Die innere Regierung

Weisheitslehren
Gruppen und Dienst
Buch: Die Lehren von Sanat Kumara

Was wir morgen sein werden, hängt von dem ab, was wir heute tun. Unsere Erfahrung der Vergangenheit gibt uns eine Vorstellung von den nächsten Schritten; wir wählen gemäss der Ebene unseres Gewahrseins. Auch die Wahl einer Regierung hängt von der Ebene des Gewahrseins ab. Das kollektive Karma entscheidet über die Wahlen; sie zeigen die Ebene des Gewahrseins für die nächsten paar Jahre.

Als Menschen verfügen wir über Selbstbewusstsein. Wenn wir genug Bewusstsein und das damit verbundene Gewissen entwickelt haben, können wir uns selbst regieren. Es ist ein Prozess des Lernens. Selbstregierung ist wesentlich. Was wir zu tun haben, muss uns dann nicht von anderen gesagt werden. Die durchschnittliche Fähigkeit zur Selbstregierung in einem Land bestimmt die Qualität seiner Regierung. Wenn die Anzahl jener, die sich selbst regieren können, zunimmt, wird auch die Regierung entsprechend handeln. Wir sind für die Regierungen verantwortlich. Ist der durchschnittliche Bewusstseinsgrad der Bürger nicht sehr hoch und leidet die Bevölkerung an Korruption, bekommen wir eine korrupte Regierung. Ein Wechsel der Parteien macht keinen Unterschied, doch wenn sich der Grad des allgemeinen Bewusstseins zum Besseren wandelt, werden wir eine bessere Regierung bekommen. Daher ist eine Erziehung über Werte wichtig. Eine bessere Regierung bringt der Nation mehr Wohlstand. In Nationen, die sich nicht gut regieren, haben die Menschen nicht genug Nahrung, selbst bei reichen Gaben der Natur.

Selbstregierung gibt es dort, wo es die Weisheit des siebten Strahls gibt. Im Osten wird der siebte Strahls Swaraj genannt, Selbstregierung oder Selbstführung. Sein Leitgedanke ist: „Ich regiere mich selbst und lasse andere sich selbst regieren.“ Wenn andere unseren Rat wollen, dann geben wir ihn, aber nicht mehr. Das ist Weisheit und Kultur. Es ist die Botschaft eines jeden wahren Lehrers des Lichts. Liebe manipuliert nicht, während Macht andere in ihren Bann zu ziehen versucht. Mächtige Regierungen versuchen heute, die Welt fest in ihrem Griff zu halten, während andere vor ihnen zu fliehen versuchen. Wenn wir uns auf den inneren Meister verlassen, ist dies eine grössere Stärke als uns auf irgendetwas Äusseres zu verlassen. Mit dieser Art von Selbstregulierung und Selbstbewusstsein sammeln wir nur das, was für unser Leben und unsere Arbeit notwendig ist. Wenn wir viele Dinge um uns herum ansammeln, wird alles sehr schwer.

Wer sich nicht selbst regieren kann, wird ein Sklave seiner Wünsche und kann auch nicht eine Gesellschaft regieren. Selbstregierung sollte zu Selbstregierung von Gruppen, Gemeinschaften und Nationen führen. Solange die Menschen nicht den Willen entwickeln, sich selbst zu regieren, bleibt es ein Traum von einer besseren Zukunft. Es gibt sich selbst bestimmende Gemeinschaften in verschiedenen Ländern. Bereits Vasudeva, der Vater von Lord Krishna, nahm die Idee des Sich-Selbst-Regierens auf. Er dankte als König ab, um den Menschen zu zeigen, wie man sich selbst regiert: Man kultivierte das Land, kümmerte sich um das Vieh, lebte harmonisch mit den Mitmenschen zusammen, richtete sich auf das Göttliche aus und lebte ein einfaches, harmonisches ganzheitliches Leben. Keiner beherrschte den anderen. Diese Art des freien Willens wird in den höheren Kreisen sehr gepflegt.

Wir hatten Könige, weil wir reguliert werden mussten, um kein Ärgernis für die anderen zu sein. Aus Freiheitsliebe haben Menschen die Autorität der Könige beseitigt, doch mit der Demokratie setzte sich dasselbe autoritäre Prinzip der Regentschaft fort, oftmals noch schlimmer als zuvor. Machmissbrauch gilt als spirituelles Verbrechen und bewirkt viel Leid. Doch in Krisenzeiten halten viele Menschen Ausschau nach einem starken Mann statt nach Selbstregierung. Die emotional und mental Schwachen werden jedoch von den Starken ausgenutzt. Mehr als die äusseren Regierungen benötigen wir die innere Regierung.

Wo Macht ist, übt auch stets der Schatten seinen Einfluss aus. Macht ist nicht immer schwarz, aber die Orte der Macht müssen eine Umwandlung erfahren. An diesen Orten ist der Schatten der atlantischen Energie vorhanden. Der Weg von Atlantis führte exzessiv in das materielle Leben, und auch wir orientieren uns übermässig dahin. Wir sind uns der Katastrophen, auf die wir dabei zusteuern, nicht bewusst. Doch wenn wir eine innere Entwicklung machen, können wir die äussere Entwicklung ausgleichen. Dazu wird besonders die Energie des siebten Strahles angerufen, und überall auf dem Planeten gibt es Menschen, die sich nach Innen wenden, um den inneren Menschen zu finden. Später kann sich dann der göttliche Mensch durch sie manifestieren.

Die spirituellen Lehren und die spirituelle Lebensweise können nicht von den Angelegenheiten der Welt getrennt werden. Geschäftsleben und Politik sind von grosser spiritueller Bedeutung; sie bestimmen die Menschen und helfen, die gegenwärtige Zivilisation hervorzubringen. Es gibt keinen triftigen Grund für spirituelle Menschen, die Politik aus ihrem Denken und Handeln auszuschliessen. Ein Grund für korrupte Politik ist, dass die spirituell Gesinnten die Macht in die Hände egoistischer und unerwünschter Führer gelegt haben. Sie haben nicht die Führung des Volkes als ihre spirituelle Verantwortung übernommen. Diese wahre spirituelle Arbeit wird von jenen verachtet, die sich selbst als über solchen Angelegenheiten erhaben betrachten.

Die mächtigen Regierungschefs von heute haben Sicherheitsleute mit Waffen um sich herum; sie sind nicht frei, sondern gefangen in ihrem Wunsch nach Macht, es sei denn, sie sind weise. Ein Herrscher kann noch so sehr mit Regierungsgeschäften beschäftigt und im Inneren dennoch ein Yogi sein. Das bedeutet, er verbindet sich im Inneren mit dem Göttlichen und erfüllt im Äusseren seine Verpflichtungen, ohne irgendwelche Aufgaben zu vernachlässigen. Es gab viele Königseingeweihte, die ideale Yogis waren.

Nach dem Gesetz der Synthese muss der Mensch auf der physischen und auf der geistigen Ebene voranschreiten. Alles, was die Menschheit auf irgendeiner Ebene verbessert und emporhebt, ist religiöse Arbeit. Die spirituellen Menschen dürfen nicht zu passiven, trägen Zuschauern werden, wenn es um menschlich Böses geht. Sie müssen sich für eine bessere Welt einsetzen, für kooperativen guten Willen und für die Anwendung spiritueller Prinzipien im Alltag. Die Meister wollen keine Leute, die nur mit dem Mund arbeiten und ständig Meinungen äussern, aber in der Gesellschaft nichts tun.

Die Meister sind eine Gruppe von Menschen, die eine relative Vollkommenheit erlangt haben. Sie werden die geistige Hierarchie oder auch die innere Regierung des Planeten genannt, da sie wie eine Regierung mit verschiedenen Ministerien wirkt. Die innere Regierung wurde gemäss dem Plan von Lord Krishna, dem damaligen Weltlehrer, vor 5000 Jahren im Himalaya gebildet. Sie steht unter der Leitung von Lord Maitreya mit Meister Morya und Meister Kuthumi als seinen Stellvertretern und Meister Djwhal Khul als Hauptkoordinator. Vidura wurde als der Mahachohan eingesetzt, der Herr der Zivilisation und des guten Umgangs.

