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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Lord Krishna

Der Herabstieg

Lord Krishna

Wenn wir die Bücher der grossen Meister und Eingeweihten lesen, haben wir das Gefühl, dass sie direkt zu uns sprechen. Indem wir uns an göttliche Wesen erinnern, geben sie uns ihre Gegenwart. Mit ihren subtilen Körpern erfüllen sie den Raum um uns und verleihen uns die Kraft, Tätigkeiten guten Willens durchzuführen. Sie hoffen, dass wir uns ihnen anschliessen, um den göttlichen Plan zu erfüllen.

Die grossen Seher können die Entfaltung des Planes visualisieren. Doch manchmal, wenn das Allerhöchste herabsteigt, übersteigt dies selbst die Vision der Meister, und erst im Nachhinein verstehen sie es. Ein Avatar ist ein Herabstieg der kosmischen Person, des allgegenwärtigen Einen; er inkarniert sich, um das Gesetz wiederherzustellen und in den Menschen zu begründen. Krishna wird teils als ein Avatar betrachtet, aber auch nicht als ein Avatar, da er die kosmische Person selbst ist, die die Gesamtheit der kosmischen, solaren und planetarischen Devas verkörpert, die Synthese des Universums. Krishna bedeutet das Unerfassbare, die Dunkelheit, die absolutes Licht ist. Bis heute konnte niemand ganz verstehen, was er ist. Wenn wir jedoch Schriften über sein Leben lesen, können wir die Seligkeit seiner Gegenwart verspüren.

Krishnas Geburt war selbst den kosmischen Intelligenzen und den meisten Sehern nicht bekannt. Die östliche Schrift Harivamsa schildert, wie Narada, der kosmische Bote, den Weisen Parasara informierte, das Göttliche werde auf Erden herabsteigen. Parasara, der damalige Weltlehrer, solle zusammen mit einer Gruppe von Meistern sieben Tage lang ein Ritual durchführen, um aus reinen Elementen einen Körper für den Herrn bereitzustellen. Die Elemente der Erde waren für den Körper des Herrn nicht rein genug.

Während sieben Tagen führten sieben Meister unter der Leitung von Parasara ein Ritual mit Klängen durch und lebten die ganze Zeit nur von Luft. Sie erzeugten einen leuchtenden Körper aus überirdischer Materie, in den Krishna herabstieg. Durch die Vermittlung von Narada und Sanat Kumara kam er als ein Prinzip von der musikalischen Ebene Neptuns über die Venus auf die Erde herab. Seinen zukünftigen Eltern erschien er in seiner kosmischen Form und sagte zu Vasudeva, seinem Vater: „Bringe mich nach meiner Geburt zu einem Dorf auf der anderen Seite des Flusses.“ Dann wurde seine Makroform ganz klein und er trat in den Körper des Kindes ein, das im Leib seiner Mutter Devaki heranwuchs. Die Eltern befanden sich im Gefängnis, da der mütterliche Onkel Kamsa, eine Verkörperung des Machtbewusstseins, das Kind direkt nach seiner Geburt töten wollte.

Die Gefängnistüren waren verriegelt und wurden bewacht. Vasudeva dachte nicht darüber nach; er war ein Eingeweihter sehr hohen Ranges und hatte vollständiges Vertrauen. Als das Kind geboren war, nahm er es in seine Arme und ging auf die Gefängnistür zu, als ob sie nicht vorhanden wäre. Die Tür öffnete sich; die Wächter waren in tiefen Schlaf gefallen. Der Fluss Yamuna war reissend und führte sehr viel Wasser. Es regnete sehr stark, aber kein Tropfen fiel auf das Kind. Vasudeva ging einfach mitten durch den Fluss. Er erreichte das andere Ufer und legte den Jungen bei einem Dorf nieder. Auf dieselbe Weise kehrte er zum Gefängnis zurück. Dort kam er aus diesem Zustand der Erfahrung wieder heraus.

