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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Spiralförmige Bewegung

Kreisförmige und spiralförmige Energien

Spiralförmige Bewegung

Es gibt eine richtungsweisende Natur in uns, die uns leitet, sodass wir uns weiterentwickeln und zur Erfüllung gelangen können. Die Wissenden kennen die Richtung, in der sich das Leben entwickeln will. Wir sprechen jeden Morgen bei der Meditation davon: „Lenke plan-beseelte Kraft die kleinen Menschenwillen zu dem Endziel, dem die Meister wissend dienen.“

Wenn wir unsere Kraft jedoch nur für die tägliche Routine benutzen, sind wir wie ein Pferd, das ein Mühlrad antreibt und sich immer nur im Kreis bewegt. Während all unsere Gedanken und Tätigkeiten sich nur um uns selbst herum bewegen, drehen wir uns immer im Kreis, von der Geburt bis zum Tod. Wir essen, sprechen und schlafen; wir kümmern uns um die Erhaltung unseres Körpers, um unser Eigentum, unsere Arbeit und um diejenigen, die wir 'unsere Leute' nennen…. Wir bleiben, wie wir sind, mit unseren festen Ansichten und unserer festgefahrenen Mustern im Denken und Handeln.

Die kreisförmige Energie der Routine wird Reibungsfeuer genannt und sie wird durch das Gesetz der Ökonomie regiert. Diese Energie erlaubt kein Bewusstseinswachstum, alles wird von der Materie konditioniert. Bei vielen Dingen, die wir tun möchten, spüren wir die materiellen Begrenzungen. Manche von uns hängen in ihrer finanziellen Situation fest, andere stecken in Konflikten mit dem Ehepartner. Manche werden durch ihre Gesundheitsprobleme blockiert. Die Probleme geben uns Zeit und Gelegenheit, unsere Denkmuster zu überprüfen, unsere Arbeitsmuster oder unsere Ernährung usw. neu anzuschauen und unser Leben neu zu planen. Es gibt Menschen, die aus einer Krankheit lernen und Fortschritte machen, nachdem sie die Botschaft der Krankheit integriert haben. Wir können uns über die Probleme hinausentwickeln, wenn wir eine Haltung haben, lernen zu wollen, und gewisse Änderungen akzeptieren. Wir können dazu eine Lebensweise annehmen, die in alten Zeiten Yoga Sadhana genannt wurde und die heute Jüngerschaft heisst.

Ein zentraler Schlüssel, um Begrenzungen zu überwinden, besteht darin, Handlungen des guten Willens ohne Erwartung auszuführen und auf die Bedürfnisse anderer hin ausgerichtet zu sein. Wenn wir mit einer Haltung des Dienens und des Anbietens leben, werden wir uns aus dem verfestigten Zustand unserer Persönlichkeit erheben. So kommen wir in eine spiralförmige Bewegung, die uns in höhere Bewusstseinsebenen bringt.

Die spiralförmige Energie wird Sonnenfeuer genannt. Sie lässt den Geist auf- und absteigen, und sie wird vom Gesetz der Anziehung und Abstossung geleitet. Es ist die Anziehung zum Licht und die Abstossung von Dunkelheit; Weisheit statt materieller Werte. Die beiden Gesetze, das Gesetz der Ökonomie und das Gesetz der Anziehung und Abstossung, werden vom Gesetz der Synthese regiert, das die Vorwärtsbewegung der sich entwickelnden Seelen bewirkt. (Ein detailliertes Verständnis der drei Gesetze wird in der Abhandlung über Kosmisches Feuer von Alice A. Bailey vermittelt.)

Der innere Beobachter

Wenn wir merken, dass wir über die Jahre keine Fortschritte machen, sollten wir uns fragen, was unseren Fortschritt behindert. Wir müssen dies uns selbst fragen, niemand anderes wird es für uns tun. Es gibt in uns einen Beobachter, der von innen zu uns spricht. Er ist losgelöst von unseren Gedanken, unserem Sprechen und unseren Handlungen. Er beobachtet alles und informiert uns, wenn wir regelmässig kontemplieren. Wir sollten morgens und abends auf ihn lauschen und auch so häufig wie möglich tagsüber. Wir können ihn befragen und uns dann dem Programm zuwenden, das wir wahrnehmen. Wenn wir unser Leben danach ausrichten, werden wir gute Veränderungen feststellen und uns spiralförmig entwickeln.

In der objektiven Welt wird es immer Probleme geben, solange wir im Denkvermögen steckenbleiben. Wenn wir uns mit Buddhi verbinden, können wir uns über die Probleme erheben. Buddhi hilft uns, die Probleme zu lösen; daher weist uns der Meister den Pfad zu Buddhi, da er weiss, dass wir alle Probleme selbst lösen können, wenn wir einmal in Buddhi verankert sind. Wir können auch darum beten, der Herr möge uns einen starken Willen und die Verbindung mit Buddhi geben, um den Pfad praktizieren zu können.

Wenn wir uns bemühen, uns aufwärts zu bewegen, wird dieses Bemühen von oben her erkannt, und so kann mit der Zeit aus höheren Kreisen eine Antwort kommen. Unsere Gebete steigen zu jener Ebene empor, auf der das Höhere antworten kann. Dies wird uns langsam den Weg zum Himmel öffnen. Das bedeutet, wir leben mit dem Weltlichen als unserer Grundlage und steigen in die höheren Ebenen auf.

