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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Kundalini

Die innere Kraft der Natur

Kundalini Die alten Forscher der subtilen Welten beschreiben, dass aus dem Hintergrund der Existenz eine Energie hervortritt, welche die Ursache für die Bewegung des Lebens ist. Sie bildet die Bewusstseinseinheiten, die ihre Evolution durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich ausarbeiten und bereits die Hälfte des menschlichen Bewusstseins entfaltet haben. Sie wird daher symbolisch als eine dreieinhalb Mal gewundene Schlange dargestellt und Kundalini genannt. Die dreieinhalb Windungen umfassen die physischen, astralen und einen Teil der mentalen Ebenen unserer Existenz, welche durch die materielle Evolution bereits ausgearbeitet wurden. Heute verstehen wir unter Kundalini meist nur die Energie, die wie eine gewundene Schlange an unserem Basiszentrum ruht. Im ursprünglichen Verständnis jedoch ist die Kundalini nichts anderes als die innere Kraft der Natur, die sich zyklisch spiralförmig durch alle Ebenen der Schöpfung bewegt.

Ihre absteigende Bewegung wird als die Schlange dargestellt, die vom Baum des Lebens herabkriecht und den Menschen in den niederen Zentren leben lässt, tief in der Materie vergraben. Auf dem Pfad des Aufstiegs befreit sich die individuelle Kundalini aus der Bindung an die dichte Materie, so wie eine Schlange ihre alten Hüllen abstreift. Sie steigt als geflügelte Schlange empor, um sich schliesslich wieder mit der planetarischen, solaren und kosmischen Kundalini zu verbinden. Dann strömt die Energie durch diesen Kanal der Kundalini vom Ursprung bis zu uns herab.

Im Menschen geht der Pfad der Kundalini vom Basis- bis zum Kopfzentrum. Bei der Erde ist es die Rotationsachse, die den Nord- und Südpol verbindet. Die grössere Achse für den sichtbaren Raumglobus wird mit dem Sternbild des Drachen identifiziert. Sie wird als die Kundalini des Rückgrats jenes Grossen Wesens vorgestellt, das unseren Raumglobus bewohnt. Die zugrunde liegende Wahrheit ist, dass die gigantische Spanne dieses Raumglobus ein aufgerolltes Prinzip ist, das sich ewig entfaltet und im Laufe von Äonen in verschiedenen Erscheinungsformen manifestiert. Von dieser Schlange wird gesagt, dass sie auf der Oberfläche des Grossen Milchmeeres, der Milchstrasse lebt, einem unermesslichen spiralförmigen Meer von Sonnengloben in verschiedenen Entwicklungsstadien. Die östliche Weisheit beschreibt, dass auf dem Hintergrund vom grossen Ozean der Ewigkeit die Wellen der Schöpfung ewig auftauchen und dass auf der gewundenen Schlange der Zeit der Herr der Durchdringung (Vishnu) in blauer Farbe im Herzen der Mutter Natur ruht.

Das Wort Kundalini bezeichnet eine gewundene Bewegung. Es meint eine Ausdehnung des Bewusstseins durch viele Ebenen des Gewahrseins. Die Kundalini ist nicht physisch lokalisierbar, genauso wenig wie es die Energiestrudel im System der Wirbelsäule sind, die Chakren genannt werden. Man kann sie nicht durch Röntgenaufnahmen oder ein chirurgisches Öffnen der Wirbelsäule sehen. Die materialistische Wissenschaft kann sie daher nicht begreifen, doch es ist unwissenschaftlich, ihre Existenz zu leugnen. Auch Willen, Geist oder Verstehen können wir nicht im physischen Körper lokalisieren, sondern müssen sie durch ihre Funktionen kennen lernen.

Emporheben des Feuers

Im Osten gibt es viele Methoden, die darauf abzielen, die am Basiszentrum in halb-subjektiven Schlummer ruhende Kundalini-Kraft zu erwecken. Verschiedene Yogaschulen versuchen es mit Asanas, Atemtechniken, Mantras oder gar mit Kräutern und Drogen. Dies ist nicht allgemein zu empfehlen. Es gibt viele, die das Kundalini-Feuer zu früh stimulieren und so in psychische Probleme geraten. Dies schadet ihrer Gesundheit sehr, nicht nur auf der physischen, sondern auch auf der emotionalen und mentalen Ebene. An die eigene Kundalini zu denken und dafür stundenlang in der Meditation zu sitzen, bewegt die Kundalini nicht nach oben. Für Egoisten ist das Erwecken nicht möglich.

Die Kundalini erhebt sich von selbst, wenn wir in der richtigen Weise vorgehen. Die Lebenseinstellung sollte sein, zu helfen so sehr man kann. Wenn wir die tiefe Absicht zu helfen haben, steigen die Ströme nach oben und kommen bis ins Ajnazentrum. Insbesondere durch eine Gruppenarbeit auf der Seelenebene ist ein Erwachen der individuellen Kundalini und die Anregung der Chakren möglich.

Das Kundalini-Feuer kann nicht angeregt werden, solange wir im Leben nicht gewissen Regeln folgen. Das Basiszentrum gleicht einem Lotus mit vier Blütenblättern, der die physische Materie unseres Körpers reguliert und von der Kundalini-Schlange bewacht wird. Wenn ein Blütenblatt des Lotus sich noch nicht geöffnet hat, können wir es nicht mit roher Kraft öffnen. Es öffnet sich, indem wir genügend Licht einstrahlen lassen. Dies bedeutet, indem wir mit dem Licht des Bewusstseins unsere Verhaltensmuster korrigieren, reorganisiert sich die Materie unseres Körpers und wird allmählich subtiler. Das Basiszentum entspricht der Aktivität des siebten Strahls. Wir müssen daher mit dem siebten Strahl arbeiten, um die Bindung der Energie im Basiszentrum zu überwinden. Dies bedeutet Rhythmus und Ordnung im Leben. Wenn wir unser Leben nach einem Rhythmus bezüglich Arbeit, Essen und Schlaf organisieren, wird die Körpermaterie im inneren Feuer geläutert. In der vedischen Weisheit wird dieser Prozess dadurch unterstützt, dass wir das Heilige Wort äusseren, das Denken mit der Äusserung vereinen und es durch den Atmungsprozess in das Herz und so in das „ICH BIN“ absorbieren.

Das Emporheben des Kundalini-Feuers ist ein Prozess, der in den östlichen Schriften mit dem Quirlen eines Stabes verglichen wird, mit dem durch Reibung Feuer erzeugt wird. Es wird gesagt, dass die ganze Schöpfung durch dieses Feuer des Quirlens entsteht. Das Quirlen geschieht mit den sich scheinbar in entgegen gesetzter Richtung bewegenden Energien des Lichtes und der Finsternis, des Tages und der Nacht, oder des Geistes und der Materie. Die linke, abwärts in die Materie gerichtete Energie wird Ida genannt, die rechte, aufwärts führende Energie Pingala. Die Sushumna ist die ausgleichende Energie zwischen beiden, das Gleichgewicht unserer Existenz. Sie wirkt durch den schmalen Mittelkanal unserer Wirbelsäule. Ida vibriert längs der linken Seite und Pingala längs der rechten Seite der Wirbelsäule. Wenn die Säule vom Feuer der Kundalini erfüllt ist und davon überfliesst, strömt das Feuer über den Kopf hinaus. Wir können uns dies als eine leuchtende Kugel auf einem Stab vorstellen. Der Stab ist der Stab der Einweihung oder auch Moses’ Stab, der zu Boden geworfen zu einer kriechenden Schlange wurde. Die Kugel wird auch mit Flügeln dargestellt und symbolisiert so die göttliche geflügelte Schlange, die zum Ajnazentrum emporgestiegene Kundalini. Bei bestimmten Ritualen gehörte das Haupt einer Schlange als Kopfschmuck zu den Insignien der ägyptischen Hohepriester. Die emporsteigende Lebenskraft der Kundalini hat eine heilende Wirkung, und so ist der Äskulap-Stab mit der aufsteigenden Schlange heute noch das Symbol der Ärzte.

Brücke zum Allerhöchsten

Die Aktivität der Kundalini in der Wirbelsäule ist eine sehr angenehme Empfindung. Zuerst haben wir das Gefühl, dass in der Wirbelsäule etwas kommt und geht. Dann spüren wir, wie sich etwas öffnet und uns in die inneren Räume hineinführt. Da unser Herz und unsere Wirbelsäule die Essenz unseres Selbst enthalten, empfinden wir diese Aktivität als unser Selbst. Danach ist es nicht eine Empfindung, sondern die Erfahrung unmittelbarer Gegenwart. Alles ist nur die Erfahrung der Gegenwart in verschiedenen Abstufungen.

Die Meister versuchen heute, die Kundalini des Menschen mit der Erd-Kundalini zu verbinden, so dass er sich schneller entwickelt. Meister CVV hat dazu Experimente durchgeführt, um mit Hilfe Seiner Kundalini die Kundalini der Erde zu erreichen und später zur Kundalini der anderen Planeten, des Sonnensystems und des kosmischen Systems zu gelangen. Durch die Energie, die ihn besucht hatte, vollbrachte er eine hervorragende Leistung. Er erbaute eine Brücke, um vom Allerhöchsten das Lebensprinzip zu empfangen, so dass ein elektrischer Strom vom kosmischen Zentrum über das planetarische Zentrum zum Menschen strömen kann. Es ist ein neuer Fluss, der dafür sorgt, dass wir neu belebt, verfeinert und wieder ausgerichtet werden. Das ganze Leben auf der Erde wird schneller transformiert, um mehr Bewusstheit zu erlangen.

Meister CVV überprüfte immer wieder alle Verbindungen, die er erreicht hatte und verliess dabei häufig seinen Körper durch den Faden der Kundalini. Oft dachten die Leute, dass er gestorben sei, aber er war nicht tot. Achtzehn Mal zeigte er, dass er willentlich den Körper verlassen und wieder eintreten konnte. Die individuelle Kundalini von jenen, die sich dem Meister unterstellt haben, wird eins mit der Kundalini-Kraft im umgebenden Raum und pulsiert zusammen mit der Erd-Kundalini. Für die Übermittlung der Energie gab er als Losungswort die yogischen Buchstaben „C.V.V.“. Er nannte diese Kundalini-Kraft „intelligente Elektrizität“ und sagte von ihr: „Es ist die gleichzeitige bewusste Ko-Existenz aller Ebenen“.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Dattatreya – Symbol und Bedeutung / div. Seminarnotizen. – E. Krishnamacharya: Meister CVV. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).