{"timeout":"7000","width":"990"}
  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Das Element Feuer

Das eine Feuer und die Flammen

Fire Ritual Das Feuer ist die Essenz der Schöpfung. In den Veden wird es Agni genannt. Agni bedeutet: der Erste. Agni ist der erste Impuls, die Ursache für das Hervorkommen des Sichtbaren aus dem scheinbaren Nichts. Durch diesen Impuls entsteht das Licht der Schöpfung. Es wird auch Bewusstsein genannt.

Die Sonnensysteme beginnen ihre Existenz als Feuerwirbel; als Feuerwirbel beginnen die Planeten, sich niederzuschlagen. In uns haben wir auch die Entsprechungen zum Sonnensystem und den Planeten - im Kopfzentrum und den sechs Chakren, welche zu Feuerlotussen aufsteigen.

Es gibt ein grundlegendes Feuer, aus dem alle Stufen der Existenz hervorkommen als aus dem einen Feuer hervorgeblasene Flammen. Das Feuer liegt allem latent zugrunde. Jegliche Formbildung auf allen Ebenen ist sein Werk, und die kosmischen, solaren und planetarischen Devas arbeiten mit ihm. Feuer ist der Erbauer, Erhalter und Zerstörer. Es kann alle Formen verzehren und wieder zur Essenz zurückführen. Im Alten Testament wird Gott daher das alles verzehrende Feuer genannt.

Das eine Feuer existiert als drei Feuer, die in den alten Schriften als elektrisches Feuer, solares Feuer und Feuer durch Reibung beschrieben werden. Die drei Feuer verkörpern die drei höheren Prinzipien in uns, Atma, Buddhi und Manas. Die vier niederen Prinzipien, die Körper der Persönlichkeit, werden auch die vier Flammen genannt, so dass wir sieben Feuer in uns haben.

Wir haben das Potential, uns mit den höheren Feuern zu verbinden und so die niederen Feuer aufsteigen zu lassen. Doch noch beherrschen wir sie nicht; wir sind noch nicht in der Lage, mit dem Feuer des Denkvermögens richtig umzugehen. Wir können noch nicht mal das Feuer des Verlangens richtig handhaben, und so gibt es Schwierigkeiten mit den niederen Feuern und Gesundheitsprobleme. Unser Übungsfeld zur Reinigung von Gedanke, Wort und Tat ist die menschliche Gesellschaft, und unsere tägliche Routine ist dabei unser Labor. Unser Körper ist der Ort des heiligen Reinigungsrituals. Wir reinigen ihn und arbeiten mit bestimmten Übungen; dies ist das Ritual.

Das Feuerritual

Mit einem Feuerritual, das wir äusserlich durchführen, können wir das innere Feuer anfachen. Dabei erbauen wir mit den Hölzern 7 Dreiecke, für die 7 Ebenen der Existenz und die 7 Gewebe des Körpers. Wir giessen etwas Ghi darüber und entzünden das Feuer. Wenn die Flamme alle 7 Dreiecke erfasst hat, ist die Brücke zwischen den 7 Ebenen erbaut. Die aufsteigenden Flammen sind ein Symbol für die Reinigung der 7 Ebenen in uns.

Wenn uns unerwünschte Gedanken und Gefühle belästigen, können wir ein Feuer entzünden, still davor sitzen und gedanklich zum Feuer beten: Bitte verbrenne diese Gedanken, die mir Probleme machen! So bitten wir, die belastenden Gedanken und Gefühle zu verbrennen und uns dafür lichtvolle Gedanken zu schenken.

Gedanken sind Erzeugnisse des Feuers. Das Denkvermögen ist eine der Flammen vom Feuer der Existenz, die siebte oder niederste Flamme des Feuers durch Reibung. In einem Feuerritual wird das Reibungsfeuer bzw. das Feuer in der Materie durch die Holzstäbchen dargestellt. Das Feuer in den Holzstäbchen ist nicht sichtbar, solange es nicht angezündet ist. Doch wenn wir es anzünden, setzt die Materie des Holzes das Feuer frei und bewahrt so die Flamme.

Ein anderer Aspekt der Flamme ist das elektrische Feuer, das Feuer im Raum, welches als Sauerstoff herabsteigt und der Flamme zu brennen ermöglicht. Es durchdringt die gesamte Umgebung und ist ebenfalls nicht sichtbar. Wir können es nicht wahrnehmen, solange wir nicht als Seelen wirken, weil es jenseits des Subjektiven ist.

Mit dem Feuer arbeiten

Die sichtbare Flamme ist der Treffpunkt zwischen dem elektrischen Feuer und dem Reibungsfeuer. Die Flamme ist die Manifestation des solaren Lichtes, die Brücke zwischen den beiden unsichtbaren Feuern. Die Flamme ist magisch, daher sollten wir über die Flamme meditieren. Sie verbindet Geist und Materie und lässt die Materie des Holzes vom groben in den subtilen Zustand übergehen. Wenn die Flammen eines Feuerrituals ihre Arbeit am Brennmaterial getan haben, wird die Asche als heilig erachtet. Sie ist durch das Feuer gereinigt und hat es überlebt. Nichts kann die Asche weiter verbrennen. Daraus entstand die Tradition, Asche auf die Stirn zu streichen und besonders auf dem Brauenzentrum aufzutragen.

Wollen wir einen höheren oder feineren Zustand erreichen, müssen wir mit dem Feuer arbeiten. Solange wir jedoch nicht rein sind, können wir das Feuer in uns nicht entfachen. Wenn unser Brennmaterial nass vor Emotionen oder astralen Störungen ist, kann das Feuer nicht entflammen. Ist unser Denken voller unreiner Materie, dann spuckt das Feuer Funken schlecht regulierter Gedanken und Worte, die andere verletzen, irreführen oder Trübsinn verbreiten.

Die mit dem Feuer verbundene Richtung ist der Südosten. Daher empfiehlt es sich, die Küche und das Kochen nach dieser Richtung hin auszurichten. Der Ort des Feuers ist unser Mund. Wenn wir Nahrung essen, sorgt das Verdauungsfeuer für die Nahrungsaufnahme und die Verteilung an den Körper als Energie. Wir sollten daher die Nahrung bewusst dem Feuer anbieten und in Ruhe essen. Wir können die Nahrung mit folgenden Worten aufnehmen: „Ich danke dem Herrn für das Essen, das er mir gibt. Dieses Essen biete ich dem Herrn des Feuers an, damit er es an die Devas im Körper verteilen kann. Möge es dem Herrn gefallen. Möge mein Tun den Devas gefallen.“

Wenn wir unverantwortlich handeln und dem Feuer unreine Dinge anbieten, hat dies Konsequenzen und wir müssen dafür bezahlen. Durch falsches oder unreines Essen werden wir krank. Irgendwann werden wir unter unserem unverantwortlichen Handeln zu leiden haben.

Wir finden das Feuer in der Wärme der Körperzellen und in der Wärme, die durch die Arbeit mit dem Atem hervorgerufen wird. Sanfte, tiefe und gleichmässige Atmung bringt zusätzlichen Sauerstoff, stösst den Kohlenstoff aus und vitalisiert die Lebenskraft. Diese Übungen reinigen auch das Denken und machen die Körpergewebe strahlend. Sie sind besonders wirkungsvoll zusammen mit dem Licht der Morgen- und Abenddämmerung.

Insbesondere die Arbeit mit OM ist eine Arbeit mit Feuer. Wenn wir OM mit einer festen Absicht äussern, fachen wir das Feuer an. Es ist sehr wichtig, dies mit einer Haltung guten Willens zu tun, denn andere Gedanken werden wir mit OM zerstören oder auch uns selbst. Durch Meditation und Gebet wird auch das Feuer im Körper angeregt und kommt als Kundalini-Feuer hervor. Meister CVV sagte: „Ich werde in euch eine Bewegung beginnen, die dazu dient, Feuer in euch zu entfachen.“

Feurige Transformation

Das Feuer wird durch feuriges Streben, Tapas genannt, verstärkt. Regelmässige Beschäftigung mit Weisheit ist wie ein inneres Reiben, das Hitze erzeugt und die Alchemie der Transformation verstärkt.

Die Feuerzeichen im Horoskop begünstigen die feurigen Umwandlungen. Aber auch wer keine Planeten in Feuerzeichen hat, kann die notwendigen Feuer für Transformation durch Transite der grossen Planeten durch Feuerzeichen erhalten. Auch wenn sich Planeten durch Progression durch ein Feuerzeichen bewegen, können wir die Zeit für die feurige Arbeit nutzen. Sind viele Planeten in Luftzeichen, wurde die Arbeit des Feuers zu einem gewissen Grade bereits durchgeführt.

Die drei Feuerzeichen symbolisieren die drei grossen Feuer: Schütze stellt das Reibungsfeuer dar, das hilft, die Materie von Trägheit zu reinigen. Löwe gehört zum solaren Feuer, das die Seele repräsentiert. Es transformiert die Persönlichkeit und führt uns in die Bereiche des Lichts. Widder, das elektrische Feuer, steht für den Kopf oberhalb der Brauen, wo die höchste Erleuchtung stattfinden kann.

Der Saatklang des Feuers ist RA oder RAM. Er ist das älteste Mantram auf dem Planeten. Das Mantra SRI RAM hilft zu einer schnelleren Umwandlung. SRI steht für den Glanz, die göttliche Natur. SRIYAM ist das Licht des Ajna, VAM der Klang des Ajna, SRIM das Feuer des Ajna. HRIM ist das Feuer des goldenen Lichts, AIM das Licht als das Wort. Das Licht der Freude ist KLIM. Diese Klänge findet wir alle im Feuerritual: AIM, KLIM, SRIM, HRIM, in dieser Weise.

In der Hierarchie repräsentiert Meister Morya den Feueraspekt. Seine Aussagen klingen bitter, aber wenn wir sie „kauen“, werden sie süss. Wenn wir tiefer in die Bedeutung der „Abhandlung über Kosmisches Feuer„ eintauchen, verwandeln wir unser Leben. Es zu lesen bedeutet noch nicht, es zu studieren. Wer es studiert, wird automatisch verantwortungsvoller, weil es so viel Feuer enthält. Es ist in der Tat Feuer, das in die Form von Papier gekleidet ist. Jedes Mal wenn wir es berühren, werden wir Veränderungen in den persönlichen Handlungen erleben. Es hilft uns, mehr Feuer zu erlangen und so unser Leben ständig zu verwandeln.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Agni – Das Feuerritual und seine Symbolik / Mantren / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Agni Yoga – Yoga der Synthese. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen ( www.kulapati.de).