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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Grundlagen des Okkultismus

Der Schleier der Form

Swastika Im Laufe der Zeit wurden viele alte Worte falsch verstanden und interpretiert, insbesondere Begriffe der subtilen Welten. Jeder versteht sie nach dem eigenen Grad der Reinheit, und nicht alle sind befähigt, die okkulte Weisheit aufzunehmen. Okkulte Weisheit meint nicht, dass etwas vor der Allgemeinheit versteckt wird. Okkult meint das Innere, das der Schleier der Form verhüllt. Okkult bezeichnet etwas Verborgenes, das mit einer oberflächlichen Betrachtung nicht erkannt wird.

Ein Okkultist ist bestrebt, über die Form hinaus zu sehen und den in der Materie verborgenen Geist zu erkennen. Die formlose Energie des Geistes wirkt durch Namen und Formen hindurch. Jede Form kann als ein Symbol betrachtet werden, das auf die tiefere Wahrheit verweist. Die verschiedenen okkulten Übungen zielen nur darauf ab, diese wesentliche und grundlegende Wahrheit in Erinnerung zu halten: Alle Formen in der Schöpfung sind Verkörperungen der Wahrheit der Existenz. Das Sich-Erinnern sollte jeden Tag stattfinden. Wenn diese Identität verloren geht, verlieren wir uns in den Illusionen der Welt. In der Welt wird Unwahrheit oft als Wahrheit betrachtet und die Wahrheit verbirgt sich in einer Ecke.

Wenn wir nur die Formen sehen und nicht die Energie erkennen, die durch sie wirkt, bleiben wir in Äusserlichkeiten stecken. Entscheiden wir über eine Person nur vom Äusseren her, bleibt dies oberflächlich. Ein Schulkind und ein 50-Jähriger mögen den gleichen Satz in einem Buch lesen, aber ihr Verständnis unterscheidet sich durch ihre Auffassungsgabe und die Tiefe ihres Verstehens. Lesen wir in heiligen Schriften oder in Büchern, die von den Meistern der Weisheit kommen, nur das Augenscheinliche, so bewegen wir uns im Kindheitsstadium, in unserer eigenen Fantasie. Wir erhalten nur ein scheinbares Verständnis durch die benutzten Wörter.

Okkultes Studium

Viele lesen Bücher über okkulte Themen, weil man sie in Geschäften kaufen kann, und sie sind von okkulten Wissenschaften begeistert. Doch die Bücher sind nicht verpflichtet, sich jedem zufälligen Leser oder Intellektuellen zu offenbaren. Ihnen wird der Zutritt zur okkulten Welt verweigert, die Intelligenz des konkreten Denkens hilft hier nicht weiter. Die Lehren enthüllen sich nur demjenigen, der einen gewissen Grad an Reinheit in seinem Leben aufrechterhält und sich dem Dienst zum Wohl des umgebenden Lebens widmet. Er kann ihre Botschaft verstehen und einen Nutzen daraus ziehen.

Okkultes Studium bedeutet nicht, Bücher zu lesen, sondern die okkulten Schlüssel auf sich selbst anzuwenden. Es ist das Selbst-Studium, bei dem die sechs Schlüssel zur Weisheit - wie der Schlüssel von Zeit, Symbol, Zahl und Klang, Sprache - auf den siebten Schlüssel, uns selbst, angewandt werden. Mit diesem siebten Schlüssel treten wir in unser Innerstes ein.

Meister D.K. sagt: „Entwickelt das Denken vom Herzen, nicht nur vom Denken her.“ Er möchte, dass wir erst verstehen und dann studieren; darin liegt eine grosse Wahrheit verborgen. Wir müssen lernen, tiefer zu sehen, Schicht für Schicht die Bedeutung einer Aussage aufzudecken und die Bedeutung zwischen den Zeilen zu lesen. Nicht alle Dinge können in Büchern niedergeschrieben werden. Entsprechend der Intuitionsebene, die ein Mensch berührt, offenbart sich die Weisheit immer von neuem.

Wenn wir Konzepte der Weisheit aufnehmen - über die sieben Strahlen, die Sonnenzeichen oder Dreiecke, über Farben, Klänge und Symbole – so sind dies Wissenschaften, die sich auf die subtilen Welten beziehen, jedoch nicht auf deren Grundlage, auf DAS. Deshalb werden die okkulten Wissenschaften zu den weltlichen Wissenschaften gezählt. Wir sollten nicht den einzelnen Wissenschaften folgen, sondern zuerst lernen, uns auf DAS zu beziehen. Wenn wir uns der unsterblichen Gegenwart der Existenz erinnern, kommen die verschiedenen Wissenschaften unterstützend zu uns. Als Seelen sind wir aus der reinen Existenz hervorgekommen: DAS existiert als ICH BIN. ICH BIN ist die Grundlage all unseres Denkens. Diese Wahrheit unserer Identität müssen wir uns vergegenwärtigen, wenn wir die okkulten Wissenschaften studieren. Dann beginnen sie, sich uns zu offenbaren, ansonsten bleiben sie geschlossene Bücher.

