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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Ausdehnung

Horizontale und vertikale Ausdehnung

Expansion In den Rhythmen der Natur gibt es Zeiten der Ausdehnung und des Zusammenziehens. Diese pulsierende Aktivität finden wir in allen Lebensformen und bei allen Zyklen, den kleinsten wie auch den grössten. Während der Ausdehnungsphase tritt die subtile Materie in das Dichtmaterielle hervor, und während des Rückzugs steigen die Formen wieder von der dichten in die subtilen Ebenen empor.

Die Ausdehnung in der äusseren Welt ist eine horizontale Bewegung; sie stösst irgendwann an Grenzen, über die hinaus weiteres horizontales Wachstum nicht möglich ist: Die Ausbreitung der Ratten wird durch Katzen begrenzt, den Katzen setzen Hunde oder auch Menschen Grenzen. Wir Menschen haben unseren Einfluss über den ganzen Planeten ausgedehnt. Eroberer haben Länder besetzt und als Eigentum beansprucht, bis andere sie wieder vertrieben haben. Nach den territorialen gab es religiöse Eroberungen und heute erobern Wirtschaftskonzerne die Welt.

Reiche wie auch Wirtschaftsimperien sind gekommen und wieder zerfallen. Die materielle Ausdehnung ist normalerweise mit Aggression verbunden, sie kann nicht dauerhaft aufrechterhalten werden. Wenn wir unseren Wohlstand ausdehnen möchten, bedeutet dies, dass wir mehr Geld oder Land als andere besitzen wollen. Wir enthalten anderen den Wohlstand vor und lassen sie glauben, dass das, was wir festhalten, uns gehört, und meist glauben sie es – auch wenn alles nur dem Einen gehört.

Die Hierarchie ist nicht gegen Wohlstand; Meister CVV demonstrierte ein Leben der Fülle, das jeden Aspekt durchdrang, und er dehnte sein Wirken über den ganzen Planeten aus. Die Ausdehnung, welche die Hierarchie zu errichten sucht, ist die vom „Reich des Herzens“, von Liebe in Aktion. Ein Yogi stimmt sich ein auf die Herzen der Wesen und dringt so in sie ein. Es ist eine lebendige Liebe, nicht Liebe als ein Slogan und noch weniger das Auferlegen eines Glaubens. Auferlegen und Konvertieren sind Handlungen tiefer Unwissenheit und vergänglich. Durch Konvertieren mögen Menschen gewonnen werden, doch das vergeht auch wieder. Die Kirchen im Westen haben Millionen von Menschen verloren. Dogmen können die Zukunft der Menschheit nicht gewinnen, die wahre Ausdehnung führt in die subtilen Welten und vermittelt Freude und Fülle.

Solange wir uns nur im Materiellen ausdehnen, begrenzt uns das Objektive und hält uns gefangen. Wir verlieren den Weg nach innen, ersticken am Grobphysischen und leiden. Die vertikale Ausdehnung ins Subjektive hingegen ist unbegrenzt. Wer mit der subtilen Welt in Verbindung steht, erlebt Freude und Weite. Dichter, Maler und Musiker dringen über das Dichtphysische hinaus und erleben, dass sie woanders sind. Sie kümmern sich nicht so sehr um das, was sie gegessen und wo sie geschlafen haben. Ihre Freude kommt von ihrer Verbindung mit der subtilen Welt, und sie vermitteln sie den Menschen, die sonst im Dichtphysischen feststecken.

Wachstum durch Krisen

Äussere Schwierigkeiten und Krisen erzeugen eine Spannung, durch die sich die Seele ausweiten kann. Wenn im Äusseren alles bequem und gemütlich ist, dann schlafen wir. Deswegen werden in der spirituellen Astrologie Quadrate und Oppositionen als Gelegenheiten zur Ausdehnung in die Subjektivität betrachtet. So haben wir Probleme mit Kindern und der Familie, mit Geld und Gesundheit; sie drängen uns zur Seele. Und so drängt uns der Meister von innen, damit wir uns in jede Richtung ausdehnen – in unserem Beruf, im Heim, bei unseren sozialen Tätigkeiten. Wenn wir wach genug sind, erkennen wir in all dem seine Hinweise für ein rasches Wachstum. Wir sollten die Hinweise aufnehmen und Impulse, die wir von innen erhalten, in einem Notizbuch festhalten, um sie dann in die Praxis umzusetzen. Es genügt nicht, dass wir uns an Meditationen und Weisheitslehren erfreuen – der hohe Zustand der Harmonie, den wir dort erfahren mögen, verschwindet sonst schnell wieder in der normalen Routine des Alltags.

Rhythmische Ausdehnung

Ausdehnung ist möglich, wenn wir eine Ordnung in die Alltagsroutine aufnehmen und rhythmisch leben. Durch Rhythmus können wir uns aus dem materiellen Leben lösen und eine kontinuierliche spirituelle Praxis aufbauen. Die meisten von uns sind in ihrer Praxis nicht beständig, und oft behindert uns die Lebenssituation oder auch eine Abneigung gegen Rhythmus und Ritual. Dies ist eine subtile Blockade, die uns daran hindert, in die Bereiche des Lichts einzutreten. Der siebte Strahl von Rhythmus und Ritual unterstützt und stärkt unseren Willen, und er hilft, Hindernisse zu beseitigen. Anfänglich ist Rhythmus etwas Saturnisches; er festigt und schafft die Grundlage für eine Ausweitung des Bewusstseins, die uns Jupiter bringt, das ausdehnende Prinzip. Ohne Festigung hat das Wachstum sonst keine stabile Grundlage. Durch saturnische Disziplin wächst das Bewusstsein langsam und stetig, und wir erhalten dabei die Unterstützung von Mutter Natur.

Ein Mantram für die Ausweitung des Bewusstseins ist HAMSA SIVA SOHAM; dabei ist HAMSA das individuelle Bewusstsein, SIVA das universale Bewusstsein, und SOHAM das universale als das individuelle Bewusstsein. Das Singen dieses Mantram weitet das individuelle zum universalen Bewusstsein aus. Die okkulte Wissenschaft weiss, dass Bewusstseinswachstum durch den rechten Gebrauch von Kuh-Produkten wie Ghee unterstützt werden kann.

Indem wir einem Rhythmus folgen, kommen wir in eine Bewegung hinein, die eine Ausdehnung der Zeit bringt. Meister CVV gibt dazu das Mantram „Time expand.“ Wir können immer mehr Dinge tun und die Arbeit geht viel schneller vor sich. Dies führt zur Wassermann-Geschwindigkeit, die auch die Geschwindigkeit Gottes genannt wird. Uranus veranlasst diese Ausdehnung des Bewusstseins. Der Kontakt mit ihm mag nur Sekunden dauern, aber seine Auswirkungen halten lange an. Uranus repräsentiert die bewusste, simultane Existenz auf allen Ebenen der Existenz und des Gewahrseins.

Rhythmus weitet aus, erzeugt langsam ein Feuer und lässt das Leben erstrahlen. Dieses Licht strahlt vom Zentrum des ICH BIN her durch die Seele aus, und die uns durchdringende Lebenskraft weitet sich in unsere Umgebung aus und wirkt heilend. Ein Lächeln, das so vom Herzen kommt, dehnt den Ätherkörper aus, und die Begrenzung zwischen uns und den uns umgebenden Menschen verschwindet. Wenn wir von der Seele her in den anderen das Göttliche und ihre guten Seiten sehen, dann lehnen wir sie nicht ab, sondern schliessen sie ein und wachsen. Soweit wir andere ausschliessen, grenzen wir uns selbst ein und werden vom Leben ausgeschlossen. Das Negative brauchen wir nicht zu leugnen, sondern können es als Information behalten, ohne uns darüber zu ereifern. So halten wir unser Bewusstsein offen und dehnen uns in immer grössere Dimensionen des Lebens und der Erfahrung aus.

Der Einflussbereich eines jeden unterscheidet sich von dem anderer. Wir haben unseren je eigenen Aktivitätsbereich entsprechend dem Grad unseres Gewahrseins. Je grösser das Gewahrseins, desto grösser ist der Tätigkeitsbereich. Das gilt für jedes Lebewesen. Ein Moskito hat seinen eigenen Bereich, ein Mensch einen anderen, die grossen Meister wiederum weitere. Unter den Meistern gibt es einige, deren Sphäre sich über den ganzen Planeten ausdehnt. Es gibt auch Meister, deren Ausdehnung interplanetarisch ist. Entsprechend der Ausdehnung geschehen die Einweihungen. Schon indem wir eine Tugend praktizieren - nicht um eines Ergebnisses willen, sondern wegen der Verbindung und ohne ein anderes Verlangen - treten wir in die Kette des Aufstiegs ein.

Vidyadhara

Es gibt Wesen, die den Äther durchdringen und auf der Ebene der reinen Erfahrung gegenwärtig sind. Sie sind schon gegenwärtig, wenn wir nur an sie denken, da sie sich aufgrund ihrer Ausdehnung überall befinden. Das nennt man den Zustand von Vidyadhara. Ein Vidyadhara ist jemand, der Vidya - Wissen - in seinem Körper hält und sich damit bewegt. Für solche Wesen gibt es weder oben noch unten; alles ist für sie Licht, alles sind Ebenen des Lichts. Narada gehört zu diesen Wesen, auch Buddha und Christus. Es ist heute auch der Status von Meister C.V.V.; er durchströmt den gesamten Globus. Wenn wir an ihn denken, ist seine Gegenwart sofort da. Die Erfahrung dieser Gegenwart in uns findet als die Erfahrung von Ich Bin statt. Das Sich-Ausbreiten eines Yogis auf der Ebene des Geistes ist nichts anderes als das Einswerden mit dem allgegenwärtigen Prinzip in anderen. Sie beginnen in den anderen als ihre Inspiration zu leben und nicht als irgendetwas anderes. Sie bewegen sich in uns hinein, um uns emporzuheben. Durch eine solche Bewusstseinsberührung wird unser Herz leicht.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Jupiter / div. Seminarnotizen. – E. Krishnamacharya: Vishnu Purana. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).