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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Pitris

Umhüllung der Seele

Pitris

Um eine Beziehung zur Erde herzustellen und dort wirken zu können, muss die Seele einen Körper bekommen. Sie zieht ihn wie ein Kleidungsstück an. Unsere grundlegende Form ist eine ätherische Umhüllung, die zu Beginn die Seele wie ein Schatten umgibt. Die Umhüllung wird auf Sanskrit Chayya Rupa genannt, Schattenform. Diese Form ist die Blaupause für die Bildung der dichteren Körper. Das Material für diese Umhüllung wird von Deva-Intelligenzen bereitgestellt, die Pitris oder lunare Devas genannt werden. Die Pitris erzeugen diese Hülle als eine exakte Kopie vom Grundmuster der Seele. Sie ist wie ein Abbild in einem Spiegel; es ist das zukünftige niedere Selbst, die Persönlichkeit.

Unsere Seele ist ihrem Wesen nach unsterblich. Sobald die ätherische Umhüllung die Seele umschliesst, unterliegt sie der Illusion. Die Seele identifiziert sich dann mit dem Körper, dem Nichtselbst, und es entsteht die Illusion, dass sie sterblich sei. Diese Illusion wird von den Pitris geschaffen. Das Nichtselbst wird dadurch als das Selbst wahrgenommen. Aufgrund dieser Illusion leidet das Selbst. Eine entwickelte Seele unterliegt nicht der Illusion. Grosse Eingeweihte erklären: „Alles ist Licht, alles ist göttlich. Die Form ist eine Illusion.“ Das ist die letztendliche Erfahrung. Für Eingeweihte bedeutet es eine Begrenzung, in einem Körper zu leben. Doch sie identifizieren sich nicht mit dem Körper, sondern sie benutzen ihn für ihre Zwecke. Daher unterliegen sie nicht der Illusion. Viele Heilige haben eine vollkommene Losgelöstheit vom Körper demonstriert, und sie haben trotzdem voll durch den Körper gearbeitet.

Die lunaren Devas stellen aus ätherischer Materie die Formen der Illusion her, die wir als Objektivität erleben. Die Magie der fünf Elemente lässt uns Beziehungen zur äusseren Welt herstellen und sie als feste Materie erleben, doch sie ist nicht von Dauer. Wir sehen ein Stück Kreide als fest und nicht als ein Bündel von sich rasch bewegenden Protonen und Elektronen. In den Weisheitslehren heisst es: „Materie ist wie sie erscheint und nicht was sie ist.“ Wenn wir einmal aus der lunaren Wirkung heraus sind, dann sehen wir nicht mehr all die Formen, sondern nur eine Ausbreitung von Licht.

Die von den lunaren Devas erzeugten Körper können nicht unsterblich sein. Es sind Körper, um Erfahrungen zu machen. Der Körper ist weit niedriger als die Seele; er ist nicht selbstbewusst. Der Körper erhält Bewusstsein, wenn die Seele darin gegenwärtig ist. Die Seele ist ursprünglich ein Doppelwesen, Atma-Buddhi; dies bedeutet, es ist Geist, der umhüllt ist von Licht, das Buddhi genannt wird.

Wir sind von den solaren Devas herabgestiegen. Solare Devas bedeutet nicht, dass sie aus dem Sonnenglobus kommen, sondern es sind jene Wesen, die das Gewebe unseres Sonnenglobus zusammensetzen; es sind Einheiten von elektrischer Ladung. Als ICH BIN sind wir direkt mit der Sonne verbundene Strahlen, Einheiten der Sonnenenergie. Die lunaren Devas werden als niedrigere Götter bezeichnet. Lunare Devas meint nicht, dass sie im Mond leben, sondern eine Aktivität erzeugen, die lunare Aktivität genannt wird. Sie sind die Kraftlinien, die Magnetismus erzeugen, um den herum sich Materie sammeln kann. Sie ziehen die Intelligenzen an, die die Atome und Zellen unseres Körpers bilden. Sie verursachen Fortpflanzung, Keimung und Wachstum; Wasser ist ihr Hauptwirkstoff.

Die Pitris stellen den Körper her, so wie die Mutter eines Kindes für dessen Körper sorgt. Durch die Mutter werden die lunaren Pitris der sich inkarnierenden Seele zugeführt, durch den Vater die solaren Pitris. Der lunare Aspekt lässt das Baby im Mutterleib heranwachsen; der solare Aspekt verbindet sich mit dem Körper um den siebten Monat. Der Mond ist die Mutterkraft aller Fortpflanzungsphänomene dieser Erde, ohne den Mond kann die Flora und Fauna auf der Erde nicht wachsen. Auch der Menstruationszyklus der Frau wird durch die Aktivität der Mondumläufe geleitet.

Der Mond ist das Prinzip der Spiegelung; er spiegelt das Licht in uns durch das Denkvermögen. Ohne das Wirken der Pitris könnten wir auch nicht nachdenken. Die Pitris bilden einen Teil der kosmischen Intelligenzen, sie kommen über die Strahlen der Sonne und von Neptun über den Mond zu uns.

Vorväter der Menschheit

Nach der alten Weisheit ist es eine falsche Vorstellung, der Mond sei ein Auswurf unserer Erde, sondern er war die frühere Erde. Die Evolution wird als ein zweifältiger Prozess ausgearbeitet; einerseits führt die Evolution der Form vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen und als Ergebnis entwickelt sich die Materie zu höheren Formen. Andererseits steigt das Bewusstsein in verschiedenen Graden in die Formen herab, vom Subtilen zum Dichtphysischen. Die Deva-Intelligenzen enthalten die Formen des früheren Erdglobus wie Fotografien der Schöpfung und sie arbeiten nach diesen Formen die Materie aus. Das Ergebnis ist die Evolution der verschiedenen Formen, vom physischen Atom zu den physischen Körpern der verschiedenen Wesen.

Oft wurden die Pitris der vedischen Literatur von Orientalisten falsch interpretiert, als seien sie die toten Vorfahren der Menschen, die zu ihrem Gedenken verehrt würden. Dies ist eine unsinnige Auffassung einer tiefen Wahrheit. Es stimmt, dass die Pitris unsere Vorväter sind, doch nicht in einem individuellen Sinne. Es ist keine Verehrung der toten Vorfahren, sondern eine Ehrerbietung an diejenigen, die jeden Moment in uns arbeiten. Die Pitris sind die Vorväter der gegenwärtigen Menschheit, die von der früheren Erde auf diese Erde herabkamen. Sie haben ihre Evolution auf der Mondkette vollendet, und sie haben so den Status von Göttern (Devas) erreicht, doch sie sind niedriger als die Sonnengötter.

Die Geschichte von Vaivasvata Manu in den indischen Puranen erzählt davon, dass zu Beginn des jetzigen Globus die Seelen von dem aufgelösten Globus der früheren Erde durch das Pralaya, den Zustand der Auflösung, herübergeführt wurden. Bis der neue Planet fertig war und die Seelen dorthin gebracht werden konnten, lagen sie unbewusst in einem tiefen Schlaf. Für die Seelen, die noch unerfüllt waren und nach weiterer Erfüllung strebten, wurde der neue Planet geschaffen. Auch hohe verwirklichte Wesen kamen in die Schöpfung, um den unerfüllten Wesen zu helfen. Der Planet kam in drei regelmässigen Schritten in den Zustand physischer Dichte herab, in dem er sich jetzt befindet.

Die Formbildung findet durch die Pitris statt, die Materie wird von der Erde aufgefüllt. So formten die Pitris die Materie zu sieben Ebenen, und sie liessen auf jeder Ebene Stellvertreter, um die Unterebenen auszuarbeiten. Das Grundmuster kommt aus höheren Kreisen, von der kosmischen Intelligenz, die Vishvakarman genannt wird, der grosse Architekt des Universums. Er gibt das Grundmuster, die Pitris sorgen für die feinstofflichen Formen, die Erde sorgt für die dichten Formen. Die von den Pitris gegebene menschliche Form war noch nicht so, wie wir sie heute kennen, sondern ätherisch. Sie enthielt aber als Potential alles, was die menschliche Form brauchte. Ein Baby von einem Monat hat das Potential, die Form zu bekommen, die wir jetzt alle haben. Im Mutterschoss ist es jedoch noch wie eine Blase, die versucht, sich zu festigen, aber die Umrisse der späteren Gestalt sind schon erkennbar.

Fortpflanzung

Bei der Gestaltung des Körpers wirkt das karmische Gesetz eng mit den lunaren Devas zusammen. In unserer feinstofflichen Natur sind die Auswirkungen aller früheren Leben registriert. Dementsprechend wird der Körper gebildet und so gibt es von Geburt an Unterschiede in der Körperbeschaffenheit und unserer Gesundheit. Unser Horoskop mag Hinweise auf unsere Fähigkeiten und Schwächen geben.

Nach den Weisheitslehren sind die Pitris dafür verantwortlich, dass sich eine Familie auf dem Planeten weiter fortpflanzen kann. Sie sind auch dafür verantwortlich, uns gesunde Körper, die alle Organe und alle Gliedmassen haben, zur Verfügung zu stellen. So haben wir den Pitris gegenüber einer Verpflichtung; wir erfüllen sie dadurch, dass wir anderen Seelen Körper zur Verfügung stellen. Dazu ist die sexuelle Aktivität gedacht. Auch gegenüber unseren Eltern, die Instrumente für die Pitris sind, haben wir eine Pflicht, und daher sollten wir ihnen den Bedürfnissen entsprechend dienen. Wenn ein Paar die richtige innere Einstellung bei der Empfängnis hat, können hohe Seelen empfangen werden. Die Pitris freuen sich darüber sehr, und dann ist die Ehe ein Mittel, um rechtschaffene Handlungen durchzuführen und unser Karma auf dem Planeten zu erfüllen.

Wenn wir uns falsch verhalten, hat dies nicht nur eine Wirkung auf uns, sondern auch auf die drei vorhergehenden Generationen und die drei folgenden Generationen. Wir sind immer der vierte. Wie bei einem siebensaitigen Instrument sind wir die vierte Saite. Wenn sie nicht gut gestimmt ist, arbeitet das Instrument nicht gut. Dies kann mit den Lehren von Madame Blavatsky verstanden werden.

Rituale

Jeder lunare Monat gilt als ein Tag der Pitris. Der Neumond entspricht ihrer Mitternacht, der Vollmond ist ihr Mittag. In dieser Einteilung ist ein ritualistischer Schlüssel enthalten. Viele Menschen finden, der Tod sei ein Ende. Sie wissen nicht, dass es eine andere Seite gibt und dass dort auch Wesen sind, die uns empfangen. Im Osten gibt es das Wissen, dass nach der Kremation des Körpers die Söhne eines Verstorbenen ein Ritual durchführen. Zum Wohle der Familie wird während zehn Tagen eine Geschichte über die Reise der Seele zur Ebene des Devachan erzählt, und wenn die hinübergegangene Seele zufällig anwesend ist, hört sie zu. Der Mond ist das Tor zwischen den Menschen und den Pitris; durch das Licht des Mondes kehren die verstorbenen Seelen zur Geburt zurück. Durch Rituale sollen die feinsten Charakterzüge der verschiedenen Seele in die Nachkommenschaft hinein angerufen werden. Zum Abschluss einer ritualistischen Aktivität werden Kleidung und Nahrung angeboten, damit die Pitris uns beschützen. Rituale im Zusammenhang mit den Pitris werden zwischen 12 und 15 Uhr durchgeführt.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Lectures on Secret Doctrine. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: Buch der Rituale. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )