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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Gayatri

Anrufung des Lichts

Gayatri Bevor die Schöpfung begann, existierte der unbegrenzte Raum. Den Inhalt des Raumes nennen wir das ewige Hintergrundlicht; aus ihm kommen die vielen Formen des Lichtes hervor. Dieser Quell allen Lichts wird auch das universale Gewahrsein, das Licht der Wahrheit genannt. Seit Urzeiten wird es als die himmlische Jungfrau und die Mutter der Welt verehrt. In Tausenden von Arten haben die alten Seher das Licht angerufen und darüber meditiert. Sie haben erkannt, dass wir alle ein Funken dieses Lichts sind, den wir als „ICH BIN“ empfinden. Es strahlt in unser individuelles Bewusstsein herein und wird dabei individuell eingefärbt. Es drückt sich durch unsere vielen Gedanken und Ideen aus und steigt weiter hinab in die Aktivität der Sinne und des Körpers.

Die Klangformel für das Anrufen des Lichts wurde vom Seher Vishvamitra in einem 24-silbigen Mantra zusammengefasst. Er nannte es das Gayatri-Mantra; es gilt als das grösste Mantra nach dem OM. Diese Klangformel ruft das Licht der kosmischen Sonne, der Zentralsonne und der physischen Sonne unseres Systems an, dass es unseren Willen stärken und uns erleuchten möge.

Vishvamitra nannte das Mantra, die Gottheit und das Versmass von 24 Silben mit dem gleichen Namen, Gayatri. Er entdeckte das Gayatri-Mantra zu Beginn eines früheren Wassermann-Zeitalters. In jedem Wassermann-Zeitalter geschieht eine rasche Ausweitung des Bewusstseins, und so ist es kein Zufall, dass jetzt, wo wir wieder in ein Wassermann-Zeitalter eintreten, dieses Mantra durch das Wirken der geistigen Hierarchie eine weltweite Verbreitung erfährt. Vishvamitra ist übrigens nicht der Name dieses grossen Sehers, sondern ein Titel, der ihm verliehen wurde und der “Freund des Universums” bedeutet. Der Name wurde für viele seiner Nachkommen verwendet.

Das Gayatri-Mantra wird individuell zur Selbstreinigung und auch in Gruppen zum Schutz der Welt gesungen. Man sollt die Gayatri mit Anweisung eines erfahrenen Lehrers erlernen, da ihr Licht stark ist und eine falsche Intonation in die Irre führen kann. Auch gibt es viele Verzerrungen bezüglich Intonation, Symbolik und Bedeutung. Die Klänge sollten rhythmisch und musikalisch intoniert werden, laut und nicht gemurmelt. Für eine bessere Wirkung des Mantras sollten sie auch nicht in die Länge gezogen werden.

In Indien war es üblich, die Gayatri alleine und still im Inneren zu singen. Meister EK aber betonte: „Ich sage euch, dass ihr die Gayatri laut singen sollt, denn die alte Tradition war so“, und auch, dass sie in Gruppen gesungen werden sollte. Anfangs konnte die Gesellschaft das nicht akzeptieren, aber allmählich wird dies so in ganz Indien gemacht.

Die Klangformel der Gayatri ist zwar in Sanskrit, doch sie ist nicht indisch, so wie das Licht nicht indisch ist. Die Essenz der Gayatri bezieht sich auf das ganze Universum. Alle können die Gayatri singen, die eine Neigung dazu verspüren; sie sollte niemandem vorenthalten werden.

Die Klangformel

Die Gayatri besteht aus vier Versen; die letzten drei Verse bilden das Haupt-Mantra: OM BHUR BHUVA SUVAHA / OM TAT SAVITUR VARENYAM / BHARGO DEVASYA DHIMAHI / DHIYO YONAH PRACHODAYAT. Seine Bedeutung ist: „Wir meditieren über den kosmischen Herrn des Lichts, damit das Licht der Seele uns umarme und unseren Willen erwecken möge.“

Jeder der drei Verse hat acht Silben (auf Sanskrit); insgesamt sind es 24 Silben. Die erste Zeile ist nicht Teil des Mantras an sich. „OM BHUR BHUVA SUVAHA“ spricht von der Manifestation von „SAVITUR“, dem Licht jenseits unseres sinnlichen, mentalen und buddhischen Gewahrseins. Bhur ist die physische Ebene, Bhuvaha die vitale Ebene und Suvaha die mentale Ebene. Dann sagen wir: „Tat Savitur Varenyam“, um die buddhische Ebene zu erreichen. Es bedeutet: „Möge das Licht der zentralen Sonne (die durch unsere Sonne kommt) uns umarmen.“ Bhargo Devasya Dhimahi bedeutet: „Wir meditieren über die kosmische Sonne“, den Herrn des kosmischen Willens. Und mit Dhiyo Yonah Prachodayat erbitten wir das Herabsteigen des göttlichen Willens, damit er in uns arbeiten und unseren Willen erwecken möge.

Wenn man das Mantra in allen drei Tonhöhen singt, reinigt dies die drei Körper und stellt ein Gleichgewicht zwischen dem Solarplexus und dem Herzzentrum her. Besonders günstig sind die Stunden der Morgen- und Abenddämmerung. Das Licht sollte mit einem reinen Denken hereingerufen werden und nachdem wir auch den Körper gereinigt haben.

Wir sollten das Mantra bewusst singen, damit durch die Ausrichtung des Denkens unser Wille durch das Göttliche angeregt werden kann. Es ist der gleiche Gedanke wie in der grossen Invokation: „Aus dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt, lenke planbeseelte Kraft die kleinen Menschenwillen“. Wir sollten darauf achten, dass wir die Gayatri bewusst äussern und dass nicht unser Denkvermögen sie einfach an unsere Zunge und Kehle abgibt; denn ein mechanisches Singen läuft wie ein Kassettenrecorder und die Wirkung bleibt aus.

Visualisation und Symbolik

Beim Singen der Gayatri können wir visualisieren, wie sich ein strahlendweisser Lotus in unserem Brauenzentrum öffnet. Ein Sonnenstrahl berührt die Blütenblätter und bringt sie zur Entfaltung. Oder wir können uns vorstellen, dass wir in einer Lichtdusche stehen und das Licht uns erfüllt. Oder dass wir in drei Schritten vom Basiszentrum bis zur Hypophyse eine leuchtende Brücke erbauen und dann die höhere Brücke zwischen der Zirbeldrüse und der Hypophyse errichtet wird. So können wir das Zentrum unserer Sonne im Herzen sehen; die Zentralsonne, Savitru, hat ihr Abbild im höheren Ajna-Zentrum und das kosmische Zentrum befindet sich im Sahasrara. Wir können bewusst alle höheren Zentren miteinander verbinden und visualisieren, wie das Licht uns erfüllt und in die Umgebung ausströmt. Es ist gut, das Licht der Gayatri an der Stirn zu meditieren, dass es die Widerspiegelung des Höheren im Niederen geben möge. Dies geschieht nicht, wenn sich das Gewahrsein im Kehl- oder im Herzzentrum befindet.

Wenn wir die Gayatri singen, arbeiten wir auch ununterbrochen mit einer Ausatmung in acht Silben. Diese Anwendung des metrischen Schlüssels macht ganz unbewusst unseren Atem gleichmässig. In der Zwischenpause zwischen Ein- und Ausatmung steigt der Wille in uns herab.

Die Zahl der Gayatri ist 24. Es ist auch die Zahl des Würfels, einer vollkommenen Form. Ein Würfel hat 6 Seiten; jede Seite ist quadratisch und hat 4 rechte Winkel. So sind es insgesamt 24 rechte Winkel, welche die 24 Silben der Gayatri darstellen. Sie entsprechen den 24 Stunden des Tages, den 12 Vollmonden und 12 Neumonden oder den 6 Monatspaaren eines Sonnenjahrs.

Die Veden sprechen von den 6 Gesichtern der Gayatri, wobei 5 Gesichter sichtbar sind und eines unsichtbar ist. Es ist das Gesicht auf der Rückseite, das Chaya, Schatten genannt wird und den nicht wahrnehmbaren Hintergrund darstellt. Aus der Dunkelheit des absoluten Lichts kommen die soli-lunaren Prinzipien des männlich-weiblichen Göttlichen hervor. Das Gesicht des Sonnenlichts ist wie ein diamantfarbener Strahl, das lunare Licht wird als perlfarben beschrieben. Zwischen den beiden sind die drei Gesichter der Primärfarben Rot, Blau und Goldgelb. Sie bringen die anderen Farben als Kombinationen hervor.

Das Symbol wird auf Sanskrit Yantra genannt, die Klangformel Mantra. Der Vorgang, den Klang mit dem Symbol anzuwenden, heisst Tantra. Das Tantra der Gayatri hilft, das Licht zu verwirklichen.

Das Wirken der Hierarchie

Meister EK fühlte sich sehr zur Verehrung der Weltmutter Gayatri hingezogen. Da er schon in der Kindheit seine Mutter verloren hatte, erlebte er durch sie eine Art mütterliche Nahrung, die ihn an die Energie der Mutter heranführte. Als er 18 Jahre alt war, erschien ihm die Gayatri in einer wunderschönen weiblichen Form. Er war tief von ihr beeindruckt und verliess sich in seinem Leben sehr auf sie.

Eines Tages, während er über die Gayatri kontemplierte, tauchte in seiner Vision der untere Teil einer Gestalt auf, die sich Tag für Tag etwas mehr zeigte. Nach einer Woche erschien die vollständige Gestalt, die wir als Meister CVV kennen. Er kannte den Meister nicht und war überrascht. Später begann der Meister mit ihm zu sprechen. Er sagte, dass er Gefallen an Meister EKs Kontemplation über die Gayatri habe und ihn als ein Medium für das Werk für den Plan gewählt habe, er darüber aber zunächst schweigen solle. Meister EK akzeptierte es. Dies geschah nicht nur bei Meister EK. Auch anderen Personen ist Meister CVV erschienen, während sie über die Gayatri kontemplierten, ohne dass sie ihn kannten.

Meister CVV war in extremer Weise ursprünglich und schockierte die Leute, als er sagte: „Wenn ihr den Klang CVV anruft, könnt ihr die Gayatri singen, aber es ist nicht nötig“. Das ist sehr uranisch, denn der Klang CVV verbindet genau wie die Gayatri die mikrokosmischen mit den makrokosmischen Ebenen. Uranus zerstört jedoch keine wahren Werte, und daher sorgt die Hierarchie heute dafür dass das Gayatri-Mantra global verbreitet und von möglichst vielen Gruppen gesungen wird. Sie wird angerufen, um die Einwirkung der Sonnenschwingung in uns zu verbessern und um uns zu helfen, ein Kanal für diese Energien zu werden.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Mantren. Bedeutung und Anwendung / Meister EK / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Das Licht der Gayatri. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).