Diese Regierung, die auch das Reich Gottes genannt wird, ist keine irdische Regierung, sondern die Herrschaft von Liebe und Weisheit auf Erden. Dies sind Qualitäten des Göttlichen und der menschlichen Seele. Der Zweck dieser Regierung ist es, von den feineren Ebenen aus für die planetarische Synthese und die Transformation der Welt zu arbeiten. Sie sind gewillt, jenen zu helfen, die den Pfad der Wahrheit gehen möchten. Die Mitglieder dieses Reichs sind diejenigen in jeder Nation, die durch ihr kreatives Denken und Streben versuchen, die richtigen Bedingungen zu schaffen. Ihre Vision ist die Herstellung rechter Beziehungen durch rechte Gruppenziele und Gruppenbeziehungen sowie der Fusion von Gruppen zum grösseren Ganzen. Die Menschen nennen diese Vision bei vielen Namen - Bruderschaft, Weltföderation; die Namen sind nicht wichtig. Es geht um die Verbesserung des allgemeinen Wohlergehens, der allgemeinen Sicherheit und der Chancen unabhängig von Rasse, Hautfarbe oder Glauben.

Es gibt in der inneren Regierung im Wesentlichen vier Abteilungen: Die erste ist die von Sanat Kumara, dem Herrn der Gerechtigkeit. Er ist der König unseres Planeten, der Archetyp, ein Abbild des himmlischen Menschen auf Erden. Die zweite Abteilung, des Lehrens und der Weisheit zur Erleuchtung der Menschheit, wird von Lord Maitreya geleitet. Er arbeitet mit einer Armee von Meistern zusammen. Die dritte Abteilung vom Manu Vaivasvata versucht, den Menschen bessere Träger zu geben. Der Manu arbeitet am Modell der menschlichen Form. Wenn die Form besser ist, hat der Bewohner der Form bessere Möglichkeiten, wie ein neues Automodell bessere Möglichkeiten bietet als ein altes. Die vierte Abteilung vom Mahachohan, der richtungsweisenden Kraft, inspiriert bessere Lebensweisen in der Gesellschaft, besonders in den Grossstädten. Er wirkt für die Menschenrechte und arbeitet durch die Regierungen. Er gab den Römern Impulse, Städte, Strassen und Brücken, Wasser- und Entwässerungssysteme zu bauen. Heute leistet er eine grosse Arbeit und wirkt durch Millionen von Arbeitern.

Die Neue Gruppe der Weltdiener (Gruppen, die der Welt dienen) hat die Verantwortung, mit der Hierarchie zusammenzuarbeiten. Durch das Wirken von Meister Djwhal Khul wurden zwölf Saatgruppen gebildet, um die gesamte menschliche Aktivität zu fördern - Gesundheit, Ausbildung, Kultur, Regierung, Lehren, Wirtschaftssysteme, die gedanklichen und die wissenschaftlichen Zentren usw. Auf der feinstofflichen Ebene findet ein grosser Fortschritt statt.

Heute ist die Netzwerkarbeit der Hierarchie stark genug, um viele Krisen aufzulösen und Kriege und Unglücke zu neutralisieren. Wir können nur das sehen, was sich manifestiert hat, aber nicht, was abgewendet wurde. Die manifestierten Ereignisse sind nicht einmal 10 Prozent dessen, was sich hätte ereignen können. Unsere Arbeit ist ein Versuch, durch Gebete und Meditationen mehr Licht zur Verfügung zu stellen und den hierarchischen Plan für mehr soziale Gerechtigkeit näher an die Gedankenebenen der Regierungen heranzubringen. Wir ergreifen nicht Partei für irgendeine Seite. Das Licht weiss, wo es hingehen und was es tun soll.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Nutrients for Discipleship. Div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )