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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Lord Rudra

Schwingung im Äther

Rudra Im Plan der vedischen Weisheit und den dazugehörigen Puranen ist Rudra der Herr des Willens und des Feuers, der den Weg für die Schöpfung auf verschiedenen Ebenen öffnet. Er ist auch der Herr, der die Hindernisse der Schöpfung beseitigt und den Wesen auf dem Pfad der Rückkehr hilft. So ist Rudra beim Betreten und Verlassen der Welt der hauptsächliche Helfer, Führer, Lehrer und Yogi.

Als der Herr der Schwingung ist Rudra der erste und erhabenste der vedischen Devas. Es gibt viele Gruppen von Devas, im Wesentlichen drei: Adityas (die Herren der Strahlung), Rudras (die Herren der Schwingung) und Vasus (die Herren der Materialisation). Hauptsächlich gibt es elf Rudras, deren schwingende Wirkung die Materie zur Aktivität stimuliert und so die verschiedenen Materiezustände hervorbringt. Alles im Universum ist ein Muster im Raum, das aus der Raummatrix geschaffen ist, welche sich als Rudras manifestiert.

Rudra bedeutet der Herr der Äther oder auch jene, die brüllen (Rodasi, Antariksha). Die Rudras sind sichtbare, vibrierende Lichter für jene, die Innen-Sicht (Anta-Riksham) haben, die Seher. Diese Seher beschreiben die Devas von Antariksha (dem unsichtbaren Raum) als Schwingungen im Äther, die wie ein Brüllen aus der Stille heraus sind. Während sie elektromagnetische Wellen übermitteln, brüllen die Rudras durch den Äther; durch diese Arbeit manifestieren sie die sichtbaren und unsichtbaren Welten aus dem Licht jenseits der Dunkelheit. Die Übermittlung der Schwingungen geschieht durch Klang und Licht.

Das Brüllen der Rudras ist Klang; er geht von der Unhörbarkeit zur Hörbarkeit, von der Stimme der Stille zur Stimme der Sprache. Es ist der unhörbare Klang des OM, das sich in der Kehle zum hörbaren Klang und zur Sprache umwandelt.

Um etwas nach aussen zu bringen, werden die Rudras benötigt. Sie bringen das Licht jenseits der Dunkelheit nach aussen, das heisst zur Manifestation. Ihr Klang versetzt das Licht in Unruhe, so wie wir unruhig werden und zusammenzucken, wenn plötzlich Lärm da ist. Das unsichtbare Licht wird Aditi genannt, die Mutter der Welt. Aus ihr kommen die verschiedenen Lichtqualitäten als Adityas oder Devas der Strahlung hervor. Indem die Rudras das Ur-Licht stören und in Unruhe versetzen, verursachen sie Schwingungen, durch die auf allen sieben Ebenen die Atome und Formen gebildet werden.

Rudra ist der Erste Logos, der in einem seiner 11 Aspekte Shiva oder kosmischer Wille genannt wird. Er repräsentiert den Willensaspekt der Seele und hilft uns, unseren Willen mit seiner Glut, die Guter Wille ist, zu verstärken. Die Energie von Rudra ist sehr wichtig, um den Willen zu stärken, so dass wir Gutes tun können. Wir können die Bedeutung der Rudras nicht überschätzen.

Die Geburt Rudras

In der Bhagavatam-Purana gibt es die Geschichte von Brahma, dem Schöpfer. Als er zu erschaffen begann, kamen zunächst die 4 Kumaras hervor, die ewigen Jünglinge. Als er ihnen zu erschaffen befahl, weigerten sie sich zu seiner Überraschung, denn sie wussten, dass sie eine andere Aufgabe zu erfüllen hatten. Brahma wurde zornig und begann zu brüllen. Aus seinem Brauenzentrum trat Rudra hervor, mit rotem und blauem Licht, dem ersten und zweiten kosmischen Strahl. Dies bedeutet, dass aus der Dunkelheit des Hintergrunds die erste Manifestation als Schwingung hervorkommt.

Die Farbe von Rudra ist ein strahlendes Rot. Durch Kontemplation über die rote Farbe kann der Wille von Rudra angerufen werden. Jedoch können nur fortgeschrittene Studenten gefahrlos mit Rot arbeiten, um zu erbauen und zu zerstören. Anderen wird geraten, mit Orange, einer Abweichung von Rot, zu arbeiten, um Blockaden zu lösen. Sanften, zarten Menschen, wie Kindern, wird empfohlen, über Rosa zu kontemplieren. Selbst der Tag beginnt am östlichen Horizont mit Rot und endet mit Rot am westlichen Horizont. Die Kupferfarbe des Himmels in den Morgen- und Abendstunden wird als die beiden Augen von Rudra verehrt.

Der Schutz von Rudra

Das Symbol von Rudra ist die Doppelpyramide, ein Quadrat mit einer nach oben und einer nach unten zeigenden Pyramide. Die 11 Aspekte von Rudra sind die vier Himmelsrichtungen und die Diagonalen, verbunden mit der Richtung nach oben und nach unten. Es sind 10 Richtungen mit dem Zentrum als der 11.; der Punkt in der Mitte steht für die Seele. Die Doppelpyramide ist ein wirksamer Schutzschild. Wenn wir vom Zentrum aus die Eckpunkte miteinander verbinden, werden Schwingungen durch alle Kanäle aktiviert, und wir bleiben in einem elektromagnetischen Feld mit höchster Schwingung. Das Shivalingam ist die Doppelpyramide mit abgerundeten Ecken; es steht für Transformation und ist ein okkultes Symbol der 11 Rudras als der Synthese der gesamten Schöpfung. In Indien empfingen die Seher 12 sehr glückverheissende Lingams, die Jyothirlingams an 12 Energiepunkten des Landes, in denen Lord Rudra in einer strahlenden Eiform aus Licht erfahren werden kann.

In der Meditation des diamantenen Netzwerks bilden wir die Gestalt einer Doppelpyramide als eines Diamanten, aus dem mit anderen Meditierenden zusammen die Gestalt eines nationalen, kontinentalen und globalen Diamanten zusammengefügt wird. Durch Singen des vedischen Rudra-Mantrams wird der Diamant mit der Energie des Herrn der Schwingung erfüllt. Als ein globaler Tempel wird er der Hierarchie dargeboten, um ihr zu ermöglichen, soziale Gerechtigkeit zu manifestieren, so wie es als richtig erscheint. Wir beurteilen und entscheiden nicht, was soziale Gerechtigkeit ist oder was diese Arbeit bewirkt.

Die Rudras sind eine gewaltige Hilfe, um die Hindernisse zu zerstören, die dem Pfad des Lichts im Wege stehen. Auch das Feuer- und das Wasserritual, das Rudra Abhishekam, streben danach, die elektrische Kraft aus den unsichtbaren in die sichtbaren Ebenen zu manifestieren. Das Rudra-Ritual ist auch sehr gut für Heilzwecke, doch wenn man es machen möchte, ist dies eine Verpflichtung, es regelmässig und ständig zu tun, ohne Kompromisse.

Auf der suprakosmischen Ebene erscheint Rudra als Agni, auf der kosmischen Ebene als Rudra, auf der solaren Ebene als Vayu, dem kosmischen Atem, und auf der planetarischen Ebene als Surya, der Sonne. So stellt er die drei Feuer dar: das elektrische, das solare und das Reibungsfeuer. Diese Aspekte von Rudra werden von Alice A. Bailey in dem Buch „Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer“ beschrieben. Der in dem Buch gegebene Kommentar über Feuer basiert auf der Hymne an Rudra aus der Sweta Upanishade (II, 17): „Dem Gott, der im Feuer und in den Wassern ist; dem Gott, der sich durch die ganze Welt hindurch ergossen hat; dem Gott, der in den Sommerpflanzen und in den Herren der Wälder lebt; dem Gott sei Ehre, Ehre.“ Dieses Mantram (Yo Rudro…) reinigt die fünf Elemente des Körpers und die fünf Elemente der Atmosphäre und ermöglicht der Seele Reinheit und Klarheit. Das andere der beiden Hauptmantren, die sich auf Rudra beziehen, ist „Trayambakam…“; es sind sehr machtvolle Mantren, welche uns den Willen geben, das Leben zum Besseren hin zu verändern.

Der Wille muss jedoch wieder zurückgezogen werden, wenn das Werk getan ist. Wenn das Feuer an bleibt, nachdem das Essen gekocht ist, verbrennt es die Speise. Auch grosse Eroberer mussten gestoppt werden, damit sie nicht das Geschaffene zerstörten. Die Arbeit der Rudras für die Schöpfung ist getan, bis zur Zeit der Auflösung. Während der Zeit der Manifestation wirken die Rudras nur, wenn sie für das Werk des Lichts benötigt werden, um Hindernisse zu beseitigen. Die Rudras werden gerufen, wenn es Probleme mit diabolischen Energien gibt.

Rückzug nach Innen

Nach getaner Arbeit wies der Schöpfer sie an, sich ins Innere zurückzuziehen und Busse (Tapas) zu tun, bis sie wieder gerufen werden. Daher sieht man auf vielen Bildern, wie Shiva, der höchste Yogi in der Schöpfung, nach innen zum Herzzentrum gewandt ist. Es heisst, dass Rudra in der Form von Lord Shiva in den subtilen Ebenen auf dem Berg Kailash residiert, als dem Zentrum seines Rückzugs.

Auch in unserem Leben gibt es eine Zeit, wo wir uns vom Lebenszyklus zurückziehen und vermehrt dem Geistigen zuwenden sollten. Eine gute Zeit dafür ist ab dem 60. Lebensjahr, dem 72. oder dem 84.

Der Schöpfer sagte zu den Rudras, sie sollten über den Herrn der Synthese, den 2. Logos der Liebe kontemplieren, ohne weiter in der Schöpfung tätig zu sein. Liebe ist das Gegenmittel zu Macht. Der Kraft von Mars kann durch die Liebe von Venus Einhalt geboten werden; darüber gibt es viele Geschichten. Eine der Gemahlinnen der 11 Rudras wird auch die Frau der hingebungsvollen Liebe genannt. Die Frauen der Rudras stellen ihre Kraft und Qualitäten dar.

Es heisst, dass Meister CVV eine Vereinbarung mit dem Rudra-Prinzip ausgearbeitet hat, wodurch das Streben nach Erfolgserlebnissen sich verlagert zu einem Streben nach Da-sein und der Erfahrung von innerem Frieden. Äussere Ausdehnung und aggressives Verhalten wandelt sich zu einem Streben nach innerer Erfahrung, was ein Aspekt von Rudra ist. So werden die Menschen vom Willen zur Macht zum Willen zu lieben geführt und zur Weisheit, welche Frieden und Zufriedenheit verleiht.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Mantren / Rudra / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Vishnu Sahasranama. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).