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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Mutter der Welt

Die Geschenke der Mutter

Mother of the World - N. Roerich Die Verbindung zwischen Natur und Mensch ist wie die Verbindung zwischen Mutter und Kind. Die Mutter hat uns den Körper gegeben, sie umsorgt und liebt das Kind. Mutter Natur bietet uns Schutz und Nahrung; durch unsere Umgebung macht sie uns viele Geschenke, die uns ernähren und erfreuen. Wir müssen die Schönheit dieser Geschenke sehen und verstehen, dass sie von der Mutter kommen. Solange wir die Geschenke nicht verstehen, denken wir vielleicht, die Natur sei grausam. In ihr ist jedoch keine Grausamkeit, sie ist freigebig und voller Liebe für ihre Kinder. Selbst Schmerz zeigt die Natur bei der Arbeit: Sie will uns schützen und gibt uns Schmerzen aus Weisheit, als ein Zeichen, dass wir uns um ein Problem kümmern sollen, damit wir geschützt sind.

Wenn wir die Mutter verehren und ihren Segen erbitten, beschützt sie uns vor gefahrvollen Situationen. Wünschen wir uns von ihr Dinge, dann erfüllt sie nicht Wünsche, die uns Probleme bringen werden. Sie sorgt dafür, dass wir nur die richtigen Dinge bekommen und nicht auf falsche Wege geraten und leiden. Die Natur zieht jene zu sich heran, die ihre Gesetze verstehen und respektieren, und so nimmt sie uns in ihren Arm. Das Symbol der Umarmung durch die Natur ist so alt wie die Schöpfung. Es wird bildlich als Maria mit dem Christuskind an ihrem Herzen dargestellt. Wenn der Geist im Menschen erwacht, nimmt die Mutter den neugeborenen Sohn Gottes auf ihren Arm und an ihr Herz. Im weltlichen Menschen ist der Sohn noch nicht geboren, da nur das materielle Bewusstsein aktiv ist.

Mutter und Vater

Die ganze Schöpfung ist das Netzwerk oder der Schleier der Mutter der Welt. Er umgibt sie wie die Aura eines Regenbogens mit den Farben der sieben Ebenen. Sie ist die geistige Mutter einer jeden Form und der Träger des Vaters. Sie ist der leuchtende Ausdruck des absoluten Einen, er ist der Hintergrund, aus dem sie hervortritt. In Beziehung zum absoluten Gott wird die Ursubstanz weiblich genannt, da auf allen Ebenen die Basis männlich ist und die daraus hervortretende Projektion weiblich. In den östlichen Schriften nennt man die Ursubstanz „Shakti“, die Mutter der Macht. Die gesamte Schöpfung ist das Spiel von Shiva und Shakti oder von Vater und Mutter. Shakti ist zweifältig: Sie ist die Materie wie auch das Feuer, welches die Materie belebt. In der Theosophie werden Materie- und Feueraspekt als getrennt angesehen und der Feuer-Teil wird für den Sohn gehalten. Welchen Namen man auch gibt, es ist die Energie der Mutter, welche die verschiedenen Dinge durch ihren magnetischen Einfluss zusammenhält. In einer Familie hält die Liebe der Mutter die Familie als Einheit zusammen. Sie ist das Rückgrat der Familie und bildet eine ausgezeichnete Brücke zwischen dem Vater und dem Sohn. Als Seele sind wir der Sohn; sind wir im Seelenbewusstsein, können wir mit Mutter und Vater richtig umgehen.

Es heisst, dass die Liebe der Mutter den Blick des Vaters übermittelt. Durch ihre Augen kann der Vater oder der Geist hindurchsehen und für uns sichtbar werden. Wer blickt in Wirklichkeit durch unsere Augen, wenn wir die Menschen mit Liebe ansehen?

Der Vater kann nur durch die Mutter erfahren werden, er ist uns zunächst nicht bekannt. Daher werden wir im Spirituellen auch Kinder der Witwe und Söhne der Jungfrau genannt. Die jungfräuliche Geburt des Gottessohnes wird sehr missverstanden. Jeder Sohn Gottes ist ein Ergebnis der Jungfräulichkeit. Der Weg der Jüngerschaft besteht darin, nach innerer und äusserer Reinheit zu streben. So stimmen wir uns auf die Energien der Mutter ein, um zu Söhnen der Jungfrau werden zu können. Die Mutter kann uns durch ihre Gnade in ihren Zustand der Reinheit und des Seins emporheben. Maria stellte eine Mutter mit solch einer Gnade dar. Die ursprüngliche Vorstellung von der „unbefleckten Empfängnis“, wie sie in der alten Weisheit zum Ausdruck gebracht wurde, hat nichts mit der Schwangerschaft zu tun, durch die Jesus geboren wurde. Maria stand immer im Hintergrund und bereitete ihren Sohn vor, damit er die Gnade empfangen und Handlungen des Guten Willens ausführen konnte, die den gesamten Globus inspirierten. Jesus war ein Kind der Jungfrau, weil er schon von Geburt an rein war. Deshalb wird er in der esoterischen Lehre als Sohn der Jungfrau bezeichnet. Oft geschieht es, dass wir einem Meister durch unsere Interpretation Unrecht zufügen, weil wir die ursprünglichen Weisheitskonzepte nicht wirklich verstehen.

Die weibliche Energie achten

Die Gegenwart von Frauen kann Männer in feinstofflichere Ebenen des Bewusstseins erheben. Es gibt jedoch auch Geschichten, die Frauen als böse und sündig darstellen und dass sie vom Pfad ablenken. All dies hängt davon ab, wie wir die weibliche Energie in der Schöpfung verstehen und wie wir uns ihr gegenüber verhalten. Die weibliche Natur begegnet uns durch die eigene Mutter, die Schwester, die Frau und die Tochter. Diesen vier Dimensionen der Frau gegenüber muss der Mann seine Pflichten erfüllen. Falls er es nicht tut, macht er einen Fehler, der ihm teuer zu stehen kommt. Wir dürfen nichts Weibliches verletzen. Solange Frauen geringgeschätzt, ausgebeutet und missbraucht werden, lehnen wir das weibliche Prinzip ab, das ein besonderes Symbol der Mutter ist. Dann lehnt uns auch die Mutter ab. Wir geraten in Schwierigkeiten und können auf dem Weg nicht weiter vorankommen. Wir fallen in Illusionen und verstricken uns.

Auch die Illusion ist eine Kraft der Mutter, die Maya genannt wird. Geld und gesellschaftlicher Status, Beziehungen und Leidenschaften können uns herunterziehen und in undurchdringliches Dunkel stürzen. Selbst Meister können in Illusionen geraten. Es ist sehr schwer, die Schleier der Mutter, der Materie, zu überwinden. Deshalb wird sie auch Durga, die „undurchdringliche Mutter“ genannt. Sie steht an der Schwelle zwischen Wahrheit und Illusion. Wenn wir die Gunst der Mutter gewinnen, wird sie uns helfen, aus den Schleiern herauszukommen, die „Isis entschleiert“ sich. Die Mutter ist uns näher als der Vater, wir haben eine vertrautere Beziehung zu ihr. Daher ist es leichter, dem Pfad der Verehrung der Wahrheit als Mutter zu folgen. Der Pfad direkt zum Vater ist ein schmerzvoller Weg, der Pfad der Erleuchtung durch die Mutter ist schön und schenkt auf jedem Stück des Pfades Freude. Auch Jesus war ein Verehrer der Mutter und folgte diesem Weg.

Es gibt einen grossen Meister in weiblicher Form, der im Himalaya existiert und die weibliche Energie symbolisiert. Sie ist der Leitstern für die gesamte Hierarchie und wird Sailaputri genannt. Oft wenn die Hierarchie in einer Krise eine Lösung braucht, dann sorgt Sailaputri dafür. Sie wird in den Schriften beschrieben und auch in dem Buch „Opfer des Menschen“ von Meister E.K. Es heisst, dass sie stets von einem Löwen begleitet wird. H.P. Blavatsky nennt sie das kostbare Juwel, den Meeresstern.

Von strahlender Schönheit

Die Dimension der Weltmutter ist unermesslich gross, sie schliesst nichts und niemanden aus. Wenn wir die Mutter verehren, sollten wir sie als eine wunderschöne Frau visualisieren. Dadurch bekommen die ätherischen Ströme in uns eine magnetische Ordnung. Wir können uns die Mutter vorstellen, wie sie lächelnd in einem Lotus sitzt und in ihren Händen Lotusse hält. Der Lotus symbolisiert das sich entfaltendes Prinzip und die Mutter herrscht über die Entfaltung der Schöpfung. Sie entfaltet die Ebenen, und jede Ebene ist ein Lotus, der sich durch die Evolution entfaltet. Das poetische Denken der Seher gruppiert viele Lotusse in viele Farben um die Mutter herum.

Die Handflächen können auch geöffnet sein. Die rechte Hand hat eine nach oben zeigende Haltung, die Schutz gewährt, und die linke Hand zeigt nach unten, in gebender Haltung. Beide Hände sind Erfüllung gebende Hände.

Über eine solche Form der Mutter zu kontemplieren, einer edlen Gestalt von strahlender Schönheit, lässt ihre Energien von innen her entfalten und ihre Gegenwart erfahren. Auch das Gesicht von Lord Maitreya ähnelt dem Beschriebenen; es ist ein sehr schönes Gesicht, mit Augen voller Leben. Es ist genauso männlich, wie es auch weiblich ist. Solche Formen haben die ganz besondere Wirkung der Schönheit und ermöglichen eine schnellere Verwirklichung unserer spirituellen Ziele.

Wenn wir eine reine Schwingung ausstrahlen, gibt uns die Mutter ihre Gegenwart als ein Duft. Bis wir diesen natürlichen Duft erlangt haben, wird uns als spirituellen Schülern empfohlen, den Duft von reinem Sandelholz zu benutzen. Er bildet im Feinstofflichen eine schützende Schicht um uns, die niedere Kräfte fernhält und höheren Wesen erlaubt, zu uns zu kommen.

Ein Mensch mit einem reinen Ätherkörper ist jemand, der Licht verbreitet. Wenn wir das Licht der Welt, die Mutter der Welt anrufen, dann sollten wir dies durch das Ajna-Zentrum tun, entweder als das goldene oder das diamantene Licht. Das Licht fliesst dann durch alle Zentren in alle Teile des Körpers und reinigt ihn. Durch die Visualisation von Licht erfahren wir die Mutter als Licht und gelangen so durch die Form zur Formlosigkeit.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Herkules. Der Mensch und das Symbol / div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen(www.kulapati.de).