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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Kreativität

Ausdruck der Ursubstanz

Kreativität

Das Fundament aller schöpferischen Aktivität ist die reine Existenz, die auch als die Wahrheit bezeichnet wird. Sie ist undefinierbar, gedanklich nicht zu erfassen und geht über jegliche Vorstellung hinaus. Die gesamte schöpferische Aktivität wird als Spiel zwischen Geist und Materie betrachtet. Kreativität kommt vom Ursprung unseres Seins. Die Ursubstanz ist nichts anderes als die spirituelle Substanz des Menschen. Jedes Mal, wenn es kreatives Denken und Handeln gibt, so drückt sich die Ursubstanz selbst aus. Kreativität ist Leben; Routinetätigkeit und Routinedenken enthalten kein frisches Leben. Schöpferische Arbeit geschieht von innen her. Sie ist keine Wiederholung oder Reproduktion, sondern sie ist immer wieder neu, bedingt durch die Entwicklung der Zeit. Jeder Tag unterscheidet sich von dem vorhergehenden und ist neu. Kreativität ist die Kraft, die allmähliche Transformation in die Qualität des Lebens bringt. Sie ist ein Impuls, der uns stets voranbringt, wenn wir uns mit diesem kreativen Wesen verbinden.

Die menschliche Intelligenz wird vor allem in analytischem und reproduzierendem Denken geschult. Während sie über bereits existierende Details nachdenkt, wird sie immer technischer und dabei auch selbstzentrierter. In der Unmenge von Details verliert sie das Verständnis der Ganzheit. Damit können wir zwar Dinge entsprechend unserem konstruktiven Denken erfinden, aber niemals eine neue Welt für die Menschheit erschaffen.

Saat des neuen Zeitalters

Die Saat des neuen Zeitalters ist Kreativität. Sie bringt auch das menschliche Zusammenleben voran. Die meisten fortgeschrittenen Denker und Wissenschaftler, die entscheidend zum Fortschritt der Menschheit beigetragen haben, haben das höhere Denkvermögen erreicht. Durch ihr Denken führen sie die Menschheit und geben ihr eine fortschrittliche Richtung. Es gibt auch viele, die nicht zur ersten Klasse dieser Denker gehören, aber dennoch zum Fortschritt beitragen. Viele Menschen benutzen Handys und Computer; dazu braucht es kein kreatives Denken. Doch die wenigen, die sie mit ihrem scharfen Denken konzipiert haben, haben der ganzen Menschheit eine andere Richtung gegeben.

Gibt es in einer Gemeinschaft kreative Denker, tendiert diese Gemeinschaft dazu, Fortschritte zu machen. Menschen mit Visionen, Reformer, Seelen-Impulsgeber, Heiler von hohem Rang oder wirkungsvolle Diener, die durch ihr Leben edle Tugenden veranschaulichen, inspirieren eine Gesellschaft und verhelfen ihr zum Fortschritt. Denn das Massendenken strebt danach, ihnen nachzueifern und sich zu entwickeln. Die Massen sind zumeist mit Sport, Spielen, Rennen, Lotterien oder Filmen beschäftigt. Spieler, Filmstars und Politiker werden zu Führern, Markenbotschaftern und Helden gemacht, was das Kindheitsstadium des Massendenkens zeigt. Ein Filmstar oder Fußballspieler muss nicht unbedingt ein edler Mensch sein, auch wenn er in seinem Bereich über hohe Fähigkeiten verfügt. Ist das kollektive Denken überwiegend mit Unterhaltung, aufregenden Ablenkungen oder gar mit Manipulation und Ausbeutung anderer usw. beschäftigt, stagniert die Gemeinschaft oder macht gar Rückschritte. Solch eine Energie hemmt auch die wenigen fortschrittlich denkenden Menschen, die die Gemeinschaft bereits haben mag.

Jede kreative Arbeit ist Pionierarbeit und es gibt beim Ausarbeiten Schwierigkeiten, doch durch konsequentes und beständiges Bemühen öffnet sich der Weg. Der Pfad entwickelt sich, wenn das Streben auf das Wohlergeben der Familie, der Gemeinschaft und des grösseren Ganzen ausgerichtet ist.

Je mehr wir Nützliches für die Gesellschaft gestalten, desto mehr werden wir uns entwickeln. Wir müssen daher mit Geduld und Wagemut, mit Willen, Verschwiegenheit und Stille weitergehen. So ermöglicht Kreativität eine spiralförmige Bewegung, während Routine uns kreisförmig bewegen lässt und zu Monotonie führt. Kreatives Denken findet hingegen Wege, um zu wachsen. Auf dem spirituellen Weg müssen wir aus dem Routinedenken herauskommen.

Kreativität und Reproduktion

Der Unterschied zwischen Kreativität und Reproduktion ist, dass bei der Reproduktion aus dem einen Original viele Kopien hergestellt werden. Für Reproduktionen bräuchte man eigentlich keine Menschen; das könnten auch Maschinen übernehmen. Einen Computer zu entwerfen ist eine kreative Tätigkeit. Millionen von Computer herzustellen, ist einfach Vervielfältigung. Viele können Reproduktionen machen, doch nur wenige sind wirklich kreativ.

Wir sind das Original und können frische Dinge zum Ausdruck bringen, wenn wir nach innen gehen. Kreativität kommt von innen her; sie kommt durch Stille, nicht durch Gedanken. Doch konzentriertes Nachdenken über ein Problem kann durch die Spannung des Fokus die Intuitionsebenen öffnen. Für dieses tiefere Nachdenken sind Hindernisse notwendig. Je stärker die Hindernisse, desto tiefer der Denkprozess. Der menschliche Intellekt wird in die Enge getrieben. Dabei kann die Ebene der Intuition berührt werden; es können Ideen aufblitzen und eine Lösung bieten. Meister Djwhal Khul sagt: „Möge Schmerz den rechten Lohn als Licht und Liebe bringen.“

Es reicht nicht aus, einfach nur kreative Gedanken zu haben. Um einen kreativen Gedanken zu manifestieren, müssen wir uns das notwendige Know-how aneignen. Es macht aber nichts, wenn wir uns zunächst vergeblich bemühen. Vielleicht werden wir mehrmals scheitern, aber diese Misserfolge können ein Sprungbrett zum Erfolg sein.

Der erste Schritt, um kreative Gedanken zu entwickeln und zu verwirklichen, ist die Visualisation, denn dadurch wird das subjektive Denken, das innere Sehen entwickelt. Die kreative Arbeit beginnt mit einer Vorstellung. Die Erfindungen, die die Menschheit gemacht hat, waren am Anfang nur Vorstellungen, zum Beispiel Vorstellungen über das Fliegen. Die Wissenschaftler haben am Anfang mit merkwürdigen, unerreichbaren Ideen gespielt. Dann begannen sie, in zielgerichteter Weise diesen Ideen viel Aufmerksamkeit zu widmen und so Energie zuzuführen. Durch Projektion wurden die Vorstellungen zur Visualisierung. Sie wurden dann aus dem Inneren ins Äussere gebracht und wurden langsam zu einer Realität.

