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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Feuer und Flamme

Sichtbares und unsichtbares Feuer

Fire and Flame Wenn wir ein Stück Holz sehen, sehen wir die Materie, aber nicht das in ihr verborgene Feuer. Wo befindet sich das Feuer in der Kerze, bevor sie angezündet wird? Es ist schon vorhanden, aber verborgen. Beim Anzünden führen wir einen Prozess durch, wo sich das in der Kerze enthaltene Feuer in einer Flamme manifestiert. Durch den Docht wird das im Wachs befindliche Feuer gesammelt, um die Flamme hervorzubringen. Ohne den Sauerstoff in der Atmosphäre, das Leben im Raum, kann die Flamme nicht brennen. Und ohne das Feuer im Wachs kann die Flamme auch nicht hervorkommen. Das Material der Kerze wird der Hitze ausgesetzt und geschmolzen, es wird beständig transformiert, damit die Flamme weiterbrennt.

Die Materie, die das im Wachs befindliche Feuer freisetzt, ist ein Aspekt der Flamme. Ein anderer Aspekt ist das im Raum existierende Feuer. Es steigt in die Kerze als Sauerstoff herab und ermöglicht der Flamme zu brennen. Das Feuer in der Materie wie auch das Feuer im Raum wird nicht erkannt. Die einzige Möglichkeit, wie wir Feuer sehen können, ist als Flamme. Die Flamme ist die Brücke zwischen dem ungesehenen Feuer in der Materie und dem ungesehenen Feuer im Himmel. Sie ist ein Medium zwischen dem Unbekannten und dem Bekannten. So gibt es drei Stadien der Existenz, die reine Existenz, die materielle Existenz und dann die Existenz, die zwischen den beiden liegt, wo man die Materie und den Geist erleben kann. Die Seele ist das Zwischenteil oder der Kanal, durch den der Geist in die Materie herabsteigen kann.

Wir sagen, dass zwischen zwei Objekten nichts ist, nur Raum. Das im Raum existierende Feuer können wir nicht wahrnehmen, weil es in der subtilsten Form des Äthers existiert. Es ist elektrischer Art. Keiner hat bisher elektrischen Strom gesehen, doch wir wissen, dass er existiert, und er kann benutzt werden. Er hat keine Form und keine Farbe, aber eine Schwingung, den summenden Klang. Wenn man ein elektrisches Gerät anfasst, kann man das Strömen der Elektrizität fühlen: Man wird zur Elektrizität.

Die drei Feuer

Elektrizität ist die feinste Form von Leben im Raum. Sie wird auch als reines Bewusstein bezeichnet, das Hintergrundbewusstsein von allem, was in der Schöpfung existiert und aus dem alles entspringt. Meister Djwhal Khul, dessen Name „eine Girlande aus Feuer“ bedeutet, nennt es in seinen Büchern elektrisches oder kosmisches Feuer. In den Schriften heisst es auch der “Vater im Himmel„. Gott existiert die ganze Zeit, aber er kann nur wahrgenommen werden, wenn er in die Gestalt einer Flamme herabsteigt. Nehmen wir den reinen Raum als elektrisches Feuer oder als Geist, so wird die Flamme als die Seele oder das Sonnenfeuer bezeichnet. Die Kraft, welche die Materie belebt, wird Reibungsfeuer oder auch intelligente Aktivität genannt. Sie belebt die Materie im Mineral-, Pflanzen-, Tier- und Menschenreich, und dort bis zum niederen Denken. Das höhere Denken ist die Flamme des Seelenlichts. Solange wir nicht als Seelen wirken, können wir das elektrische Feuer nicht wahrnehmen, weil es jenseits des Subjektiven ist.

Das Feuerritual

Durch Rituale wird der göttliche Plan auf symbolische Weise imitiert, um die entsprechenden Intelligenzen anzusprechen. Schon wenn wir darüber lesen, werden die beschriebenen Intelligenzen angeregt und erwachen in uns. Die Verehrung des Feuers gehört zu den ältesten Ritualen. Es gibt Menschen, die sich in der Spiritualität üben und die in den Stunden der frühen Morgendämmerung lange vor einer Flamme sitzen, denn zu der Zeit sind die Energien aufsteigend, während sie sich bei Sonnenuntergang zurückziehen. Eingeweihte arbeiten mit der Flamme, um ihren Willen ganz besonders aufzufüllen, vor allem, wenn sie mit grossen Aufgaben beschäftigt sind, und dann führen sie alles in sehr wirkungsvoller Weise durch.

Ein äusseres Feuer zu entzünden ist Symbol für das Entzünden des inneren Feuers. Die äusseren Flammen symbolisieren das Entstehen des solaren Feuers oder Lichts. Wir können ein Feuerritual durchführen und das Feuer in unserem Inneren anrufen. Das Feuerritual hilft, Instinkte zu verbrennen, die uns gefährlich sind. Wenn unerwünschte oder emotionale Gedanken uns belästigen, können wir auch eine Kerze entzünden, in die Flamme schauen und sie in unserer Stirn visualisieren. Dann stellen wir uns vor, wie sie alle Unreinheiten in uns verbrennt. Gedanken sind Erzeugnisse des Feuers. Wir übergeben sie dem Feuer mit der Bitte, die unreinen Gedanken zu verbrennen und uns lichtvolle Gedanken zu schenken. Still vor dem Feuer sitzend können wir zu ihm beten: „Bitte verbrenne diese Gedanken, die mir Probleme machen!“ Wir dürfen jedoch nicht mit den angerufenen Energien falsch umgehen, denn das ist ein Spielen mit dem Feuer. Wenn wir nachlässig mit ihm umgehen, dann verbrennen wir uns dabei. Das ist einer der Gründe weshalb für die tiefe Weisheit niemals geworben wird. Sie ist für jene, die danach suchen.

Arbeiten mit dem Feuer

Um den Funken des Feuers in uns anzufachen, muss Luft zugeführt werden. Dies ist die Arbeit mit der Atmung. Die Flamme wird grösser, wenn wir bewusst langsam, sanft, tief und gleichmässig ein- und ausatmen. Wenn wir vor der Meditation 27 (3 x 9) solcher Atemzüge machen, wird der ganze Körper mit Feuer geladen. Der Ort des Feuers ist dabei der Punkt, an dem die Einatmung sich zur Ausatmung und die Ausatmung zur Einatmung umwandelt. Die Arbeit mit dem Atem kann gewisse negative Charakterzüge in uns wegbrennen und so unsere Verbindungen zu Saaten zukünftigen Karmas auflösen.

Wenn wir essen, ist dies auch nichts anderes als ein Feuerritual, bei dem wir den verschiedenen Intelligenzen oder Devas Nahrungsmittel opfern und sie dem Verdauungsprozess zuführen. Wenn wir den Mund als geheiligten Altar für das Feuer betrachten, werden wir nicht mehr alles Mögliche verantwortungslos konsumieren, denn das hat Konsequenzen. Wir sollten mit dem Gefühl essen, die Speise dem Herrn des Feuers anzubieten und diese Empfindung aufrechterhalten. Ein Gebet lautet: „Ich danke dem Herrn für das Essen, das er mir gibt. Dieses Essen biete ich dem Herrn des Feuers an, damit er es an die Devas im Körper verteilen kann. Möge es dem Herrn gefallen. Möge mein Tun den Devas gefallen.“

Von den Richtungen ist der Südosten der Ort des Feuers, idealerweise sollte die Küche in dieser Richtung sein und dahin ausgerichtet gekocht werden. Der Nordosten ist der Treffpunkt von Geist und Licht, wo die Stille in den Willen umgewandelt wird, er ist gut für Meditation und Ritual.

Der Saatklang des kosmischen Feuers ist der Klang „Ra“, er hat die Kraft zu reinigen, zu schützen und zu leiten. RHA ist den amerikanischen Indianern als der Sonnengott bekannt. RHA-AAM ist auch der Gott des Feuers der Ägypter. Das Mantra RAM ist das älteste Mantram auf dem Planeten, lange bevor Rama als eine Inkarnation dieser Energien kam. Ra steht für den Geist, Ma für Materie. Dieser Klang wird wiederholt geäussert und geschrieben, um die Unreinheiten in uns zu verbrennen und umso die Persönlichkeit transparent zu machen. Dies wird auch Arbeiten mit Feuer genannt.

Wenn das Feuer seine Arbeit an dem Brennmaterial getan hat, gibt es nichts, was die Asche weiter verbrennen kann. Asche aus einem Feuerritual wird als sehr heilig betrachtet, denn sie stellt den Teil der Materie dar, der durch das Feuer gereinigt wurde und es überlebt hat. Daraus entstand die Tradition, Asche auf die Stirn zu streichen.

So ist die Kontemplation über das Feuer eine der wichtigsten spirituellen Übungen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Agni. Das Feuerritual und seine Symbolik / div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).