Krishna wurde um Mitternacht zwischen dem 19. und 20. Juli des Jahres 3228 v.Chr. geboren, zur achten abnehmenden Mondphase Löwe. Daher wird sein Geburtstag auch an der achten abnehmenden Mondphase vom Löwen gefeiert. Die abnehmende Mondphase bedeutet, dass sich die Manifestation wieder zurückzieht. Das heisst, die Seelen werden von der Sichtbarkeit in die Nichtsichtbarkeit geführt, zur verborgenen Seite der Dinge. Die Arbeit von Krishna besteht darin, die okkulte Seite der Dinge zu zeigen und die Menschen darin einzuweisen. So lehrte er in der Bhagavad Gita, dass wir weiter existieren, auch wenn unser Körper verschwindet und wir nicht mehr sichtbar sind.

Krishna wuchs bei seinen Stiefeltern Nanda und Yasoda als Kuhhirte heran; die Kühe sind ein Symbol für die nährende mütterliche Natur. Von der Kindheit bis ins hohe Alter gab es viele Versuche, ihn zu töten, aber er kümmerte sich nie darum. Er tat weiter, was getan werden musste, und ging aus allen Situationen siegreich hervor. Sein Leben lang blieb er spielerisch wie ein Kind und vollbrachte ständig übernatürliche Taten, durch die er tiefe Weisheit zum Ausdruck brachte. Als er während der Morgenstunden des 18. Februars 3102 v.Chr. seine physische Hülle ablegte, war er 126 Jahre alt. Dies war der Beginn des Kali-Yugas, des dunklen Zeitalters.

Krishnas Mission

Krishna hatte erklärt, dass er stets von neuem herabkommt, wenn ein Ungleichgewicht zwischen den positiven und den negativen Kräften besteht, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Seine Mission fand ihren Höhepunkt im Krieg zwischen den fünf Söhnen des Lichts und den hundert Söhnen der Dunkelheit. Die Söhne des blinden Königs waren die Ursache für den grossen Mahabharata-Krieg. Krishna versuchte durch Verhandlungen, den Krieg zu verhindern. Als er sich nicht abwenden liess, verwendete Krishna das Kriegsereignis für eine neue Ausrichtung der Nation. Er sagte: „Ich werde im Krieg dabei sein, aber ich werde nicht kämpfen.“ Er nahm als Lenker von Arjunas Wagen und als sein Ratgeber teil.

Als direkt vor der Schlacht Arjuna in Verzagtheit fiel, weihte Krishna ihn mit der Lehre der Bhagavad Gita ein und beseitigte die Verwirrung in Arjunas Persönlichkeit. Er gab diese grossartige Lehre in kürzester Form, vielleicht in 18 Saatworten. Sie wurde nicht als ein langes Seminar gegeben – die Gegner würden nicht so lange darauf warten. Als Vedavyasa, ein grosser Eingeweihter, mit seiner Schau diese Samen zu erklären versuchte, wurden daraus 18 Kapitel mit 700 Versen.

Die höchste Lektion gibt Krishna im letzten, dem 18. Kapitel: „Lasse alles beiseite, was du weisst, und nimm vollständig Zuflucht in mir. Ich werde durch dich wirken und dich von all deinen Konditionierungen befreien. Es gibt nichts Besseres als dies.“ Arjuna unterstellte sich ihm ganz und konnte dadurch Handlungen ausführen, die selbst für göttliche Wesen nicht möglich sind.

Vedavyasa ist nicht der eigentliche Name dieses Sehers höchsten Wissens, sondern ein Titel. Sein Name ist Krishna Dvaipayana, der von der Blauen Insel. Diese Insel ist ein Zentrum im Universum, von der er mit Krishna herabkam. Er wird auch Krishna genannt, weil zu jener Zeit Krishna in drei Körpern herabkam. Der eine ist der Krishna, den wir als Krishna kennen; der andere ist dieser Mensch, Vedavyasa. Und der dritte Aspekt ist als Draupadi bekannt, die Frau der fünf Söhne des Lichts. Sie verkörpert den Herrn in seiner Dimension als Schönheit und Macht. Als Vedavyasa das Bhagavatam schrieb, war seine Sicht subtiler geworden als zu der Zeit, wo er das Mahabharata schrieb. Dadurch gibt es subtile Differenzen zwischen den Schriften.

Sein Ätherkörper und seine Gegenwart

Bei seinem Fortgang liess Krishna seinen ätherischen Körper auf der Erde zurück, zum Wohle der irdischen Wesen. Er übergab den Lichtkörper an Maitreya und setzte ihn als den Weltlehrer für das Kali-Yuga ein: Um den göttlichen Plan während dieses Zeitalters auszuführen, werde Maitreya die kompetente Unterstützung anderer erhalten, darunter auch von Maru und Devapi, die wir als Meister Morya und Meister Kuthumi kennen. Seitdem wird der Plan durch Lehren und Heilen unter der Leitung von Maitreya ausgeführt. Die Gemeinschaft der Erleuchteten wird als 'die Hierarchie' bezeichnet. H.P. Blavatsky enthüllte das Geheimnis des Lichtkörpers oder „weissen Gewandes“, das bei Bedarf zur Verfügung gestellt wird und so Buddha, Jesus Christus und Adi Shankaracharya bei ihren grossen Aufgaben half. Die Organisation des World Teacher Trust wurde nach dem Weltlehrer benannt, und Mitglieder sind jene, die seinem Pfad folgen.

Wenn Sri Krishna seine Gegenwart gibt, hören wir es als Flötenmusik, die im Brauenzentrum ertönt. Die Brauen sind wie zwei Berge, und in dem Tal dazwischen hören wir das OM als die bezaubernde Flötenmusik. Wir können das Licht und den Ton in der Form der Sonne im Brauenzentrum visualisieren. Als Krishna und seine Freunde noch sehr jung waren, gingen sie zusammen mit den Kühen auf die Felder. Für seine Freunde bedeutete es alles, in seiner Nähe zu sein. Sie spielten mit ihm, hörten seiner Flötenmusik zu und fielen in Trance. Sie waren so intensiv in seiner Gegenwart. Auch die Tiere versammelten sich um ihn herum in Ekstase, wenn er seine Flöte spielte. Krishnas liess das Denkvermögen aller verschwinden, und sie erlebten ihn im Inneren und im Äusseren.

Als Krishna die Erde verliess, wollte Uddhava, ein Kindheitsfreund, mit ihm gehen, doch er konnte es nicht. Er bat Krishna jedoch, mit der Flötenmusik verschmelzen zu dürfen. Während Krishna seinen Körper durch einen zufällig geschossenen Pfeil verliess, suchte Uddhava nach der Flötenmusik. Er fand sie in seinem Inneren und sah zugleich Krishna als einen fünfjährigen Jungen. Krishna erklärte ihm, dass dies seine subtile Form ist. In dem Moment erhielt Uddhava eine Einweihung und verwirklichte den Zustand der Todlosigkeit.

Er erreichte Krishna durch seine Hingabe, Bhakti, während Maitreya Krishna durch Yoga, Wissen erreichte. Auch die Gopis lebten durch ihre Hingabe ständig in Krishnas Gegenwart. Mit der Gnade Krishnas arbeitet Uddhava in seinem Ätherkörper auf Erden und schult Aspiranten auf dem Pfad der Hingabe. Durch ihn kam auch das Mantra ‚Hare Krishna‘ hervor.

Lord Krishna ist ein wunderbares Prinzip, das die Menschen noch heute bezaubert. Es ist nichts Hinduistisches. Sein Licht von höchster Leuchtkraft wird als das absolute Licht hinter der Farbe beschrieben, das nur als dunkelblau vorgestellt werden kann. Aus diesem Grund nennt man Krishna auch den „blauen Jungen“. Die sichtbare blaue Farbe ist nur eine Täuschung des Auges und ein unlösbares Mysterium der Tiefen des Raumes, aus denen alles kommt und die immer von allem unberührt bleiben.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Doctrine of Eternal Presence / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Der Weltlehrer - Die Ankunft von Lord Krishna. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen ( www.kulapati.de ).