{"timeout":"7000","width":"990"}
  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Heilige Bäume

Der Same und der Baum

Heilige Bäume

Die ganze Schöpfung ist für die Seher ein Spiel von Sein und Werden, eine wunderschöne zyklische Manifestation - vom Samen zum Baum und vom Baum zum Samen. Der Baum des Lebens entspringt im Bewusstsein mit einer ewigen Verbindung zur Existenz. Während Zeiten der Auflösung existiert der Baum als Same. Aus dem Samen kommt die neue Schöpfung hervor. Es scheint, als komme die Schöpfung aus dem Nichts hervor, doch das scheinbare Nichts trägt alle Möglichkeiten der zukünftigen Manifestationen in sich.

Im Samen ist der Bauplan des ganzen Baumes enthalten, und so kann aus jedem Samen ein weiterer Baum wachsen. Wir wissen um das Potential eines Samens, doch wir können den Plan, der in ihm angelegt ist, nicht sehen noch können wir das dem Samen innewohnende Wachstumsprinzip begreifen. Millionen Transformationen sind nötig, bis aus einer zarten Pflanze ein Baum mit Ästen, Zweigen, Blättern, Blüten und Früchten wird. Das unsichtbare Wachstumsprinzip ist die Grundlage für den gesamten Baum. Es regt die im Samen vorhandene Kraftmuster an und entfaltet sie mit einem Rhythmus.

Auch in uns gibt es die Kraft, die das Wachstum verursacht. Unsere körperliche Entwicklung geschieht aufgrund einer innewohnenden Intelligenz und geht bis zum 35. Lebensjahr. Doch das Wachsen der Form ist etwas anderes als das Wachsen des Bewusstseins. Die Energien der meisten Menschen bewegen sich horizontal, d. h. ihr Bewusstsein geht horizontal in die Welt hinaus. Damit wir uns im Bewusstsein erheben können, reicht eine horizontale Entfaltung in die Objektivität nicht aus. Trotz unserer vertikalen Wirbelsäule können bei vielen Menschen die Energien nicht vertikal aufsteigen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir auch vertikal wachsen wie ein Baum. Ein Baum wächst von Natur aus vertikal, dem Licht entgegen. Damit unsere Energien vertikal aufsteigen, müssen wir in uns Feuer erzeugen und so das Potential der inneren Energien erwecken.

Heilige Orte, heilige Bäume

Viele Menschen suchen heilige Orte auf, um ihr spirituelles Feuer anzuregen. An solchen Stätten wurde durch feuriges Streben Energie aufgebaut. Sie hilft uns, leichter tiefe Stadien der Kontemplation zu erreichen und die göttliche Gegenwart zu erleben. Es gibt Tempel und Ashrame mit gewaltigen Bäumen, unter denen Menschen kontemplieren und meditieren. Gewisse Bäume, die traditionell als heilig gelten, tragen eine starke feurige Lebenskraft in sich. Sie helfen den Menschen, an Spiritualität und richtiges Handeln zu denken und begünstigen die Meditation. Dazu gehören besonders der Ashvatta oder Pipal genannte Baum, „Ficus religiosa“, und der Banyan, „Ficus benghalensis“. Es wird gesagt, dass Buddha unter einem Ashvattha- oder Bodhi-Baum seine höchste Einweihung erlangte. Der Baum wird auch Aswatha genannt, das bedeutet „der Baum, der das Feuer des Lebens enthält“. Weitere erwähnenswerte heiligen Bäume sind die Arjuna-Bäume (Terminalia arjuna), Sami (Prosopis cineraria), Mango und Amla (Stachelbeere).

Manche Bäume wurden an ihren Schwingungen erkannt. Zum Zedernbaum z.B. gehören die Energien der Synthese. Zum Seidenbaum, auch Ceiba-Baum genannt, gehören elektrische Schwingungen. Wir werden aufgeladen, wenn wir uns in seiner Nähe aufhalten. Er wächst vor allem im Himalaya und in Südamerika. Auch der rote Sandelholzbaum gehört dazu. Der Banyan-Baum schenkt uns die Energien des Ersten Logos.

Der Ficus religiosa trägt vor allem Jupiter-Schwingungen, die Energien des Zweiten Logos. Er hilft, die negativen Einflüsse eines angegriffenen Jupiters im Horoskop überwinden. Dazu verehren Menschen den Baum und verwenden seine Wurzeln und Blätter in Ritualen. Seine Wurzeln werden im Haus aufbewahrt, um Jupiter-Schwingungen zu verbreiten. Manche Ritualisten bereitet donnerstags heiliges Wasser zu, indem sie die Wurzeln in Wasser einweichen.

Auch der Audumbara-Baum (ficus racemosa) ist ein sehr heiliger Feigenbaum, der die Energien von Jupiter, dem Lehrer-Prinzip, in sich trägt und eine Erweiterung des Bewusstseins bewirkt. Durch ihn können die Schwingungen von Sri Dattatreya am besten empfangen werden. Dattatreya versprach, er werde am Fuss eines jeden Audumbara-Baums in feinstofflicher Form wohnen.

KHAM ist der Klang für Jupiter. SAM ist der Klang für Saturn. Der Banyan-Baum enthält Saturn-Schwingungen, ebenso wie der Sami-Baum, der nach der Energie benannt ist, die in ihm wohnt. Die Blätter und Wurzeln des Sami-Baums werden die von Saturn geprägten Gedankenströme des Menschen in kurzer Zeit für eine rasche Entwicklung neu ordnen. Der Sami-Baum hat einen schwarzen Stamm, schwarze Äste und Zweige mit dunkelgrünen Blättern. Schwarz und Dunkelgrün gehören zu Saturn. Die Verehrung dieses Baums in den Morgenstunden des Samstags oder zu einer anderen Saturn-Stunde gemäss der Wissenschaft der Stunden, ermöglicht im Verehrenden eine wohltuende Neuordnung der Energie. Im Osten war es üblich, Wurzeln oder Stücke eines heiligen Baumholzes bei sich zu tragen, um schlechte Einflüsse aufzulösen. Dies wird verständlich, wenn wir die Energien, die in solchen Hölzern vorhanden sind, studieren.

Überall auf der Welt gibt es besondere Orte, die sehr magnetische Schwingungen haben und die Energie der Synthese ausstrahlen. Es gibt als heilig bekannte Orte und es gibt Orte, die nicht als heilig bekannt sind, aber eine starke Wirkung auf den mentalen, vitalen und physischen Körper haben. Vegetationen auf vulkanischen Böden enthalten von Natur aus die Energie des Feuers. Substanzen von solchen Pflanzen zu verbrennen und ihre feurigen Ausstrahlungen einzuatmen, besitzt Heilungspotenzial. Besonders hohe Bäume bringen eine Fülle von Sonnenenergie, die zur Erhebung unseres Bewusstseins gebraucht werden kann. Wenn wir die rechte Ausrichtung haben, finden wir die „unsichtbaren Landkarten“, die uns zum richtigen Baum, zur richtigen Energie, zum richtigen Platz oder zu den richtigen Personen führen. Jeder Ort hat seine Energien, in die wir eintreten können, wenn wir still sind – nicht nur mit der Stimme, sondern auch mental.

Hohe Energien herabbringen

In einer Schrift heisst es, dass als die Devas den Planeten Erde bauten, die Mutter Erde sie aufforderte, für die Wesen der Erde einen Pfad zum Licht zu ersinnen. Die Devas fragten warum. Die Mutter sagte: „Im Sonnensystem ist die Erde der am wenigsten erleuchtete Planet. Sie hat eine sehr dichte Energie mit mehr Materie und weniger Bewusstsein. Spiritualität ist eine Ausnahme.“

Und deshalb bat die Erde die Devas, Orte zu schaffen, an denen spirituelles Streben möglich ist: „Bitte erschafft Bäume, die sehr hoch sind, und sehr hohe Berge.“ So haben die Devas auf dem Planeten Tempel geschaffen in Form von Berggipfeln, Flüssen, heiligen Tälern und heiligen Bäumen, welche die Energie der Devas herunterbringen. Sie erschufen Bäume wie die Pinie, die Kiefer, die Eichen, die Seidenbäume, die Sandelholzbäume und die Zedern. Es sind alles Bäume, die vertikal zum Himmel hin wachsen und Energien zu uns herunterbringen. An solchen Bäumen zu verweilen oder an Flussufern, die nach Norden oder Osten fliessen, ist sehr hilfreich. In Kalifornien gibt es die Redwoods und die Sequoias, sehr hohe Bäume, durch die still Segen zu uns herabkommt. Wir können die Energien als einen summenden Klang durch die ganze Wirbelsäule hindurch in unserem Inneren wahrnehmen.

Nadelbäume haben eine besondere Fähigkeit, Energien herabzubringen. Sie wachsen an allen heiligen Orten, auch ohne sie zu pflegen. Der Zedernbaum steht an der Spitze der spirituellen Bäume, denn er enthält viel Feuer. Die Himalaya-Zeder wird auch Devadharu oder Deodar genannt, was „von Gott gegeben“ bedeutet. An vielen Orten der Welt wurden die Adepten auch die „Bäume der Gerechtigkeit“ genannt und im Nahen Osten wurden sie als die „Zedern des Libanon“ bezeichnet. Adepten tragen auch viel Feuer in sich. In den Lehren von Meister Morya heisst es, dass derjenige, der die Meister unvorbereitet sieht, verbrennt.

Mit Berührungen von Pflanzen und Bäumen sollten wir achtsam sein und Bäume nicht unbesonnen fällen. Wir sollten dem Baum dankbar sein und auch einer Blume oder einer Frucht, wenn wir sie pflücken, und wir sollten dies sanft tun.

Manche Menschen berühren heilige Bäume vorsichtig mit den Fingern oder mit den Handflächen oder umarmen sie gar; es ist nichts anderes als einen Meister der Weisheit zu umarmen, der auch eine Verkörperung des Feuers ist. Bäume zu berühren, in ihrem Schatten zu meditieren - auch in stehender, aufrechter Haltung - Früchte und Blätter zu essen, die von diesen Bäumen fallen und das Wasser eines nahegelegenen Flusses zu trinken und in ihm zu baden, all dies sind uralte Praktiken. Heilige Bäume geben 24 Stunden am Tag Sauerstoff. Verschiedene Teile dieser Bäume werden auch als Medizin verwendet.

Wenn wir einen Baum als Gott verehren, dann reagiert der Baum auf uns als Gott. Diejenigen, die eine solche Verehrung durchführen, erhalten eine Antwort. Wenn wir in Berührung mit dem allgegenwärtigen Gott sind, dann ist er in allem was uns umgibt, und wir können ihn in allem wahrnehmen. Wir sehen einen Stein, und wir sehen Gott; wir sehen einen Baum, und wir sehen Gott; wir sehen ein Tier, und wir sehen Gott; wir sehen einen Menschen, und wir sehen Gott, ungeachtet von Sprache, Nationalität oder Gewohnheiten.

Alle Devas arbeiten ohne Erwartungen. Auch ein Baum gibt unablässig viele Dinge an das umgebende Leben. Er übermittelt seine Energien, die für uns gesund sind. Er gibt uns Früchte, Blüten, Schatten, er bietet sich als Wohnort für Vögel an. Er bietet seine Blätter, seine Zweige und Äste an. Die Blätter werden dem Tierreich angeboten. Sein Holz wird für Häuser gebraucht; besondere Hölzer, Wurzeln und Blätter werden für Feuerrituale verwendet, denn durch ihre feurige Ausstrahlung verleihen sie Lebenskraft. Der Baum bietet alles an; auf die gleiche Weise arbeiten auch die Eingeweihten. So können wir vom Baum lernen, unsere Fähigkeiten einfach anzubieten, ohne zu urteilen. Wir können bewusst eine innere Haltung der Dankbarkeit kultivieren und jeden Tag neu all jenen Dankbarkeit zeigen, die uns umgeben, und allen Wesen, die uns unterstützen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Saraswathi – Das Wort; Div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )