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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Tamas

Das Dreieck der Qualitäten

Buddha in Mahanirvana, Ajanta Die Schöpfung beginnt mit einem Impuls, der aus dem absoluten Einen hervorkommt. Die Natur manifestiert sich in Zeit und Raum mit drei Qualitäten. In die dreifältige Struktur tritt das universale Bewusstsein ein; es trennt sich von der Einheit und bildet die erste Individualisierung des Bewusstseins. Die drei Aspekte des individualisierten Bewusstseins - Wille, Wissen und Aktivität - nehmen die Qualitäten der drei Gunas an, Sattva, Rajas und Tamas oder Gleichgewicht, Dynamik und Trägheit. Das individuelle Bewusstsein besitzt immer eine Mischung der drei Qualitäten, das universale Bewusstsein ist jenseits dessen. Der Name des individualisierten Bewusstseins ist ICH BIN; das begrenzte Licht dieses abgetrennten Bewusstseins wird Buddhi genannt.

Das Göttliche spiegelt sich in uns durch die drei Qualitäten. Dies wird dargestellt als ein Kreis, in dem sich ein Dreieck befindet. Dieses Symbol der ersten Widerspiegelung des Göttlichen im Menschen wird auch zur Meditation gegeben. Dadurch erkennen wir, dass wir uns auf das Ursprüngliche ausrichten und durch den Mittelpunkt des Dreiecks zur anderen Seite gelangen können, vorausgesetzt, dass es ein gleichseitiges Dreieck ist. Denn die Öffnung im Zentrum gibt den Weg erst frei, wenn die drei Winkel des Dreiecks gleich sind, d.h. Dynamik und Trägheit zur Ausgeglichenheit gefunden haben und wir ins Innere eintreten können.

Die zweite Widerspiegelung in die Objektivität geschieht durch die fünf Sinne. Die achtfältige Natur – die drei Qualitäten und die fünf Sinne - spiegelt das Göttliche in uns und verzerrt es auch. Unsere Wahrnehmungen sind getrübt und unser Leben hat Einseitigkeiten. Wenn wir uns auf die Reise von der Objektivität zur Subjektivität begeben, müssen wir die drei Qualitäten zum Ausgleich bringen und uns aus den fünf Sinnen nach innen zurückziehen.

Über den drei Qualitäten ist die Seele frei, ohne jede Begrenzung. Innerhalb der Qualitäten wird sie jedoch ständig von ihnen konditioniert und leidet darunter. Wie sehr wir auch die Qualitäten zu regulieren versuchen, so lange wir uns in ihnen befinden, werden wir von der einen oder anderen Qualität beherrscht. Alle Wesen werden von ihnen kontrolliert, auch die Devas und die diabolischen Kräfte der Materie. Es gibt nur wenige Devas, die das Göttliche kennen.

Sogar die drei Logoi, Brahma, Vishnu und Shiva, sind Erscheinungsformen der drei Qualitäten. Die vedischen Seher schufen diese Symbole von Brahma, dem Schöpfer, Shiva, dem Zerstörer oder genauer dem Verschmelzer und Vishnu, dem Herrn, der die Manifestation der Schöpfung erhält, um diese Prinzipien zu veranschaulichen. Die Weisheit des Herrn hält alles im Gleichgewicht; durch seine Dynamik werden wir erschaffen, und wenn es Zeit für die Auflösung ist, verzehrt er wieder alles in seine eigene Gegenwart hinein. Tamas erscheint dann als schlafähnlicher Zustand seiner dunklen, trägen Natur. Für eine Weile ruht er in sich selbst, und dies wird Pralaya genannt. Aus der Dunkelheit strahlt dann wieder das Licht einer neuen Schöpfung hervor.

Die Schöpfungsaktivität ist ein Wechselspiel der Muster der drei Qualitäten. Sie mischen sich zu unendlichen Verbindungen, um die verschiedenen Temperamente der Lebewesen hervorzubringen. Sie verleihen uns unsere charakteristischen Eigenschaften und lassen uns Dinge auf unterschiedliche Weisen tun. Sie halten uns in ihrem Bann, bis wir über sie hinaus sind und Erleuchtung oder Samadhi erlangt haben. Wenn wir die Schöpfung als ein Spiel dieser Kräfte verstehen und unsere Mischung unpersönlich beobachten, kommen wir langsam über ihren Bereich hinaus zu höheren Ebenen.

Selbst dann wirken die Qualitäten weiter und leiten die Körperfunktionen, bis wir unseren Träger ablegen. Solange Denken und Sinne durch sie geprägt werden, ist unser Leben nicht ausgeglichen. Wenn Trägheit uns beherrscht, erleben wir die Welt als einen Zwang, der uns antreibt. Haben wir ein überaktives Temperament, dann geraten wir durch Unruhe und Neugier in Bindungen. Ausgeglichenheit ist der Zustand der Reinheit, von beständiger Schwingung und Strahlung. Aber auch er bindet uns, solange wir nach Wissen und Komfort verlangen. Doch selbst während wir in Aktivität oder Trägheit sind, können wir im Gleichgewicht bleiben. Alle drei sind ihrem Wesen nach göttlich und wir sollten sie nicht ablehnen. Dies bedeutet nicht, dass wir Unreinheit pflegen sollten, aber wer rein ist, braucht Unreines nicht abzulehnen und zu hassen. Etwas abzulehnen entspricht der Qualität von Tamas. Betrachten wir diese Qualität etwas genauer.

Eigenschaften der Trägheit

Während des Prozesses der Involution und Evolution folgt die gesamte Schöpfung einem Ablauf. Tamas oder Trägheit wirkt als das Materie-bildende Prinzip. Es erzeugt die verschiedenen Verhaltensformen der Elemente und ihrer Verbindungen, die Bewahrung der Eigenschaften von Farbe, Geschmack, Geruch usw. Es sorgt dafür, dass alles seiner eigenen Natur folgt. Auch unsere gewohnheitsbildende Natur ist ein Ausdruck dieser Grundbeschaffenheit der Natur. Sie prägt die vitalen und mentalen Ebenen sowie den niederen Teil von Buddhi, der in Verbindung mit dem Denken steht. So wird unser Denken durch Ernährung, Gewohnheiten und die Umgebung konditioniert. Ein Grossteil unseres Lebens läuft als Routine-Aktivität, die kaum Denkkraft benötigt, um die niederen Bedürfnisse zu befriedigen.

Aufgrund von Tamas sind wir in der Lage zu schlafen, ansonsten würde das Sein sich selbst verlieren. So hat die Natur die Qualität der Trägheit als einen Segen eingerichtet; da wir uns sonst nicht von der Überaktivität des Tages zurückziehen, überwältigt uns der Schlaf mit Bewusstlosigkeit als ein Schutz. Schlaflosigkeit ist eine Krankheit der überaktiven Menschen, übermässiges Schlafen eine Krankheit von Personen ist, die zu wenig aktiv sind. Ein Yogi ruht in einem Zustand höheren Gewahrseins, der etwas anderes als Schlaflosigkeit ist. Während der Körper ruht, ist die Seele mit einer Arbeit beschäftigt, da sie keinen Schlaf kennt.

Die Natur des Körpers ist Trägheit; wir setzen uns auf einen Stuhl, während die Aktivität des Denkens weitergeht. Beim Tod verlässt die Lebensenergie den Organismus und lässt nur träge Chemikalien zurück. Wenn wir jedoch zu sehr in Trägheit leben, verschlafen oder verschieben wir viele Dinge und verlieren viele Chancen im Leben. Viele Menschen schlafen ein, wenn sie meditieren oder wenn Weisheitsunterricht gegeben wird, weil ihre Körpergewebe noch sehr dicht sind und viel Tamas enthalten. Das verursacht Schlaf und eine Art von Schläfrigkeit, wenn Licht übermittelt wird, entweder durch Meditation oder durch Weisheitsunterricht.

Wenn wir Meister CVV anrufen, dann erlaubt er uns nicht, uns länger auszuruhen; so werden wir durch die Energie aus der Dichte der Materie empor gehoben.

Trägheit und zu geringe Aktivität führen zu immer grösserer Unwissenheit, weil das Licht des Verstehens und die Lebensenergie langsam verschwinden. Solche Leute entwickeln ihre eigenen Theorien, warum sie unrhythmisch und ungesund leben oder ein beliebiges sexuelles Verhalten, Alkohol- und Drogenkonsum geniessen. Sie entwickeln ihre eigene Logik, um ihr Verhalten zu rechtfertigen: „Es ist ja nichts Schlimmes dabei…“. Träge Menschen haben keine Lust, sich zu baden, wenn der Körper riecht; sie denken nicht daran, die Kleidung zu wechseln. Sie lieben stark riechende, aufbewahrte und aufgewärmte Nahrung ohne Lebenskraft. Tote Nahrung ist von Natur aus tamasisch, gleich aus welcher Quelle sie stammt. Auch kaltes Wasser zu trinken, am besten noch mit Eis, steigert die Trägheit im Körper.

Träge Menschen lieben keine Veränderungen, da sie sich dabei unwohl fühlen. Sie möchten weiterleben wie bisher, ob es gut oder schlecht ist. Auf Veränderungen reagieren sie mit Ärger und Irritation. Frühes Aufstehen fällt ihnen schwer, fürs Meditieren sind sie zu träge. Meister EK ermahnte seine Nachfolger, die für die morgendlichen Rituale zu spät aufstanden. Für träge Menschen war es unmöglich, sich in seiner Nähe aufzuhalten. Immer hatte er einen reinen Körper und ein reines Denken, und stets trug er frische Kleidung.

Träge Menschen haben Mühe, die Weisheitslehren zu verstehen und zu behalten. Manche täuschen vor, zugehört zu haben, aber sie tun’s nicht. Gute Gedanken werden verschoben und vergessen. In ihrer Illusion wenden sie die Lehren falsch an und verdrehen sie. Es werden auch Lehren verbreitet, die die Wahrheit verzerren. Weite Teile der Gesellschaft leben in Überzeugungen, die aus Illusionen der Trägheit geboren sind. Wenn wir wiederholt mit dem Körper nicht richtig umgehen, versetzt uns die Natur in niedrigere Naturreiche, auch wenn allgemein das Tor zu ihnen geschlossen ist. Oder wir werden zwar noch als Menschen geboren, aber in Rassen, wo es nur ein geringes Verständnis der Dinge gibt. Wer in den unteren Zentren gelebt hat, verlässt beim Tod den Körper auch durch diese Zentren, wodurch die Seele zu einer Wiedergeburt in niedrigsten Bewusstseinszuständen gelangt. Wir können Seelen dabei unterstützen, sich nach oben hin auszurichten, um einen höheren Ausgang im Kopf zu wählen.

Umwandlung

Eine von Trägheit dominierte Person aus diesem Zustand hinauszuführen, ist Heilen. Am wirkungsvollsten ist das Heilen durch Klang. Regelmässiges Äussern heiliger Klänge erzeugt ein inneres Feuer, das die Materie der Zellen umwandelt und Trägheit hinauswirft. Klang stimuliert die uranische Energie, welche die Gewebe licht und leicht macht. Selbst wenn jemand von äusserster Trägheit ist, wird er aufgeweckt, wenn er den Klang C.V.V. anruft. Dies ist das Versprechen des Meisters, dass er die Person zum Ausgleich bringen wird, sodass sie nach zwölf Jahren in einem normalen Temperament anlangt und in Harmonie bleibt, ungeachtet dessen, was um sie herum geschieht.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Sri Suktam / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Spirituelle Psychologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati, D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).