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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Der vierte Strahl

Das Gesetz der Alternierung

Der vierte Strahl

Alle die auf der Erde leben, erfahren die Dualität von Licht und Dunkelheit, weil der Planet sich um sich selbst dreht. Solange wir uns auf dieser Erde befinden, sind Tag und Nacht nicht zu vermeiden. Für jemanden, der den Planeten verlassen hat und sich im Raum befindet, gibt es Tag und Nacht nicht mehr. Wenn wir uns über das irdische Gewahrsein erheben, können wir die alternierenden Strömungen, die mittels der Zeit tätig sind, viel besser sehen. Dazu müssen wir uns in unser Zentrum zurückziehen. Dort sind wir in einem Gewahrsein, das keinem Wandel unterworfen ist. Von dort können wir auch erkennen, was ewig und was zeitgebunden ist. Wer sich im Rad befindet, kann die Bewegung des Rades nicht so gut wahrnehmen wie jemand, der ausserhalb ist.

In der Schöpfung ist stets das Gesetz der Alternierung tätig: Harmonie und Konflikt, Freude und Schmerz, Wahrheit und Falschheit wechseln einander ab. Die Welt ist Dualität. Während wir in der Dualität leben, können wir nicht sagen, ‚ich möchte dauerhaft Harmonie haben‘. Was Konflikt bringt, birgt auch Harmonie in sich und umgekehrt. Dies hat mit der Energie des vierten Strahls von Harmonie und Konflikt zu tun: Es ist nur unsere Sichtweise, die entweder Konflikt hervorbringt oder Harmonie. Wir müssen unser Gewahrsein verlagern, dann lösen sich die Konflikte der Dualität in uns auf.

Jeder Konflikt hat auf einer höheren Ebene seine Harmonie. Der Konflikt befindet sich auf der niedrigeren Ebene. Wenn wir durch den Konflikt den höheren Zustand des Gewahrseins finden, gelangen wir auch zu einem neuen Gleichgewicht. Bei jedem Schritt zum neuen Gleichgewicht gibt es eine Herausforderung, die es zu berücksichtigen gilt, individuell sowie in der Gesellschaft: Solange die Reichen die Armen nicht einbeziehen, geht der Konflikt weiter. Opposition ist immer als eine Botschaft zu verstehen, ein höheres Gleichgewicht zu suchen.

Dazu müssen wir unser weltliches Verständnis mit dem göttlichen Verständnis in Einklang bringen. Weisheit schenkt uns göttliches Verstehen. Dieses göttliche Verstehen entwickelt sich, indem wir regelmässig Weisheitslehren und Schriften studieren und lernen, die Lehren der Lehrer im Leben anzuwenden. So beginnen wir, die Dinge nicht nur mit dem Licht des weltlichen Verstands zu sehen, sondern auch mit dem Licht der Weisheit. Dann verstehen wir, dass nichts geschieht ohne den Impuls, der vom Göttlichen ausgeht. Durch ihn geschehen Anpassungen, um ein neues Gleichgewicht zu erlangen. In allen Katastrophen gibt es eine göttliche Ordnung - in Umwelt- und Naturkatastrophen, Kriegen und terroristischen Aktivitäten. Diese Ordnung können wir mit dem Auge der Weisheit erkennen, wenn wir im Herzen von allem was geschieht das Licht sehen.

Harmonie und Konflikt

In der Persönlichkeit leben wir meist mit der Energie des vierten Strahls von Harmonie und Konflikt. Permanente Harmonie ist nicht möglich. Während ein Aspekt unseres Lebens in Harmonie sein mag, sind andere Aspekte es vielleicht nicht. Wenn die wirtschaftliche Lage unter Kontrolle ist, dann ist die Gesundheit nicht unter Kontrolle. Haben wir die Gesundheit unter Kontrolle, dann sind die Kinder nicht unter Kontrolle. Haben wir die Kinder unter Kontrolle, dann geschieht etwas mit unserem Ehepartner. Immer entgleitet das eine oder das andere unserer Kontrolle. Die meisten Menschen glauben, sie könnten Harmonie mit Hilfe äusserer Lebensumstände erreichen. Um in Harmonie zu leben, bauen wir Häuser, heiraten, zeugen Kinder und versuchen, im Beruf voranzukommen… Doch Harmonie kommt nicht durch äussere Dinge noch können wir sie mit Geld kaufen; sie muss von innen her kommen.

Für Harmonie brauchen wir keine besondere Bildung. Eine ungebildete Person kann sie besitzen, während sie sich gelehrten Menschen entzieht. Der Weg zur Harmonie liegt in der Art unseres Denkens. Wenn sich unser Denken ordnet und reibungslos arbeitet, stellt sich ein Gefühl von Harmonie und Wohlbefinden ein.

Harmonie, Wohlbefinden, Gleichgewicht und Frieden sind alles Qualitäten von Venus. Durch Venus kommt der vierte Strahl. Venus bringt Schönheit und Erfahrung von Harmonie aus höheren Ebenen auf die Erde und sie hilft der Seele beim Aufstieg. Der vierte Strahl wird im Osten Viswatrayarchas (Harmonie) genannt. Durch ihn können wir uns vom Dichtphysischen lösen und uns mit der Schönheit, dem Glanz und dem Rhythmus des inneren Lebens verbinden. Um uns in Harmonie zu halten, sollte die Aktivität, die wir machen, nicht nur uns nähren, sondern auch der Gesellschaft dienen. Die beiden Faktoren spielen zusammen. Wenn wir eine Arbeit machen, die von der Gesellschaft nicht benötigt wird, reagiert die Gesellschaft nicht auf unser Tun und wir landen in Konflikt.

Jeder von uns ist in seiner persönlichen Lebenssituation. Wenn uns die Situation nicht gefällt, dann befinden wir uns im Konfliktteil des vierten Strahls. Und wenn wir die Situation annehmen, gelangen wir zum Harmonieteil des Strahls. Die erste zu entwickelnde Fähigkeit auf dem spirituellen Pfad ist, nicht vor einer Situation zu fliehen, sondern sie anzunehmen und mit ihr zu arbeiten. Falls wir die Arbeit, die uns gefällt, nicht bekommen, besteht die Alternative darin, die gegebene Arbeit zu mögen. Versuchen wir zu fliehen, werden wir meist von unserer eigenen Intelligenz gefangengesetzt. Solange wir starke persönliche Meinungen haben, wird uns die Natur lehren, Zugeständnisse zu machen. Dies ist die Frucht, die durch die Arbeit mit unseren eigenen Konflikten entsteht. Vom spirituellen Standpunkt aus betrachtet bietet ein ernsthaftes Gesundheitsproblem eine Gelegenheit, die eigene Routine und die eigenen Muster zu überdenken - unsere Denkmuster, Essensmuster, Arbeitsmuster, Verhaltensmuster… Das Gesundheitsproblem gibt uns Zeit, neue Verhaltensformen zu entwickeln. Es ist eine Zwischenpause, um uns neu auszurichten und in einer Ordnung neu zu beginnen. Wenn wir ausgeglichen und harmonisch sind, können wir vermeiden, uns rasch gestört zu fühlen. Harmonie verleiht Widerstandskraft gegen Krankheit und fördert Gesundheit.

Konfliktenergien auflösen

Weise Menschen lassen sich von Meinungsverschiedenheiten und Konflikten in ihrer Umgebung weder stören noch aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil, sie wirken positiv auf ihre Umwelt ein und stellen Harmonie her. Gruppengebete tragen dazu bei, Krisen auf dem Planeten aufzulösen oder Krisen zu verhindern, die sich sonst manifestiert hätten. Wenn wir gemeinsam das OM sieben Mal anstimmen, steigt es empor und verbreitet sich, um die benötigte Harmonie zu bringen. Die Wirkung von gemeinsamen Gebeten ist viel grösser als die Wirkung eines Einzelnen. Wir können die unsichtbare Arbeit nicht wahrnehmen, aber sie wird von den Meistern gesehen. Es ist auch unsere Pflicht, göttliche Intervention anzurufen, damit den Führern rechte Gedanken kommen und rechte Handlungen zum allgemeinen Wohle der Menschheit unternommen werden. Selbst Gruppen des guten Willens beschäftigen sich nur selten mit Gedanken des guten Willens. Oft befinden sie sich im Konflikt mit anderen Gruppen oder sogar mit den Mitgliedern der eigenen Gruppe. Ihre Gedanken strahlen Konfliktenergien aus. Wenn wir regelmässig Konflikte durch unsere Gedanken erzeugen, wie können wir dann Harmonie für die Menschheit anstreben?

Auf der subtilen Ebene findet global ein riesiger Krieg statt, der auf die Energien von Konkurrenzkampf, Habgier und Hass zurückzuführen ist, die von allen Gruppen auf dem Planeten regelmässig ausgesendet werden. Die meisten Menschen leiden unter mentalen oder emotionalen Konflikten, denen eine mentale oder emotionale Desorientierung zugrundeliegt. Das heilige Wort OM vermag die graue Materie der Verwirrung aufzulösen und einen Weg für rechtes Denken und Handeln zu ebnen. Um den vierten Strahl von Disharmonie zu Harmonie und Ordnung zu bringen, sollten wir mit dem Rhythmus des siebten Strahls arbeiten, denn er wirkt wie eine Arznei gegen Chaos. Konflikt kann auch zu heilenden Bemühungen führen. Möge der erste Schritt zur Harmonie Zusammenarbeit und guter Wille sein; dies kommt uns selbst und auch der Welt zugute. Die Mitglieder der Hierarchie leben Freundlichkeit und unterstützen alle, die sich um guten Willen bemühen. Es ist Sache der Menschen, Freundlichkeit in ihr Wesen einzuladen und die Qualität ihres Handelns zu verbessern.

Umgang mit Störenfrieden

Wenn jemand in einer Familie oder einer Gruppe stört, ist die beste Antwort für den Störer zu schweigen. Unser Schweigen neutralisiert eine innere Störung oder Unruhe, die nach aussen projiziert wird. Wenn wir genug Liebe haben, können wir sehen, dass der Störende an der inneren Unruhe leidet. Man kann Disharmonie durch unfreundliche Kommentare, Kritik und Urteile nach aussen projizieren. Der Störende mag sich dabei wohler fühlen, ohne dass ihm bewusst ist, dass er für andere eine Störung verursacht. Ein liebevolles Verständnis und gemeinsames Gebet über einen langen Zeitraum mögen allmählich den nötigen Frieden, Ausgeglichenheit und Harmonie entstehen lassen. Wenn jemand konstant stört, ist es für die anderen eine grosse Herausforderung. Wir können es als das uns zugeteilte Karma verstehen und als eine Botschaft der Natur, tolerant und geduldig zu werden.

Wir sollten eine Person nicht ablehnen, auch wenn wir mit den Ansichten und Eigenheiten der Person nicht einverstanden sind. Wir mögen die Ansichten anderer ablehnen, aber wir sollten nicht den Menschen als Ganzen zurückweisen. Wenn wir uns mit dem verbinden, was uns unterscheidet, führt dies zu Konflikten. Indem wir uns mit dem Gemeinsamen verbinden, finden wir Harmonie. Es gibt so viel zwischen uns, was gemeinsam ist. Die Persönlichkeiten unterscheiden sich, doch die Person ist in jeder Form ein und dieselbe. Unsere Fähigkeit, viele Persönlichkeiten zu akzeptieren, zeigt ein erweitertes Bewusstsein. Alles, was wir im Universum sehen, ist nur eins und Ausdruck des Einen. Es gibt keinen anderen, nur einen. Uns mit dieser wesentlichen Einheit zu verbinden, ermöglicht uns, Harmonie zu erlangen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Teachings of Lord Maitreya. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: Die Sieben Strahlen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )