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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Rishis

Inneres Sehen

Die Rishis

Die alten Seher erkannten, dass der Raum pulsiert. Sie nahmen wahr, dass diese Pulsierung die Grundlage der gesamten Schöpfung ist und dass sie in uns als das „ICH BIN“ existiert. „ICH BIN“ ist nichts anderes als das pulsierende Prinzip. Es ist das Leben und die Intelligenz des Raumes, die in allen Formen enthalten sind und die sich zur Pflanze, zum Tier, zum Menschen, zum Deva usw. manifestieren. Die Seher haben wahrgenommen, dass es eine stufenweise Manifestation vom Feinstofflichen bis zum Grobstofflichen gibt, und sie haben sieben Stufen der Manifestation gesehen, die wir als die sieben Ebenen der Existenz verstehen.

Auf Sanskrit werden die grossen Seher auch Rishis genannt. Die Rishis waren Menschen, die eine gewaltige Erweiterung ihres Bewusstseins herbeigeführt haben und so in der Evolution weiter sind als die heutige Menschheit. Von modernen Gelehrten werden Rishis als reine Spekulation betrachtet. Doch diese höheren Seelen leben seit Urzeiten auf dem Planeten, und sie unterstützen die spirituelle Evolution der Menschen und der Erde. Sie werden an verschiedenen Orten mit verschiedenen Namen benannt. Ein Teil der Rishis wird von den Theosophen als Meister anerkannt.

Ein Rishi kann sowohl die feinstofflichen als auch die grobstofflichen Ebenen sehen. Er kann das Wechselspiel der Kräfte hinter der Materie sehen. Er kann ebenfalls die eine Energie erschauen, welche sich ständig in die Kraft verwandelt und das Kräftespiel, das sich als Materie manifestiert. Wenn ein Rishi einen Baum oder einen Berg betrachtet, sieht er nicht nur die Form, sondern auch die der Formbildung zugrundeliegenden Farben und Klänge, und er erkennt auch die Grundlage der reinen Existenz hinter den Formbildungen.

Die Rishis sehen die inneren Prinzipien, die in uns und in der Schöpfung wirken. Diese Prinzipien und Gesetze existieren als eine Unterströmung in der gesamten Schöpfung. Sie waren bereits da, bevor Bücher geschrieben wurden. Wir können das Wissen oder die Weisheit der Rishis auch nicht aus Büchern oder dem Internet lernen. Es ist ein inneres Lernen, das ganz anders ist als das Lernen durch Bücher. Es geht nicht um Informationen, sondern darum, die Weisheit zu spüren und unser Bewusstsein daran zu gewöhnen. Genau genommen können wir das Wissen der Rishis überhaupt nicht lernen, weil wir es werden müssen. Dieses Wissen wird durch Praktizieren erlangt; es ist eine Umwandlung durch regelmässiges und ausdauerndes Üben.

Die Seher empfehlen, die Augen zu schliessen und im Inneren viele Dinge zu visualisieren – die ätherischen Zentren, die planetarischen und kosmischen Prinzipien der Schöpfung oder auch den Raum. In ihren hohen Gewahrseinszuständen haben die Seher so präzise praktiziert, den Raum zwischen zwei Objekten und die darin existierenden Wesen zu sehen, dass sie nur den Raum wahrnehmen. Sie schauen durch die Dinge, die wir im Raum sehen, hindurch. Sie sehen dann den Baum oder die Wand, die wir sehen, nicht. Für sie existiert die Wand nicht, und sie gehen durch sie hindurch. Für uns existiert die Wand eindeutig, und wir wissen genau, dass wir nicht hindurchgehen können. Meister EK schildert, wie er einen Meister durch die Wand in sein Zimmer kommen sah und wie er selbst, mit Hilfe des Meisters, durch ein Bett gehen konnte. Der Meister sagte zu ihm: „Schaue einfach in meine Augen und komme zu mir.„

Es gibt Seher, die von ihrem dritten Auge aus weit entfernte Orte und Aktivitäten betrachten. Die Kraft ihres Wissens wirkt regulierend und sie können benötigte Änderungen herbeiführen. Sie haben ein solch tiefgreifendes Verstehen des Universums entwickelt, dass sie, an einem Ort weilend, die Ereignisse auf dem ganzen Planeten oder gar die Ereignisse im Sonnensystem wahrnehmen können. Seit Jahrtausenden betrachten die Rishis im Himalaya von innen her alles, was auf dem Planeten und ausserhalb von ihm geschieht. Sie können die Zyklen der Zeit und ihre regelmässig wiederkehrenden Erscheinungsformen überschauen. Sie visualisierten, überprüften und bestätigten ihre Visualisierung mit anderen Sehern und veröffentlichten sie in allen Einzelheiten. Die heutige Urknall-Theorie ist von ihrer Vision nicht weit entfernt.

Ewiger Dienst

Da ihr Dienst an der Menschheit ewig ist, verbleiben sie in feinstofflichen Körpern, in denen sie vom Tod nicht berührt werden. Je nach Notwendigkeit nehmen sie einen physischen Körper an und verlassen ihn, wenn der Zweck erfüllt ist. Aufgrund der Tatsache, dass sie das, was allgemein als der Tod bekannt ist, transzendiert haben, besitzen sie eine kontinuierliche Identität und kennen sich untereinander durch Leben und Tode hindurch. Sie sind sich des Plans und ihrer Rolle in diesem Plan voll bewusst. Sie haben das persönliche Element überschritten, um sich ganz auf den Plan einzustimmen. Sie wirken, ohne je etwas für ihr Tun oder Lehren zu verlangen, und ihr Tun ist wohltuend. Sie kümmern sich nur soweit es unbedingt notwendig ist um äussere Tätigkeiten. Sie wirken aus der Stille und sprechen nur, wenn erforderlich. Dann bringen sie nur die Wahrheit zum Ausdruck und sind ein Kanal für den Ausdruck der Wahrheit. Wenn ein Seher etwas sagt, dann geschieht es deshalb auch so. Manchmal sind sie auch überrascht, was durch sie zum Ausdruck kommt. Wenn ein Seher spricht, bleibt es für alle Zeit im Himmel erhalten. So überleben alle Schriften die Zeitzyklen. Alles, was wir mit unserer emotionalen und intellektuellen Logik aussprechen, wird nicht überleben.

Die sieben Rishis

In der vedischen und puranischen Überlieferung werden die leitenden Funktionsprinzipien des Yoga auf der kosmischen und solaren Ebene als Rishis betrachtet. Es sind jedoch keine Persönlichkeiten. Jedem Prinzip wurde ein Name gegeben, sodass wir es erkennen und verstehen können. Solch ein Prinzip organisiert über einen festgesetzten Zeitraum ein Sonnensystem und übergibt es danach dem nächsten Prinzip. Das Sonnensystem, das von diesem bestimmten Prinzip geleitet wird, erhält den Namen eines speziellen Rishis oder kosmischen Meister. Es gibt viele solcher kosmischen Meister, und die wenigen Namen, die wir kennen, sind wie kleine Fenster zu einem grossen Raum.

Unter den Sternen und Konstellationen spielen jene eine besondere Rolle, die weiter entwickelt sind als die Sonne unseres Sonnensystems. Die sieben Sterne des Grossen Bären und die sieben Sterne, welche die Plejaden bilden, haben einen besonderen Einfluss. Aus diesem Grund heissen die Sterne des Grossen Bären “die sieben grossen Seher”, und die Plejaden werden “die sieben Mütter” genannt. Die Konstellation des Grossen Bären wird auf Sanskrit als “Sapta Rishi Mandala” bezeichnet, der Kreis der Sieben Rishis. Jede der sieben Sonnen ist nach einem Rishi benannt – Atri, Brighu, Angiras, Vasishta, Pulastya, Pulaha und Kratu. Die sieben Rishis sind die sieben Prinzipien oder spirituellen Führer der sieben Sterne des Grossen Bären. Sie sind auch die kosmischen Meister der Sieben Strahlen.

Diese Prinzipien übermitteln ihre spirituelle Gegenwart via die Strahlen der grösseren Sonnen durch unsere Sonne an unsere Erde. Diese Gegenwart wirkt sich auf unserem Planeten als intuitives Ideal oder Prinzip aus. Ihre Strahlen üben verschiedene magnetische und elektrische Einflüsse auf die Erde aus. In bestimmten Menschen sind diese Prinzipien auch auf der Erde verkörpert, und sie werden nach den oben erwähnten Rishis benannt. Somit gibt es den Ausdruck eines jeden Rishis auf der kosmischen, solaren, planetarischen und menschlichen Ebene. Auf der menschlichen Ebene kann der regionale Name jener Person ganz anders lauten und der Sprache der dortigen Gruppe entsprechen. Doch die Veden bezeichnen diese Personen nur mit dem Namen des Rishis. Somit haben wir Vasishta, Vishvamitra oder Markandeya als Personen, als Erd-Prinzipien, als solare Prinzipien und als kosmische Prinzipien. Aus diesem Grund tauchen die Charaktere der Rishis mit denselben Namen in Geschichten auf, die sich über mehrere Jahrhunderte abspielen.

Diese Personifikationen leben auf unserer Erde als Menschen in verschiedenen Inkarnationen und sie sind jederzeit pulsierende Lebens- und Lichteinheiten. Sie kommen immer wieder zurück und wirken zum Wohle der Menschheit. Ohne den Einbezug dieser Perspektive können die Geschichten in den heiligen Büchern verschiedener Nationen nicht richtig verstanden werden.

Kontemplation über die Rishis

Wir können uns mit den sieben Rishis in den sieben Zentren verbinden und sie uns in einer bestimmten Reihenfolge vergegenwärtigen, nachdem wir die mit uns verbundenen Meister eingeladen haben. Im Kopfzentrum beginnend, können wir uns dort Atri vorstellen. Im Ajna-Zentrum können wir Brighu spüren, im Kehlzentrum Angiras, im Herzzentrum Vasishta, im Solarplexus Pulastya, im Sakralzentrum Pulaha und im Basiszentrum Kratu. Dies ist die ursprüngliche Reihenfolge, der wir folgen; sie findet sich in verschiedenen Schriften der Meister.

Die Kontemplation über die Rishis verleiht Wissen und Inspiration; sie hebt uns empor und hilft, den Weg zum Göttlichen zu entfalten. All diese kosmischen Intelligenzen sind auch in uns vorhanden. Wir müssen sie kennenlernen und mit ihnen in Beziehung treten. Allmählich beginnen sie dann mit uns zu kooperieren und uns die Geheimnisse der Schöpfung zu enthüllen. Alle Rishis haben ihr Wissen auf diese Weise erlangt. Sie zu kennen und zu beachten, ist eine Ehrerbietung an diese unsere älteren Brüder. Sie kennen den Pfad bis zum kosmischen System und darüber hinaus. Es gibt eine riesige Hierarchie. Auf jeder Ebene werden wir geführt, wenn wir uns mit der Weisheit verbinden und uns vornehmen, uns zu transformieren, um ein immer feineres Wesen zu werden, so fein, dass wir schliesslich den Zustand der Selbst-Verwirklichung erreichen. Andernfalls kommen wir immer wieder auf die Erde und tun immer wieder die gleichen Dinge. Mit Hilfe der Rishis steigen wir empor und erleben die Schönheit des EINEN.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Lectures on Secret Doctrine 2. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: Spirituelle Psychologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster (www.kulapati.de)