufig alle 2160 Jahre in ein neues Tierkreiszeichen. Diese symbolische Reise verleiht den Zeitaltern die Merkmale des jeweiligen Zeichens. In jüngster Zeit sind wir in den Wassermann eingetreten, daher wird das Weltgeschehen besonders durch die Qualitäten dieses Zeichens gefärbt. Der jährliche Gang der Sonne durch den Wassermann (20.1. - 19.2.) verstärkt noch sein Wirken.

Die Wassermann-Energie gestaltet die Welt um und beschleunigt die Evolution in einem unvorstellbaren Masse - im Einzelnen, in der Gesellschaft wie auch auf dem Planeten als Ganzes. Begrenzungen im Inneren wie im Äusseren werden aufgelöst, damit sich alles in ein Leben zusammenschliesst. So wirkt die Energie der Synthese und lehrt uns, die Menschheit als ein Reich und das Leben auf dem Planeten als eine Einheit zu akzeptieren. Sie hilft uns, das trennende Bewusstsein zu überwinden und ein durchdringendes Gewahrsein zu entwickeln, das in den anderen Menschen Brüder und Schwestern sieht. Gruppenbewusstsein ist ein Wassermann-Begriff, er bedeutet, dass der Mensch sich mit dem einen Bewusstsein vereint, das durch die gesamte Gruppe wirkt und ihn aus dem Kokon seines individuellen Lebens befreit. Wenn wir den Mitmenschen in selbstloser Weise dienen, verströmen wir uns in den Äther und werden zu einem Kanal für die neuen Energien der Synthese.

Biegen oder Brechen

Die Menschheit hat sich durch Systeme und Konzepte aufgesplittert, im Namen von Recht und Wahrheit kämpfen Gruppen und Völker gegeneinander. Synthese ist daher das notwendige Erfordernis der Zeit. Wer sich darauf einstimmt, hört auf, an Konzepten festzuhalten und erkennt den Einen innerhalb und ausserhalb aller Formen, aller Namen, aller Orte und aller Zeiten. Wer nicht dazu geneigt ist oder gar widersteht, macht den schmerzhaften Prozess durch, gebrochen zu werden, denn „biegen oder brechen“ ist die Schlüsselnote der Wassermann-Energie.

Uranus, der Regent des Zeichens, herrscht über die Elektrizität und den Blitz der Intuition. Er bewirkt plötzliche Veränderungen und eine Ausweitung in den Vorstellungen der Menschen. Da Uranus nun im Wassermann ist (1996-2003), erhalten wir eine frische Dosis dieser Energie. Wer sich auf die Energie einstellt und sie regelmässig anruft, wird symbolisch „radioaktiv“. Uran ist das Metall des Wassermanns. Strahlt das durchdringende Licht in den Herzlotus ein, so entfaltet er sich schnell, und die spirituelle Evolution wird beschleunigt. „Nur wohltätige, alles umfassende Synthese kann einen Impuls für den neuen Bewusstseinsschub geben.“ (Überirdisch 1, § 96)

Den Weg freimachen

Das Verhalten des Wassermann-Typs ist für den normalen Menschen nicht fassbar, unverständlich, ja verrückt. Er neigt dazu, Konventionen zu durchbrechen und neue Lösungen für soziale, wirtschaftliche, politische oder religiöse Probleme zu suchen. Doch bestehende Ordnungen sollten nicht zerbrochen werden, ohne ihnen die Zeit zu geben, sich zu wandeln, da sonst Chaos und Verwirrung entsteht. Aber alles, was sich verfestigt hat und einschränkt - regionale, nationale, religiöse, rassische und selbst familiäre Überzeugungen - wird durch die Wassermann-Energie erschüttert. Im 20. Jahrhundert haben wir erlebt, wie frühere Begrenzungen im grossen Stil zerstört wurden und Raum für Neues entstand - durch die beiden Weltkriege, durch wissenschaftliche Entwicklungen und Fortschritte, durch die globale Vernetzung mittels Flugzeug, Fernsehen, Internet und Weltwirtschaft. Wer selbstsüchtig an Besitz, Geld oder Macht festhält, stellt sich dem Strom in den Weg. Aber der Wassermann sorgt für Zirkulation der Lebensenergie, sanft oder unsanft macht er den Weg frei.

Lücke und Brücke

Im Körper sind ihm die Waden zugeordnet, auf dem aufwärtsführenden Pfad ist er jedoch im Zentrum im oberen Teil der Stirn lokalisiert. Wenn sich das Bewusstsein in der Meditation in die Gegenwart des „Ich Bin“-Gewahrseins ausweitet, erfährt es einen Zustand jenseits von Klang, Farbe, Form, Idee und Gedanken. Dies kann nicht verstanden werden, weil es dort kein Denkvermögen gibt. Wie ein elektrisches Signal tritt die reine Erfahrung ein. Sie ist wie die Zunahme der Spannung des elektrischen Stroms durch eine Glühlampe und lässt zwischen Zirbeldrüse und Hypophyse ein leuchtendes Gewebe, eine Lichtbrücke aufstrahlen, wodurch die Grenzlinie zwischen der subjektiven und der objektiven Welt verschwindet. Im Signet des Wassermanns bewegen sich zwei Linien parallel zueinander wie zwei Blitze (♒). Sie offenbaren die Energie, die im Zwischenraum existiert und auch den Hintergrund der Linien bildet: Sie durchdringt alles, ist zugleich aber nicht wahrnehmbar.

Vom Wassermann wird gesagt, sein Farbton sei die Lücke zwischen zwei Farben, eine Schattierung zwischen Tiefblau und Violett, die dem Ungeschulten als farblos erscheint. Das Symbol des Zeichens ist ein Mann, der einen Wasserkrug trägt. Das Gefäss ist auf beiden Seiten offen. Auf einer Seite strömen die reinen Wasser des Lebens herab, doch wir sehen nicht, was auf der anderen Seite der Öffnung geschieht. Wir können die Wasser sehen, sobald sie sich manifestieren, erkennen die Quelle aber nicht.

Der Wassermann ist die Brücke zwischen Materie und Geist. Zwischen einer Ebene der Existenz und einer anderen ist eine Lücke, die wir nicht erkennen können, solange wir nicht das Wassermann-Bewusstsein erreicht haben. Es ist nicht zu erklären, sondern nur zu erfahren. Fassen wir es in ein Konzept, dann ist es bereits kristallisiert und tot.

Wassermann ist das dritte Luftzeichen des Tierkreises, nach Zwillinge und Waage. Er repräsentiert das Prinzip der spirituellen Luft. Luft ist Materie, aber eine subtile Materie, in die der Mensch aufzusteigen beginnt. Das heisst, er verfeinert seinen ätherischen Körper und tritt in die Geheimnisse des Raumes und dessen unsichtbaren Intelligenzen ein. So kommt erneut die Zeit für eine volle Entfaltung der feineren Wissenschaften, und die Mysterien der Alten treten wieder in der Menschheit hervor.

Zweiter Teil

Der pulsierende Raum

Die uns umgebende Luft nehmen wir wahr, wenn sie sich bewegt, ansonsten ist sie für uns wie nicht vorhanden. Auch den Raum in unserem Zimmer scheint es wie nicht zu geben, da wir ihn nicht sehen. Wir denken, dass sich die Sonne und die Planeten im Raum durch ein Vakuum bewegen: Die Kraft, die die Planeten untereinander und mit der Sonne koordiniert, können wir nicht wahrnehmen. Die Weisheitslehren erklärend sagt H.P. Blavatsky, dass es kein Vakuum im Raum gibt, höchstens ein Vakuum in unserem Denken: Der Raum pulsiert und ist voller Potenz. Die Pulsierungen bewegen sich in rhythmischen Strukturen als Wellen durch den Raum. Sie können zu einem Universum werden, als subtile Existenz bilden sie den Hintergrund jeder Form in der Erscheinungswelt und wirken als die verbindende Kraft.

Der Wassermann ist das Raum-Bewusstsein; das gegenwärtige Wassermann-Zeitalter führt den Menschen zum direkten Kontakt mit dem Raum und dessen unsichtbaren Intelligenzen. Im Osten werden sie die Gandharvas genannt, was im Sanskrit „die Wellen im Raum“ bedeutet. Es heisst, dass Vena, der Musiker - ein Gandharva oder suprakosmischer Engel - den ganzen Kosmos umkreist und dabei fröhlich das „Lied des Lichts“ singt. Durch seinem Einfluss kommen die Prinzipien von Klang und Licht auf den verschiedenen Ebenen zum Ausdruck.

Der Wassermann wird bildlich dargestellt als ein Mann, der einen nach beiden Seiten hin offenen Wassertopf trägt, aus dem sich die Fülle von Prana, das Wasser des Lebens ergiesst. Dieses Symbol gibt einen Hinweis auf die endlosen Formbildungen aus dem anscheinenden Nichts zum augenscheinlichen Etwas: Auf der anderen Seite des Topfes fliesst kein Wasser hinein, doch wie aus dem Nichts kommt es auf dieser Seite, der sichtbaren Welt heraus. Dazwischen geschieht irgendeine Magie, durch die die Schöpfung geboren wird. Der Wassermann herrscht über diesen Tunnel vom Nichts zum Etwas, der auch der Punkt des Durchgangs vom Tod zur Geburt ist. Uranus, der Herrscher des Wassermanns, hält den Schlüssel zum Verständnis dieser Geheimnisse. Durch seine Schwingungen wird das Denken der Wissenschaftler stimuliert, die Grenzen des Raumes wie auch die Lücke zwischen Raum und Atom zu erforschen und so das Geheimnis der Geburt der Materie zu entdecken.

In uns existiert das pulsierende Prinzip als ein ununterbrochenes Strömen. Wie ein riesiger Wasserfall aus dem Gefäss des Wassermanns fliesst der „summende Klang des Stromes“ durch uns als die „Stimme der Stille“, die ewig bei uns ist. Wir erfahren die Wahrheit unserer eigenen Existenz, wenn wir lernen, uns von den Myriaden Gedanken und Bildern in uns, die zumeist Eindrücke unseres Gedächtnisses sind, zu befreien. „Nil, none, no thought level“ - die Ebene von nichts, niemand, kein Gedanke, nennt es Meister CVV. Wenn wir in diesem Zustand sind, befinden wir uns im Kanal der Wassermann-Energie oder der Energie der Synthese. Er nennt es „Higher Bridge Beginning“, den Beginn der höheren Brücke. Sie führt über die Lücke zwischen dem Formhaften und dem Formlosen, die wir mit dem normalen Bewusstsein nicht wahrnehmen können. Die Wassermann-Meditation bringt uns über die Barrieren unserer Vorstellungen und Konzepte hinaus zur reinen Erfahrung. Dies wird erlebt wie eine Zunahme von elektrischer Spannung. Elektrizität arbeitet durch die verschiedenen Instrumente, sie selbst kann man nicht sehen, aber erfahren. „Electric hint“, elektrisches Signal nennt Er die Zunahme der Energiespannung zwischen der Zirbeldrüse und der Hypophyse im Kopf. Zwischen ihnen entsteht ein Lichtbogen, wie ein Funke aus elektrischer Spannung, der die Lücke zwischen zwei Kohlestäben überbrückt. Die zwei Linien des Wassermann-Symbols (♒) stellen diese Energie dar. Wir können die Brücke im Ätherischen vor unserer Stirn visualisieren als den Weg vom Brauenzentrum zum höheren dritten Auge und schliesslich bis zum höchsten Punkt des Kopfes.

Klang und der Ätherkörper

Der Wassermann ist das dritte Luftzeichen des Tierkreises, er hilft uns, von der Materie zur subtilen Materie emporzusteigen. Die Menschheit nähert sich zunehmend der ätherischen Ebene, und die Gesetze von Licht, Ton, Raum und Äther offenbaren sich immer mehr: Luft- und Raumfahrt, Computer und Telekommunikation lassen Distanzen verschwinden, Geld wird immateriell, die Stoffe unserer Kleidung werden leichter. Auch das Essen ist leichter als das unserer Vorfahren. Es muss noch viel leichter werden, damit unsere Gehirnzellen umgewandelt werden, um die feinstofflichen Aspekte der Existenz erfahren zu können. Die Gewebe des Gehirns hängen von der Art unserer Nahrungsmittel ab sowie von unseren Emotionen und Gedanken: Mehr Wasser, mehr Salate, mehr Säfte und ein kleiner Teil Getreide sollte der Hauptteil der Nahrung sein. Die schweren Emotionen werden leichter, wenn wir sie mit Humor betrachten. Lächeln und Humor als Grundhaltung erheben uns aus dem Dichtphysischen. Gedanken guten Willens helfen, das Gehirn fürs innere Licht durchlässiger zu machen.

Der Wassermann hat mit Klang, Raum und dem Äther zu tun. Der Klang, der durch den Äther strömt, ist das beste Mittel, um unseren Ätherkörper neu zu gestalten. Klang macht die Persönlichkeit sanfter und verbindet sie mit dem inneren Menschen. Mantrische Klänge helfen, von aussen nach innen zu reisen und dabei in der Mitte zu bleiben. Sie sind Klangformeln, durch die unser Bewusstsein in das universelle Bewusstsein oder in die Synthese integriert wird. Jupiter, der Herrscher über das Klangprinzip, ist auf der Seelenebene der Regent des Wassermanns. Um sich leicht auf die Wassermann-Energien einstimmen zu können, gab Meister CVV, eine Inkarnation von Meister Jupiter, im Osten Agastya genannt, Anfang des vergangenen Jahrhunderts die Silben „CVV“ als Klangschlüssel heraus. Er sagt: „Wenn jemand beabsichtigt, seine eigenen Begrenzungen zu zerbrechen und unsterblich werden möchte, der kann mit diesem Mantram arbeiten.“ Der Gedanke ist, dass man in sich selbst erkennt, dass der Tod ein Mythos ist, wenn man die Erfahrung der Kontinuität des Bewusstseins macht. Dann wissen wir, dass wir nicht sterben werden, auch wenn wir den Körper verlassen, und verlieren die Angst vor dem Tod. Das Herausgehen aus dem Körper, das jede Nacht unbewusst geschieht, wird im Wassermann-Zeitalter zu einer normalen bewussten Erfahrung.

Er schlägt vor, den Klang regelmässig zweimal pro Tag, morgens und abends, zu intonieren und dann während einer Viertelstunde die inneren Geschehnisse zu beobachten. Dieses Innehalten kann auch sonst von Zeit zu Zeit geschehen, in jedem Intervall zwischen zwei Handlungen. Es gibt keine weitere mentale Kontemplation über den Klang und auch nicht über seine oder eine andere Gestalt. Es ist eine Kontemplation über den Zustand, in dem es keinen Klang, keine Farbe, keine Form, keine Idee und keinen Gedanken gibt. Die Formen, die wir kennen, verschwinden und in dieser Offenheit kann die Weisheit wie ein Blitz hindurchgehen. Lasst es einfach geschehen. Im Bruchteil einer Sekunde übermittelt die Uranusenergie intuitive Beeindruckung, die uns den Plan enthüllt. Erst später wird dies vom höheren, dann vom niederen Denken verstanden und noch viel später von den Menschen. Heute geschehen auf globalen Ebenen viele Ereignisse, deren Bedeutung erst verstanden wird, wenn man nach einer Weile zurückschaut.

Reicher Wind

Zu bestimmten Zeiten stehen die Tore zu den Wassermann-Energien weit offen. Wir sollten wachsam sein und die Gelegenheiten nutzen. Sonne und Mond sind häufig ein Spiegel für Uranus: Jeden Monat, wenn der Mond durch die Konstellation Dhanishta (was „reicher Wind“ bedeutet) in der 2. Hälfte des Wassermanns geht, ist die Zeit besonders günstig, auch jedes Jahr, während die Sonne etwa vom 7. bis 20. Februar diese Konstellation durchläuft. Bis 2003 befindet sich Uranus selbst in der Konstellation und bietet noch grössere Möglichkeiten, das Bewusstsein zu entfalten. Auch zum Wassermann-Vollmond können wir das Herabströmen der Energien leichter erfahren. Möge die Verbindung mit den subtileren Ebenen der Existenz zu einer schnelleren Transformation beitragen und den Menschen zugutekommen.

Dritter Teil

Zerbrechen verfestigter Formen

Wenn wir den heutigen Zustand unseres Planeten betrachten, so stellen wir fest, dass wir, die Menschheit, das ökologische System stark durcheinandergebracht und die Lebensgrundlagen in bedrohlicher Weise gefährdet haben. Die Erde wird mit Chemikalien vergiftet, Pflanzen und Tiere werden manipuliert, um grössere Erträge zu erzielen. In jüngster Zeit manipulieren wir auch die Gene oder versuchen gar, menschliches Leben zu klonen. Es besteht ein grosser Reiz darin, jedes natürliche Gesetz zu brechen, um zu sehen, wie das ist. Überlieferte Traditionen und Autoritäten werden in Frage gestellt, sexuelle Tabus beseitigt. Ehen und familiäre Beziehungen zerbrechen, berufliche Wege enden abrupt. Währenddessen leeren sich die Kirchen des Westens, der Durst nach Neuem und Unbekanntem hingegen wächst. Im Elektronischen tun sich ungeahnte Dimensionen der Vernetzung auf und gestatten einen tiefen Blick in verschiedenste Welten menschlichen Denkens und Fühlens. Es entstehen neue Märkte, die kurz darauf wieder kollabieren und Unsummen von Geld in nichts auflösen. Die rasanten Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte werden von vielen Menschen als bedrohlich erfahren. Es ist, als ob eine grosse Flut Dämme brechen lässt, das Land überschwemmt und fortspült, was sich in den Weg stellt – eine Erfahrung, die manche auch physisch machen. Es gibt keinen Ort auf der Erde, der von den Erschütterungen unberührt bleibt. Sie erfassen alle Lebensformen und zerbrechen das, was sich als äussere Sicherheit und Gewissheit zeigt.

Dies alles geschieht unter dem Einstrom der Wassermann-Energien; aus dem Topf des Wassermanns strömen symbolisch die Wasser neuen Lebens. Sie zerbrechen verfestigte Formen und helfen uns, Begrenzungen und Einschränkungen zu überwinden. Von uns aus neigen wir dazu, zu verfestigen und Lebensumstände zu schaffen, die uns konditionieren und fesseln. Wir schliessen uns in familiäre, regionale, nationale oder religiöse Systeme ein und begrenzen uns durch unsere eigenen Vorstellungen. Selbst im Namen von Spiritualität bauen wir mentale Gefängnisse, wir sprechen über tiefgründige Konzepte, die ohne Erfahrung leer bleiben. Der Wassermann lehrt Weisheit durch Erfahrung: Die Weisheit, die wir durch eigene Erfahrung lernen, ist tiefer als alles Buchwissen. Daher geben uns die Meister der Weisheit heute das Wissen über die Gesetze des Lebens und über die Folgen, wenn wir sie nicht befolgen. Sie lassen uns jedoch frei, zu tun was wir wollen und unsere eigenen Erfahrungen zu machen. Sie helfen uns nur, wenn wir es möchten und schränken unseren freien Willen nicht ein. Die Lebensumstände selbst vermitteln uns die nötigen Lektionen.

In der heutigen planetarischen Situation erwarten viele das Eingreifen einer übermenschlichen Macht, um die Dinge richtig zu stellen, doch das Übermenschliche wirkt immer durch Menschen. Wenn wir jedoch glauben, die Situation selbst lösen zu können, überschätzen wir unsere Fähigkeiten: Unser Denkvermögen begrenzt uns, unser Intellekt führt uns nicht weiter. Daher hat die Wassermann-Energie dem Planeten einen Besuch abgestattet, was auch der Herabstieg vom Avatar der Synthese genannt wird. Seine Energien wirken in allen Naturreichen, um „die Erde zu den Königen der Schönheit emporzuheben“. Sie wirken von innen her, wir müssen daher nach innen blicken und uns auf sie einstellen lernen, wenn wir nicht durch schmerzliche Erfahrungen gehen wollen.

Uranus, Regent des Wassermanns

Uranus, der Regent des Wassermanns, hilft uns bei diesen Anpassungen. Er bewirkt plötzliche Umbrüche und Krisen. Er zerstört, was die Seele behindert und baut von innen her neu auf. Uranus ermutigt Spontaneität, Originalität und Erfindungsgeist. Sein Wirken ist elektrisch und schnell wie der Blitz, eine durchdringende Energie von hoher Geschwindigkeit, die das Tempo des Lebens beschleunigt. Wenn Sonne oder Mond durch das Zeichen Wassermann gehen, besonders in der zweiten Hälfte, übermitteln sie Erweiterungen des Gewahrseins. Wir können diese Energien nutzen, wenn wir uns meditativ darauf einstellen, vor allem zum Wassermann-Vollmond und Neumond. Von 1995 bis 2003 ist Uranus im Wassermann, er hat uns in dieser Zeit gewaltige Veränderungen im Äusseren und im Inneren geschenkt.

Der Wassermann-Meister

Als 1912-1920 Uranus das letzte Mal im Wassermann war, begannen die grossen Umwälzungen. Viele Menschen erwarteten auch damals die Ankunft einer neuen Energie, doch es geschah nicht so, wie sie es dachten: Der Planet empfing die Energien der Synthese durch Übermittlung des grossen Meisters, der in theosophischen Kreisen Agastya oder Meister Jupiter genannt wird. Er manifestierte sich durch Meister CVV (1868-1922), der in Südindien in der Stadt Kumbhakonam lebte und dort auch Bürgermeister war. Den Ort wählte er nicht zufällig: Kumbha bedeutet Wassermann und Konam Winkel – Wassermann-Winkel. Durch sein Leben lehrte er das Wassermann-Ideal der gleichzeitigen bewussten Existenz auf allen Ebenen - im Samadhi-Zustand zu leben und gleichzeitig den häuslichen, beruflichen und gesellschaftlichen Verpflichtungen nachzugehen. In einer kleinen Stadt zu wirken und zugleich 1000 Medien auszubilden, um die durchdringende Wassermann-Energie im Äther zu verankern und so die Erde emporzuheben. Ganz uranisch sagte er seiner Umgebung, sie könnten sein Wirken nicht verstehen, es brauche mehrere Jahrhunderte, um aufzunehmen, was gekommen sei.

Damit wir auf die höheren Schwingungen reagieren können, muss eine Brücke zwischen dem individuellen, planetarischen, solaren und universellen Denkvermögen gebaut werden. Er sagte: „Wir werden eine Art Angelhaken herablassen und euch daran nach oben ziehen. Ihr ruft und Ich werde antworten.“

Bau der höheren Brücke

Deswegen wird die Brücke von oben nach unten gebaut, in uns zwischen dem Kopf- und dem Ajnazentrum. Die Achse dieser Brücke ist im Körper die höhere Entsprechung des Zeichens Wassermann, über die Blitze der Intuition in unser Denken gelangen. Es ist ein Zustand der Erfahrung, in dem es noch kein Bewusstsein gibt, keinen Beobachter, der das Geschehen betrachten könnte, da das Wissen und der Wissende eins sind. Dieser Zustand ist ein Durchgang vom Unbekannten zum Bekannten und wird mit dem Übergang des Erwachens verglichen: Im Schlaf sind wir mit der Existenz verschmolzen. Wenn wir erwachen, wissen wir, dass wir aus dem Schlaf kommen, doch wir wissen nicht, wie wir erwachen. Der Übergang ist der Wassermann-Zustand, er wird die positive Zahl 0 genannt, die nicht Leere, sondern Fülle ist: „Es ist wahr und es ist nicht wahr, also ist es nicht unwahr“ beschreiben die Seher den Zustand der Fülle, der jenseits des gedanklichen Fassungsvermögens liegt. Symbolisch wird er als der Kreis mit dem Mittelpunkt dargestellt. Ein Teil dieses Symbols wurde Madame Blavatsky von den Meistern offenbart. Das Symbol hat eine blaue Farbe und eine aufbauende Natur. Man kann sich den Mittelpunkt des Kreises im Herzzentrum vorstellen und den Kreis in der Umgebung. Das uralte vedische Mantram „Purna Madah, Purna Midam …“ beschreibt dessen Essenz: „DAS ist Vollkommenheit. ‚Dies’ ist Vollkommenheit. ‚Dies’ entstammt aus der Vollkommenheit des DAS. Wenn ES aus sich selbst hervorkommt, bleibt Vollkommenheit.“

Vierter Teil

Das Original-Manuskript

Der Mensch wird mit einem Manuskript verglichen, von dem es nur ein Exemplar gibt und das in seiner eigenen Schrift geschrieben ist. Mme Blavatsky sagt, dass sie das Original dieser Schrift gefunden hat, das heisst das Sein. Jeder von uns ist ein Original, von dem es kein zweites gibt. Jede Seele ist besonders und entfaltet sich in ihrer eigenen Besonderheit. Keiner kann eine Arbeit in derselben Art und Weise tun wie ein anderer. Wir sollten daher nicht danach streben, so wie jemand anderes zu sein. Aus einer alten Gewohnheit heraus möchten Menschen gerne andere kopieren, doch Nachahmung gehört zum Bewusstseinszustand eines Kindes, das Eltern und Lehrer nachahmt. Solange wir nicht wissen, wie wir etwas tun sollen, fühlen wir uns sicherer, wenn wir jemanden imitieren, zu dem wir Vertrauen haben. Wir fühlen uns wohl dabei, einem anderen zu folgen - bis wir das nötige Selbst-Vertrauen, das Vertrauen in uns als Seele haben. Blinden Gehorsam und blindes Folgen gibt es in der Zukunft nicht mehr, da jeder Mensch eine denkende Wesenheit wird. Er möchte Informationen sammeln und dann entscheiden, wie er vorgehen will. Immer mehr antworten Kinder ihren Eltern: „Mischt euch nicht in meine Dinge ein. Zwingt euch mir nicht auf, ich weiss selbst, was ich zu tun habe und werde es schon richtig machen. Macht euch meinetwegen keine Sorgen, geht nur richtig mit mir um.“

Die Energien des Wassermanns und seines Regenten Uranus ermutigen zur Ursprünglichkeit des Originalseins. Der Wassermann geht keine ausgetretenen Pfade. Er möchte nicht, dass man ihm etwas sagt oder befiehlt. Er trifft keine Entscheidungen für andere, sondern nur für sich selbst. Jenen, die bereit sind geführt zu werden, werden nur Vorschläge gemacht; wenn sie sich davon angesprochen fühlen, können sie sie annehmen und ihnen folgen. Wenn nicht, lässt man es einfach beiseite und macht seine eigenen Erfahrungen. Wassermann akzeptiert keine leeren Traditionen. Werte werden erhalten, aber Traditionen, die einschränken und keinen Wert enthalten, zerfallen oder werden zerstört. Daher gibt es im Westen eine ablehnende, rebellische Haltung gegenüber Traditionen und Autoritäten. Diese Haltung bricht jedoch nicht nur Wertloses weg, sondern auch Dinge von Wert.

Durch Erfahrung lernen

Vom Standpunkt der Hierarchie aus machen diese Verirrungen nichts, weil sie wissen, dass die Seelen wieder und wieder Körper annehmen. Sie mögen experimentieren und sich selbst verbrennen, einmal, zweimal, dreimal, viermal; schliesslich werden sie lernen. In den alten Schriften steht: „Du sollst nicht stehlen.“ Im heutigen Wassermann-Zeitalter heisst es: „Du kannst stehlen, wenn du bereit bist, den Konsequenzen entgegenzutreten.“ Wenn ein Kind nicht lernen will, können wir ihm sagen: „Du kannst tun was du möchtest, wenn du bereit bist, später als Bettler zu leben!“ Wer im Namen der Freiheit Gesundheitsregeln ignoriert, wird schliesslich in unheilbaren Krankheiten mit ihren Unannehmlichkeiten landen und langsam deren Ursachen auf die Spur kommen. Ein Raucher hört vielleicht auf, wenn er einen Herzanfall bekommen hat, ein Trinker, wenn sein Blutdruck lebensgefährlich steigt. Wir können Menschen über die Weisheit und über die Folgen informieren, wenn man ihr entgegenhandelt, mehr nicht. Ein Meister sagte: „Die Menschen wissen Bescheid, aber sie kümmern sich nicht darum, das anzuwenden, worüber sie informiert worden sind.“

Muster der Vergangenheit

Viele Dinge, die wir wissen, können wir nicht umsetzen. Es ist etwas in uns, das unser Wissen überwältigt und uns dumme Dinge tun lässt. Dies entsteht aus den Saaten des vergangenen Karmas. Sie verderben nicht, sondern gehen auf, sobald eine Gelegenheit vorhanden ist und richten Schaden an. Wir sind von diesen Mustern im unterbewussten Denken geprägt und können andere auch an ihren Mustern erkennen. Es ist sehr schwierig, die Muster zu überwinden: Wir wissen, dass wir nicht kritisieren, manipulieren oder emotional handeln sollten, aber tun es dennoch. Wir wissen, wir sollten nicht besitzergreifend sein, und obwohl wir uns dagegen entschlossen haben, bleiben wir in dem Muster gefangen.

Meister CVV, der Wassermann-Meister, sagt darüber, wir sollten uns keine Sorgen machen, er sei mit den Gandharvas, den Herren der Schwingungen jenseits der Schöpfung in Verbindung getreten. Vena, ein Ghandarva, warte darauf, jetzt arbeiten zu können, um die vollgekritzelten Wände unseres unterbewussten Denkens von ihren Bildern zu reinigen und die Spuren auszuwischen. Er tut dies mit Hilfe von Klängen: „Vena, der Gandharva, wischt die Bilder des unterbewussten Denkens auf den Wänden meiner Natur hinweg mit den Klang-Hieroglyphen seiner siebensaitigen Leier“, heisst es in der Spirituellen Psychologie. Wenn wir daher mit den gegebenen Klangschlüsseln arbeiten, geschehen rasche Umwandlungen. Zu unserer Überraschung gibt es gute Veränderungen in uns, und die Leute mögen sagen, es scheine, wir seien nicht mehr dieselben. Wir können die Energie jenes Gandharvas oberhalb des Sahasrara- oder Kopfzentrums visualisieren und wie sie durch das Kopfzentrum eintritt, das Ajna- und Brauenzentrum erreicht, und weiter durch alle Zentren herabströmt, um sie mit Licht und Klang zu erfüllen. Dann steigt die Energie wieder empor als die Schlange, die zur geflügelten Schlange oder zum Adler geworden ist. Es erfordert eine gewisse Disziplin, zweimal pro Tag den Klangschlüssel CVV zu sprechen und dann für eine Weile die inneren Geschehnisse zu beobachten. Der Meister sicherte jedoch die benötigte Veränderung zu, die es uns ermöglichen wird, das Licht im Inneren zu erfahren. Besonders in der Zeit, wenn Sonne oder Mond die Konstellation Dhanishta im Wassermann durchlaufen, gibt es durch die Klänge ein noch wirkungsvolleres Herabströmen der Wassermann-Energie, die auch die Energie der Synthese genannt wird. Die Sonne durchläuft jedes Jahr etwa vom 7. bis 20. Februar diese Konstellation.

Das Kopfzentrum ist mit dem Zeichen Fische verbunden, der obere Teil der Stirn mit dem Wassermann. Auch wenn die kommenden sieben Jahre, während Uranus durch die Fische läuft, schwierige Zeiten in der objektiven Welt sind, sind sie günstig für spirituelle Errungenschaften. Sie helfen uns, den Weg für Vena zu öffnen, die entsprechenden Energien hereinzubringen und die Bilder des Karmas der Vergangenheit von den Wänden unseres unterbewussten Denkens abzuwaschen.

Restrukturieren

Die Energie des Wassermanns ist eine formschaffende und formauflösende Energie. Wie ein Töpfer Modelle zerbricht, die nicht gut sind, und aus dem Ton neue, bessere schafft, so kann der Wassermann Formen auf den verschiedenen Ebenen zerbrechen und neu gestalten. Die höheren Kreise haben befunden, dass die gegenwärtigen Modelle des Menschen nicht geeignet genug sind, um das hereinkommende Licht zu erfahren. Das Schlüsselwort ist Restrukturieren, Umgestalten.

In den vergangenen Jahrzehnten sind zahlreiche Strukturen in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, im Individuellen und Spirituellen umgewandelt worden. Manche erachten diesen raschen Wandel für gefährlich, andere für wichtig und notwendig. Gleich wie wir darüber diskutieren - für das Wassermann-Zeitalter müssen die Strukturen geschmeidig und flexibel sein. Konzepte von Nationen und Regierungen werden daher erschüttert, Rassen vermischt, um Individualismus und Separatismus zu durchbrechen und um die Gesellschaften dazu zu bringen, sich miteinander zu verbinden. An dieser Vereinigungsarbeit sollten wir nicht mit Logik und Argumentieren mitwirken, um andere zu überzeugen, sondern durch Zusammenarbeit. Wir können uns auf der Seelenebene mit den anderen verbinden, und wenn wir sie in unsere Meditation mit einbeziehen, beginnen sie eine Arbeit zu machen, die eine Ergänzung zu unserer ist. Die Seele wird durch die Seelenebene arbeiten, die Persönlichkeiten brauchen dazu nicht zusammenzukommen. Diese Arbeit wird über Länder und Kontinente hinweg geleistet. Wenn wir unsere Arbeit auf der Seelenebene ausführen, wirken wir automatisch mit den andern zusammen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Herkules: Der Mensch und das Symbol. / div. Seminarnotizen - E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie / Spirituelle Psychologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de) - A. A. Bailey: Esoterische Astrologie, Lucis-Trust, Genf. (www.netnews.org / www.lucistrust.org) - „Überirdisch“. Agni Yoga Society, New York (www.agniyoga.org)