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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Der Vater

Das Vaterprinzip

Wikipedia, Yair Haklai, Allegory of the river Nile, Metropolitan Museum of Art

Jeder von uns hat sein eigenes Verständnis von Vater und Mutter. Die Konzepte von Gesellschaft und Familie existieren in unserem Verstand; sie werden, astrologisch gesehen, von den kumulativen Wirkungen der Planeten verursacht. Auf dieser Ebene regiert der Mond die Mutter, und die Sonne herrscht über das Familienoberhaupt und die Vater-Kraft. Im Individuum stellt die Sonne den Geist und der Mond die Seele des Menschen dar. Auf einer niederen Ebene repräsentiert die Sonne unser Bewusstsein (das ‚ICH BIN‘) und der Mond repräsentiert ihre Reflexion, was in uns der Gedanke ist.

Im Sonnensystem ist die Sonne der Vater aller Lebewesen. Auf kosmischer Ebene hat das System des Grossen Bären die Rolle des Vaters übernommen, wobei der im Osten ‚Vasishta‘ genannte Stern des Grossen Bären besonders mit der Vaterrolle verbunden ist. Die Plejaden spielen für unser System die Mutterrolle und das Sirius-System spielt die Rolle des Lehrers oder des Meisters. Bei den Tierkreiszeichen hat der Widder die Rolle des Vaters und Krebs die Rolle der Mutter. Der Löwe, das fünfte Zeichen, steht für das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Diese Beziehung entsteht durch das Seelenbewusstsein und gipfelt in der geistigen Erkenntnis des Vaters im Sohn. Das fünfte Haus stellt die Kinder dar und die Liebe des Vaters zu ihnen, durch die er sie aufzieht und erzieht, beschützt und zur Selbständigkeit führt.

Der biologische Akt, bei dem der Vater das Ei im Körper der Mutter befruchtet, funktioniert beim Menschen wie beim Tier durch den Fortpflanzungsinstinkt. Er ist an sich keine grosse Sache. Doch Mutterschaft und Vaterschaft können für den Menschen auch als Seelenschulung und Einweihungsprozess verstanden werden. Das Mutterprinzip und das Vaterprinzip verkörpern Wahrheiten, die sich in der ganzen Schöpfung spiegeln und die der Beziehung physischer Körper, der Seelen und den Vorgängen der Selbsterkenntnis zugrunde liegen.

Der Same des Vaters braucht eine Zeit, um sich im Ei der Mutter niederzulassen. Der Raum und die Zeit dieses Geschehens stellen den Raumglobus dar, der für das Kind im Mutterschoss belebend wirkt, um seine eigene Existenz einzuleiten. Wir können den Raum nicht wahrnehmen und denken, dass zwischen zwei Objekten nichts ist. Doch dieser Raum ist elektrisch und wird in den von Meister Djwhal Khul diktierten Büchern ‚elektrisches Feuer‘ genannt. Mit dieser Bezeichnung ist in den Schriften der ‚Vater im Himmel‘ gemeint.

Der Vater bedeutet der Schöpfer und auch der Vater, von dem der Schöpfer kommt. Dies ist der Herr als der Hintergrund, Narayana. Aus ihm steigt der Schöpfer, Brahma, herab. Genau genommen ist das höchste Prinzip weder Mutter noch Vater, sondern selbstexistierend, jenseits jeglichen Verständnisses. Dennoch wird es der Vater genannt, der das Mutterprinzip ausgibt, das bis anhin in ihm schlief. Sie kommt herab und empfängt dann den Vater in ihrem Schoss als ihr Kind. So kommt der Herr als die erste Manifestation des Herrn herab. Es heisst, er ist der Vater und sein Vater, und daher ist er der ewige Grossvater von allem.

In einigen archaischen Versen wird diese Vaterschaft Gottes folgendermassen beschrieben: So wie wir unseren Vater haben und unser Vater seinen Vater hat, so hat unser System seinen Vater im Sonnengott. Die Sonnengötter haben ihren Vater im kosmischen Vater, der wiederum seinen Vater im Allgott hat, der jenseits unseres Verständnisses liegt. Und wie ein Vogel ein Ei gebiert und das Ei wiederum das Küken hervorbringt, gebiert der Allgott ein Ei des Kosmos. Er gebiert jedes Ei des Kosmos in Form von Millionen von Lichtern. Und jedes Lebewesen ist davon ein Ausdruck, um die Allgegenwart Gottes in sich selbst zu finden.

Kreis und Mittelpunkt

Wie der Schöpfer sind auch wir eine Projektion, die aus dem undefinierbaren Hintergrund hervortritt. Das Symbol der Seele, des lokalisierten Bewusstseins, ist der Kreis mit dem Mittelpunkt. Der Kreis ist der Vater; der Mittelpunkt ist ein Ich, das Geschöpf, das auch der Sohn genannt wird. Die Beziehung zwischen dem Zentrum und dem Kreisumfang kann ‚DAS BIN ICH’ genannt werden. DAS ist der Vater, ICH BIN ist der Sohn Gottes.

Wenn wir morgens erwachen, sollten wir auf der Mitte unserer Stirn eine starke Beziehung zum Ursprung des Erwachens herstellen und über uns selbst als den Punkt und den Kreis um uns herum als das Vaterbewusstsein meditieren. Wenn wir mit dem Vater verbunden sind, ist alles, was wir schaffen, harmonisch. Ohne die Verbindung verlieren wir unsere Wurzeln und können nicht gut in der Welt spielen. Machen wir uns jedoch selbst zum Zentrum und betrachten alles in Bezug auf uns selbst, werden wir egozentrisch. Für die Umgebung zu arbeiten nennt man, für den Vater zu arbeiten. So bieten wir unsere Energien an und lösen damit unsere Bindungen auf. Soweit wir nur für uns selbst arbeiten, erschaffen wir zunehmend Bindungen.

Wenn wir uns selbst erkannt haben, dann kennen wir auch den Vater. Haben wir uns selbst nicht erkannt, dann kennen wir auch den Vater nicht. Als Herkules von seinem Lehrer gefragt wurde, wer sein Vater sei, sagte er: „Ich kenne meine Mutter, meinen Vater kenne ich nicht.“ Dies trifft auf jeden zu, der die ersten Schritte auf dem Weg der Selbstverwirklichung macht. Da wir über Gott nicht viel wissen, ist jeder Mensch von einem spirituellen Standpunkt aus gesehen der ‚Sohn einer Witwe‘, bis er den Vater findet.

Der verlorene Sohn

Das niedere Denken, das für sich in Abgeschiedenheit bleibt, wird als der verlorene Sohn bezeichnet, der nicht auf seinen Vater hört. Der Vater ist hier die Seele; der Sohn ist die Persönlichkeit, die nicht bereit ist, höhere Inspiration zu empfangen. Das Denken der Seele hinterlässt im Gehirn der Persönlichkeit keinen Eindruck. Manche Leute haben einen Widerstand gegenüber jedem Rat, da sie nicht bereit sind. Ein verlorener Sohn hat das Haus des Vaters verlassen, und die Ausrichtung auf den Hintergrund ist unterbrochen. So schert er aus dem Plan aus und baut viele Hindernisse auf.

Gott, der Vater, wollte, dass seine Kinder die Sinne benutzen und die Objektivität erleben. Die Kinder liefen hinaus und blieben im Spiel stecken; sie wollen da nicht mehr herauskommen. Oft schläft das Kind ein und hat den Ball noch in der Hand. Die Kinder müssen gelehrt werden, dies loszulassen. Und so lehrt der Vater einige, Lehrer zu werden. Er sendet sie in die Schöpfung hinaus, um über das Knowhow der Schöpfung zu informieren. Die Arbeit der Lehrer der Hierarchie ist eine Arbeit von Liebe und Mitgefühl. Wenn die Hierarchie aber einmal nicht mehr weiter kann, verbinden sie sich mit dem Vater und sagen: „Vater, schau Dir die Situation an. Die Kinder streiten sich und sind gar nicht mehr zu handhaben. Wir geben auf, es liegt jetzt an Dir, weiterzumachen.“ Auf diese Weise kommen die Avatare. Es ist dann ihre Arbeit, dass die Aggressiven wieder in Ordnung gebracht werden. Der Vater löscht sie nicht aus. Die Sanften wie die Aggressiven sind seine Kinder mit verschiedenen Aufgaben.

Furcht vor dem Vater ist keine Grundlage für eine Beziehung zu ihm. Wenn sich das Kind vor dem Vater fürchtet, kann es keine Kommunikation mit ihm geben. Liebe und Verstehen bilden die Grundlage, um seine Gegenwart und Führung zu erleben. Wie in einer Familie können die älteren Brüder der Menschheit die richtige Inspiration geben, damit sich die jüngeren Brüder zum Vater hin orientieren. Sobald der jüngere Bruder den Vater gefunden hat, hört für ihn die Rolle des älteren Bruders auf.

Das Kind kann den Vater nicht so leicht finden wie der Vater das Kind. Meister CVV sagt: „Wenn ein Kind in einer grossen Stadt verloren geht, dann ist es für den Vater leicht, das Kind wiederzufinden. Das Kind aber hat es sehr schwer, den Vater wiederzufinden.“ Der Vater kennt das ganze System; er kann die Polizei alarmieren und mit Radio und Fernsehen in Kontakt treten. So treibt das kosmische Denkvermögen das solare Denkvermögen an, um sich mit dem planetarischen Denkvermögen zu verbinden. Dadurch hilft die Gottheit der Menschheit von Zeit zu Zeit, sich zu befreien.

Dankbarkeit

Durch jeden Vater kommt der Vater der Welt zu uns und durch jede Mutter die Weltmutter. Der Weltlehrer kommt zu jedem Schüler in der Form seines Lehrers. Es sind alles Schleier, hinter denen sich die grossen Wahrheiten verbergen. Wir erhalten unseren Körper von der Mutter, deshalb müssen wir durch Dankbarkeit unsere Schuld ihr gegenüber zurückzahlen. Unsere blosse Existenz haben wir aufgrund unseres Vaters; wir müssen auch ihm gegenüber dankbar sein. Und unsere zweite, spirituelle Geburt geschieht durch den Lehrer, durch den wir das Wissen erlangt haben. Die Upanishaden sprechen davon, die Mutter, den Vater und den Lehrer als Gott zu betrachten, ihnen Grüsse anzubieten und so ihren Segen zu erhalten. Als vierte Form Gottes kommt noch der Gast, der uns unangekündigt besucht.

Die Kette der Seelen

**Die Schriften erklären auch, dass wir nicht losgelöste Individuen sind, sondern mit unseren Vorgängern und Nachfolgern in einer Kette stehen. Das Wirkungsfeld bezüglich der Seele sind die drei vorhergehenden und die drei nachfolgenden Seelen. Zusammen mit uns selbst sind es sieben, wie sieben Saiten eines Instruments. Wir sind die vierte Saite, die mittlere, die besonders wichtig ist. Unsere guten Taten können nicht nur uns emporheben, sondern auch unseren Vater, unseren Grossvater und unseren Urgrossvater, und ebenfalls auf die drei nachfolgenden Inkarnationen wirken. Schlechte Taten belasten auch die ganze Kette. Dies gilt für die Kette der Familie und für die Kette der Lehrer. Daher wählen Lehrer ihre Schüler nicht leichtfertig aus, da sie weiterhin deren Schwingung ausgesetzt sind. Wir gehen nicht über die drei hinaus. Okkult wird gesagt, dass wenn wir einen Urenkel haben, wir bereits im Absoluten sind. Symbolisch heisst es dazu, dass wer seinen Urenkel sieht, erfüllt ist.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Lectures on Secret Doctrine 1 / Div. Seminarnotizen. Dr. E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )