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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Gebet - Bedeutung und Praxis

Verbindung mit der Quelle

Gebet

Aus der reinen Existenz kommt das universale Bewusstsein hervor. Sie ist die Quelle, aus der wir als Seele hervorgetreten sind und dann eine Persönlichkeit angenommen haben. Als Persönlichkeit leben wir meist in unseren Gedanken, Gefühlen und Empfindungen. Während wir mit der äusseren Welt beschäftigt sind, vergessen wir uns selbst.

Gebete helfen, uns bewusst mit unserer Quelle zu verbinden, mit unserer ursprünglichen Identität. Dadurch gelangen wir aus dem Zustand innerer Unordnung wieder ins Gleichgewicht und können uns neu ausrichten. Gebete sind ein Mittel, um die Gedankenebene zu reinigen und eine bessere Atmosphäre zu erzeugen. Durch ein reines Denken und rechte Ausrichtung kann das göttliche Licht in uns einströmen und uns wie auch unsere Umgebung emporheben.

Gebete und Meditationen ergänzen und unterstützen sich gegenseitig. Auch Verehrungen und Rituale sind Mittel, um uns mit dem einen Bewusstsein zu verbinden. Sie sind jedoch sekundär und können je nach Zeit und Neigung verwendet werden. Meist sind unserer Gebete nur Konzepte und mechanische Routine. So erreichen sie nicht ihren Zweck, uns mit dem Gotteszentrum in uns zu verbinden. Statt lange, monotone Übungen zu machen ist es einfacher und wirkungsvoller, sich mit dem Herzen zu verbinden und sich selbst als ein Gebet anzubieten. Sich selbst anzubieten gipfelt in Meditation, denn Meditation ist ein Geschehen und kein Tun. Sie öffnet uns für das Göttliche, um es in uns zu empfangen.

Wie beten

Gebete sind wie ein Gespräch mit dem Göttlichen, bei dem wir uns im Inneren mit ihm unterhalten können. Wir sollten die Gebete bewusst sprechen und nicht vage bleiben, sonst schlafen wir ein oder unser Denken wandert fort. Doch wenn wir ständig sprechen, hören wir nicht, was er uns sagen möchte. Es ist, als ob wir mit jemandem telefonieren, fortwährend reden und dann auflegen, ohne zugehört zu haben. Bleiben wir im Drill unserer Übungen stecken, findet keine Begegnung statt. Nach einiger Zeit sollten wir still werden, um die Antwort auf unsere Gebete zu empfangen.

Wir können uns im Gebet an den Meister im Herzen oder den Meister des Universums wenden. In dem Augenblick, wo wir an ihn denken, ist er da. Wir können ihm von unserem täglichen Leben und unseren Problemen erzählen. Wir können dabei auch humorvoll sein – er wird dann noch humorvoller antworten. So schaffen wir eine herzliche Beziehung mit dem Göttlichen. Über ein herzliches Band kann uns das Göttliche am besten erreichen.

Auf dem Pfad sind Gebete unerlässlich. Sie sind gut für Anfänger und Aspiranten, aber auch für Adepten und Meister. Sie sollten freudig sein, ohne Selbstmitleid oder Groll. Gebete gehören nicht zum Denkvermögen, sondern zum Herzen. Gebete für das Wohlergehen aller, wie das Gebet „Loka Samastha Sukhino Bhavantu“ (Mögen alle Wesen auf allen Ebenen in Frieden, Ausgeglichenheit sein), sind die besten Gebete. Alle Gebete und Anrufungen müssen auf irgendeine Weise ins tägliche Leben gebracht und angewandt werden, sonst gehören sie nicht wirklich zu uns.

Es erleichtert das Gebet, wenn wir einen Gebetsraum haben. Wenn wir stets am gleichen Ort zum Gebet sitzen, bauen wir eine Schwingung auf und können uns leichter ausrichten. Ideal für die Ausrichtung ist, nach Osten, Nordosten oder Norden zu sitzen. Auch helfen angenehme Gerüche wie Räucherstäbchen oder ein gut geschmückter Altar. Doch wenn diese Dinge nicht verfügbar sind, sollte es uns nicht vom Beten abhalten.

Gebete helfen, unseren Willen zu erwecken, um das zu tun, was wir tun müssen. Wer ein tiefes Verlangen zu dienen hat, dessen Gebete werden beantwortet. Es ist ein spirituelles Gesetz, dass wir Hilfe erlangen, wenn wir beten. Kein Gebet bleibt unbeantwortet, jeder Ruf bringt eine Antwort. Doch die Antwort mag nicht in der Weise kommen, wie wir es uns wünschen. Was wir für ein Bedürfnis halten, ist nicht immer echt oder das, was wir bedürfen. Wir sollten es Gott überlassen und ihn nicht anweisen und etwas von ihm verlangen.

Ein scheinbarer Misserfolg beim Beten mag durch falsche Motive, falsche Verwendung von Dingen in der Vergangenheit oder zu wenig eigenem Bemühen kommen. Was kommt, ist letztlich zu unserem Wohle. Wir werden die Hilfe erlangen, die für uns gut ist. Sie kommt, wenn wir alles getan haben war wir tun können. Es nützt nichts, um Geld zu beten, wenn es nicht für die Bedürfnisse der Umgebung verwendet wird oder um die eigenen Verantwortungen zu erfüllen.

Wenn wir um etwas bitten, sollten wir klar darüber sein und ehrlich erklären, was wir wollen und warum. Gebete aus der Persönlichkeit wollen etwas für die Persönlichkeit haben, doch solche Gebete wandeln uns nicht um. Gebete um Ausrichtung auf die höheren Ebenen, um bessere Selbstkontrolle und Geduld oder um das Wohlergehen aller sind höhere Gebete. Das wahre Gebet besteht darin, dass wir uns mit Seinem Willen in Übereinstimmung bringen. Deshalb sagen wir: „Mögen meine Gedanken, Worte und Handlungen mit dem Plan übereinstimmen.“

Das Gebet von Meister CVV

Im Yoga von Meister CVV ist das zentrale Thema das Gebet. Dieses Gebet ist keine Meditation, es ist das Mittel, wodurch der Meister in uns eintreten kann. Dabei rufen wir den Klang CVV an und beobachten dann die Magie, die im Inneren geschieht. Er erklärt: „Tut gar nichts, ich werde es für euch tun. Ich werde euch erfüllen, in dieser Welt und in jener Welt.“ Das Gebet bewirkt alles. Die Dinge beginnen, sich von innen her zu bewegen. Die Energie besucht uns und führt dann die notwendigen Angleichungen und Berichtigungen durch: „Ich erledige die Reparaturarbeit in eurem Körper. Ihr schaut einfach zu, während ich die mechanische Arbeit durchführe. Ich werde euer System korrigieren und entwickeln.“ Wenn wir dem Meister den Eintritt ermöglichen, wird er Berichtigungen in uns ausführen. Dazu gibt es eine kurze Anrufung: „Master, please rectify and develop our system“ (Meister, bitte repariere und entwickle unser System.)

Wir sollten das Gebet mindestens zweimal täglich durchführen, im Abstand von zwölf Stunden, damit das Meisterbewusstsein uns neu ausrichten kann. Der gewählte Zeitpunkt sollte nicht aus Bequemlichkeitsgründen verändert werden. Es ist wichtig, keines der Gebete auszulassen und sie nicht so nebenher durchzuführen.