Evolution ist ein Vorgang, in dem wir uns kreisförmig bewegen und mit jedem Zyklus emporsteigen können. Es ist eine spiralförmige Bewegung, bei der wir je nach Lebensweise auf dem Pfad der Evolution aufsteigen oder auf dem Pfad der Involution in die Materie hinabsteigen. Von der Natur wurde uns Freiheit gegeben; wir sind mit Willen und Unterscheidungsvermögen ausgestattet, und wir besitzen die Fähigkeit, zu entscheiden. Auch wenn vergangenes Karma uns bindet, gibt es in der Spiritualität keinen Fatalismus. Manche Leute glauben, alles sei vorherbestimmt. Unser Karma bindet uns zwar in einem bestimmten Masse, doch wir können es durch unseren Willen neu strukturieren.

Durch rechtes Handeln beginnt göttlicher Wille aus unserem Inneren zu wirken. Er drängt uns voran, im Laufe der Zeit unser Wesen zu verbessern. Nach dem Zeitplan der Seele gelangen Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt in eine spirituelle Tätigkeit und finden eine sinnvolle Aktivität. Wenn jedoch der Wille nicht rein, sondern von anderen Motiven eingefärbt ist, dann geraten wir in falsche Beziehungen, und das Karma bindet uns solange, bis die rechten Motive entwickelt wurden.

Zyklische Bewegung der Zeit

Wir durchleben ein Leben nach dem anderen auf der Erde, um die Ziele der Seele zur Erfüllung zu bringen. Was wir im jetzigen Leben tun, ist eine Fortsetzung dessen, was wir in früheren Leben getan haben. Als wir in den Mutterschoss eintraten, hatten wir als Seelen einen Teil unserer Reise auf den Spiralpfaden der Evolution vollendet und eine bestimmte Ebene erreicht. Die Stellung der Planeten zu jener Zeit deuten das Evolutionsstadium an, welches unsere Seele durchmacht, und zeigt die Keime für die zukünftigen Stadien.

Jedes Jahr wird als ein Zeit-Zyklus betrachtet, auch jeder Tag sowie jeder lunare Monat sind Zeitzyklen. Wenn wir in der zyklischen Bewegung der Zeit wieder denselben Punkt erreichen, dann ist es trotzdem nicht derselbe, auch wenn es so scheinen mag. Sieben Tage bilden einen Zyklus, der als eine Woche eine Einheit darstellt, und danach gibt es eine Wiederholung. Nach einer Woche erreichen wir wieder einen Montag; doch der nächste Montag ist anders als der vorherige. Es gibt keine Wiederholung in der Natur. Die Schöpfung geht auf keiner Stufe rückwärts. Alles ist immer neu. Dies wird auf Sanskrit „Apurva“ genannt, nie zuvor. Viele Dinge wiederholen sich von Woche zu Woche, von Jahr zu Jahr. Doch in der zyklischen Bewegung der Zeit sollten wir immer versuchen, uns einem höheren Ring in der Spirale zuzuwenden. Dann schreitet die Entwicklung spiralförmig voran.

Im Leben bilden jeweils sieben Jahre einen Zyklus, in dem wir einen Entwicklungsschritt vollenden können. Jeder Siebener-Schritt sollte einen höheren Ring besetzen, dann ist die Bewegung wirklich spiralig. In einer Reihe von sieben Leben können wir dann einen grösseren Schritt machen. Auch die Menschheit entwickelt sich in Einheiten von sieben Runden, in denen wir die sieben Rassen finden. Und auch unser Planet tritt in sieben Pulsierungen in Erscheinung und verschwindet dann wieder.

Kreativität

Keine Zeiteinheit oder stattgefundene Veränderung kann jemals rückgängig gemacht werden. Wir sind zum Fortschreiten gezwungen, doch wir sollten auch auf eine immer wieder neue Weise handeln, sonst bleiben unsere Denkmuster gleich. Routinegedanken führen zu totem Leben; Mittelmässigkeit ist Dumpfheit; Kreativität ist Leben. Mögen wir nicht zu den lebenden Toten gehören, sondern uns von den Toten zum Leben erheben.

Wenn wir im Denken und Arbeiten kreativ sind, wird unsere Kreativität auch weiter wachsen und sich ausweiten. Kreatives Denken findet Wege, um zu wachsen. Es reicht aber nicht aus, einfach nur kreative Gedanken zu haben, sie müssen auch langsam sichtbar gemacht werden. Um einen kreativen Gedanken zu manifestieren, müssen wir uns das erforderliche Know-how aneignen. Insofern die Kreativität in die Tat umgesetzt wird, tendiert die kreisförmige Bewegung allmählich dazu, spiralförmig zu werden. Daher wird Kreativität als Lösung betrachtet, um aufwärts oder vorwärts zu gehen.

Es macht nichts, wenn wir bei Versuchen vielleicht ein paar Mal scheitern, aber diese Misserfolge können ein Sprungbrett zum Erfolg sein. Je mehr wir Nützliches für die Gesellschaft gestalten, desto mehr werden wir uns entwickeln. Wenn sich die Kreativität immer weiter entfaltet, berührt sie die Bereiche des Überirdischen. Echte Kreativität kommt vom Ursprung des Seins. Bei jedem kreativen Denken und Handeln drückt sich die Ursubstand direkt aus. Diese Substanz ist die spirituelle Substanz in uns.

Wenn wir unsere Verbindung damit intensivieren möchten, wird seit alten Zeiten empfohlen, sich mit dem Denken auf den göttlichen Willen auszurichten und ein lang anhaltendes OM zu intonieren. Wird das heilige Wort OM so geäussert, entsteht eine spiralförmige Aufwärtsbewegung, die einen Spannungspunkt in der Atmosphäre erzeugt. Es ist ein Ruf in die subtile Welt, der die entsprechenden Energien anzieht und die Erfahrung vom Licht der Seele ermöglicht.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Okkulte Meditationen. Div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Spiritual Constitution. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )