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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Der Umgang mit Sexualität

Rhythmus und rechte Zeiten

Dealing with Sexuality Schöpfung geschieht als eine zyklische Aktivität der subtilen Ebenen, und Fortpflanzung ist eine Imitation dieser Aktivität, um die gröberen Ebenen hervorzubringen. Die Zeugungsvorgänge des physischen Körpers sind eine Kopie der höheren Schöpfungsvorgänge, vom Drang des Absoluten, als Schöpfung herabzukommen. Indem wir diese zwei Ebenen klar verstehen und sie gleichsetzen, können wir zu einem rechten Verhalten den schöpferischen Ebenen und dem Sexualtrieb gegenüber gelangen. Wenn der Faden zwischen den Ebenen reisst, wird die Fortpflanzungstätigkeit zu einem Schwelgen und Selbstzweck.

Die Sexualtätigkeit ist ein natürlicher Instinkt, der dem Tier- und Menschenreich gemeinsam ist. Der Mensch verfügt jedoch über Möglichkeiten, die das Tier nicht hat. Das Tier wird vom Instinkt geleitet und beschützt. Es folgt einem Rhythmus und einer Periodizität. Wenn es den Instinkt verspürt, tut es sich nach dem Gesetz der Natur mit einem Tier des anderen Geschlechts zusammen, um Nachkommenschaft zu zeugen. Durch seinen Körper hat der Mensch einen tierischen Teil, aber ihm wurde zudem das Denk- und Unterscheidungsvermögen gegeben. Wir sind Seelen und drücken uns durch einen Körper aus. Die Seele selbst hat kein Geschlecht und damit keinen Drang nach Sex. Uns wurde Selbstbewusstsein verliehen, und so spüren wir, dass wir existieren. Wir betrachten uns dadurch jedoch als verschieden von dem Einen und denken, wir seien eigenständige Individualitäten mit freiem Willen. Wir sind nicht mehr in die Natur eingebunden.

Doch auch wir haben Perioden und rechte Zeiten, die Frau wie der Mann. Missachten wir die Rhythmen, führt dies zu Störungen und Krankheiten. Sexualität ist eine heilige Energie, sie hat ihren wichtigen Platz im Leben. Durch sie lässt uns die Natur die Pflicht erfüllen, Körper für die Inkarnation von Seelen bereitzustellen. Sexualität hat ihre eigene Zeit. Das passende Alter für das Sexualleben ist zwischen 21 und 49. Wurden die Sinne zwischen dem 7. und 21. Lebensjahr nicht richtig reguliert, verursachen sie später Probleme. Sexuelle Gedanken zu unangemessenen Zeiten oder Beschäftigung mit Sexliteratur verursachen Schwierigkeiten bei der Beherrschung des Körpers. Setzen sich ungesunde und unnatürliche Gedanken durch, können sie den Menschen überwältigen und zu Ehebruch und Verbrechen führen. Unreine sexuelle Kontakte rufen zudem Geschlechtskrankheiten hervor. Die Heiratsrituale und ein reines, ehrliches Verhalten zwischen Ehemann und -frau dienen der Reinerhaltung der Zeugungswerkzeuge, damit die in einen Körper herabsteigende Seele keine Verunreinigung erleidet.

Sexuelle Anziehung und Bewusstsein

Wenn wir mit dem Gesetz der Natur nicht in Übereinstimmung sind und uns vom sexuellen Impuls zu einem unregulierten Leben führen lassen, dann wird unser Bewusstsein in die unteren Zentren hinabgezogen. Wir verlieren so unser Unterscheidungsvermögen und werden im Materiellen eingekerkert. Jeder sexuelle Impuls führt zu einer Abwärtsbewegung des Bewusstseins, jede Meditation dient der Aufwärtsbewegung. Meditation bringt uns in Verwirrung und Probleme, wenn der Boden dafür nicht gereinigt ist. Denn die Zentren in uns, die den Sexualinstinkt anregen, sind auch für die Belebung der Energien des Aufstiegs verantwortlich. Wenn wir den Energien erlauben hinauszufliessen, stehen sie nicht mehr für den Aufstieg zur Verfügung. Es geht nicht, dass sich der sexuelle Impuls jedes Mal regt, wenn wir einen Menschen des anderen Geschlechts treffen. Wir müssen eine höhere Ordnung und einen Rhythmus finden.

Mann und Frau sind zwei Gegenstücke eines zusammengesetzten Ganzen. Die sexuelle Anziehung ist ein Magnetismus, der sich durch die physischen Zellen des männlichen und weiblichen Körpers ausdrückt. Er projiziert sich auf das Denkvermögen und dieses wird dadurch erregt. Im Geschlechtsverkehr erzeugt die Erregtheit ein rauschhaftes Glücksgefühl. Das Denken wird davon absorbiert und der Mensch vom inneren Bewusstsein abgeschnitten. Dies wird auch der „Fall“ des Bewusstseins genannt, der Verstrickung verursacht. Wenn wir die sexuelle Erfahrung aus innerer Gelassenheit wie ein Schauspiel beobachten können, erlaubt dies dem Denken und den Sinnen, durch das Instrument des Körpers zu geniessen, ohne durch den Genuss abhängig zu werden. In diesem Zustand der Befreiung ist das Bewusstsein sich selbst gegenüber fest und ruhig. Wenn wir so Meisterschaft über die Sinne und das Denken erlangt haben, können wir das Geschlechtsleben der Notwendigkeit der Natur gemäss erfahren, ohne die Berührung des höheren Bewusstseins zu verlieren.

Es ist eine wichtige Arbeit guten Willens, Licht auf dieses Thema zu werfen, das in höchstem Masse verzerrt wurde, und die Menschen darüber zu informieren, welche Folgen unterscheidungsloses Handeln hat, wenn wir darum gefragt werden. Wir sollten in rechter Weise leben und andere leben lassen. Die Gesellschaft – Kultur, Mode, Medien, Verhalten - ist heute sexualisiert und das Unterscheidungsvermögen getrübt. Die Menschen glauben, sie könnten die Wegweiser an einer Kreuzung von links nach rechts drehen und Gesetze so verändern, wie es angenehm erscheint, doch die Strasse ändert sich dadurch nicht. Wir müssen uns auf den grösseren Plan einstimmen und den richtigen Weg wählen.

Unterdrückung und Regulierung

Über Jahrhunderte wurde im Namen von Religion sexuelle Unterdrückung gefördert. Es wurde verlangt, den Drang zu töten, die Frau wurde gar als Ursprung alles Bösen betrachtet. Leute, die den Moralvorschriften nicht folgten, wurden Sünder genannt und in den tiefsten Abgrund verurteilt. Seit Beginn des Wassermann-Zeitalters werden jedoch überall auf dem Globus Autoritäten in Frage gestellt und aufgezwungene Moralvorschriften abgelehnt. Das alles ist eine Auflehnung gegen die übermässige Unterdrückung in der Vergangenheit. Das neue Zeitalter fordert, den Menschen zu gestatten, ihren freien Willen auszuüben. Vom Standpunkt der Spiritualität aus gibt es keine Sünde und nichts, was verurteilt werden müsste, sondern nur Unwissenheit des Menschen im Umgang mit dem freien Willen. Wenn dabei Ehen zerbrechen, Menschen Drogen nehmen, sich falsch ernähren oder trinken, werden sie die Konsequenzen erfahren: Durch Leiden in diesem oder zukünftigen Leben lernen sie langsam, ihren Willen dem Gesetz zu unterstellen und ihm zu folgen. Ein neues Zeitalter besagt nicht, dass die Gesetze und Regulierungen der Weisheitslehren ungültig geworden sind.

Die Lehren erklären uns, wie wir unser Leben regulieren und so Sexualität ohne falsche Unterdrückung leben können. Sie empfehlen, durch regelmässiges und systematisches Äussern des heiligen Worts OM und anderer Mantren das Kehlzentrum zu magnetisieren. Das heilige Wort sollte in Siebenereinheiten geäussert werden, d.h. 7, 14, 21 etc. Dann sollte langsames, tiefes und gleichmässiges Atmen folgen. Man sollte diesem Atmen zuhören und für einige Zeit die Pulsierung beobachten. Durch tägliche Praxis, am besten in den Dämmerungsstunden, wird allmählich ein Rhythmus im Kehlzentrum aufgebaut, wodurch die Energien vom Sakralzentrum und den Sexualorganen zum Kehlzentrum emporgeleitet werden. Wenn das Denkvermögen vom Seelenbewusstsein berührt ist, wird es von der Seele viel stärker angezogen als von der Sexualität. In der Seele sind Mann und Frau gut integriert. Sie haben dann nicht länger das Gefühl, ihnen fehle etwas, da sie die Polarität überschritten haben. Sie werden so zu einer Quelle höherer Anziehung für andere.

Partnerwahl

Bei der Wahl des Lebenspartners sollten wir nach guten Qualitäten und nicht nach einer schönen äusseren Form Ausschau halten. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Einstellungen miteinander vereinbar und die Lebensziele ähnlich sind. Wenn es unser Lebensziel ist, den spirituellen Weg zu gehen und zu dienen, dann sollten wir nach einem Partner suchen, der die gleichen Werte hat. Kleine Differenzen bringen Farbe ins Leben, aber wenn es emotional, mental, intellektuell und spirituell nicht zusammenpasst, dann kann die Ehe nicht erhalten bleiben. Im spirituellen Leben sind Keuschheit bis zur Heirat und lebenslange Monogamie sind das Ideal. Wichtig ist auch, dass vor der Heirat die wirtschaftliche Situation genügend stabil ist. Man kann erst dann ein Kind planen, wenn man in der Lage ist, sich in guter Weise um das Kind zu kümmern. Durch ein harmonisches Zusammenleben können wir so wirksam für das allgemeine Wohlergehen arbeiten.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Mithila / Das Wassermannkreuz / Venus / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Book of Rituals / Music of the Soul. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de ).