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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Das Kopf-Zentrum

Der Punkt des höchsten Bewusstseins

Sahasrara Chakra Der Punkt des höchsten Bewusstseins in uns ist das Sahasrara; es ist das Zentrum des tausendblättrigen Lotus an der Spitze unseres Kopfes. Dieses höchste Zentrum wird als der Sitz der absoluten Gottheit beschrieben, ohne jegliche Attribute. Wir können uns ihm nicht direkt nähern, und wir sollten nicht der Illusion verfallen, dass wir das Sahasrara-Bewusstsein einfach so erreichen könnten. Wir können jedoch über das Göttliche in diesem Zentrum meditieren und uns vorstellen, wie von dort das Gewahrsein und alles Licht hervorkommt. Das Licht drückt sich durch das Ajna-Zentrum aus; es erhellt unser gesamtes System mit all seinen Zentren und leitet unser Leben. Diese tägliche Kontemplation macht uns für die Impulse der höheren Ebenen empfänglich und füllt uns mit den Energien der Seele. Über diese Informationen nachzudenken, regt unser Gewahrsein an.

Die Weisheitslehren sprechen von drei Sonnen, die wir in unserem Inneren in Verbindung bringen sollten. Die kosmische Sonne, Aditya, befindet sich im Sahasrara. Die Zentralsonne, Savitri, lässt das höhere Licht durch das Ajna-Zentrum einströmen. Und das Sonnenzentrum unseres Systems, Surya, erstrahlt im Herzzentrum. Sein goldenes Licht erfüllt unseren Körper und dringt darüber hinaus in unsere Umgebung. Im Herzzentrum können wir uns die geistige Hierarchie vorstellen und wie die Meister das Licht aus den höheren Zentren empfangen und seine heilenden Energien über den Planeten verteilen.

Im Sahasrara können wir über die Weltmutter meditieren, durch die sich der Vater zum Ausdruck bringt. Im oberen Teil der Stirn und im Ajna-Zentrum können wir Shamballa visualisieren, den verborgenen Ashram, der mit dem Kopfzentrum in Verbindung steht. Auf dem Planeten liegt er in den subtilen Ätherebenen der Wüste Gobi, und in seinem Zentrum wohnt Sanat Kumara. Wir können um seinen Segen bitten, damit wir eines Tages in seiner Gegenwart stehen können.

Auf seiner Stirn befindet sich das wunderschöne Juwel Chintamani. Es ist das Juwel im Lotus, Mani Padme, das mit dem Mantram OM MANI PADME HUM verehrt wird. Dieses Juwel im tausendblättrigen Lotus besitzt die Kraft der Manifestation. In uns ist dieses Zentrum von Chintamani jedoch in einem Zustand des Tiefschlafs, und so denken wir, es sei ausserhalb von uns. Wir sind jedoch dieses Juwel, das in diesem Lotus sitzt und alles mit Licht überstrahlt. Es ist nicht ein Licht im Kopf, sondern über dem Kopf. Der tausendblättrige Lotos bedeutet, er enthält 1000 Strahlen, die derart leuchtend sind, dass sie uns blenden. Wir können uns den tausendblättrigen Lotus auch als eine Parabolantenne vorstellen mit 1000 Sensoren, über die wir das, was jenseits ist, aufnehmen können. Wenn die anderen Zentren richtig ausgerichtet sind, können sie das Programm des göttlichen Willens richtig empfangen.

Jenseits von Individualität

Das Sahasrara-Zentrum ist das Tor zwischen dem Makrokosmos und dem Mikrokosmos. Die Intelligenzen dieses Lotus gehören nicht zum Individuum, sondern haben ihre Entsprechungen in den Planeten, der Sonne, dem Sonnensystem und dem Kosmos. Die Seele, die Kontakt mit diesem Zentrum hat, erreicht den Zustand der Allgegenwart. Danach kommt sie herab, um den jüngeren Brüdern der Menschheit in ihrem Bemühen um Befreiung zu helfen. Beim Herabsteigen durch die gleiche Wirbelsäule wie beim Aufstieg erleuchtet sie die innere und äussere Umgebung auf allen Ebenen der Existenz. Ein Yogi, der vom Sahasrara als eine Bewusstseinseinheit des Kosmos herabkommt, lässt sich im Herzen nieder und lebt als manifestierte Liebe. Durch seine Gegenwart, durch Kontakt, Sprache usw. magnetisiert und erleuchtet er.

Wenn wir das Sahasrara erreichen, haben wir kein individuelles Bewusstsein mehr; wir fühlen uns nicht mehr als ein Individuum, sondern als DAS, welches sich durch ICH BIN ausdrückt: DAS BIN ICH. Während unseres Handelns handelt DAS, während der Kontemplation sind wir in Samadhi, DAS absorbiert, ohne Gewahrsein des ICH BIN. Der Schatten des ICH BIN, die Persönlichkeit, ist ganz vom Licht erfüllt.

