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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Mitgefühl

Das Mitgefühl des Göttlichen

Compassion Wie sich der Mensch wiederholt inkarniert, um sich weiter zu entwickeln, so hat auch ein Globus als lebendiges Wesen seine Zeitspanne, nach der er sich auflöst. Nach einer Zwischenzeit taucht ein neuer Globus auf, und so wird die Aktivität der Entwicklung weitergeführt. Die Geschichte von Vaivasvata Manu in den indischen Puranen erzählt, wie die Seelen durch den aufgelösten Zustand des Pralaya zu einem neuen Globus hinübergeführt werden. In der Zwischenzeit liegen sie in einem tiefen Schlaf. Es sind jene Seelen, die auf dem vorherigen Globus ihre Evolution nicht vollenden und in höhere Sphären aufsteigen konnten. Für diese wartenden Seelen wird der neue Globus erschaffen, als eine Tat des Mitgefühls im göttlichen Plan. Denn um sich weiterentwickeln zu können, brauchen sie eine Grundlage und einen Körper. Die Schöpfung ist ein barmherziger Impuls des Göttlichen für die Seelen, damit sie ihre Reise fortsetzen können. Sie sammeln so Erfahrungen durch eine lange Reihe von Inkarnationen, bis sie schliesslich erkennen, dass sie in Wahrheit Brahman, DAS sind – Das bin ich – und sich bewusst mit dem Göttlichen vereinen.

Über lange Zeiten besassen die menschlichen Monaden kein Denkvermögen. Sie entwickelten sich wie in einem traumlosen Schlaf. Um in diesen Wesen das Denkprinzip zu erwecken, stiegen die Kumaras - auch Manasa Putras, Söhne des Brahma, des kosmischen Denkens genannt - in der 3. Wurzelrasse auf den Planeten herab. Aus Mitgefühl verliessen diese Sonnenengel ihre hohen Ebenen, um das Gehirn des Tier-Menschen zu befruchteten und in ihm das Ich-bin-Bewusstsein zu entwickeln. Das Gewahrsein des Ich Bin beruht auf der Gegenwart des Sonnenengels. Dieses Selbst-Bewusstsein haben nur die Menschen; die Tiere und die anderen Naturreiche darunter haben es nicht.

Nach den Weisheitslehren war diese Tat des Mitgefühls das grösste Ereignis in der Entwicklung der Menschheit und führte zur Gründung der geistigen Hierarchie auf Erden. Die Manasa Putras, mysteriöserweise auch kosmische Rebellen genannt, kamen unter der Leitung von Sanat Kumara herab, um ihre helfende Hand zu ihren Brüdern auszustrecken, die in den niederen Rängen lebten, um ihnen zu ermöglichen, wie aus einem tiefen Tal emporzusteigen. Dies ist eine sehr schwierige Arbeit und erfordert unvorstellbare Geduld. Sie arbeiten noch immer weiter daran, damit wir aus dem Fleisch auferstehen und uns als strahlende Lichtwesen erfahren. Sie versuchen dafür zu sorgen, dass wir auf den Weg des Lichts voranschreiten und Verantwortung übernehmen – für uns selbst und um anderen in ihrer Entwicklung zu helfen. Uns wird geholfen, damit auch wir anderen helfen. Dies wird auch das Gesetz des Mitgefühls genannt.

Die Geheimlehre sagt, es war eine weit reichende Entscheidung mit grossem Risiko, den Menschen das Denkvermögen zu geben. Es war wie das Öffnen der Büchse der Pandora, und das Vergangenheitskarma der Monaden wurde dabei in Kauf genommen. Es liegt an den Monaden, ihren Willen zu schulen und die richtigen Entscheidungen zu fällen. Wenn sie die falschen Entscheidungen treffen, zerstören sie sich selbst. So gingen Lemurien und Atlantis unter. Aber die Monaden erhalten immer wieder eine neue Gelegenheit, auf neuen Kontinenten oder gar neuen Globen. Die Manasa Putras setzen eine grosse Hoffnung in die menschliche Entwicklung, und sie geben diese Hoffnung niemals auf, trotz allem widrigen menschlichen Verhalten. Der menschliche Intellekt kann das Mitgefühl und die Geduld des Göttlichen nicht begreifen.

Die grossen Lehrer der Menschheit wie Buddha oder Christus gehören zur menschlichen Familie; sie sind nicht aus höheren Kreisen abgestiegen, sondern sind uns auf dem Weg des Lichtes und der Liebe vorausgegangen. Aufgrund ihres Mitgefühls haben sie es abgelehnt, in höhere Kreise aufzusteigen, sondern sind bei uns geblieben, um uns als Übermittler von Liebe und Licht zu unterstützen. Durch sie wird zwischen den höheren Kreisen und der Menschheit eine Brücke gebaut, damit auch wir in die göttlichen Bereiche emporsteigen können. Jeder Meister der Weisheit ist das „zu Fleisch gewordene Wort“, Licht, das sich in einem Körper manifestiert hat. Daher ist es sehr inspirierend, ihr Leben, ihr Handeln und ihre Lehren zu studieren. Es magnetisiert uns, hebt uns aus unseren engen Gedankenmustern empor und hat eine tiefe, transformierende Wirkung. Normalerweise lernen wir nur durch die Erfahrungen die wir machen, ob sie nun angenehm oder bitter sind, und meist lernen wir durch Schmerzen. Doch aus Mitgefühl teilen uns die Wissenden ihre Erfahrungen mit, um uns Irrwege und Leid zu ersparen, wenn wir bereit sind, von ihnen zu lernen. Dies wird auch göttliche Gnade genannt.