Um in unserer Arbeit immer ausgerichteter und zielgerichteter zu werden, können wir über das Symbol des Einhorns meditieren. Vom dritten Auge aus können wir dieses Horn in uns selbst erzeugen. Es ist ein Horn aus subtiler Materie, aus Licht. Durch das dritte Auge können Energien des guten Willens projiziert werden. Auch wenn unsere Vorstellung anfangs eine ungezügelte Fantasie sein mag, hilft diese Art Übung uns, kreativ zu sein. Wir können versuchen, mit Hilfe von Klang, Farbe und Form sowie mit Hilfe der Zeit zu arbeiten und dabei unseren eigenen Zugang zu finden. Wichtig ist, nicht darüber zu sprechen und uns nicht von unseren Vorstellungen beeinflussen zu lassen, sondern auf Bestätigung von aussen zu warten. Die Lehrer sagen: „Lernt, euch etwas bildlich vorzustellen.“ Wir können auch einfach Vermutungen anstellen und uns Dinge ausmalen, z.B. „Was ist das Licht, von dem die Bücher sprechen? Wie sieht es aus?“ Dann wird das Denken nach diesem Licht suchen. Vermutung führt zur Imagination, zur Visualisation und schliesslich zur Intuition.

Höchstes kreatives Potential

Wenn wir über das Licht nachdenken und über das, was von den Sehern gesagt wurde, wird unser Denken mit Gedanken aus höheren Kreisen beeindruckt und es kann höhere Dinge empfangen. Dann wird langsam die Brücke zur buddhischen Ebene erbaut. Buddhi ist das Licht der Seele, das als höheres Denkvermögen bezeichnet wird. Buddhi ist auch die Ebene des schöpferischen Willens. Durch die Berührung mit den intuitiven Ebenen fliesst Kreativität in unser Handeln. Es ist dieselbe Energie, die wir für kreatives Denken und den aufwärtsgerichteten Fluss des Gewahrseins verwenden oder für den abwärtsgerichteten Fluss, der Zeugungsbewusstsein und Sexualität hervorruft. Die Energie beim Ajna-Zentrum ist mit dem schöpferischen Licht und dem höheren Pfad verbunden. Die Energie beim Sakral- und Basiszentrum ist das Licht der Fortpflanzung, das zur Produktion von Samenflüssigkeit führt. Sexualität ist ein Instinkt der Natur zum Erhalt der Arten auf der Erde. Fliesst die Energie in grösserem Masse durch sexuelles Verlangen nach aussen, wird die aufsteigende Kundalini-Kraft behindert. Der Mensch folgt dann dem Pfad der Fortpflanzungsintelligenzen und lebt wie ein Tier. Sexualität in Massen zu geniessen ist in Ordnung, doch wenn wir in ihr exzessiv schwelgen, verlieren wir unseren Glanz und unsere Fähigkeit zu denken und kreativ zu sein.

Wenn wir uns bemühen, uns zum Ajna-Zentrum zu erheben, kann mit der Zeit von oben her eine Antwort kommen. Wir empfangen von oben und bringen das Empfangene auf der Erde zum Ausdruck. Das wird weisse Magie genannt, d.h. wir arbeiten dann nicht für die Persönlichkeit, sondern bringen nur das aus den Lichtsphären herunter, was mit dem höheren Plan übereinstimmt. Dies ist eine schöpferische Arbeit guten Willens; sie erhebt uns, sodass wir als Seele leben und sogar in höhere Kreise aufsteigen können. Wenn die Energien sich über das Sahasrara hinaus erheben, können wir eine Gestalt aus Licht erzeugen. Bei dieser sublimen Form von Kreativität werden wir im Licht geboren statt in Fleisch und Blut.

Das beste Instrument für diese Kreativität ist der Klang. Durch richtige Äusserung eines heiligen Klangs manifestiert sich Licht. Der Klang selbst ist der Ursprung für das Licht. Klang ist der Ursprung aller Magie. Ein unangemessener Gebrauch von Klängen kann die Menschheit zerstören. Der richtige Gebrauch des Klangs wird sie in höhere Reiche führen. Das Studium und das Wirken mit Klang wird ein gewaltiges kreatives Instrument in ihre Hände legen. Wir tragen das Potential dazu in uns. Auch haben wir in uns das Potential, die ganze Atmosphäre mit unserer Energie zu durchdringen. Dies ist das zukünftige und höchste Studium der Menschheit.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Uranus – der Alchemist des Zeitalters. Div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )