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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Das höhere Herzzentrum

Der Ozean der Existenz

The Higher Heart Centre Die ganze Schöpfung ist ein grosses Drama, in dem alle Formen hervortreten, für eine Weile existieren und sich wieder auflösen. Die vedischen Seher visualisierten das Phänomen der Schöpfungstätigkeit als eine grosse gewundene Schlange, die sich auf dem Ozean der Existenz bewegt, umwogt von Abermillionen von Wellen. Durch die Schlange der Zeit wird alles aus den subtilsten zu den gröbsten Ebenen hervorgebracht und auch wieder in DAS hinein verschlungen. Die Existenz jedoch ist ewig, innerhalb und ausserhalb der Schöpfung, so wie auch wir den Tag und ebenfalls die Nacht hindurch existieren.

Die Schriften sagen poetisch, dass Lord Narayana die ganze Zeit hindurch auf einem Schlangenbett ruht. Die Schlange Sesha hält 1000 Hauben über ihn. Dieser Zahlenschlüssel meint, dass der Eine (1) die drei Ebenen (000) durchdringt. Sesha bedeutet „das, was übrig bleibt“. Es meint das, was bis zum Schluss übrig bleibt, wenn alles wieder aufgelöst wird; und es ist auch das erste, was wieder die Tür zu einer neuen Schöpfung öffnet. Die zukünftige Schöpfung wird bildhaft als ein Lotus dargestellt, eine Sphäre, die aus einem Punkt hervortritt, welcher der Nabel von Lord Narayana genannt wird.

Narayana ist das universale Bewusstsein. Er wird auch der Meister des Universums genannt. Sein Name bezeichnet die Auf- und Abwärtsbewegung der ätherischen Gewässer des Raumes. Es ist die zyklische Bewegung in der Natur und in uns, wodurch die spirituellen Energien in die Materie herabsteigen und die Materie sich wieder zum Geist erhebt. Narayana steht für die reine Existenz, die sich zu allem, was in der Schöpfung existiert, entfaltet.

Die Verbindung mit dem Ursprung

In uns gibt es einen Ort, der die Verkörperung der reinen Existenz darstellt und mit dem Punkt des Hervortretens verbunden ist, ja unsere Verbindung mit dem Ursprung darstellt. Es ist das höhere Herzzentrum, das auch das Narayana-Zentrum oder der achtblättrige Lotus genannt wird. Dies ist das spirituelle Zentrum in uns; es liegt zwischen der Kehle und dem allgemein bekannten 12blättrigen Herzzentrum oder Anahata in der Mitte der Brust. Das höhere Herzzentrum ist nicht nur von seiner Lage her höher, sondern auch in dem Sinne, dass es feinstofflicher ist. Es heisst, dass wir im Herzzentrum Seligkeit erfahren, doch dass die Seligkeit im höheren Herzzentrum noch 100 Mal stärker ist.

Dieses höchst heilige Zentrum ist im normalen Yoga nicht bekannt. Sein Geheimnis kann kaum verstanden werden und ist nur den höheren Eingeweihten enthüllt. Die Quelle aller Existenz existiert jedoch auch in uns als das unbekannte Zentrum, das uns jeden Morgen wieder aufwachen lässt. So wie die Schöpfung den Impuls zu ihrem Beginn aus dem Innersten des Seins erhält, ruft dieses innerste Sein jeden Morgen unser Bewusstsein wieder hervor, lässt uns den Tag erleben, und absorbiert es am Abend wieder in den Schlaf.

Auf dem aufwärtsführenden Pfad befindet sich im höheren Herzzentrum der Sitz des Steinbocks, während er in der allgemeinen Astrologie den Knien zugeordnet wird. Die esoterische Astrologie sagt uns jedoch, dass vom Schützen an der aufwärtsführende Pfad über das höhere Basiszentrum, das höhere Herzzentrum, das höhere Ajna-Zentrum zum Juwel im Lotus des 1000blättrigen Kopfzentrums führt. Aus dem Kopfzentrum tritt die Seele herab, um sich der Zeit und dem Plan entsprechend zu inkarnieren. In den Stunden des Wachseins ist ihr Sitz im Ajna-Zentrum, im Schlaf zieht sie sich in das höhere Herzzentrum zurück, während das niedere Herzzentrum der Bereich von Buddhi ist. Der Steinbock ist die Morgendämmerung des Jahres; die Dämmerung enthält alles in Potenz, den Tag und die Nacht, und so auch Lord Narayana. Er wird im achtblättrigen Lotus mit dem achtsilbigen Mantram OM NAMO NARAYANAYA verehrt. Die Intonation dieses Mantrams stellt die Verbindung zum höheren Herzlotus her.

Der Samadhi-Zustand

Das Narayana-Zentrum ist der Sitz des Samadhi-Zustands, dem 8. Schritt und Ziel vom Yoga des Patanjali. Im über 5000 Jahre alten Vishnu Purana heisst es, dass im Samadhi „ein Meister schläft und zugleich nicht schläft.“ Er schläft nur latent, so wie Feuer latent in einem Holzstab enthalten ist, ohne sichtbar zu sein. So sind die Augen eines schlafenden Meisters der Weisheit nur zum Teil geschlossen, 10 Prozent sind offen, 90 Prozent zu. Im Samadhi werden wir in das höhere Herzzentrum zurückgezogen, wo wir als nichts anderes als DAS existieren. Zu jeder anderen Zeit ist die Seele aktiv, sogar dann, wenn sie sich im Sahasrara aufhält.

Der Zustand von Samadhi im achtblättrigen Lotus steht für die achte Ebene, welche über die sieben Ebenen der Schöpfung hinausgeht. Aber auch die höchste der sieben Ebenen, die siebte Unterebene der siebten Ebene, wird die Ebene von Narayana oder Vaikunta genannt, die kosmische Unterebene des kosmischen Bewusstseins. Diese Beschreibungen können nur mit grosser Schwierigkeit in Worten ausgedrückt werden. Vaikunta meint wörtlich die Ebene, welche Unvollkommenheit ausschliesst.

Die achte Ebene ist jenseits dessen; sie wird auch die Ebene von GO, der Jupiter-Energie, von Christus oder Krishna genannt, der Basis unserer Existenz. Aus ihr kam auch Meister CVV herab. Jesus Christus sprach von ihr, als er sagte: „Ich werde mich nun erheben und zu meinem Vater gehen.“

In der Geheimlehre beschreiben die ersten 8 Verse der ersten Strophe vom Buch Dzyan kosmisch gesehen diesen Zustand. Um uns zu höheren Ebenen des Bewusstseins zu erheben, wird empfohlen, diese Stanze täglich vor dem Schlafen zu lesen und das Mantram OM NAMO NARAYANAYA zu intonieren. Es heisst, dass die Herrscher aller Ebenen der Existenz dieses Mantram singen, um mit dem göttlichen Plan in Verbindung zu bleiben, was auch immer in der Schöpfung geschieht.

Das Gayatri-Mantram besteht mit 24 Silben aus dem gleichen Zahlenschlüssel (3 x 8). Auch die 24silbige „Vishnu-Gayatri“ ermöglicht die Verbindung mit dem Narayana-Zentrum: NARAYANAYA VIDMAHE VASUDEVAYA DHIMAHI TANNO VISHNUH PRACHODAYAT. Es bedeutet: Wir meditieren über Vasudeva (den innewohnenden Herrn des Universums), um Narayana (den absoluten Gott) zu verwirklichen (vidmahe) und um von Vishnu (Gott als Form) erweckt zu werden. Das Mantram wird in Vielfachen von 8 gesungen und dabei die tiefblaue Farbe und ihre Schattierungen bis zum Violett im höheren Herzzentrum angerufen. Die geometrische Gestalt des Mantrams ist das Symbol der Vollkommenheit (das Zeichen des WTT).

Das Tor zum höheren Leben

Blau stellt den vollkommenen Menschen dar; Manifestationen von Gott geschehen durch eine blaue aurische Hülle, die den Menschen im Herzen imprägniert. Insbesondere im Monat Steinbock sollten wir uns meditierend mit dem höheren Herzzentrum verbinden. Dies geschieht nicht von alleine, wir müssen etwas dafür tun. Das Morgen- und Abendgebet ist dazu da, den Einen in allem zu beobachten. Wir bieten uns ihm an und schauen, was passiert. Das Gebet ist das Darbieten, der Rest geschieht dann ohne unser Tun.

Zum Krebs- und Steinbock-Vollmond stehen sich Sonne und Mond gegenüber. In uns begegnen sie sich beim Steinbock-Vollmond in der Herzgegend, wo die Sonne im höheren Herzen steht und der Mond im Anahata-Zentrum. Die solaren und lunaren Energien sind sich so sehr nahe. Wir sollten diese Nähe spüren, das Sonnen- und Mondlicht in uns visualisieren und uns möglichst von äusseren Aktivitäten nach innen zurückziehen.

Die vedischen Seher stellten sich die Schöpfung in Ebenen vor, und die weitreichendste Einteilung ist die dreifältige Existenz von Materie, Kraft und Bewusstsein. Diese Ebenen der Existenz werden symbolisch als „Vishnu“, „Vasudeva“ und „Narayana“ bezeichnet. Vishnu ist alles, was in Gestalt, Farbe, Zahl usw. erscheint, das Licht, das die ganze Schöpfung durchdringt. Vasudeva ist das Zentrum oder der Innewohnende aller Bewusstseinseinheiten; er hat in uns seinen Sitz im zwölfblättrigen Lotus. Und Narayana ist der Herr des achtblättrigen Lotus, der eine Hintergrund aller Bewusstseinseinheiten, die Synthese der Existenz.

Um den Zustand der Existenz zu erlangen und in ihn absorbiert zu werden, sollten wir in uns die Ein- und Ausatmung beobachten. Wir erfahren dann, dass nicht wir, sondern das Narayana-Bewusstsein ein- und ausatmet. Sobald wir uns seiner bewusst werden, sind wir mit ihm verbunden. Durch dieses Zentrum sind wir mit allen als „ICH BIN in allen“ verbunden. An diesem Punkt ist alles eins. So geschieht auch die Verbindung zur Hierarchie durch das höhere Herzzentrum. Saturn, der Herrscher des Steinbocks, leitet uns zunächst durch strenge Disziplin, dann führt er uns über die Konditionierungen hinaus. Daher stellt Steinbock das Tor zum höheren Leben dar, und der Eingang führt durch das Herz.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Mantren. Bedeutung und Anwendung / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Vishnu Sahasranama. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen ( www.kulapati.de).