Beim Gebet gibt der Meister aus dem Herzlotus heraus die notwendigen Impulse, um uns zu Entwicklung und Umwandlung zu inspirieren. Er weiss, dass unser Gedächtnis kurz ist und wir sehr schnell vergessen. Da die Anweisungen von innen her kommen, ist es besser, sie unmittelbar nach dem Gebet aufzuschreiben. Wenn wir den Anweisungen folgen und sie umzusetzen versuchen, wird der Meister langsam beginnen, uns von innen her zu unterrichten. Gebete helfen auch, Prana zur Stärkung der Lebenskraft zu übermitteln und Menschen aus Niedergeschlagenheit, Sorgen oder Ärger emporzuheben.

Wenn wir das Gebet von Meister CVV richtig durchführen, spüren wir, wie ein Feuer im Körper entsteht. Es ist eine angenehme Wärme, die die Materie und auch unser Denken umwandelt. Die verborgenen und aktiven Feuer in uns werden angeregt, und wenn sie ihre Kräfte miteinander verbinden, dann kommt das Kundalini-Feuer hervor. Die Hitze lässt das Wasser der Emotionen verdampfen. Manchmal müssen wir während des Gebets auch viel atmen. Dies ist auch eine Aktivität zur Umwandlung unseres Körpers zu einem Körper aus Licht. Wenn Meister CVV die Gebete machte, entstand eine grosse Hitze, und er trank grosse Mengen Buttermilch.

Schläfrigkeit

Manchmal geraten wir beim Gebet oder beim Unterricht in eine Schläfrigkeit. Der Hauptgrund dafür ist die Energie, mit der wir nicht vertraut sind. Die Energie des Meisters verursacht gewisse chemische Reaktionen auf der Gedankenebene. Bei manchen werden die Gedanken überstimuliert, bei anderen verdampfen die Gedanken und verursachen dabei eine Art Rauch im Denkvermögen. Auch wenn wir manchmal während des Gebets aus einer tiefen Schläfrigkeit herauskommen, sind wir damit nicht für immer davon befreit. Der Meister sagt: „Bei jeder tiefergehenden Operation werdet ihr wieder einschlafen.“ Bis die Trägheit (Tamas) aus unseren Körperzellen entfernt und die Bereinigung vollendet ist, werden wir weiterhin von Zeit zu Zeit schläfrig werden.

Wenn wir abends zu spät schlafen gehen, ist unser Gebet am nächsten Morgen eher beiläufig oder wir lassen es gar aus. Wo es um Gebete und Meditationen, um spirituelles Studium oder um Dienst geht, sind wir meist recht flexibel, aber wenn es um das Frühstück geht, gibt es diese Flexibilität nicht.

Wenn wir in ständiger Ausrichtung auf Gott sind, sind keine Gebete notwendig. Wir sind erfüllt, so wie wir nicht an Essen denken, wenn wir keinen Hunger haben. Manche jedoch, die schon lange auf dem Weg sind, geraten in andere Prioritäten und denken, sie seien noch verbunden, doch sie sind es nicht mehr. Ohne Gebete lassen die eigene Ausrichtung, die Arbeit und Vision langsam nach.

Gruppengebete

In Gruppen ist das Gebet wirkungsvoller, denn die Wassermannenergie arbeitet besser durch Gruppen. Wenn wir alleine sind, können wir uns bewusst mit der Gruppe verbinden und uns vorstellen, das Gebet gemeinsam mit einer riesigen Gruppe zu machen; das hat eine grosse Kraft. Wenn wir die Verbindung nicht halten, geraten wir in den Einfluss der Umgebung, in der wir leben.

Die Gruppengebete haben auch einen positiven Effekt auf die Welt und tragen dazu bei, Krisen auf dem Planeten aufzulösen. Wenn wir das OM gemeinsam sieben Mal anstimmen, steigt es in den Himmel empor und verbreitet sich überall hin, um die benötigte Harmonie zu bringen und Krisen zu verhindern, die sich sonst manifestiert hätten. Daher werden Gruppengebete von den Meistern der Weisheit mehr geschätzt als die Gebete eines Einzelnen, weil die Wirkung viel grösser ist.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Saraswathi – Das Wort / Gebete / Div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )