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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Hanuman

Die Vanaras

Hanuman

Zwischen allen Meistern der Weisheit gibt es eine Verbindung. Sie gehören zu dem einen Reich Gottes; keiner hat ein Reich für sich selbst. Sie erfüllen jedoch verschiedene Pflichten. Sie sind Beispiele für uns, weil sie auch einmal Menschen waren und ähnliche Einschränkungen hatten wie wir. Sie haben auch Fehler gemacht, doch sie haben sie überwunden und sind aufgestiegen.

Daneben gibt es auch Meister, die vor Urzeiten auf den Planeten herabgestiegen sind. Sie bleiben bei uns, um uns zu helfen, bis die gesamte Menschheit entwickelt ist. Sie sind eine Art von Avatare, da sie aus höheren Kreisen gekommen sind. Eines dieser Wesen ist Hanuman; sein Wirken wird im grossen indischen Epos Ramayana beschrieben. Diese Geschichte von Valmiki begab sich in den Anfängen unserer jetzigen Weltepoche, der fünften oder arischen Rasse. Die Hauptgestalten der Erzählung gehören jedoch verschiedenen Zeitaltern an. Hanuman stammt aus der lemurischen Epoche, dem dritten Zeitalter. Ravana, der Dämon mit grossen magischen Kräften, der Ramas Frau Sita entführte, ist eine Gestalt der atlantischen Zeit. Rama, eine Verkörperung des göttlichen Gesetzes, ist ein Arier mit einem reinen Mental.

In der lemurischen Rasse gab es eine Art von übernatürlichen Affen, die Vanaras genannt werden. Nara bedeutet ‚Mensch‘, Vanara ‚übermenschliches Wesen‘. Es sind eigentlich keine Affen, sondern hohe Wesen von goldenem Licht, die ihre Form willentlich verändern können. Um sich vor den normalen Menschen zu verbergen, nahmen sie die Form von Affen an. Hanuman erscheint als ein Affe, aber auch als ein Eingeweihter von wunderschöner Gestalt oder gar als ein Riese. Als er die Insel Lanka betrat, nahm er zunächst die Gestalt einer Katze an. Er hat keine feste Gestalt.

Es gibt Weise, die jenseits aller Form sind und die Fähigkeit haben, sich in jede Dimension zu transformieren. Für sie sind die Körper nur Träger, um damit zu wirken; sie wohnen nicht ständig darin. Diese Wesen sind meist sehr bescheiden, und sie ergreifen solch einfache Gestalten, dass es von den weltlichen Menschen meist nicht bemerkt wird. So mögen sie sich in der Form einer Schlange oder eines Adlers, in der Gestalt von Schwänen, von Tauben oder von weissen Elefanten zeigen. Diese Wesen werden Kama Rupas genannt, diejenigen, die ihre Form je nach Zeit, Ort und Bedarf ändern können.

Viele Hollywood-Filme zeigen Gestalten, die ihre Form ändern können. Auch wenn es eine Imagination ist, haben sie eine Beziehung zu diesen Fähigkeiten. In fortgeschrittenen Stadien des Yoga gibt es Übungen, wo der Schüler sich in einer leuchtenden Miniaturform von der Grösse eines Daumens visualisiert. Er festigt sich in der ätherischen Lichtgestalt. Dies führt in Richtung einer Akasha-Bewegung und einer Auflösung der Gestalt, um in das Absolute eintreten und uns als Atman verwirklichen zu können.

Abstammung und Jugend

Hanuman ist eine Manifestation des Ersten Logos, des kosmischen Feuers, welches Agni, Shiva oder Rudras genannt wird. Rudras können Dinge von einem Ort zu einem anderen bewegen, sie können erschaffen und zerstören. Die Rudras erscheinen auf jeder Ebene als die Ersten, auf der suprakosmischen Ebene als Agni, auf der kosmischen Ebene als Rudra, auf der solaren Ebene als Maruts, die Schwingungen des Windes, und auf der planetarischen Ebene als Licht der Sonnenstrahlen. Hanuman ist einer der Maruts. Daher wird er als Sohn von Rudra, von Vayu usw. verehrt. Er ist ein Wesen der Synthese, durch das alle sieben Strahlen zum Ausdruck kommen. Hanuman gilt als einer der ältesten Lehrer auf dem Planeten und wird auch als Weltlehrer bezeichnet. Es heisst in den Puranen, er werde in der zukünftigen Schöpfung die Position des Schöpfers übernehmen.

Hanumans Mutter war Anjana, was die Unbegreifliche bedeutet; niemand konnte ihre Schönheit und Macht verstehen. Sie heiratete eine Intelligenz namens Keshari von den Devas, welche die ätherische Ebene aus goldenem Glanz erschaffen. Lord Shiva gab seinen Samen, der in den Mutterschoss von Anjana übertragen wurde, und so wurde Hanuman in „unbefleckter Empfängnis“ geboren. Sein ursprünglicher Name war Anjanea, der Sohn von Anjana. Hanumans Geburtstag wird zur 10. abnehmenden Mondphase im Stier gefeiert. Er wurde in der Gegend der heutigen Andamanen geboren, die zu Indien gehören.

Ein anderer grosser Vanara, der Affenkönig Vali, lebte an dem Ort, den wir heute Bali nennen. Vali besass grosse Macht, wurde aber diabolisch, Er wollte nicht, dass jemand mächtiger würde als er selbst. So versuchte er, Hanuman im Mutterschoss zu töten. Er trat in Anjanas Schoss ein und wurde zu geschmolzenem Gold, um den Tod des Kindes herbeizuführen. Bereits im Mutterschoss war Hanuman schon sehr leuchtend und unsterblich. Das Gold konnte ihm daher nichts antun, er wurde nur noch leuchtender. So beschloss Vali, später mit ihm Freundschaft zu schliessen.

Hanuman versuchte sein Strahlen zu verbergen, indem er ein Fell um sich wachsen liess. Als fünfjähriges Kind war er vom Sonnenball fasziniert und hatte das Gefühl, die Sonne sei eine Frucht. Er sprang empor und verschlang sie. Das Sonnensystem geriet in eine grosse Krise. Ein kosmischer König namens Sakra wollte die Schöpfung beschützen und traf Hanuman mit Indras Donnerkeil. Hanuman stürzte ohnmächtig zu Boden. Er wurde wieder zum Leben erweckt, behielt aber einen durch den Donnerkeil beschädigten Unterkiefer. ‚Hanuman‘ bedeutet auf Sanskrit, jemand mit einem beschädigten Unterkiefer.

Es heisst, dass Hanuman auf seiner Reise zur Sonne den Schatten der Erde sah, den aufsteigenden und absteigenden Mondknoten, und er neutralisierte sie. So verehren Menschen, die unter negativen Wirkungen der Mondknoten leiden, Hanuman, damit er diese Auswirkungen neutralisiere.

Die Sonne nahm Gefallen an Hanuman; er wurde ihr Schüler und bekam durch ihre Magnetisierung einen strahlenden diamantenen Körper. Alle Eingeweihten jenseits der 5. Einweihung haben diamantene Körper. Hanuman besass von Geburt an einen goldenen Körper und durch die Sonne einen diamantenen Körper. In Indien wird er in der Farbe Orange verehrt. Seine Verehrung ist der Schlüssel des sechsten Strahls, um die Dominanz des Emotionalkörpers zu überwinden.

Hanuman war so bescheiden und demütig, dass niemand wusste, wie mächtig er war. Durch seine Selbstvergessenheit musste er an seine Macht erinnert werden, ansonsten weiss er nichts von ihr. Er ist nicht in dem Zustand ‚Ich bin’ oder ‚Das bin ich’, sondern im Zustand von DAS. Er erinnert sich nicht an sich selbst.

Hanumans Lehrer, die Sonne, sagte zu ihm: „Unterstütze nicht Vali, den Affenkönig. Er ist auf Abwege geraten und unterstützt nicht das göttliche Gesetz. Mit Hilfe meiner Energie wurde Sugriva, sein jüngerer Bruder geboren. Unterstütze Sugriva als Ratgeber, denn er verfolgt edle Ziele.“ Hanuman wurde somit dessen Minister und Ratgeber.

Hanuman und Rama

Dies sind keine Märchen, sondern Geschichten, die zur buddhischen Ebene gehören. Die buddhische Ebene, auch die 4. Ebene genannt, wird vom Luftelement beherrscht. Dort ist die Materie Licht und hat grössere Flexibilität. Hanuman, der Sohn der Luft oder der 4. Ebene tritt im Ramayana im 4. Gesang in Erscheinung. Im 5. Gesang wird Hanumans Wirken zur Befreiung von Sita beschrieben.

Das Ramayana ist voller esoterischer Geheimnisse über das Universum und den Menschen. Rama verkörpert den Herrn, Hanuman den Lehrer und Sita die Seele, die von der Ganzheit des Lebens abgetrennt ist. Als sie das goldene Reh haben will, das eine Illusion ist, wird sie von einem Dämon der Überaktivität entführt, der alles, was ihm gefällt, besitzen will. Ravana hält Sita auf der Insel Lanka gefangen, die für das abgesonderte Bewusstsein steht. Nachdem Sita eingesperrt wurde, empfindet sie Reue und beginnt zum Herrn zu beten. Sie denkt nur noch an ihn und zeigt eine feurige Aspiration, um wieder mit ihm vereint zu werden.

Rama, der Herr, sucht nach Sita, der entführten Seele. Er schickt Hanuman, den Lehrer, da Sita nach dem Herrn sucht. Der Lehrer ist der Vermittler zwischen dem Herrn und dem Schüler, zwischen der Seele und der Universalseele. Das Luft¬element, manifestiert in Hanuman, schafft diese Verbindung.

Rama gibt Hanuman seinen Ring, damit dieser sich bei Sita identifizieren kann. So spürt auch ein Jünger, wenn er einen Lehrer trifft, tief in seinem Inneren, dass dies sein Lehrer ist. Hanuman ist der einzige, der in Lanka eintreten kann. Er spricht mit Sita und versichert ihr, dass er eine Weile in Lanka bleibe. Während dieser Zeit zerstört er viele Dämonen; auf einem grossen Bogen sitzend, kämpft er gegen sie. Der Sohn der Luft sitzt symbolisch auf dem Zwerchfell und reinigt das System von einem Teil der Dämonen, die sich im Bereich vom Solarplexus, Sakralzentrum und Muladhara aufhalten. Es ist der mit Emotionen, mentalen Konzepten und weltlichem Material gefüllte Abgrund. Bevor Hanuman zu Rama zurückkehrt, warnt er noch das Ego Ravana und verbrennt Lanka. Zusammen mit Rama führt Hanuman dann die Affenarmee in die Schlacht und hilft den Krieg zu gewinnen. Er fühlt sich dabei nie gross und hat auch keinerlei persönlichen Motive für sein Handeln, sondern unterstellt sich ganz dem Herrn.

Seit dem Treta Yuga ist Hanuman auf dem Planeten geblieben und singt ewig den Klang RAM, den Saatklang des kosmischen Feuers, der die Dinge spontan und unmittelbar reinigt. Er ist der Älteste im Himalaya und gehört zu den vier grossen Lehrern, die sich jenseits der drei Qualitäten befinden, aber in jedem Menschen in den Blütenblättern des Muladhara, dem Basiszentrum, gegenwärtig sind und uns beim Aufstieg aus der Materie unterstützen. Er herrscht über das nördliche, mit der Stille verbundene Blütenblatt, und über die Energielinie der Sushumna, die vom Herzen emporsteigt und uns mit dem Göttlichen verbindet. Diese Linie, die das Prana emporführt, wird daher auch Hanuman genannt und von Meister CVV „Chief Life“, das leitende Leben.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Lectures on Secret Doctrine / div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen ( www.kulapati.de ).