Nach den Ursachen forschen

In allem sieht die okkulte Wissenschaft das Wirken der einen Lebenskraft. Sie sieht die Synthese, die der Vielfalt der Formen zugrunde liegt. Sie betrachtet eine Zelle nicht nur als lebende Materie, sondern fragt, was die Zellteilung und das Wachstum entstehen lässt, welche Intelligenz die Aktivität in der Zelle bewirkt. Sie erkennt den Baum als ein Prinzip, das in Wurzel, Stamm, Ästen und Zweigen, in den Blättern und Früchten existiert. Kein Teil ist exklusiv für sich der Baum. Unser Bemühen, durch die Materie hindurch hinter jeder Form die eine Existenz zu sehen, ist eine direkte Technik zur Entwicklung von Hellsehen und Hellhören.

Die Wurzeln dessen, was wir sehen, liegen jenseits des Sichtbaren. Wie die Blume zu einer Frucht wird und wie der Same zu einem Baum herankeimt, ist ein okkulter Prozess. Auch der menschliche Körper besteht aus einer komplexen Struktur von unablässig wirkenden subtilen Kräften. Sein Mechanismus hat einen strukturellen und einen funktionalen Aspekt. Der strukturelle Körper ist nur ein Träger, ein Instrument des inneren Menschen. Der funktionelle Körper ist etwas Qualitatives und bildet die verschiedenen Ebenen des Menschen – die vitale, mentale und buddhische Ebene. Für einen praktischen Umgang mit der okkulten Dimension benötigen wir eine genaue Kenntnis des physischen wie auch der feineren Träger.

Die Ursachen für die gesamte objektive Welt sind auf den subtileren Ebenen. Wenn wir einen Film sehen, so liegt den Handlungen, Dialogen, Farben und der Musik viel Arbeit vom ganzen Film-Team zugrunde, die auf der Leinwand nicht sichtbar ist. Wir nehmen normalerweise nur das Endergebnis eines Prozesses wahr, nicht jedoch die allmählichen Transformationen. Für ein okkultes Verstehen müssen wir ein gewisses Bewusstsein von den Ursachen der Erscheinungen haben.

Wenn wir versuchen, mit feineren Kräften umzugehen, lösen wir Kettenaktionen aus, die subjektiv und objektiv wirken. Wie die zarten Blütenfalten im Knospenstadium, existieren diese Kräfte in nicht wahrnehmbarer Form. Wird eine Knospe misshandelt, so wird das künftige Erblühen zerstört. Ist eine Störung bereits manifestiert, kann daran nicht mehr viel verändert werden. Bevor die Störung in Erscheinung tritt, gibt es jedoch grosse Möglichkeiten etwas zu ändern. So liegen die Gründe für Krankheiten in unserer Art zu denken, in unserem Verhalten, in unserer Einstellung gegenüber Essen, Schlaf, Arbeit, Sexualität oder Lebensrhythmus. Bei einer okkulten Arbeit forschen wir nach den Ursachen von Erscheinungen und führen von den subtilen Ebenen aus harmonisierende Veränderungen durch. Bevor wir okkult arbeiten können, müssen wir Reinheit und Ausgeglichenheit in unser Leben bringen und einem inneren Rhythmus folgen. Ein rhythmisches Leben ist eines der wichtigsten okkulten Instrumente. Wir lernen, unsere Zeit zu organisieren und beginnen so zu erkennen, was, wann, wie und wo zu tun ist. Und während wir weniger heftig auf Zu- und Abneigungen reagieren, entfaltet sich allmählich unsere intuitive Natur.

Okkultes Wirken

Wir entwickeln Fähigkeiten und beginnen, in selbstloser Weise mit okkulten Energien zu dienen. Wir können anderen Menschen helfen und heilend wirken, rechtes Verstehen vermitteln oder Führung durch Astrologie oder durch die Schriften geben. Wir gestatten dem Wissen, durch uns hindurch zu fliessen, ohne eine Spur von kommerzieller Neigung. Für unseren Lebensunterhalt haben wir einen Beruf, wir leben nicht von den okkulten Wissenschaften. Seit ältesten Zeiten wird Betonung darauf gelegt, nicht für Geld zu lehren oder okkulte Wissenschaften zu praktizieren. Wenn Geld hereinströmt, sollte es gewissenhaft für Tätigkeiten guten Willens verwendet werden.

Wenn wir uns nach innen einstimmen, öffnen sich die Türen zu den subtilen Welten. Wir beginnen, während Gebet und Meditation oder während des Schlafes bestimmte Erfahrungen zu machen. Wissen, das wir benötigen, kommt zu uns. Wir empfangen Ideen, wie wir verschiedene Themen und Zweige der okkulten Wissenschaften miteinander in Verbindung und zur Synthese bringen können. Von innen her werden wir unterrichtet. Das Programm für den Tag wird im Morgengebet gegeben und wir arbeiten den Plan von Tag zu Tag aus. Den Plan zu hören, zu sehen und zu manifestieren, dies ist die Arbeit eines Eingeweihten. Er folgt dem Plan des höheren Systems und tut nichts einfach von sich aus. Wenn wir uns der okkulten Seite der Dinge zuwenden, können auch wir das Geschick entwickeln, nach diesem Plan zu handeln.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Herkules / Okkulte Meditationen / div. Seminarnotizen. – E. Krishnamacharya: Occult Anatomy. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).