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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Löwe

Erster Teil

Vollmond - Zeit besonderer Energien

Der Vollmond ist stets eine Zeit, zu der geistige Energien in einem besonderen Masse zur Verfügung stehen, wenn man sich meditativ darauf einstellt. Der Vollmond im Feuerzeichen Löwe gilt als besonders kraftvoll, er wird das Fest der Zukunft genannt, das mit Einweihung in subtilere Ebenen des Lebens verbunden ist.

Das Tierkreiszeichen Löwe hat als Schlüsselnote Selbstentfaltung durch Selbstdisziplin, es führt den Menschen zur Anerkennung des höheren Selbst, womit die Umwandlung des Menschensohnes zu einem Sohn Gottes beginnt. Löwe wird auch ein königliches Zeichen genannt, dessen Farbqualität golden und dessen Energie die Energie der Liebe ist, jenseits von Emotion. OMNIA VINCIT AMOR: Die Liebe besiegt alles.

Die im Zeichen Löwe geborenen Menschen gelten als grossmütig, direkt und liebevoll. Löwe enthält aber auch ein kämpferisches Element. Es ist das Zeichen des Führers, der für Gesetz, Gerechtigkeit und Ordnung kämpft und sich für den Schutz der Schwächeren einsetzt.

Den Löwen in sich töten . . .

Auf der niederen Ebene symbolisiert es das Kämpfen um Macht und um den eigenen Vorteil. Beim Menschen auf dem geistigen Pfad, dem Pfad der Rückkehr zum Vaterhaus, verkörpert Löwe den Kampf mit der niederen Natur und deren Überwindung: Den Löwen in sich zu töten ist ein Symbol für das Überwinden der niederen, tierischen Natur in sich und das Erlangen der Meisterschaft über die fünf Sinne und das niedere Denken. Dies geschieht nicht durch Unterdrückung, sondern dadurch, dass die Seele, das höhere Selbst, die Herrschaft über die Persönlichkeit erlangt. Löwe stellt daher auch die Seele und ihr Licht dar: Möge unser Leben durch das Licht schön werden.

Der persönlichkeitszentrierte Löwe-Mensch steht gerne in der Mitte und lässt seinen Glanz von anderen bewundern. „L’état, c’est moi“ - der Staat bin ich, sagte der Sonnenkönig Ludwig XIV. Auf dem geistigen Pfad jedoch lernt der Mensch, nicht mehr sich selbst ins Zentrum zu stellen, sondern den anderen. So erstrahlt das goldene Licht des Herzzentrums, das Liebe ohne Emotion zum Ausdruck bringt. Die Energie des Herzens überwindet jedes Gefühl von Trennung und von Mein und Dein.

. . . und Besitzinstinkt überwinden

Der Besitzinstinkt ist uralt und die moderne menschliche Aktivität besteht hauptsächlich darin, möglichst viel erwerben und besitzen zu wollen. Dieser Instinkt geht so weit, dass Leute Ideen entwickeln, wie sie auf intelligente Weise den Reichtum und den Besitz anderer an sich bringen können. Durch unser Besitzen-Wollen binden wir uns an die Dinge. Wir werden Sklaven unseres Eigentums und behaupten, wir seien die Herren.

Die Weisheit sagt uns, dass alles dem EINEN gehört und wer etwas Belebtes oder Unbelebtes besitzt, dem wurde es von dem EINEN anvertraut, damit er es für göttliche und nicht für egoistische Ziele nutzt. Unter solchen Verdrehungen leiden wir aufgrund des Gefühls von „mein“: meine Weisheit, meine Gruppe, meine Familie, meine Nation. Sobald wir „mein“ sagen, haben wir Beschränkungen und Eingrenzungen vorgenommen und leiden darunter. Sorgen beginnen uns zu jagen, sie führen zu Furcht und zu einer Verwirrung des Denkens. „Lass die Illusion der Sorge los“ lautet die Anweisung von Lord Krishna an Arjuna in der Bhagavad Gita.

Vom Kopf zum Herzen

Das heutige intellektuelle Kopf-Denken führt dazu, dass der Mensch immer analytischer und kritischer wird. Sobald wir beginnen, im Herzen zu denken, wachsen wir mehr in die Synthese als in die Analyse hinein. Kritik fällt weg und wir entwickeln liebevolles Verstehen. Einfachheit ist daher der Grundton derer, die aus dem Herzen leben.