Wissen und Unwissenheit

Krishna sagt, es gibt keine guten und schlechten Menschen, sondern nur jene, die wissen und jene, die nicht wissen. Zwischen Wissen und Unwissenheit gibt es zahllose Abstufungen. Häufig wird Schwäche fälschlicherweise als Bosheit verstanden. Ein Yogi verurteilt die Schwachen und Unwissenden nicht, sondern versucht, sie zu stärken und zu erleuchten. Er schliesst alle ein und niemanden aus. Wer andere ausschliesst, wird von der Natur ausgeschlossen. Die Hierarchie sieht die Menschheit als Einheit. Man kann nicht jeden kranken Teil am Körper einfach abschneiden, und noch viel weniger bei der Menschheit. Alle Menschen sind Monaden und daher unsterblich. Die Meister der Weisheit gehen daher nicht gegen das Böse an, sondern versuchen, die Unwissenden auf den Pfad des Lichts zu bringen. Dies ist eine sehr schwierige Arbeit und erfordert unvorstellbare Geduld, Dienst, Schweigen und Opfer.

Jesus war freundlich und voller Mitgefühl gegenüber allen, auch Prostituierten oder Kriminellen. Als er am Kreuze hing, betete er zum Vater im Himmel: „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, deshalb tun sie dies.“ - Können wir voller Mitgefühl sein, selbst einem Dieb oder Erpresser gegenüber? Die Yogis und Erleuchteten haben immer wieder demonstriert, dass sie mit gleicher Leichtigkeit mit einem Arbeiter guten Willens umgehen wie mit jemandem, der sich mit Bösem beschäftigt, und zu beiden fliesst ihre Liebe, auch wenn sie sich in Strenge äussern kann.

Wir empfinden leicht Mitgefühl mit Menschen, die sich unseren Vorstellungen entsprechend verhalten. Doch stimmt ihr Verhalten nicht mit unseren Erwartungen überein, verlieren wir rasch unsere Toleranz, und dies schneidet leicht den Faden der Herzlichkeit durch. Wenn wir im anderen die Seele und nicht die Persönlichkeit sehen, treffen wir die Seele und belasten uns nicht mit der Persönlichkeit. Dies wird unpersönliche Liebe genannt. Es ist nicht ein papageihaftes Plappern von Liebe, wie viele Prediger und Lehrer es tun, sondern wir erleben, wie ein Gefühl der Sympathie dem anderen zuströmt. Wir können so die Probleme der Persönlichkeit erkennen und wie der andere an seinen eigenen Mustern leidet.

In dem Moment, wo wir die Seele im anderen sehen, sind wir in der Seele. Warum sollten wir uns gestört oder verletzt fühlen, wenn der andere sich uns gegenüber negativ verhält? Sein Verhalten ist sein Problem, wir brauchen darauf nicht zu reagieren. Wir können als Seele reagieren und die Person als solche akzeptieren. Jemandem zu sagen, er sei negativ, ist selbst bereits eine negative Aussage. Wenn das, was wir sagen, Wohlbehagen verursacht, entfaltet der andere sich langsam auf uns zu. Ansonsten faltet er sich in sich selbst zusammen, statt sich zu öffnen.

Mitleid, Mitgefühl und Heilen

Buddha sagt, wenn wir taub gegenüber den Problemen, Schmerzen und Leiden anderer sind, sind wir ein entheiligter Tempel. Doch viele werden selbst krank, wenn sie den Problemen anderer zuhören, und sie versuchen, sie gar nicht erst an sich heranzulassen. Dieses Vermeiden entsteht aus einem Mangel an Mitgefühl. Aufmerksames Zuhören ist ein grosser Dienst und ein Akt des Heilens. Zuhören kann bereits den Leidenden aus seinem Leiden emporheben. Der andere spricht über seine Probleme, und durch Zuhören ziehen wir die Probleme aus dem anderen heraus, nehmen sie in uns selbst auf und geben sie dann in das Reservoir der unerschöpflichen Energie. So absorbieren und verdampfen wir sie dann.

Mitleiden ist keine Tugend, Mitleid ist ein Schatten des Mitgefühls. Mitgefühl hingegen verleiht dem anderen Wohlbehagen. Wenn irgendwo eine Katastrophe passiert, hilft Jammern und davon beeinflusst werden nichts. Wenn wir jedoch sofort einen Gedanken des Heilens senden, helfen wir jenen, die leiden, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. So nehmen wir positiv und effektiv Einfluss; wir prägen die Situation, statt von ihr beeinträchtigt zu werden.

Die ganze planetarische Atmosphäre ist verseucht von Schwingungen der Grausamkeit und des Tötens von Menschen und Tieren. Dies hat heute einen Höhepunkt erreicht und hat eine gewaltige ätherische Wirkung. Bereits vor 2500 Jahren rief Buddha die Menschheit zur Gewaltlosigkeit auf und aus Mitgefühl dem Töten ein Ende zu bereiten. Alle Lehrer der Weisheit geben ihre Unterstützung all jenen, die mit den uralten Prinzipien von Liebe, Mitgefühl und Zusammenarbeit wirken. Es ist nicht wichtig, ob wir Erfolg oder Misserfolg in unserem Tun sehen; allein unsere Absicht und Bereitschaft zählen. Wenn wir Freundlichkeit, Liebe und Mitgefühl unseren Mitwesen gegenüber ausstrahlen, wirken wir heilend und unterstützend auf alle Menschen in unserer Umgebung.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Wisdom Buds / MIthila / div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).