Für das Sahasrara wie für das Ajna-Zentrum ist der Klang OM. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass der Äussernde im Ajna-Zentrum das OM erklingen lässt und ihm dann zuhört. In diesem Zustand sind der Äussernde und die Äusserung voneinander verschieden. Im Sahasrara besteht dieser Unterschied nicht mehr. Ein Eisblock, der auf dem Wasser schwimmt, ist von diesem verschieden, doch wenn er schmilzt, ist nur noch Wasser da; so treten wir, wenn wir das Bewusstsein des Sahasrara erreichen, darin ein und nichts anderes existiert mehr. Auch das Mantra SOHAM ist mit dem Sahasrara verbunden, da es bedeutet ICH BIN DAS. Weitere mit dem Kopfzentrum verbundene Saatklänge sind „A“ und „YAM“. Die damit verbundene Farbe ist Rot. Diese Schwingungen helfen, das Bewusstsein zu den höchsten Ebenen zu erheben.

Das unzerstörbare Land

Das Gewahrsein der höchsten Ebenen wird im Osten auch Saraswathi genannt, das göttliche Wort, das sich am höchsten Punkt unseres Körpers im Sahasrara befindet. Auf den Planeten bezogen verkörpert der See Manasa Sarovar in der Nähe des Berges Kailash dieses ozeanische Bewusstsein. Sein voller Name ist Brahma Manasa Sarovar und er ist bei den höchsten Höhen des Planeten gelegen. Es heisst, dass in uralten Zeiten der Fluss Saraswathi von dort in die Ebenen herabfloss, um in der Gegend des heutigen Staates Gujarat mit dem Ozean zu verschmelzen. So fliesst auch in uns die Energie von Saraswathi durch die Wirbelsäule herab bis zum Basiszentrum und durchdringt alle sieben Ebenen. Einem anderen Bild zufolge empfängt dort am Kailash Shiva die kosmischen Gewässer des Raumes, Ganga, auf seinem Haupt, um sie dann an den Himalaya weiterzuleiten, von wo aus sie die Ebenen erreichen und befruchten.

Die ganze Sphäre des Kopfzentrums wird auch als die 7. Ebene oder der 7. Himmel beschrieben, das allerfeinste Gewebe des menschlichen Körpers. Auf den Planeten bezogen, wird es in den Puranen auch Pushkara oder das unzerstörbare, heilige Land genannt, die weisse Insel, die in der Gegend zwischen dem Ajna und dem Kopfzentrum von den kristallklaren Wassern des Himmels umgeben ist. Die höchsten Wesen des Planeten wohnen auf dieser feinstofflichen Insel, und von dort aus sind die anderen Lebewesen hervorgekommen. Die heilige Insel in unserem Sahasrara ist eine unzerstörbare Energie, der Geistfunke.

Die Füsse des Herrn

Auf dem aufwärtsführenden Weg der Befreiung aus dem Körper gibt es einen Ausgangspunkt im Kopfzentrum, über den wir in höhere Reiche aufsteigen können. Durch einen Energiewirbel oberhalb des Sahasrara treten auch die Energien der höheren Kreise in uns ein. So kann ein Lehrer auf die höheren Eindrücke lauschen, um von ihnen beeindruckt zu werden. Durch seine Worte und seine Taten guten Willens kommt diese Beeindruckung zum Ausdruck. Er weiss, dass er die Inspiration von innen empfängt und sie im Äusseren zum Ausdruck bringt. Der Lehrer in ihm ist Jupiter, sein Sitz ist im Sahasrara. Wir können über Jupiter im Sahasrara meditieren, um eine Ausweitung des Bewusstseins zu erlangen. Jupiter ist der Lehrer, auch des Sonnensystems; er steht höher als die Sonne, die durch das Ajna-Zentrum zum Ausdruck kommt. Die Herrscher in der Gesellschaft werden von der Sonne geleitet. Die Weisen sind mit Jupiter verbunden, sie sind jedoch nicht die Herrscher. Solange die Herrscher auf den guten Rat der Weisen hören, erhalten sie den Schutz Jupiters. In alten Zeiten regierten die Könige zusammen mit den Weisen, wenn sie erfolgreich sein wollten.

Das Zeichen Fische regiert im Körper die Füsse, auf dem aufwärtsführenden Pfad aber auch das Kopfzentrum. Das höchste Göttliche spiegelt sich so im niedersten. In den Weisheitslehren heisst es, dass die höchste Ebene, welche wir erreichen können, die niederste Ebene des Göttlichen ist. Das Sahasrara zu erreichen wird daher das Erreichen der Füsse des Herrn genannt. Daraus ist im Osten die Praxis entstanden, die Füsse einer erleuchteten Person, eines Lehrers oder Meisters zu berühren. In der Heiratszeremonie berühren Mann und Frau gegenseitig ihr Sahasrara, als Ausdruck der Verbindung im höchsten Punkt des Gewahrseins, dass durch die Heirat sich ihre gegensätzlichen Energien vereinen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Okkulte Meditationen / Saraswathi. Das Wort / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).