Viele Menschen guten Willens und Eingeweihte arbeiten in aller Einfachheit und Stille daran, natürliche Werte in das Gesellschaftssystem zurückzubringen. Sie arbeiten in vielen Bereichen des Lebens. Das Wirtschaftssystem z.B. ist heute so, dass der Mensch ihm unterworfen ist. Sie strukturieren es neu, um dafür zu sorgen, dass der Mensch über den wirtschaftlichen Bedingungen steht. Sie arbeiten in einer ständigen Verbindung mit dem EINEN und denken nicht an sich selbst. Wenn der Mensch an sich selbst denkt, gibt es einen Kurzschluss und die Verbindung mit der Energie ist unterbrochen. Wer selbstlos und intelligent handelt, kanalisiert das Göttliche und bleibt in dessen Gegenwart, während er handelt. „Hart und ohne Unterlass ist seine Arbeit“ heisst es von der Arbeit des Eingeweihten. Möge unsere Einstellung auf Dienen ausgerichtet sein und unser Handeln voll Geduld und ohne Erwartung.

Natürlich und praktisch gesinnt

„Das Herz ist wahrlich ein internationales Organ“ heisst es im Buch „Herz“ der Agni-Yoga-Reihe. Diese Liebe des spirituellen Herzens äussert sich im Dienen, im Engagement für das Wohl der Mitmenschen. Ohne praktischen Dienst ist ein Bemühen, ein gutes Leben zu führen, vergeblich. Ohne guten Willen in Aktion ist die Vorstellung, spirituell oder auch nur wirklich gut zu leben, eine Illusion. „Das ganze Leben ist spirituell“ - dieses Verständnis sollten wir haben, ohne dabei unsere Pflichten zu vernachlässigen, auch nicht die sogenannt kleinen. Spirituell zu sein, bedeutet natürlich zu sein, in allen Lebensumständen normal und praktisch gesinnt. Familienleben, Berufsleben und gesellschaftliches Leben spielen sich innerhalb des spirituellen Lebens ab und nicht ausserhalb. Diese Erkenntnis führt den Menschen zur Mitte seines Wesens. Wenn wir eine Vorliebe für eine Seite haben, vernachlässigen wir die anderen und geraten aus dem Gleichgewicht. Indem wir danach streben, im Gewahrsein unseres Zentrums, des ICH BIN, gegründet zu bleiben, handeln wir ausgeglichen und im Rhythmus des inneren Lebens, auch während wir mit den alltäglichen Aufgaben beschäftigt sind.

Zweiter Teil

Die Bewegungen der Zeit

Die Schöpfung ist das Netzwerk der Zeit, welche die Dinge auseinander- und zusammenführt. Das Leben des Menschen bewegt sich in der Zeit und entsprechend der Zeit, gleich ob wir uns davon unabhängig halten oder nicht. Die Weisen beobachten die Bewegungen des Lebens und stimmen ihre Pläne auf die Zeit ab. Wollen wir die Muster und Gesetze, denen sie folgt, verstehen und erleben, so müssen wir lernen, uns auf die Qualitäten der Zeit einzustimmen und mit dem Zeitschlüssel zu arbeiten. Dafür benötigen wir ein elementares Verständnis der Planeten, der Sonnenzeichen und ihrer Aspekte. Um die Botschaft der planetarischen Kombination für den Tag zu verstehen, helfen gewisse Übungen, z.B. täglich während der Zeit des Sonnenaufgangs die Mondphasen und die Position der Planeten zu beobachten und sich deren Entsprechungen im Körper zu vergegenwärtigen. Eine innere Achtsamkeit stimuliert in uns die entsprechenden Energien. Ein kleiner Hinweis für diese meditative Arbeit: Das Tierkreiszeichen Löwe herrscht in seinen höheren Funktionen über das Herz als Sitz der Liebe. Vollmond im Löwen heisst, die Sonne ist im Herzzentrum und der Mond im gegenüberliegenden Zeichen Wassermann, dessen höhere Entsprechung sich oben am Stirnansatz befindet. Wir stellen uns dabei vor, dass das Mondlicht von diesem Zentrum am Haaransatz in unser Wesen hineinstrahlt und das Sonnenlicht vom Herzzentrum nach oben aufsteigt, und dann treffen sich die Lichter und erfüllen uns mit dem Einen Licht.

Selbstbeherrschung

Löwe ist das königliche Zeichen des Tierkreises, das zweite fixe und das zweite Feuerzeichen. Fixe Zeichen stehen für die Festigkeit und Stabilität des Menschen, der entschlossen den geistigen Pfad geht, während das Feuer Leuchtkraft und Expansion darstellt. Der Löwe kämpft für Gesetz und Gerechtigkeit, für den Schutz seiner Mitmenschen. Er ist aufrecht und hat hohe Erwartungen an sich und Forderungen an andere. Er hat auch eine hohe Meinung von sich und seinen Fähigkeiten. Seine Schwächen sind, die Herzen anderer gewinnen zu wollen und sein grosses Gefallen an Lob; dadurch verliert er seinen Sinn für Verhältnisse. Er fällt durch Schmeichelei, schreibt Shakespeare vom löwe-geborenen Julius Caesar. Gold ist das Metall des Zeichens, seine Farben sind Honig und Gold; Bergkristall, Topas und Diamant gelten als günstig für ihn.

Der Löwe ist das 5. Zeichen des Tierkeises, das 5. Haus steht für die Beziehung zwischen Vater und Kind, während das 4., von Krebs regierte Haus die enge Verbindung des Kindes mit seiner Mutter darstellt. Die Liebe des Vaters beschützt die Kinder und führt sie zur Selbständigkeit. Löwe ist das Zeichen der Selbstbeherrschung und des Errichtens einer inneren und äusseren Ordnung durch Disziplin. Während der niedere Löwe-Mensch andere zu beherrschen sucht, sagt der fortgeschrittene: „Ich herrsche über mich selbst, ich lasse andere sich selbst beherrschen.“ Die Anerkennung des freien Willens wird in den höheren geistigen Kreisen zutiefst respektiert und beruht auf der Erkenntnis, dass der andere seinem Wesen nach einem selbst gleich ist.

Das Erwachen des Menschen zum Gruppenbewusstsein wird auch die „Geburt des Sohnes“ in uns genannt, des Christus-Bewusstsein oder des Meisters im Herzen. Sobald wir anfangen, im Herzen zu denken, ersetzen wir Kritik durch liebevolles Verstehen und wachsen immer mehr in die Synthese hinein. Wenn wir im Kopf denken, neigen wir dazu, immer analytischer und kritischer zu werden. Gehirndenken bringt Gelehrte hervor, Herzdenken führt auf den Weg der Einweihung. Die Vorbereitung dazu findet im Höhlentempel des Herzens statt. Daher sieht das Symbol des Löwen (♌) wie eine Höhle aus.

Die goldene Sonnenscheibe

Die Ausrichtung des Denkens auf die Atmung wendet das Denken nach innen und führt zur Neutralisierung der Gedanken. In tiefer Meditation hören Atmung und alle sekundären Gedanken auf. Selbst der Puls ist nur noch schwach vorhanden, nur noch eine subtile Pulsierung besteht. Wenn wir in die Pulsierung hineingehen, betreten wir die Höhle, wo einzig der ursprüngliche Gedanke Ich Bin, ich existiere, bleibt, sonst gibt es keine weitere Gedankenwelle. Es ist wie ein stiller See, der von Licht und einem summenden Klang erfüllt ist. Das Licht ist wie die leuchtende Scheibe des Sonnenglobus, sie leuchtet, weil sich auf der anderen Seite die Wahrheit befindet. Ein uraltes Gebet sagt: „Möge sich die Tür öffnen. Möge die Scheibe, die das goldene Licht verhüllt, enthüllt werden, damit sich die wahre spirituelle Sonne enthülle, so dass wir unsere ganze Pflicht erfüllen können, während wir zu ihr zurückreisen.“ Wenn wir bewusst versuchen, das goldene Licht in Form einer Sonnenscheibe im Herzen zu visualisieren, wird durch diese Bemühung die Persönlichkeit von der Objektivität in die Subjektivität zurückgezogen und die Seele steigt ins Herzzentrum herab. Durch die Wirkungskraft des Löwen strahlt das Licht der geistigen Sonne über das Seelenbewusstseins wie durch eine Tür zur Sonnenscheibe hindurch. Wir können uns dabei vorstellen, dass das goldene Licht ausstrahlt und wir dahin aufsteigen. Dies sollte für eine gewisse Zeit geschehen und das Denken im Herzen zentriert bleiben. So ist das Herzzentrum ein Torweg zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen. „Das Herz ist die Brücke zwischen den Welten.“(Supermundane § 22)

Auf den Klang der Stille lauschen

Der Löwe-Vollmond steht für die Herzkraft des Jahres und ist mit der geistigen Hierarchie, dem planetarischen Herzzentrum verbunden. Er gilt als das Fest der Eingeweihten und das zukünftige Fest derjenigen, die sich der spirituellen Arbeit widmen, die Energien der Liebe-Weisheit aus subtilen Quellen zu empfangen. Langsam wird es an die Stelle des Wesak-Festes vom Stiervollmond treten. Die esoterische Weisheit lehrt, dass die Energien der Liebe und der Synthese über Sirius, den hellsten Stern am Himmel, herabkommen. Sirius wird der Hundsstern genannt. Der Hund hat ein sehr gutes Gehör und hört Klänge, die dem gewöhnlichen Menschen verborgen sind. Das Herzzentrum wird im Osten Anahata-Zentrum genannt. Anahata ist der klanglose Klang, der untrennbar mit der Löwe-Energie verbunden ist. Die Eingeweihten stimmen sich darauf ein, während sie die Höhle des Herzens betreten, die physisch die Höhlung zwischen den Rippenknochen über dem Zwerchfell ist. So ist der Eingeweihte wie ein Wachhund, der immer aufmerksam auf die Stille hört und durch Stille und Symbole Mitteilungen erhält. Manche Adepten haben Hunde um sich, da die Gegenwart eines Hundes das Bewusstsein für höhere Klangschwingungen stimuliert. Dattatreya, der im Osten als Bruder von Maitreya, als Herr der Yoga-Wissenschaft und als das kosmische Lehrer-Prinzip verehrt wird, wird stets mit vier Hunden dargestellt.

Wir sollten nicht phantasieren, dass wir mit solch erhabenen Ebenen in Kontakt stehen, solange wir nicht die grundlegenden Prinzipien realisiert und in unserem Leben zum Ausdruck gebracht haben. Dies geschieht nicht durch jahrelanges Lesen von Büchern oder indem wir darüber sprechen, sondern indem wir die Höhle betreten, den Löwen unserer niederen Natur überwinden und transformiert wieder aus der Höhle herauskommen.

Dritter Teil

Die Sendbotin

Die Gedanken der eigenen Logik und des Verstandes verdichten sich zum Intellekt, sie sind ein grosses Hindernis, um höhere Energien empfangen und zum Ausdruck bringen zu können. In der Menschheit haben sich diese Gedanken im Laufe der Zeit zu zahllosen Ideologien und Theologien verfestigt, und viele Menschen stecken in Konzepten und Überzeugungen fest. Das Tor zur Intuition und zur reinen Erfahrung ist blockiert. Im 19. Jahrhundert beschloss die geistige Hierarchie, die Weisheitslehren der Menschheit von neuem zur Verfügung zu stellen und so das Tor zu einem grösseren Gewahrsein zu öffnen. Sie wählten Helena P. Blavatsky als erste Sendbotin, die die Arbeiten zur Einleitung des Neuen Zeitalters ausführen sollte. Über ein Jahr lang wurde sie in der Stille und Einsamkeit des Himalaja einer intensivsten Schulung und einer Umwandlung ihrer Gehirnzellen ausgesetzt, so dass eine grosse Kraft durch ihr Gehirn fliessen konnte, um falsche Lehren zu zerstören und für viele, die später folgten, die Türen zur Wirklichkeit zu öffnen. Mit löwehaftem Mut stellte sie sich unerschrocken allen Schwierigkeiten entgegen. Sie setzte ihre ganze Energie ein, um trotz starker Opposition und ständiger Bedrohung ihres Lebens der Menschheit die Geheimnisse der ewigen Weisheit aufzuzeigen.

Wie Mme. Blavatsky wurden viele Eingeweihte der neueren Zeit im Zeichen Löwe geboren, so auch die Meister CVV, MN, EK und Sri Aurobindo. Furchtlosigkeit, Entschlossenheit und Edelmut sind Qualitäten, die mit diesem königlichen Zeichen verbunden sind. Im Wesen des Löwen gibt es ein kämpferisches Element, das sich für Gerechtigkeit und die Herstellung von Gesetz und Ordnung einsetzt. Auf der niederen Ebene äussert es sich als Kampf um Macht oder für eine Ideologie. Der Löwe möchte beschützen und führen. Die Gefahr dabei ist, dass er zuviel Selbstvertrauen und Stolz entwickelt und Parteilichkeit für seine Anhänger zeigt.

Die Goldenen Stufen

Auf dem spirituellen Pfad verkörpert das Zeichen den Kampf mit der niederen Natur und deren Überwindung. In den „Goldenen Stufen“ beschreibt Mme. Blavatsky die löwehaften Qualitäten, die auf dem Pfad zur Wahrheit zu entwickeln sind: „Ein sauberes Leben, ein offenes Denken, ein reines Herz, ein eifriger Intellekt, eine unverhüllte spirituelle Wahrnehmung, Brüderlichkeit für die Mitjünger, Bereitschaft, Rat und Unterweisung zu geben und zu empfangen, ein loyales Pflichtempfinden gegenüber dem Lehrer, bereitwilliger Gehorsam gegenüber den Forderungen der Wahrheit, mutiges Erdulden persönlicher Ungerechtigkeit, unerschrockenes Verkünden der Prinzipien, tapfere Verteidigung jener, die ungerecht angegriffen werden, und ein ständiges Auge auf das Ideal menschlicher Entwicklung und Vervollkommnung, wie von der Geheimen Wissenschaft dargestellt - dies sind die goldenen Stufen, auf denen der Lernende zum Tempel göttlicher Weisheit emporsteigen kann.“

Löwe ist das zweite fixe und das zweite Feuerzeichen. Das fixe Zeichen verleiht innere Disziplin und Beharrlichkeit, während das Löwe-Feuer die Umwandlung der Persönlichkeit durch Selbst-Transformation ermöglicht. Die Transformation geschieht im Inneren, in der Höhle des Herzens. Es ist die zweite Geburt, bei der die Seele geboren und aus einem Sohn des Menschen ein Sohn Gottes wird. Von vielen Eingeweihten wird berichtet, dass sie sich eine Zeitlang auf einen Berg, in die Wüste oder in eine Höhle zurückzogen. Sie kämpften in die Höhle des Herzens und töteten dort den Löwen; das heisst, sie überwanden ihre Persönlichkeit und den Drang, andere unterwerfen und dominieren zu wollen. Sie lernten, auf die Stimme der Stille zu lauschen und erlangten Meisterschaft über die fünf Sinne.

In die Höhle des Herzens gehen

Wenn wir in diese Höhle des Herzens hineingehen wollen, haben wir Schwierigkeiten dabei, da uns die Gewohnheit nach innen zu gehen fehlt. Unsere fünf Sinne ziehen uns wie fünf Pferde mit Macht in die Objektivität hinaus. Auch wenn wir unsere Augen schliessen, um zu meditieren, hält der Drang nach aussen an: Es kommen uns Gedanken an das, was wir gesehen, gehört oder erfahren haben. Wir sagen vielleicht den Pferden, “Halt, macht eine kleine Ruhepause„, doch sie antworten, “ach komm, lasst uns weiterlaufen“. Und so strömt die Energie unablässig nach aussen und zerstreut sich. Je mehr wir die Energie zu ihrer ursprünglichen Quelle hin sammeln, desto mehr nimmt das Licht in uns zu. Wir sollten daher die Pferde trainieren, zur Quelle zurückzukehren. Langsam lernen dann die Sinne, nach innen gerichtet zu bleiben, selbst wenn wir im Äusseren aktiv sind. Auf dem heutigen spirituellen Pfad geht es nicht darum, dass wir uns aus dem alltäglichen Leben zurückziehen, sondern dass wir aus der Kraft des Inneren heraus Licht, Liebe, Klarheit und Harmonie in die Familie, in die Gesellschaft und in den Beruf einbringen.

Wir sollten dazu täglich üben, in die Höhle des Herzens zu gehen und der Musik der Seele zu lauschen. Wenn wir die Fähigkeit des Hörens entwickelt haben, können wir dem pulsierenden Prinzip, wie es in unserem eigenen Wesen geschieht, zuhören. Wir treten dann in die Pulsierung ein und gelangen durch sie in die subtile Pulsierung. Dies wird das Betreten der Höhle in der Höhle genannt. Hier begegnen wir unserem höheren Selbst, dem Licht hinter der Widerspiegelung. In diesem tiefen Meditationszustand hören Atmung und alle sekundären Gedanken auf, und selbst der Puls ist nur noch schwach vorhanden. Einzig der ursprüngliche Gedanke Ich Bin, ich existiere, bleibt. Sonst gibt es keine weitere Gedankenwelle. Es ist wie ein stiller See, der von Licht und einem summenden Klang erfüllt ist. Die Meditation bis zu einer solchen Tiefe ist jedoch nicht möglich, solange man seine Persönlichkeit nicht organisiert hat. Studium und Dienst über eine lange Zeit ermöglichen die Organisation der Persönlichkeit, so dass sie für die Meditation geeignet sein wird.

Im Herzen leben und in der äusseren Welt arbeiten, so wirkt ein Sohn Gottes. Er steht in ständiger Verbindung mit dem Licht und drückt das Licht durch das Denkvermögen, die fünf Sinne und den Körper aus. Wo immer er sich befindet, strömt das Licht von ihm aus und durchdringt alles, was ihn umgibt. In seiner Gegenwart korrigieren sich die Durchschnittsmenschen, ohne dass es ihnen gesagt werden muss. Er versucht nicht, sie zu beeinflussen oder zu beherrschen. Es ist sein Magnetismus, der sie beeinflusst und in eine Ordnung bringt. In keiner Weise wird er von ihnen beeinflusst, er bleibt unpersönlich, unbeeinflusst und standfest. Im Äusseren mag er liebenswert, sanft und angenehm im Umgang sein, doch im Inneren ist er vollkommenes Feuer. Wie ein Löwe geht er seinen Weg und erfüllt stillschweigend mit unverrückbarem Willen den Zweck seines Lebens.

Löwe-Vollmond – Fest der Zukunft

Wenn wir uns auf das Herz einstimmen, wird unser Verstehen einschliessend und nicht ausschliessend sein. Ein Freund von allen zu sein, wird auf Sanskrit mit Mitra bezeichnet; dies ist die Bedeutung des Namens Maitreya. Im Löwen können wir uns Lord Maitreya mit seinen anderen wichtigen Mitarbeitern vergegenwärtigen, er herrscht über diesen Vollmond. In Zukunft wird der Löwe-Vollmond im Spirituellen eine zentrale Bedeutung haben, sein Leitgedanke lautet: „Tritt ein ins Herz und erkenne die Bruderschaft der Lebewesen.“ Nicht nur in anderen Menschen, sondern in allem die Manifestation der Seele zu erkennen, ist der Schlüssel zur Liebe. So bereitet das Zeichen Löwe die Menschheit vor, aus den subtilen Quellen die Liebe-Energien zu empfangen und Liebe geben zu können.

Vierter Teil

Magha – Maya - Magie

Im vedischen System der Tierkreiszeichen befindet sich im Löwen eine Konstellation namens Magha. Diese Konstellation besitzt die Fähigkeit, vom Subtilen zum Grobstofflichen zu manifestieren. Magha regiert bei den Pflanzen die Bildung der ersten Körner und bei Tieren und Menschen die Bildung des Samengewebes, die Mittel zur Zeugung und Fortpflanzung der Gewebe. Interessanterweise steht das mit dem Löwen verbundene fünfte Haus mit Kindern, Liebesaffären und Nachkommenschaft in Verbindung.

Das Wort Magha wurde zu Magus, Magie. Jene, die das Magha-Wissen des Manifestierens besitzen, sind als Maghikos oder Magier bekannt. Auch das Wort Mexiko ist daraus entstanden, es ist das Land der Mayas, welche die Fähigkeit besassen, mit Magie zu arbeiten. Die Magie des Klanges ist die grösste aller Magien, und die Mayas besassen das Wissen von Klang und Zeit. Mit Hilfe von Klang konnten sie grosse Steine bewegen. Viele esoterische Prinzipien werden durch die Platzierung der Pyramiden und Altare demonstriert. In allen Weltschriften stellt die Schlange die Zeit dar, und die Windungen der Schlange werden als die unzähligen Zyklen der Zeit angesehen. Die gefiederten Schlangen der Mayas sind ein erhabenes Symbol der zeitlosen Weisheit. Die Mayas sind Nachkommen einer grossen Zivilisation der Urzeit um die Bruderschaft von Ibez, einem spirituellen Zentrum in Südamerika. Ibez selbst stammt vom geistigen Zentrum Shamballa ab, in dessen Umkreis die Wissenschaft des Klanges sehr bekannt und verbreitet war. Im grossen Epos Mahabharata wird berichtet, wie ein Maya-Magier nach Indien kam und über Nacht einen königlichen Palast für König Yudhishtira errichtete. Auch in Yoganandas „Autobiographie eines Yogi“ wird berichtet, wie Mitte des 19. Jahrhunderts Lahiri Mahasaya Zeuge der magischen Materialisierung eines Palastes im Himalaya durch Babaji wurde.

Die Bewegung der Weisheit

Die ewige Weisheit ist eine wissenschaftliche Weisheit, eine freie Erforschung des Göttlichen und nicht eine von Theologen definierte Religion. Es gab sie auf jedem Teil des Globus, auch wenn ihre Darstellung sich durch den spiraligen Weg der Zeit wandelte oder zu Dogmen und Aberglauben erstarrte. Die Arbeit mit Klang, Farbe und Zahl, mit den planetarischen Energien war allgemeines Wissen der Chaldäer, der Assyrer, der Juden, der Griechen, der Templer in Europa… Es gab viele Schulen, die Ideenbildungen über die Weisheit schufen, es gibt viele verschiedene Werke, die wir nicht wahrnehmen können, viele Wege, Arten und Weisen, die ein Netzwerk bilden. Doch jedes Mal wenn die Weisheit neu gegeben wird, tendiert sie auch dazu, durch das gewohnheitsbildende Prinzip zu kristallisieren, und Kristallisierung wirkt erstickend. Die durch Helena Blavatsky frisch und neu gebrachte Weisheit verursachte viel Bewegung, bevor sie zu kristallisieren begann. Die Weisheit drückte sich wieder frisch und neu durch Alice A. Bailey aus. Viele denken jedoch, dass sie sich seit den 80er Jahren wieder kristallisiert hat und eine frische Dosis für jene kommen muss, die nach einer neuen Annäherung Ausschau halten. So geht immer eine Bewegung von Osten nach Westen um sicherzustellen, dass die ältesten Weisheiten bewahrt bleiben.

Energien der Himmelsrichtungen

Jede Richtung hat ihre ganz besondere Energie: Osten, Norden und die Aufwärtsbewegung gehören zur Bewegung ins Feinstoffliche. Süden ist das Zentrum, das Herz, Mitgefühl, Liebe. Westen und die Richtung nach unten sind die Bewegung ins Materielle, das Versinken in die Materie. So sagt es uns die Wissenschaft der Weisheit. Bei den Zeichen des fixen Kreuzes steht der Osten mit dem Stier in Verbindung, der Süden mit Löwe, der Westen mit Skorpion und der Norden mit Wassermann. Auch in unserem Körper finden wir diese Richtungen: Der Norden in uns ist der Punkt ganz oben am Hinterkopf, wo es den Haarwirbel gibt; er steht für die Stille. Das Ajna-Zentrum auf der Stirn ist der Osten, der Punkt, wo wir das Licht treffen können und sich der Wille Gottes manifestiert. Der Süden ist im Herzzentrum, dem pulsierenden Prinzip. Der Westen ist in der Gegend des höheren Basis- und des Milzzentrums lokalisiert und mit der Energie der intelligenten Aktivität verbunden. Alle Himmelsrichtungen haben eine tief spirituelle Bedeutung und spielen bei der rituellen Arbeit eine besondere Rolle, welche die innere Transformation unterstützt. Rhythmus, Ritual und magisches Wirken stehen mit dem 7. Strahl und Uranus in Verbindung, der auf der geistigen Ebene über den Löwen herrscht. So gibt das Feuerzeichen Löwe die Energie zur feurigen Transformation, damit ein Sohn des Menschen zu einem Sohn Gottes wird.

Die Umwandlung im Herzen wird durch das Feuerritual unterstützt. Wenn wir in den frühen Morgenstunden und mit reinem Körper ein Feuerritual durchführen, dann hat dies eine bezaubernde und magnetische Wirkung. Wir schauen in die Flammen und können dabei mit dem Feuer sprechen. Wir können darum bitten, das zu verbrennen, was in uns unerwünscht ist. Wir können das vorbringen, was immer wir an Wünschen haben und um Segen dafür bitten. Ein an das Feuer gerichtetes Gebet, damit wir die höchste Wahrheit erfahren können, lautet: „Enthülle vor mir den goldenen Lichtschein der Manifestationen, der jeder materiellen Manifestation vorausgeht.“ In einem weiteren Gebet heisst es, die goldene Scheibe des Sonnenglobus möge ihre Strahlen zurückziehen, damit wir die reine Existenz erfahren können.

Die Flamme des Feuers kann uns auch Willen schenken. Die Eingeweihten arbeiten mit der Flamme, vor allem wenn sie mit grossen Aufgaben beschäftigt sind. Dann entzünden sie ein Feuer, füllen ihren Willen auf, und führen alles in sehr wirkungsvoller Weise durch. Die Monate der feurigen Zeichen sowie Sonntage und Donnerstage sind besonders dafür geeignet, da es zu diesen Zeiten viel feurige Energie gibt.

Sirius und die Energien der Liebe

Die spirituelle Astrologie lehrt sehr tiefgründig, dass unser Sonnensystem einen Vater, eine Mutter und einen Lehrer hat: Der Grosse Bär und die Plejaden spielen die Rolle von Vater und Mutter, während der Sirius, der Hunds-Stern, für unser System das Lehrer-Prinzip darstellt. Das Ebenbild des Sirius-Systems auf unserem Planeten ist die geistige Hierarchie mit ihren Ashramen im Himalaya und in den Blauen Bergen. Während die Ashrame des Nordens mit der Seele arbeiten, korrigieren die Ashrame des Südens fortwährend den Träger, der vom Menschen und von anderen Wesen verwendet wird. So entsteht ein allmählicher Wandel in der menschlichen Struktur, um der Seele zu ermöglichen, in vollem Masse zu wirken. Man glaubt, dass Lord Maitreya das Oberhaupt der grossen Loge der Weissen Bruderschaft auf diesem Planeten ist und Lord Dattatreya der Kopf der grossartigen Loge der Weissen Bruderschaft auf dem Sirius. Gemeinsam lenken sie die Energien von Neptun, um die planetarische Entwicklung zu unterstützen. Die vedischen Seher nahmen die Energie der Liebe und des Mitgefühls wahr, die unser System vom Sirius her empfängt, den sie Sarama nannten. Es heisst, dass der Avatar der Synthese von Süden her eintreten wird, und der Süden steht für den Löwen, für Liebe und Mitgefühl, für das Herzzentrum. Jedes Jahr wenn wir in den Monat Löwe eintreten, können wir uns in besonderer Weise in Ausrichtung mit Sirius und den Energien des Südens bringen. Aus diesem Grund wurden viele der Grossen im Sonnenzeichen Löwe geboren – die Meister CVV, MN, EK, Sri Aurobindo, Mme. Blavatsky, aber auch Lord Krishna. Daher wird der Löwe-Vollmond das zukünftige Fest der Jünger sein. So führt der Löwe die Arbeit ein, die dann aufgenommen und manifestiert wird.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Herkules: Der Mensch und das Symbol. / Dattatreya. Symbol und Bedeutung / div. Seminarnotizen - E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie / Wisdom of the Heavens. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de) - A. A. Bailey: Esoterische Astrologie, Lucis-Trust, Genf. (www.netnews.org / www.lucistrust.org).- “Supermundane”. Agni Yoga Society, New York (www.agniyoga.org)