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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Liebe und Lieben

Das zur Synthese bringende Prinzip

Love Liebe ist die Grundlage der Existenz des gesamten Universums, sie ist das zur Synthese bringende Prinzip. Liebe führt und hält alles zusammen. Durch Liebe können selbst scheinbare Gegensätze zusammengeführt werden, da sie uns die Gegensätze als komplementäre, gegenseitige Ergänzungen erkennen lässt: „Die Quelle der Liebe vereint alles, was existiert.“ (Unbegrenztheit I, 203)

Reine Liebe ist magnetisch und unpersönlich. Wie die Ströme, die durch einen Magneten fliessen, wählt sie nicht, wohin sie fliessen und was sie anziehen will. Die Meister der Weisheit leben in diesem göttlichen Magnetismus der Liebe. Sie ziehen die Menschen nicht an, aber die Menschen werden von ihnen angezogen. Sie lassen jeder Seele so viel Freiheit, wie diese möchte. Es gibt Menschen, die mit Zwang oder animalischem Magnetismus arbeiten; sie versuchen andere an sich zu binden und zu kontrollieren. Dies hat mit Liebe nichts zu tun, sondern ist Manipulation und hält die Menschen wie Gefangene. Reine Liebe ist nicht besitzergreifend, sondern lässt frei.

Liebe, Emotion, Verlangen

Die Seele strahlt Wille, Liebe und intelligente Aktivität als ihre drei wesenhaften Qualitäten aus. Wenn die Seele sich in der Persönlichkeit widerspiegelt, werden die drei Qualitäten meist verzerrt: Der Wille wird zum Verlangen, die göttliche Liebe und Weisheit werden zur Emotion oder von Emotionen gefärbten Ansichten; und die intelligente Aktivität wird zum konkreten Intellekt, zum Verstandesdenken. Das Unbegrenzte wird begrenzt, die Liebe wird eingeschränkt und zur persönlichen Liebe: Wir lieben unsere eigenen Leute und andere nicht, wir haben Vorlieben und Abneigungen und beurteilen danach die anderen. Emotionale Liebe schränkt ein, sie gibt uns das Gefühl, es packe uns jemand am Nacken und presse uns. Durch ihre emotionale Liebe verlieren manche Mütter ihre Kinder, die Kinder laufen fort, da sie nicht vereinnahmt werden wollen. Etwas im Namen von Liebe zu verlangen ist nichts anderes als der Wunsch, besitzen zu wollen. Viele machen den Fehler, dass sie die Liebe anderer fordern. Das funktioniert nicht. Liebe entsteht in uns von selbst oder dadurch, dass wir eine gute Lebensführung haben. Wenn Paare voneinander Liebe fordern, sind sie höchstens ein Ärgernis für den anderen. Wir sehen auch oft zerbrochene Ehen; in den meisten Fällen beruhte die Verbindung mehr auf äusserer Anziehung, die später zu Abneigung wurde. Viele möchten am liebsten ihre Verbindung wegen des Verhaltens des anderen auflösen, sie zerren aneinander, bleiben aber aus gesellschaftlichen Gründen zusammen.

In der heutigen Gesellschaft wird meist nicht zwischen Liebe und Verlangen unterschieden, und selbst Sex wird für Liebe gehalten. Wenn ein junger Mann eine junge Frau anschaut und umgekehrt, dann ist im Blick eher Verlangen und Emotion als Liebe. Statt „Ich liebe dich“, müssten wir sagten: „Ich bin in Emotion geraten.“ Wir nennen es Liebe, suchen aber nach der Erfüllung unserer Wünsche. Dies ist eine Verdrehung. Verspürt der Mensch gar in ungesetzlicher Weise ein Verlangen nach dem anderen Geschlecht, dann fällt selbst ein fortgeschrittener Jünger. Mit ungesetzlichen Möglichkeiten seine sexuellen Impulse zu befriedigen richtet innere Verwüstungen an und schafft äussere Probleme.

Der Partner im Innern

Solange Frau und Mann im Inneren nicht ausgewogen sind, hat der Mann das Verlangen nach einer Frau und die Frau nach einem Mann. Diese Sehnsucht wird auf dem spirituellen Weg aufgefüllt, nicht durch das Erleben der Sexualität, sondern durch eine Versorgung aus dem Inneren. Zuerst wird uns das Verständnis vermittelt, dass der Partner, den wir aussuchen und heiraten, unser Lebenspartner ist und dass wir an ihn nicht nur ethisch, moralisch und gesellschaftlich gebunden sind, sondern auch spirituell. Durch ihn sorgt die Natur für die notwendige Hilfe und das benötigte Training. Die heutige Mode, eine spirituelle Ehefrau zusätzlich zur Ehefrau zu haben, ist eine Farce und verspottet die Frauen. Für individuelle Annehmlichkeiten werden keine Regeln gebeugt. Das harmonische Zusammenleben mit dem Ehepartner ermöglicht Angleichungen auf psychischer und physischer Ebene, und auf beiden Seiten werden die biologischen Bedürfnisse befriedigt. Auch können inkarnierenden Seelen gesunde und harmonische Körper geboten werden. Das ist ein grosses Ritual. Wenn die Nachkommen nach angemessener Zeit für das allgemeine Wohlergehen arbeiten, ist das Ritual erfüllt. In einem weiteren Schritt erhebt sich der Mensch langsam zur Hingabe in dem Sinne, dass der Mann den weiblichen Aspekt und die Frau den männlichen Aspekt mehr im Herzen empfindet. In diesem Stadium wird dem Mann empfohlen, über das Göttliche als weibliche Gottheit zu meditieren, und der Frau, über das Göttliche als männliche Gottheit. In Indien wenden sich viele auf diese Weise dem Weg der Jüngerschaft zu. Hier stirbt die Emotion, aber die wahre Liebe lebt.

Reine Liebe kann nicht zusammen mit Verlangen existieren. Viele Eingeweihte haben bewiesen, dass es Liebe ohne Verlangen und Emotion geben kann. So liebte Jesus Maria Magdalena, doch er begehrte sie in keiner Weise. Andere begehrten sie, ohne sie zu lieben. Von der Seite eines Eingeweihten fliesst immer nur Liebe und Licht, aber nie Verlangen, denn wenn die Ebene der Wahrheit erreicht ist, existieren Gier und Verlangen nicht mehr. Für ihn braucht die Liebe auch keinen besonderen Menschen, Gegenstand oder Ort, wie das bei uns ist, denn er lebt in der Liebe. In der Liebe zu leben ist etwas anderes als zu lieben. Lieben ist eine persönliche Handlung, und in der Liebe zu leben ist das Leben im Meer der Liebe oder in der Seelenqualität. Wenn wir in der Liebe leben, strömt Liebe durch uns und wir kennen keine Bevorzugungen. Doch wenn wir anfangen zu lieben, ist dies ein persönlicher Aspekt.

Es wird viel davon geredet, die Menschen sollten ihren Nächsten lieben, doch mit der Aufforderung, die anderen und gar unsere Feinde zu lieben, können wir Liebe nicht leben. Liebe entsteht aus der Erfahrung von Einheit; durch die Erkenntnis der Einheit beginnt automatisch die Liebe zu fliessen. Wenn wir diese Einheit der Existenz auf dem Hintergrund unseres Denkens bewahren, finden wir den Einen in uns selbst und auch in allen anderen, gleich ob sie uns mögen oder nicht.

Liebe bedeutet, sich um etwas zu kümmern; Ignorieren ist keine Liebe. Wenn wir Liebe in uns haben, ist auch Geben und Teilen natürlich, ohne ein ungutes Gefühl dabei. Mit Liebe kann leicht ein Opfer gebracht werden. Geld ist ein hervorragendes Mittel, um Liebe zum Ausdruck zu bringen, in den Händen von Menschen guten Willens kann es viel Gutes bewirken. Wenn wir nicht die erforderlichen Mittel haben, können wir Geld verdienen oder auch mit anderen Fähigkeiten Menschen helfen. Auch uns wird vieles von der Natur aus reiner Liebe gegeben. Wir sollten diese Geschenke erkennen und dankbar dafür sein.

Die Kraft der Koralle

Auf der physischen Ebene können wir die zusammenhaltende Kraft der Liebe als das Blut verstehen. Durch Blut wird viel Magie bewirkt, da es eine magnetische Kraft hat. Auf der Farbebene entspricht ihm die rote Farbe, die vor der Morgendämmerung auftaucht. Es ist das Korallenrot, auf Sanskrit Ardra genannt. Korallen enthalten in einem hohen Grade die Energie von Ardra. Die Berührung von Korallen stimuliert die Herzqualität und das Lebensprinzip in uns. Korallen verleihen uns die Wärme der Liebe, nicht die des körperlichen Verlangens, sondern des Zusammengehörigkeitsgefühl. Im Osten tragen viele Leute Korallenketten. Sie sollten nicht auf der Kleidung getragen werden, damit andere Leute sie sehen, sondern so, dass sie die Herzregion berühren, nur so geben sie ihren Einfluss. Korallenrot ist eine schützende Farbe; seinem Wesen nach ist es die erhabene Qualität des Herzlotos. Die Seher erkannten darin die innewohnende göttliche Qualität des Blutes. Die Meditation über diese Farbe vertreibt Unreinheiten aus der Aura und lässt uns die wahren Eigenschaften der göttlichen Liebe empfangen. In Indien wird der göttlichen Mutter rituelle Verehrung mit korallenrotem Safran-Pulver und mit korallenroten Blumen dargebracht. So wird die Schönheit der Liebe der Mutter verehrt, da sie alles zusammenwebt und in gegenseitiger Vereinbarkeit und Abhängigkeit hält. Nichts existiert für sich unabhängig: die Mineralien, Pflanzen und Tiere, die Menschen und Devas - alles ist so schön miteinander verwoben durch Gegenseitigkeit, gegenseitige Abhängigkeit und durch den Faden der Herzlichkeit.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Herkules: Der Mensch und das Symbol / Venus. Der Weg zur Unsterblichkeit / Das Wassermannkreuz / div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de). Unbegrenztheit I. Agni Yoga Society, New York (www.agniyoga.org).