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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Indra

Der Schutzherr der Welten

Indra (Wikipedia)

In den Veden gibt es zwei zentrale Begriffe, DAS (TAT) und DIES (IDAM). DAS bedeutet das Eine, das sich jenseits von allem befindet. Es weist auf das Undenkbare, Undefinierbare, das jenseits von Name und Form ist. DIES bezeichnet die phänomenale Welt, die Welt der Erscheinung. Es bezieht sich auf das manifestierte Universum und ist die Seele der erschaffenen Welt. Diese Energie ist das Licht, das aus dem absoluten Gott hervortritt. Sie wird als Idandra oder Indra beschrieben, dem himmlischen König, dessen Aufgabe darin besteht, die Welten zu beschützen und zu organisieren.

Indra ist der vierarmige Herr, der die Schöpfung bis zum vierten Aspekt, der sichtbaren Welt manifestiert. Als Durchdringer der Welten ist er Vishnu. Deswegen sprechen die östlichen Schriften auch von Indra-Vishnu. Indra wird manchmal auch der ältere Bruder von Vishnu genannt. Beim Menschen wird Indra-Vishnu als ein Energiewirbel über dem Kopf visualisiert. Er ist der Vorsitzende aller Richtungs-Devas und herrscht über den Nordpol. Indra selbst ist der Herr des Ostens; er existiert in uns im Bereich des Ajna-Zentrums an der Mitte der Stirn. Ajna bedeutet der göttliche Wille. Der Wille der Seele wirkt also durch das Ajna-Zentrum.

Bei den kosmischen Flammen steht Indra-Vishnu für das Feuer, das von oben nach unten strömt, während Agna-Vishnu die Flamme ist, die von unten nach oben brennt. Beide Flammen treffen sich im Herzzentrum. Diese Namen werden auch im Feuerritual verwendet, und in der Meditation des diamantenen Netzwerks sprechen wir: „Ich rufe Indra, den himmlischen König aus dem Osten in mein Ajna-Zentrum… Ich rufe Indra-Vishnu, den Herrn der Durchdringung der subtilen Welten, von oben in den Scheitelpunkt meines Kopfes. Ich rufe Agna-Vishnu, den Herrn der Durchdringung der irdischen und unterirdischen Welten, von unten in meine Fußsohlen.“

Als König der Devas ist Indra der Schutzherr der Welten. Im Körper drückt sich das schützende Prinzip durch die Hände, die Schultern und die Schulterblätter aus. Zwischen den Schulterblättern tritt Prana als Lebensfeuer ein. Wenn wir fallen, schützen wir uns mit den Händen. Starke Hände können zupacken und Hilfe bringen. Hände können geben und segnen, aber auch loslassen.

In der spirituellen Astrologie wird Indra als der Herr von Neptun beschrieben, als die kosmische Kraft, die durch den Planeten Neptun wirkt. Meister EK sagt, dass Neptun in Wirklichkeit nicht zu den Planeten gehört, sondern das Zentrum einer Hierarchie bildet, die fünf Sonnensysteme formt. Diese Hierarchie beschäftigt sich mit Klangwellen und deren Anordnung; sie wird daher auch als die musikalische Hierarchie bezeichnet. Auf der supra-kosmischen Ebene ist es das Soma-Bewusstsein, auf niederen Ebenen dieser Linie sind es Venus und der Mond unserer Erde. Auf der planetarischen Ebene verkörpert Lord Maitreya diese Qualitäten. Sie fördern Intuition und das Streben nach Verschmelzen mit höheren Ebenen, wodurch die Persönlichkeit im höheren Bewusstsein oder Gruppenbewusstsein aufgeht. Die von der Sonne regierten Qualitäten hingegen leiten mehr den Intellekt und das logisch-rationale Denken. Im Menschen herrscht Indra zusammen mit Soma über Musikalität, den Sinn für Periodizität, Frequenz und Takt.

Der Geburtsort Indras

Zur Aufgabe Indras gehört, das Seelenbewusstsein in uns zu erweitern. Auf dem Pfad beginnt dies mit dem Verschmelzen der Chakren und findet seine Vollendung im Erblühen des Lotus, der sich direkt unterhalb des Ajna-Zentrums und oberhalb des Brauenzentrums ausdrückt. Er heisst Indra Yoni, der Geburtsort von Indra. Diese Zentren stehen übereinander und sollten nicht verwechselt werden. Das Brauenzentrum ist der höchste Punkt, zu dem sich das menschliche Gewahrsein als Persönlichkeit erheben kann. Dieses Zentrum gehört zur Hypophyse. Das dritte Auge oder Ajna ist der Sitz der Seele, von dem aus unser Leben durch den Körper regiert wird. Es steht mit der Zirbeldrüse in Verbindung. Wenn die Brücke zwischen den beiden Drüsen erbaut ist, wird Licht erzeugt: die Seele manifestiert sich in der Persönlichkeit, und so wird Indra in uns geboren. Dies bedeutet, wenn sich die Seele im Handeln ausdrückt, tritt das Seelenlicht in Erscheinung. Wenn kein Handlungsbedarf mehr besteht, geht die Seele zurück ins dritte Auge. Beim Herunterkommen wird die Seele zu Indra. Er ist das Licht auf der Stirn, das himmlische Denkvermögen im menschlichen Körper. Um dieses Licht anzuregen, sprechen wir in der Grossen Invokation: „Aus dem Quell des Lichts im Denken Gottes ströme Licht herab ins Menschendenken; es werde Licht auf Erden.“

Es gibt auch einen Geburtsort Indras auf der höheren Brücke, an einem Punkt oberhalb des Ajna-Zentrums und unterhalb des kleineren Kopfzentrums. Das Symbol dieses Ortes ist ein Kreis mit einem vertikalen Durchmesser und wird das Siegel Indras genannt, wobei die Linie die höheren Brücke symbolisiert ⦶. Meister EK beschreibt, dass es entsteht, indem das Symbol des Fischezeichens mit zwei in entgegengesetzte Richtungen schwimmenden Fischen ♓ sich nach dem Bau der höheren Brücke so verändert, dass die zwei Fische sich drehen und nun treffen, um einen Kreis zu bilden und sich dabei die horizontale Linie zu einer vertikalen Linie wandelt ⦶. Über dieses Symbol zu meditieren, führt zum Geburtsort Indras auf der höheren Brücke.

Indra und Vritra

Indra steht für das kosmische Denken. Seine Aufgabe ist es, durch Empfangen und Verteilen das Gleichgewicht in der Schöpfung aufrecht zu erhalten. Wenn dies nicht geschieht, tritt eine Störung auf. In den Puranen gibt es zahlreiche Geschichten, wie der himmlische König gegen die diabolischen Wesen kämpft, um diesen Kräften nicht zu gestatten, in die Persönlichkeit einzudringen. Im Kampf wird Indra jedoch oft besiegt; er verliert seinen Thron und ein Dämon übernimmt seinen Platz. Dies geschieht immer, wenn Indra stolz wird, seine Position als selbstverständlich ansieht und seine Aufgaben vernachlässigt. Auch handelt Indra oft unüberlegt und erzeugt dadurch Probleme.

So wird erzählt, dass Indra sich einst selbstherrlich in seiner Macht eingerichtet hatte und so keinen Fortschritt mehr suchte. Da nahm das göttliche Saturn-Prinzip als Dämon Vritra Gestalt an. Vritra ist der Engel der Gewohnheit; er schafft Begrenzungen. Gute wie auch schlechte Gewohnheiten können uns gefangen halten. So wurden alle Menschen, die nicht mit dem Gewahrsein der Existenz in Übereinstimmung waren, von Vritra unterworfen. Auch Indra grenzte sich ein, da er sich für den König von allem was ist hielt. Vritra selbst hatte erkannte, dass er nur DAS ist und nichts anderes existiert. Daher war er unbesiegbar.

Vritra wurde von vielen als sehr mächtig angesehen, mächtiger als Indra. Indra wurde eifersüchtig und fürchtete, Vritra wolle ihm den Thron streitig machen. Er begann, gegen ihn zu kämpfen, doch er verlor hoffnungslos. Indra dachte nun, Vritra würde jetzt kommen, um den Thron zu besetzen. Aber das tat er nicht. Indra konnte dies nicht verstehen. Er wurde immer unruhiger und fürchtete, er werde von seinen Untertanen nicht mehr respektiert. Er meditierte lange Zeit, bis der Herr ihm erschien und Indra ihn um eine Waffe bat, mit der er Vritra töten könne. Er erhielt eine Waffe und forderte Vritra wieder zum Kampf heraus. Vritra lächelte ihn nur an und forderte ihn auf zu beginnen. Indra liess die Waffe los, aber sie hatte keinen Einfluss auf Vritra.

Indra war überrascht und dachte: „Er muss einen Schlüssel zur Unsterblichkeit haben.“ Er fragte nun Vritra nach dem Geheimnis seines Sieges. Vritra lächelte und erwiderte: „Du kannst mich niemals töten, so lange wie du in mir einen Feind siehst. Das Konzept des Feindbildes in dir grenzt dich ein. Aus diesem Grund besiege ich dich immer. In mir gibt es so etwas wie Feindschaft nicht. Für mich bist du kein Feind, sondern ein Bruder. Daher habe ich dich angelächelt. Doch wenn ich dich anlächle, irritiert dich das, statt dass du zurücklächelst. Deine eigene Idee, die du über mich in dir trägst, ist deine Krankheit. Ich habe keine Ideen über dich in mir.“

Indra fand, diese Lehre sei sehr gut und bat Vritra, ihm dies weiter zu erklären. Vritra gab ihm Erklärungen über die Ewigkeit der Schöpfung und die verschiedenen Projektionen auf der Grundlage dieser Existenz; wie sich die Menschen selbst einfangen und schwach werden, wenn sie sich von der Existenz entfernen, und wie man es üben kann, zu jeder Zeit in Übereinstimmung mit der Existenz zu sein. Für ihn war alles Existenz und alle Projektionen existieren nur auf der Existenz. Die kindischen Handlungen von Indra waren für ihn auch ein Teil vom Spiel des Herrn, der durch Indra spielte.

Als Vritra es Indra erklärt hatte, sagte Indra ihm: „Du bist mein Meister; jetzt habe ich gelernt, wie wir durch unsere eigenen Gedanken so leicht konditioniert und in Projektionen gefangen werden.“ So lernte der König des Himmels, im Gewahrsein der Existenz zu leben. Die eigentliche Absicht von Vritra war nun vorbei, und er sagte zu Indra: „Jetzt kannst du mich töten!“ Indra fragte, warum. Vritra entgegnete: „Weil du jetzt keinen Feind mehr in mir siehst.“ Daraufhin tötete der König Vritra.

Da Indra alle Begrenzungen überwunden hatte, gab es keinen Zweck mehr für das Leben von Vritra. Auch ohne die Form existiert er weiter als Prinzip. Indra, der nun die Dinge besser und tiefer verstand, tötete Vritra in Freundlichkeit und Harmonie und befreite ihn so von seiner Form.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Sri Suktam / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de)