{"timeout":"7000","width":"990"}
  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Das Ajna-Zentrum

Jenseits von Dualität

Ajna Es gibt in uns einen Strom der Energien zum Subtilen und einen Strom zum Dicht-Physischen. Der Energiestrom in die subtilen Welten wird im Yoga Pingala genannt; er strömt von rechts. Der andere Strom, vom Subtilen zum Grobstofflichen, heisst Ida; er strömt von links.

Die esoterischen Schriften nennen Ida „Ganga“ oder „Ganges“; Pingala ist „Yamuna“. So haben wir die beiden Flüsse in uns. An das Ufer des Flusses Yamuna zu gehen bedeutet, die Betonung vom Dicht-Materiellen zum Subtilen zu verlagern. Es heisst, dass Lord Maitreya immer auf einer Insel zwischen den beiden Flüssen sitzt, die von rechts und von links kommen. Diese Insel ist das Ajna-Zentrum. Der Ida-Strom ist seinem Wesen nach lunar, er wird auch die Mutter genannt. Der Pingala-Strom ist solar oder der Vater. Sie kommen im Ajna-Zentrum mit dem zentralen Strom der Sushumna zusammen, welcher seinem Wesen nach feurig ist und der Sohn genannt wird. Im und oberhalb vom Ajna-Zentrum sind die drei Ströme eins. Ihr Zusammenkommen auf der Stirn wird in den östlichen Schriften als die drei Augen der Weltmutter dargestellt. Sie werden auch als Soma (das lunare oder Reibungsfeuer), Surya (das Sonnenfeuer) und Agni (das kosmische Feuer) beschrieben. Die Trennung der Energien in männlich und weiblich geschieht erst unterhalb des Ajna-Zentrums, oberhalb sind Vater und Mutter eins. Über dem Ajna hinaus können wir kaum etwas erkennen; das Ajna selbst ist für das höhere Zentrum empfänglich.

Der Saatklang des Ajna ist HAM; es ist der Klang der Bewegung nach oben, damit das ICH BIN sich mit dem DAS verbinden möge. Durch Meditation im Ajna erheben wir uns über die Dualität und finden so die Einheit und Ewigkeit der Existenz. Wir rufen durch das Ajna das „Licht der Welt“ oder „die Mutter der Welt“ an. Es ist auch das Zentrum der Sonne in uns. Wir können visualisieren, wie von diesem Punkt aus das Sonnenlicht via die Kanäle der Nadis in alle sechs Zentren des Körpers fliesst und ihn durchlichtet. Wenn wir für das vom Ajna her einströmende Licht empfänglich sind, erblühen die Chakras (Energiescheiben) in uns zu Lotussen. Es heisst, dass im Ajna alle anderen Zentren einbezogen sind und dass dieses Zentrum wie bei der Elektrizität der Hauptschalter ist, durch den alles Licht empfängt.

Das Sonnenzentrum

Wenn wir im Ajna-Zentrum meditieren, können wir uns einen sich entfaltenden weissen Lotus vorstellen oder eine Sonnenscheibe, von der aus das Licht ausstrahlt und alles mit goldenem Licht erfüllt. Wir können im Ajna auch mit Blau meditieren, dem Blau des Himmels an einem klaren Tag. Es sind die blauen Gewässer des Raumes am höheren Stirnzentrum, das mit dem Wassermann in Verbindung steht.

Das Ajna ist in uns der Osten, wo die Morgensonne aufgeht. Beim Erwachen kommt das Bewusstsein aus den Tiefen des Herzzentrums zum Ajna-Zentrum empor, wo es während der Stunden des Wachseins lokalisiert ist; so werden wir uns unserer selbst als „Ich bin“ gewahr. Wenn wir uns im Moment des Erwachens fragen: „Wer bin ich, woher bin ich erwacht, was hat mich aufgeweckt, und wo bin ich?“ stellen wir die bewusste Verbindung mit dem Ursprung her und beginnen, unser Leben bewusst zu ergreifen. Das Wort „Ajna“ bedeutet Befehl, Anordnung; es ist das Kommandozentrum, von dem aus wir unser Leben leiten sollten. Dort sollten wir das diamantene Bewusstsein errichten. Diamanten bedeutet, strahlend, stark und andauernd bestehend. Im Licht des diamantenen Bewusstseins können wir den Plan der Seele empfangen.

Wenn wir regelmässig den Sonnengott im Brauenzentrum verehren, steigt in uns die Kundalini-Energie empor. Zu diesem Zweck wird auch das Gayatri-Mantram am Morgen gesungen, weil die Energie der Morgendämmerung grossen Einfluss auf das Ajna-Zentrum hat. Seine wesentliche Bedeutung ist: „Möge das Licht, das von jenseits der Sonne kommt, mich erreichen und umarmen, mich erfüllen und erwecken.“ So wird unser Wesen durch das Ajna-Zentrum mit Energie aufgeladen. Es ist die Energie der Seele mit ihrer dreifachen Qualität – Wille, Liebe und Licht. Sie tritt von oben her in uns ein über die leuchtende Brücke, von der Meister CVV spricht: „Higher Bridge Beginning“. Das eine Ufer der Brücke ist im Ajna, das andere ist kein Ufer, denn es ist unbegrenzt, DAS. Aber ES kann eine Brücke zu uns bauen und uns erreichen. Wir können die Sonne nicht erreichen, aber ein Sonnenstrahl kann zu uns kommen. Wir sollten diese Energie erspüren, ansonsten bleibt alles nur eine mentale Aktivität.

Die Zentren auf der Stirn

Über das Ajna-Zentrum kommt auch das Bewusstsein des uns umgebenden Raumes in uns herein; so trifft im Ajna der innewohnende Gott mit dem Gott jenseits unseres Systems, zusammen. Die vertikale Linie zwischen dem Zentrum zwischen den Augenbrauen und der Spitze der Stirn gehört zur Energie von Uranus. Auf dieser Linie befinden sich mehrere Zentren:

Das Zentrum zwischen den Augenbrauen ist der höchste Punkt, zu dem sich das menschliche Gewahrsein, d.h. die Persönlichkeit, erheben kann. Es ist mit der Hypophyse verbunden und sollte nicht mit dem Ajna verwechselt werden. Sein Sanskritname ist Bhrumadhya. Bhru bedeutet die Augenbrauen, Madhya das Zentrum. Wir steigen zum Brauenzentrum auf, indem wir die Weisheit im Leben anwenden und unsere niedere Natur mit saturnischer Disziplin umwandeln.

Das Ajna ist ein zweiblättriger Lotus auf der Mitte der Stirn und wird auch das dritte Auge genannt. Dieses Zentrum ist mit der Zirbeldrüse verbunden; es ist der Sitz der Seele, von dem aus wir unser Leben regieren.

Zwischen dem Augenbrauen- und dem Ajna-Zentrum gibt es einen Punkt, welcher in den Veden der Geburtsort Indras genannt wird. Indra ist der Herrscher und Beschützer der erschaffenen Welten. Die Puranen schildern, wie Indra gegen die Teufel kämpft. Sein Wirken besteht darin, die Persönlichkeit, die für die Dualität offen ist, vor dem Eindringen diabolischer Neigungen zu schützen und ihre Integrität zu bewahren.

So kommt die Seele vom Ajna-Zentrum zum Geburtsort Indras herab und trifft dort die Persönlichkeit, um durch sie in der Welt zu wirken. Wir nennen dies auch die seelendurchdrungene Persönlichkeit. Wenn die Brücke zwischen der Hypophyse und der Zirbeldrüse erbaut ist, wird dieser Mittelpunkt zwischen Seele und Persönlichkeit aktiviert und Licht erzeugt. Die Vereinigung von Augenbrauen- und Ajna-Zentrum manifestiert das Licht, die Geburt Indras. Wenn kein Handlungsbedarf mehr besteht, geht die Seele zurück ins dritte Auge.

Wir sollten nicht glauben, dass wir bereits das Ajna geöffnet haben, wenn wir uns einfach hinsetzen und an das Auge denken. Wir müssen erst durch rechtes Handeln im Leben horizontal rechte Beziehungen errichtet haben, dann können wir vertikal aufsteigen. Wenn das dritte Auge geöffnet ist, sagt man, dass jemand zu einem Adepten geworden und ihm der Plan in allen Einzelheiten vollständig bekannt ist - wie er sich in der Vergangenheit, von Anfang an, ausgearbeitet hat und wie er von den Devas für die Zukunft geplant ist.

Das Auge Shivas

Über dem dritten Auge des Menschen gibt es ein drittes Auge Gottes in uns. Es wird das „Auge Shivas“ genannt. Der Sanskritname lautet Pala Lokshana. Pala bedeutet die Stirn, Lokshana das Auge. Das Auge Shivas steht weit höher als das dritte Auge in uns, bis zu dem hin wir emporsteigen können. Es befindet sich im oberen Teil der Stirn, direkt unter dem Haaransatz. Das Auge Shivas ist nicht für uns da, sondern für ihn. Es öffnet sich, wenn die kosmische Energie sich entscheidet, sich zu offenbaren und durch einen Menschen zu arbeiten. Dann wird dieses Zentrum angeregt, und es erfolgt der Herabstieg der kosmischen Energie, um eine individuelle Seele zu stärken, bevor sie sich durch alle Zentren zum Ausdruck bringt und so manifestiert.

Sehr selten benutzt die kosmische Energie, die Shiva genannt wird, dieses Zentrum im Menschen, um ihre Energie herabströmen zu lassen. Wenn das Auge Shivas mit dem dritten Auge verbunden ist, dann kennt der Mensch die Geheimnisse des Durchgangs durch den Tod in die reine Existenz und des Durchgangs von der reinen Existenz in den bewussten Zustand. Dies ist der Wassermann-Durchgang, aus dem heraus sich alles manifestiert. Er steht auch für den Übergang zwischen einer Schöpfung und der nächsten, wo die ganze Schöpfung aufgesaugt und dann wieder hervorgeholt wird. So gilt Wassermann als das letzte der Sonnenzeichen vor einer grösseren Auflösung und als das erste vor dem Beginn einer Schöpfung.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Das Wassermannkreuz / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).