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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Sonne und Bewusstsein

Die drei Sonnenzentren

Sun - Wikipedia Für uns sind keine Verbindungen mit der Sonne oder den Planeten sichtbar. Es sieht aus, als hingen sie alle ohne Zusammenhang im Raum. Doch nicht wahrnehmbare Kräfte halten die Verbindungen aufrecht. Der Raum ist nicht leer, sondern hat Strukturen, die als Wirbel oder Orbits miteinander verwoben sind. Die Körper der Planeten bewegen sich entlang dieser Bahnen und empfangen ihr Leben von dem Zentrum, das wir die Sonne nennen.

Die sichtbare Sonnenkugel ist kein Materieball, sondern eine Linse, ein Fokus, eine Reflexion des inneren Sonnenprinzips. Von ihm empfängt die Sonne und übermittelt das Licht der höheren Quelle. Dieses höhere Zentrum wird auch die zentrale Sonne genannt. Für sie ist die physische Sonne ein Kanal oder ein das Licht spiegelnder Mond. Auch die zentrale oder spirituelle Sonne ist wiederum ein Spiegel, ein Ausdruck der kosmischen Sonne. Diese drei repräsentieren den Körper der Sonne, ihre Seele und den Geist.

In der östlichen Weisheit wird das Licht, das auf der kosmischen Ebene vom absoluten Gott oder der kosmischen Sonne empfangen wird, als Bhargo Deva bezeichnet. Von der kosmischen Sonne kommend wird das Licht durch die zentrale Sonne aufgenommen, Savitru genannt. Durch sie hindurch strahlt es weiter durch das sichtbare Sonnenlicht, Surya, zur Erde herab, und wir empfangen es als die vierten in unserem Herzen. Es ist nur der Eine, der sich durch all diese Ebenen hindurch manifestiert.

Die Sonnenverehrung ist die allerälteste Verehrung des Göttlichen auf Erden, und im Gayatri-Mantram werden die drei Zentren - das physische Sonnenzentrum, das solare Zentrum und das kosmische Zentrum - miteinander verbunden. Das Mantram ist auf das kosmische Licht ausgerichtet, das durch die zentrale Sonne und durch die planetarische Sonne zu uns herabströmt. Es ist eine demütige Bitte an den Herrn des Lichts, unseren Willen zu inspirieren und zu erwecken: „Wir kontemplieren über jenes Licht des Herrn, dass es uns umarmen und unseren Willen erwecken möge.“

Wenn wir das Gayatri-Mantram singen, können wir dabei visualisieren, wie das Licht von jenseits der Sonne in das Ajna-Zentrum hereingerufen wird und es mit Sonnenenergie auflädt. So bildet sich in uns hinein ein Kanal für das Sonnenlicht. Er lässt heilende Ströme einfliessen und energetisiert uns und die Umgebung. Wenn wir die Gayatri auf diese Weise bewusst äussern, ist es wie ein Duschen mit Licht.

12 Lichter des einen Lichts

Die wahre Sonne ist der Hintergrund allen Lichts. Sie wird auch das alles durchdringende Licht jenseits der Dunkelheit genannt und in der östlichen Weisheit „Aditi“. Aditi ist die Urmaterie, die für das Begreifen der Wesen Dunkelheit ist, doch für die Seher das absolute Licht. Dieses Licht wird auch das Licht oder die Mutter der Welt genannt. Das eine Licht unterteilt sich in 12 Lichter und bringt Licht und Leben in die 7 Ebenen der Existenz. Diese 12 Lichter nennt man auch die 12 Adityas, die Söhne von Aditi oder die Devas der Strahlung. Sie repräsentieren den Seelenaspekt der Schöpfung und sind das Licht des Gewahrseins mit seinen 12 Qualitäten. Die Energie der 12 Adityas erreicht die Erde durch die 12 Sonnenzeichen, wenn sich die Sonne durch den Tierkreis bewegt. So ist der Sonnenstrahl zwar immer derselbe, doch die okkulte Wahrnehmung erkennt, dass sich die übermittelte Energie von Monat zu Monat verändert. In unserem Körper sind die 12 Sonnenzeichen vom Kopf bis zu den Füssen lokalisiert. Und der zwölfblättrige Lotus des Herzens ist das Sonnenzentrum in uns.

Aus Sicht der Erde läuft die Sonne einmal alle zwölf Monate um den Tierkreis. Jupiter vollendet seine Runde in zwölf Jahren. Wir können Jupiter daher als das grössere solare Zentrum begreifen; durch unsere Diensthandlungen stimuliert es in uns das solare Prinzip, die Seele. Sonne und Jupiter geben Wärme, Lebendigkeit, Zuneigung und Ausweitung. Uranus ist in unserem Sonnensystem der Repräsentant des kosmischen Sonnenprinzips, er steht für die grosse Sonne: Was die Sonne in einem Jahr vollbringt, macht er in 12 x 7 Jahren; seine Umdrehung dauert 84 Jahre. Durch Uranus erhalten wir die Energien aus höheren Kreisen. Er bewirkt eine Neustrukturierung der Materie und plötzliche Ausweitung. Die Energie von Uranus ist ein alles durchdringendes kosmisches Prinzip; sie ist unbegreiflich und kann nur erfahren werden. Diese Energie arbeitet heute durch viele Planeten, auch durch die Sonne, und übermittelt so den Einfluss der kosmischen Sonne.

In der Geheimlehre werden die drei Aspekte der Sonne auch Sol - Om - An genannt. Die kosmische Sonne wird als Sol bezeichnet, die zentrale Sonne als Om und die planetarische Sonne als An. Der menschliche Körper gilt als der Tempel von Salomon, weil die dreifältige Sonne in ihm anwesend ist. Diese Dreifalt wird auch als die heilige Trinosophia verehrt, die dreifältige Weisheit, im Osten Trayi Vidya genannt, und sie steht für die drei Silben A-U-M des OM. In der Sprache der westlichen Ritualisten wird sie durch AA-DO-NAI der Sonnengottheit Adonai dargestellt.

Leben und Bewusstsein

Jeder Mensch trägt das Sonnenzentrum in sich, welches sein Bewusstsein als “Ich bin” ist. Es ist das Zentrum seines Blickpunkts und Horizonts. Wir sind direkt mit der Sonne verbundene Sonnenstrahlen, Einheiten der Sonnenenergie; sie sind genau so viel in der Sonne wie auf der Erde und in uns. Ihre Bewegung ist eine Durchdringung und keine Verlagerung. Dies bedeutet, sie existiert durch und durch, von der Quelle bis zur letzten grobstofflichen Ebene. Durchdringung ist die grundlegende Qualität der Seele, welche uns ein Gewahrsein gibt, das alles in uns erfüllt und durchdringt. Wir können uns dadurch auf die Gegenwart der Energien der höheren Kreise in uns einstellen, dass wir über sie meditieren, ein Gebet sprechen oder in ein Licht schauen und das Licht in uns spüren. Wir empfangen die Energien von der Überseele über die individuelle Seele, über Buddhi bis zum Denkvermögen.

Wir sind Teil des grossen Systems, und daher sagen die Lehren, dass jeder von uns eine Sonne ist, die das Potential besitzt, ein Sonnensystem zu werden. Solange unser Bewusstsein in der irdischen Welt festklebt, sind wir darin gefangen. Der Satz „Ich bin in der Welt, aber nicht von der Welt“, erinnert uns daran, dass wir unserem Wesen nach Sonnenengel sind, die aus ihrem Schlaf in der Materie erwachen müssen.

Die Sonne schenkt Leben und Bewusstsein. Zum Erwachen des Bewusstseins hilft es, wenn wir durch tiefes, bewusstes Atmen Sonnenprana in uns aufnehmen, denn auf der ätherischen Ebene ist Sauerstoff Sonnenenergie. Wenn wir Kohlendioxid ausatmen, stossen wir die Begrenzungen durch Saturn aus. Sonne ist Ausdehnung, Saturn Verfestigung, das Anti-Lebensprinzip, welches wir Tod nennen. Kohlendioxidvorräte im Körper bilden einen Ursprung chronischer Krankheiten. Alle Zimmer sollten tagsüber so viel frische Luft und Sonnenlicht wie möglich erhalten. Räume ohne Sonnenlicht sind Tummelplätze negativer Energien, die zu einem Verlust des Bewusstseins führen. Es gibt heute viel falsche Architektur, welche die Lebensenergie hemmt.

Asanas-Übungen, die das Rückgrat beweglich halten, helfen bei der Aufnahme der pranischen Kraft des Sonnenlichts, insbesondere das Sarvang-Asana (Schulterstand). Ebenfalls hilfreich ist das Trinken von frischem Wasser oder Fruchtsäften und frisches Gemüse.

Die Lebenskraft der Sonne tritt über zwei Hauptzentren in den Körper ein, über das Sakralzentrum (Milz) und das Zentrum zwischen den Schulterblättern, das näher beim Herzzentrum als beim Kehlzentrum liegt. Die Strahlen der Morgensonne verleihen frisches Leben und Bewusstsein. Es ist sehr gut, den Körper während dieser Zeit der frischen Luft auszusetzen und das goldene Licht in uns aufzunehmen, es müssen nicht die direkten Sonnenstrahlen sein. Auch die Zeiten des Sonnenuntergangs sind hilfreich, um viel Lebenskraft zu empfangen.

Ungefähr 90 Minuten bevor die Sonne über den östlichen Horizont erscheint, kommt eine grosse Woge von Energie über unseren Teil des Planeten, und weniger als 30 Minuten bevor die Sonne aufgeht, braust eine zweite Energiewoge durch die Atmosphäre, die sogar noch kraftvoller ist. Meister E.K. bestand sehr darauf, dass die Jünger in den frühen Morgenstunden aufwachen, sich duschen und sich den Strahlen der frühen Morgensonne aussetzen. Wer dies nicht tue, könne nicht einmal davon träumen, an einer hierarchischen Arbeit teilzunehmen oder den Lehren zu folgen.

Die goldene Scheibe

Ein Jünger, der sich willentlich von der nach aussen gerichteten Sinnesaktivität nach innen zurückzieht, wird mit der Sonne verglichen, die ihre Strahlen zurückhält, wodurch der Sonnenball wie eine goldene Scheibe sichtbar wird. Wenn der Jünger regelmässig Fortschritte macht, verstärkt sich das Leuchten der goldenen Scheibe. Sie ist wunderschön, und es sieht aus, als würde der Sonnenglobus zwischen zwei Bergen emporsteigen. Die beiden Berge sind unsere Augenbrauen, zwischen denen das Licht wie eine diamantene Scheibe im Ajna-Zentrum strahlt. Wenn sich diese Scheibe öffnet, gilt dies als das Öffnen des dritten Auges. Wir können die damit verbundene Glückseligkeit nicht mit Worten ausdrücken. Es ist Erfüllung.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Herkules / Uranus / div. Seminarnotizen. – E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).