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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Arbeit mit Farben: Blau

Die Tiefe des Raumes

Blau

Ein Seher ist jemand, der die subtile Aktivität hinter jeder Formbildung sehen kann, im Menschen wie auch in der Natur. Während wir nur das physisch Sichtbare wahrnehmen, sieht er die Farbtöne und den Klang hinter der Gestalt und dann das Licht des Raumes. Es wird als ein grenzenloses Blau gesehen, aus dem die Sterne hervorkommen. Die Seher erkennen das ganze Universum als einen stillen blauen See, auf dem sich grosse Mengen von blauen Lotussen entfalten. Für sie sind alle Sonnensysteme nichts als die Entfaltung des Lichts zu Sternen und Planeten in einer wunderschönen rhythmischen und allmählichen Entfaltung. Das sich entfaltende Bewusstsein wird als die göttlichen Mutter betrachtet und der Hintergrund des Himmels als der Vater. Die Mutter ist die Aktivität der Entfaltung; daher wird sie im Osten mit einem Lotus in ihrer Hand dargestellt: Sie kann Fülle und Erfüllung schenken.

Die unergründliche Tiefe des Raumes wird als Dunkelblau beschrieben. Wir können das Dunkelblau nicht verstehen; wenn wir uns darauf ausrichten, absorbiert es jedes beobachtende Denken. In der reinen Dunkelheit gibt es keine Farben; sie entspricht dem Zustand der Bewusstlosigkeit. Um Farben wahrnehmen zu können, müssen wir bewusst sein. Auch der Himmel selbst hat keine Farben. Der nachtdunkle Himmel erscheint als Indigo, blau tagsüber im Licht und weiss rings um die Sonne zur Mittagszeit.

Dunkelblau wird als die Grundlage der Schöpfung betrachtet, die Quelle aller Wesen. Dieses Blau steht für die Tiefen der Reinheit, die von keinerlei Unreinheit beeinträchtigt werden kann. Es ist der grundlegende Farbton von Akasha, dem fünften Element, der Qualität des Raumes. Dieses Blau gilt als die Farbe von Pluto oder Yama, dem Herrn des Gesetzes und der tiefgründigen Transformation. Sie wird auch als die Farbe vom Körper Vishnus beschrieben, weil der Raum sein Körper ist. Aus diesen Grund sind die Avatare von Vishnu wie Rama und Krishna von bläulicher Farbe. Wie die Geheimlehre erklärt, war auch die zweite Wurzelrasse auf unserem Planeten, die auf dem hyperboräischen Kontinent lebte, eine blaue Rasse. Sie verschwand beim Aufkommen der dritten Rasse, die gelb und braun wurde.

Der ursprüngliche Name von Shamballa ist Shyama Bala. Shyama bedeutet Blau und Bala bedeutet Kind, also das blaue Kind. Die Seele wird stets als ein fünfjähriger Junge von blauer Farbe vorgestellt. Jeder von uns ist dem Wesen nach ein blaues Kind. Dies ist unsere ätherische Form, ein blaues Abbild des kosmischen Urbilds in der Grösse des eigenen Daumens. Wir können es uns auch im Herzen als eine wunderschöne Form des Meisters in strahlend blauem Licht vorstellen und darüber kontemplieren.

Meditation über Blau

In der daumengrossen Form können wir über eine noch kleinere Form oder einen blauen Lichtpunkt kontemplieren, das spirituelle permanente Atom der individuellen Seele, das Atman. Der subtilste, tiefblaue Punkt drückt sich als ein elektrisch blaues Zentrum aus, jenseits dessen das scheinbare Nichts der absoluten Existenz ist. Der blaue Punkt ist das erste Hervortreten. In fortgeschrittenen Stadien der Kontemplation steigt das permanente Atom, die individuelle Seele, zum Ajna auf und tritt dort mit ihrer daumengrossen Miniaturform in die Weite des Blaus heraus und überwindet so die körperlichen Begrenzungen. Danach kann sie frei in den Körper ein- und austreten, wie in ein Haus.

Blau wird die Farbe der Synthese genannt. Synthese bedeutet die optimale Mischung von Energien im Inneren. Es ist gut, über Blau zu meditieren und es täglich in den Stunden der Dämmerung anzurufen. Es ist eine Meditation des Wassermann-Zeitalters, die nicht mehr eine spezielle Form Gottes enthält. Wir können uns vorstellen, wie bei der Einatmung das Blau des Himmels in uns eintritt und einen strahlenden blauen Punkt im Herzen bildet. Mit jeder Ausatmung dehnt er sich bis zur Grösse des Daumens aus, aufrecht im Herzzentrum stehend. Wir können uns dann vorstellen, wie sich das Blau durch die Wirbelsäule nach oben und unten bewegt und den Körper durchströmt. Danach wird die ganze Aura des Körpers davon erfüllt. In der Erfahrung der blauen Weite ohne eine Form verschwindet der Punkt des Zentrums in den Umkreis. Diese blaue Weite wird die Universalseele genannt.

Die Übung kann mit der mentalen Äusserung des OM gekoppelt werden. Die mit der blauen Farbe verbundenen Klänge sind SAM, SAUM, KLIM und GAM. Diese Übung verwandelt uns allmählich in einen Heiler.

Die Heilfarbe

Wir möchten vielleicht direkt die blaue Farbe anrufen und Menschen heilen. Die Absicht ist gut, doch unsere Ausrüstung muss auch passend sein. Zuerst sollten wir lernen, zu sprechen ohne zu verletzen, und unser Leben auf Dienst am umgebenden Leben auszurichten, dann erlangen wir die Eignung zum Heilen.

Beim Heilen ist Blau die Farbe für alle Zwecke. Sie kann verwendet werden, ohne, wie bei anderen Farben, Einzelheiten über einen Menschen zu kennen. Blau gleicht aus, beruhigt die Nerven und die Emotionen und verleiht ein klares Denken. Bei Menschen, deren Energiesystem erschöpft ist wie bei einem Burnout, ist Blau hilfreich, um die Psyche ins Gleichgewicht zu bringen. Die Farbe wird daher für die Gesundheit und spirituelles Emporheben sehr empfohlen. Wahre Heiler haben viel Blau in ihrer Aura und verbreiten es in der Umgebung. Blau nährt auch spirituell und kann gar Zustände von Seligkeit hervorzurufen. Es ist gut, ein blaues Bettlicht während der Nacht leuchten zu lassen; dies hält während des Schlafs negative Energien fern.

Die blaue Farbe unterstützt uns dabei, unsere Konflikte zu lösen. Sie ist eine gute Farbe, um Familien zusammenzuhalten. Blau hilft auch, um zusammen mit Gebeten dazu beizutragen, in Konfliktgebieten wie dem Nahen Osten Radikalismus zu beruhigen und aufzulösen.

Es ist nicht leicht, bei der Meditation gleich direkt ins Blau zu gelangen, da unser Denken oft unruhig, gereizt oder anderweitig verunreinigt ist. Durch Anrufen des blauen Lichts können wir das Denkvermögen von Verunreinigungen „waschen“ und es stärken. Wir können dabei auch einen „Farbenaufzug“ verwenden. Er geht von Violett zu Rosa, Orange, Goldgelb, Honiggelb, Aquamarin, Hellblau, Blau bis zu Tiefblau. Wenn wir regelmässig damit arbeiten, beginnen buddhische Erfahrungen mit Licht und Klang, die uns zu den Ebenen der Freude erheben.

Je mehr wir uns mit Farben beschäftigen, desto mehr reift unser buddhischer Körper, der Lichtkörper heran. Zu Anfang sehen wir vielleicht viele Lichtformen, aber die Kontemplation über das Licht führt langsam weiter. Die blaue Farbe steht für den zweiten Strahl der Liebe-Weisheit. Das Erleben der Weisheit wird als goldgelbe Farbe gegeben. Wenn wir unser äusseres Leben regulieren und die Gewohnheit entwickeln, im Inneren zu sitzen, führt die goldgelbe Farbe zur Honigfarbe. Dies ist das subtilere Goldgelb; es hat die Fähigkeit, das blaue Licht des Ajna-Zentrums zu empfangen. Wenn das goldgelbe Licht im tiefen Blau des Himmels verschwindet, ist dies ein Zeichen dafür, dass wir die sekundäre Brücke vollendet haben. Das ist der Ausgangspunkt für die Stimulierung des Ajna-Zentrums und führt zur Schaffung des 3. Auges. Es ist von schillernder, durchsichtiger blauer Farbe, die später zur farblosen Durchsichtigkeit führt. So findet der Aufstieg statt, und er ermöglich das Herabsteigen der Göttlichkeit. Dies wird das Prinzip des Avatars genannt.

Die höhere Brücke führt dann vom Ajna-Zentrum zum Auge Shivas an der Spitze unserer Stirn. Aber bereits wenn wir das Kehlzentrum erreicht haben und in der Lage sind, die Pulsierung in der Kehle zu fühlen, können wir den „Milchozean“ sehen, den bläulich-weissen Ozean in allen Formen ringsum. Die Kehle steht für Akasha. Wir existieren dort nur mit dem Gedanken unserer Existenz, ohne Körperbewusstsein - nur mit Selbstbewusstsein, ohne Form, ohne andere Gedanken. Wir können aber auch im Herzlotus visualisieren, dass wir vom strahlenden Blau eines grenzenlosen Himmels umgeben sind.

Narayana

Der Herzlotus befindet sich zwischen dem Herzzentrum und dem Kehlzentrum. Es ist das mit Steinbock verbundene Zentrum. Es wird auch das Narayana-Zentrum genannt oder die zentrale geistige Sonne. Der Lotus ist von milchweisser Farbe, und Narayana sitzt dort im Zentrum, in tief-blauer elektrischer Farbe, die den ganzen Raum durchdringt. Der mit ihm verbundene Klang ist NARAYANA. Narayana ist die kosmische, unzerstörbare Essenz, aus der Nara, der individuelle Mensch hervorkommt. Narayana ist eigentlich kein Name, sondern eine Klangpotenz, die uns das Zentrum erreichen lässt, das in uns als ICH BIN existiert. Wir können den Klang OM NAMO NARAYANAYA singen und den ganzen Körper von Kopf bis Fuss mit dem Klang und der blauen Farbe füllen. Dadurch wird nicht nur eine Schutzrüstung um uns erbaut, sondern auch die Energien an die Umgebung übermittelt.

Wenn eine Person im Sterben liegt, können wir ihren Fortgang sehr unterstützen, indem wir viel blaue Farbe anrufen und bewusst einen Kontakt zu ihrer Seele herstellen. Wichtig ist, nicht die weltliche Beziehung zur Person zu empfinden, sondern sie als Seele zu sehen. Je nachdem wie die Situation es erlaubt, können wir still oder laut das Mantram OM NAMO NARAYANAYA singen. Wir können auch den Klang des Mantrams ins linke Ohr geben. Wir stellen uns vor, dass wir die blaue Farbe in das Ajna-Zentrum der Person übermitteln, das Licht bis ins Herz hinein führen und dann Befreiung vorschlagen. Es ist nur ein Vorschlag, wir sollten nichts aufzwingen. Wir können dabei bewusst ein Dreieck zwischen uns, der sterbenden Person und dem Meister, den wir verehren, bilden. Mit unserer Visualisierung sollten wir auch den Raum mit blauer Farbe erfüllen. Wir sollten ein Licht im Zimmer des Sterbenden halten und nicht Brust oder Körper berühren. So ist die Reise nach dem Fortgang dann sanft. Es hilft der fortgehenden Seele auch, in ihrem Namen Nahrung zu verteilen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: OM Namo Narayanaya / Div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen ( www.kulapati.de )