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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Jenseits von Konzepten

In Konzepten gefangen

Beyond Concepts Der Atlantik und der Pazifik sind nach unserem Verständnis zwei grosse Meere, doch es gibt nur ein grosses Wasser. Wir machen die Unterteilung für unser Verständnis. Wir sehen etwas und um es analytisch zu verstehen, bauen wir ein Konzept aus. Wir haben viele Dinge mit Namen versehen und Gedanken darüber erbaut, und wir glauben, dass das, was wir erbaut haben, die Wahrheit ist. Wir zeigen auf einen Berggipfel und sagen, das ist die Jungfrau. Für sich selbst ist er es jedoch nicht. Wir erinnern uns mehr an den Namen als an den Berg. Dass der Berg Energien verbreiten kann, ist uns nicht gewahr oder wir vergessen es.

Wir leben in den Konzepten, die wir erbaut haben, und werden zu Gefangenen dieser Gedankenformen. Und so wie der Berg für sich selbst kein Berg ist, Salz sich nicht als salzig empfindet oder ein Tier nicht weiss, dass es ein Tier ist, so ist auch der Mensch für sich selbst eigentlich kein Mensch, sondern reines Bewusstsein. Wir nennen uns „Mensch“, weil wir uns als Mensch bezeichnet haben. Dann gibt es Mann und Frau, aber für sich selbst ist der Mensch nicht männlich oder weiblich, sondern nur reines Bewusstsein.

Als reines Bewusstsein gibt es das Gewahrsein der Existenz, das als der ursprüngliche Gedanke existiert. Wir sind, weil wir uns selbst SEIENDE oder Lebewesen nennen. Wir nennen uns SEIENDE, weil wir existieren. Auf dieser Basis gibt es Millionen von Konzepten. Konzepte sind eine Einrichtung, um das Unbegrenzte in eine Gestalt zu rahmen und in der äusseren Welt wirken zu können. Buddha sagte: „Begrenzt euch nicht auf ein Konzept.“

Normalerweise sind wir immer an Konzepte gebunden. Wir müssen den Pfad finden, nicht in Konzepten stecken zu bleiben, aber auch nicht die Konzepte anderer zu zerbrechen. Es ist das Ziel des Yoga, in einer frei fliessenden Energie zu bleiben, ohne einen Stau oder Blockaden. Wenn wir in Verbindung mit der Universalseele stehen, leiden wir nicht unter den Begrenzungen der Konzepte. Der Strom wird nicht unterbrochen, und es strömen Energien von Heilung und Erleuchtung durch uns. Normalerweise werden wir durch unsere Neigungen und Vorstellungen gebunden. Wer nicht durch irgendein Konzept, eine Gewohnheit oder einen Wesenszug begrenzt ist, wird ein Yogi oder ein Meister der Weisheit genannt. Er ist ein Repräsentant der absoluten Energie und des damit verbundenen Lichts, der Liebe und des Willens; er kennt kein trennendes Bewusstsein.

Selbst auferlegte Begrenzungen

Um ihn herum werden Konzepte erbaut, da die Menschen etwas brauchen, um sich daran festhalten zu können. Sie bauen sich aus ihren Vorstellungen Gefängnisse auf, während sie zugleich nach Freiheit verlangen. Die Wissenden leben das Leben; sie gehen mit den Konzepten um gemäss Ort, Zeit und den sie umgebenden Menschen, ohne irgendeine Rigidität. Sie verlassen die Konzepte wieder, nachdem ihre Arbeit getan ist. Sie werden nur von der Wahrheit und dem Gesetz geleitet, aber nicht von Konzepten. Die Wahrheit existiert innerhalb und jenseits der Schöpfung. Wenn wir nicht von irgendeinem Konzept begrenzt sind, sehen wir jedes Konzept in seiner Eignung, so wie es in der Welt ist. Auch das Konzept ist ein Zustand des Gewahrseins, und Gewahrsein ist eine sich stets wandelnde leuchtende Energie.

Die Weisen begeben sich nicht ins Argumentieren, weil sie wissen, dass andere Menschen im Kokon ihrer Konzepte leben. Krishna sagt: „Störe nicht die einfältigen Menschen.“ Im Spirituellen gibt es so etwas wie ein Missionieren für Konzepte oder ein Verbreiten von gewissen Anschauungen nicht. Wir sind nicht dazu da, eine Vorstellung von Gott zu verbreiten, denn er selbst verbreitet alles. Unser Gefangensein in Konzepten lässt uns empfinden, dass in manchen Menschen Gott nicht existiert. Unwissende religiöse Menschen überall auf der Welt versuchen ihr Konzept von Gott anderen aufzuerlegen oder sie gar zu töten, ohne zu erkennen, dass Gott jenseits aller Konzepte ist.

Wir nehmen die Welt durch unsere Konzepte wahr und können uns nur schwer auf andere Sichtweisen einlassen. Unsere Vorstellungen erscheinen uns als richtig und wir möchten, dass auch die anderen sie akzeptieren. Dies sind Begrenzungen der Mentalebene, die aus dem Saturn-Prinzip entstehen und sogar sublime Konzepte verzerren. Wenn wir im Gewahrsein des Hintergrunds leben, werden wir nicht länger von der Vielfalt der Konzepte begrenzt. Um die Vorstellungen seiner Anhänger zu durchbrechen, lebte Shirdi Sai Baba in einer Moschee, war aber kein Moslem. Er unterhielt ein heiliges Feuer, war aber kein Hindu. Zu den Hindus sprach er von Allah, zu den Moslems von Rama. Er sagte: „Euer Konzept ist eure selbst auferlegte Begrenzung. Legt sie nicht mir auf. Ihr seht mich dann, aber auf eure Weise. Wenn ihr mich als den Meister seht, findet ihr den Meister in mir. Aber Ich Bin jenseits eurer Konzepte; ICH BIN DAS ICH BIN. Definiert mich nicht, ich bin unbegrenzt.“

Die Energie des Wassermann-Zeitalters lehrt uns, uns nicht von Gedanken und Konzepten begrenzen zu lassen und trotzdem durch die Gedanken zu arbeiten. Auch ein spirituelles Konzept ist ein Gefängnis. Es macht keinen Unterschied, ob wir uns in einem goldenen oder eisernen Käfig befinden. Die Konzepte sind dazu da, den Denkprozess zu fördern und zu unterstützen. Sie sind wie eine Leiter, auf der wir aufsteigen, um zur nächsten Etage zu gelangen. Auf der letzten Sprosse der Leiter halten wir nicht weiter an ihr fest, sondern lassen sie los.

Im Licht leben

Von oben betrachtet sehen die vielen Konzepte aus wie Löcher, die in den Boden gegraben sind. Wenn wir in einem Konzept feststecken, sind wir wie ein Frosch in einem Brunnen, der aus dem Loch seinen eigenen Himmel sieht und ihn so definiert. Der Himmel jedoch bleibt unbegrenzt. Wir schauen nach oben und sagen, das ist Sirius, Orion, der Grosse Bär. Das ist jedoch nur eine bruchstückhafte Wahrheit. So kann auch Wissen zur Illusion führen. In der Wahrheit der Existenz verschwinden alle Konzepte des Wissens und der Weisheit. Wenn wir das Licht hinter dem Denken, hinter Vorstellungen und Konzepten sehen, kommen die unruhigen Bewegungen des Denkens zur Ruhe.

Wir sollten daher nicht in unseren Konzepten über die Weisheit stecken bleiben, wie das, was wir über die sieben Strahlen und Astrologie, über Farben und Klänge gelernt haben. Viele, die sich als spirituell betrachten, haben ihren Kopf mit Weisheitskonzepten gefüllt und leben in mentalen Polarisierungen oder emotionalen Auffassungen. Yoga schlägt Freiheit von allen Konzepten vor, um in der Ursprünglichkeit und der Einfachheit zu leben, die menschlich ist.

Spirituelle Konzepte sind ein Mittel, um das Licht zu erfahren. Im Licht zu leben ist jedoch wichtiger als in Konzepten des Lichts. Wenn unsere Gedanken und Gefühlen lichtdurchlässig werden und wir tief genug im Licht leben, werden auch die Konzepte, die sich durch uns ausdrücken, magnetisch. Und die Menschen, die uns dann zuhören und die Konzepte aufnehmen, leben gleichermassen über die Konzepte hinaus im Licht.

Projektionen und Hintergrund

All unsere Konzepte existieren für uns, solange wir als Individuum, als abgegrenzte Einheit, existieren. Wenn wir uns dem Unbegrenzten hin öffnen, existieren sie auch nicht weiter. Die grösste aller Illusionen ist, dass wir das Gefühl haben, „Ich existiere.“ Krishna flüsterte Arjuna das Geheimnis aller Geheimnisse ins Ohr: „Du existierst gar nicht!“ Es gibt nichts anderes als Das. Es gibt nicht so etwas wie meine Seele und deine Seele; nur scheinbar sind wir viele. Es ist eine Seele, ein Bewusstsein, eine Lebenskraft, die durch viele Formen arbeitet. Das ist ein Geheimnis, denn auch wenn wir es jeden Tag hören, vergessen wir es immer wieder. Meditation und Gebet sind Hilfsmittel, um in dieser Verbindung zu bleiben. Und wir kommen immer wieder in Gruppen zusammen, um uns an diese Einheit der Verbundenheit zu erinnern. Wenn wir in dieser Verbindung gefestigt sind, können wir das Wirken des Göttlichen in seiner Vielfalt und Herrlichkeit erkennen.

Dies ist Leben in Synthese. Wir erreichen es, wenn wir verstehen, dass wir der Hintergrund sind. Sobald wir erwachen und denken, dass wir existieren, ist dieses Gewahrsein eine Projektion der Existenz selbst. Alles sind nur Projektionen auf diesem Hintergrund, aus dem unser Bewusstsein entspringt - unsere Gedanken, Wünsche und Handlungen. Wenn wir in Projektionen leben, wie sublim sie auch sein mögen, so verlieren wir das Ganze aus dem Blick und geraten in die Vielzahl der Konzepte. Aber wenn wir mit dem Gewahrsein des Hintergrunds zusammen bleiben können, haben wir eine bewusste Verbindung zur Quelle, auch wenn wir im täglichen Leben arbeiten. Wir wissen dann immer, was wir im jeweiligen Moment zu tun haben, und alles was geschieht, wird für uns annehmbar. Wir leben in der Erkenntnis, dass wir ein Erzeugnis des Ursprungs sind, wie jedes andere Wesen auch. Wir sind immer nur DAS.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Uranus. Der Alchemist des Zeitalters / Saturn / div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen ( www.kulapati.de).