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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Das Basiszentrum

Der Griff des Muladhara

Muladhara

Die Quelle des Materials für unseren physischen Körper ist das Basiszentrum. Es baut die feste Materie im Gewebe des Körpers auf und reguliert dessen Aktivität und bio-chemischen Reaktionen. Diese Krafteinheit und das Bewusstsein, welches die Strukturen des physischen Körpers leitet, wird Muladhara genannt. Die alte Wissenschaft des Yoga erklärt, dass das Muladhara Prithivi oder das Erdelement unseres Körpers regiert und in einer Ordnung hält. Wenn unser Körper unförmig oder ausgemergelt wird, wenn er an Gewicht zu- oder abnimmt, so ist die Aktivität des Muladhara-Chakras dafür verantwortlich. Ist das Basiszentrum stark, sind wir kraftvoll; ist es schwach, geht unsere physische Stärke verloren.

Das Funktionieren des Zentrums hängt von der Qualität des vergangenen Karmas ab. Wir wählen dementsprechend unsere Eltern aus und inkarnieren dort, wo bestimmte Qualitäten zur Verfügung stehen. Wenn wir geboren werden, wohnt das Bewusstsein zunächst im Herzen. Von dort strahlt es zum Gehirn aus, zu den Sinnen und ins Denken. Durch das cerebro-spinale System strömt es die Wirbelsäule hinab bis zum Basiszentrum, wo es am tiefsten materiellen Punkt verankert wird. Bis zu diesem Punkt verdichtet sich der Geist in Materie – weiter fällt die Materie nicht herab. Der in der Objektivität lebende Mensch ist vom Griff des Muladhara an die physische, astrale und mentale Ebene gebunden.

Die im Basiszentrum ruhende Lebenskraft wird Kundalini genannt. Sie erbaut nicht nur unseren materiellen Körper, sie nimmt auch mehr Materie in sich auf als erforderlich und macht so den Körper schwer. Man kann die Seele mit einem mit Wasserstoff gefüllten Ballon vergleichen, der an einem Holzstück befestigt ist und daher nicht aufsteigen kann. Soweit wir mit weltlichen Gedanken beschäftigt sind, soweit wird das Muladhara auch mit weltlichem Material gefüllt.

Die materielle Substanz des Muladhara muss verfeinert und die überflüssige Materie ausgetrieben werden, sonst bleiben wir im Dichtphysischen stecken. Die Kundalini vom Basiszentrum zu erheben ist nicht ein Versuch, sich mit der Kundalini zu beschäftigen. Die Technik dafür ist die spirituelle Praxis.

Die Kundalini

Es gibt viele, die das Kundalini-Feuer zu früh anregen und so in psychische Probleme geraten. Das schadet ihrer Gesundheit sehr, nicht nur auf der physischen Ebene, sondern auch auf der emotionalen und mentalen Ebene. Deshalb darf das Kundalini-Feuer nicht angeregt werden, solange man nicht gewissen Regeln im Leben folgt. Das Basiszentrum wird von der Aktivität des siebten Strahls regiert; dies bedeutet Rhythmus und Ordnung im Leben. Indem wir unser Leben nach einem Rhythmus organisieren, arbeiten wir mit dem siebten Strahl und beginnen, die Bindung ans Basiszentrum zu überwinden. Wenn wir Arbeit, Essen und Schlaf in einen Rhythmus bringen, belebt dies das innere Feuer. Auch durch rhythmisches Atmen wird das Feuer in den Körperzellen stimuliert. So kann das Kundalini-Feuer den Körper transformieren. Es durchdringt alle Ebenen der Materie.

Die Kundalini wird als eine Schlange beschrieben, die sich mit dreieinhalb Windungen um das Basiszentrum windet. Die Windungen stellen die physische, astrale und die niedere Hälfte der mentalen Ebene unserer Existenz dar. Die andere, bessere Hälfte kommt von oben herab. Wir müssen die dritte Unterebene der Mentalebene erreichen, um den Einfluss der Materie zu überwinden.

Das kosmische Jupiterprinzip

Die dreieinhalb mit der Materie verbundenen Teile können entwickelt werden, wenn wir wissen, wie man mit allen vier Blütenblättern des Basiszentrums wirkt. Diese vier Blütenblätter tragen vier Klänge, mit einem weiteren Saatklang im Zentrum, DAM. Die verdichtende Energie im Basiszentrum ist Saturn; er ist der Herrscher des niederen Muladhara und verursacht die starke Verbindung des Bewusstseins mit der Materie. Das höhere Muladhara dient dazu, uns aus der Materie zu befreien. Im höheren Muladhara wird das kosmische Jupiterprinzip verehrt, der elefantenköpfige Gott Ganesha. Jupiter führt zu einer Erweiterung des Bewusstseins. Die Energie von Jupiter finden wir im Kopfzentrum, dem Sahasrara, welches dem Nordpol entspricht, während der Südpol in uns das Muladhara ist.

Die Weisheitslehren erklären nun, dass der Geist dadurch aus der Bindung an die Materie befreit werden kann, indem das kosmische Jupiter-Prinzip im Basiszentrum angerufen wird, mit Klang, Farbe und Form. Dies ist, als ob man einen Elefanten in einer kleinen Hütte einsperrt. Für ihn ist der Raum zu eng, und er bricht alles um ihn herum auf und befreit sich. So wird in der Mitte dieses Zentrums ein weisser Elefant visualisiert, auf dem sich das Symbol des kosmischen Denkvermögens namens Indra befindet. Er trägt das Geheimnis des Klangs, das mit Materialisation verbunden ist. Die evolutionäre Farbe des Basiszentrums ist violett, während seine involutionäre Farbe ein bräunliches Rot ist. Das kosmische Jupiterprinzip wird mit dem viersilbigen Klang GANAPATI angerufen, einem Namen des elefantenköpfigen Gottes, dessen Klangeigenschaft GAM ist: GAM GANAPATAYE NAMAHA. Durch das Äussern dieser Klangpotenz wird der vierblättrige Lotos des Basiszentrums vollkommen geordnet. GANAPATI macht das objektive Leben stabil und verleiht uns Ausweitung und Erfüllung. So lässt Saturn uns los und die Herrschaft über das Basiszentrum geht auf Jupiter über.

Agastya, Meister Jupiter, arbeitet mit dem Basiszentrum und stimuliert die Kundalini. Wenn wir den Klang CVV äussern und während 15 Minuten morgens und abends das innere Wirken beobachten, wird die Kundalini-Kraft belebt und arbeitet von unten nach oben. Meister CVV sagt: „Ich trete in eure Kundalini ein und beseitige das überflüssige Material.“ Beim Gebet tritt der Meister in unser Herz ein und geht weiter zum Basiszentrum. Er beginnt dort, subtile Bewegungen auszuführen, um den Körper neu zu strukturieren. Das System wird mit viel Prana gefüllt und auf dieser Grundlage ein starker Ätherkörper erbaut. Die Bewegung wird so fein, dass es nur noch eine Pulsierung und keine äussere Bewegung mehr ist. Diese Pulsierung bewegt sich in den sechs Zentren, je nach Notwendigkeit. So entsteht eine Aufwärtsbewegung der Energie. Sie löst die Bindung an das Basiszentrum und hilft zu einer allgemein losgelösten Haltung gegenüber den Dingen, die uns umgeben. So können wir in höhere Bereiche des Seins emporsteigen. Bis wir zur Buddhi-Ebene, das Reich der Schönheit, erhoben sind, arbeitet der Meister durch die Kundalini weiter.

Der aufwärtsführende Pfad

Das höhere Muladhara-Zentrum wird vom Schützen regiert. Der Teil des Zeichens, der bei 0° beginnt und bis 13°20' geht, wird „Mula“ genannt, nach dem “Stern des Fundaments”, Mula, bei 0° im Schützen. Hier öffnen sich zwei Wege; auf dem einen, Devayana genannten Weg der „Kinder des göttlichen Pfades“ steigen die Seelen in höhere Kreise zu ihrem Ursprung zurück. Der andere Weg der „Kinder des karmischen Pfades“, Pitriyana genannt, führt die Seelen ihrer Neigung entsprechend noch tiefer in die Materie hinab. Er führt über einen Energiewirbel unterhalb des Muladhara in die Oberschenkel, wo untermenschliche Wesen in der groben Materie existieren.

Der aufwärtsführende Pfad vom Muladhara zum Ajna-Zentrum und zum Sahasrara wird der Pfad der Sushumna, des „guten Fadens“ genannt, dem entlang der Aufstieg erfolgt. Die Tore zur Säule der Sushumna sind gut bewacht. Wer nicht richtig vorbereitet ist, kann nicht eintreten. Das Tor zum Aufstieg und zur Unterwelt bewacht ein Hund. Dieser Hund, in der griechischen Mythologie Cerberus genannt, ist der Hundsstern, Sirius; in den vedischen Schriften heisst er Sarama. Man sagt, dass dieser Hund drei Köpfe hat und einen schlangenförmigen Schwanz. Er reicht zum niederen Muladhara und noch weiter hinab. Der Hund ist sehr wachsam, um alle unerwünschten Elemente fernzuhalten, damit sie nicht eintreten können. Daher werden jene, die beobachten, still und schweigend sein können, mit Wachhunden verglichen.

Dattatreya ist der dreiköpfige Herr, der sich im Muladhara befindet. Er gilt als der Herr des Sirius, der immer von vier Hunden umgeben dargestellt wird. Das Muladhara hat vier Blätter. Neben Dattatreya gibt es in der vedischen Tradition drei weitere im Muladhara herrschende grosse kosmische Intelligenzen, die auf den vier Blütenblättern des Zentrums arbeiten – Ganesha, Hanuman und Kapila. Kapila gab die vierfältige Weisheit heraus; seine Lehren sind so alt wie der Planet. Diese Informationen sind Hinweise, mit denen wir später arbeiten können. Die vier grossen Devas können gleichzeitig zwischen dem Sahasrara und Ajna wirken und von dort her aus dem Muladhara emporheben. So können wir sie um Hilfe bitten, uns aus den Tiefen der Materie zu den höchsten Ebenen emporzuheben.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Spirituelles Heilen/ Dattatreya / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Spiritualle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).