{"timeout":"7000","width":"990"}
  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Das Kehlzentrum

Raum und Klang

Visuddhi Alles, was im Raum existiert, hat eine Beziehung zum Raum. Mit unserem Körper sind wir im Raum, ja unser Bewusstsein ist eigentlich geladener Raum. Zwischen dem Raum, in dem wir leben, und unserem Körper besteht eine Verbindung durch den Äther. Das Kehlzentrum stellt diese Verbindung her. Die Kehle ist der Angelpunkt zwischen dem Äther in uns und in unserer Umgebung, zwischen dem inneren Menschen und dem Körper als seinen Träger, zwischen den subtilen und gröberen Stadien der Existenz. Wenn wir im Kehlzentrum sind, können wir uns zur Erfahrung der ätherischen Existenz erheben. Wir können den Raum als ein pulsierendes Sein, unbegrenzt von Gedanken, erleben und auch das höhere Klangprinzip im Raum erkennen. Durch die Kehle können wir einen transparenten, strahlenden Ätherkörper bilden und mit Hilfe von Klängen mit dem Äther wirken.

Die zentrale Arbeit auf dem spirituellen Pfad besteht darin, die Kehle zu reinigen und bewusst mit ihr zu arbeiten. Bei der Heilungsarbeit können wir die im Raum befindlichen feineren Kräfte hereinrufen. Wir schliessen dabei unsere Augen, denken an den Patienten und rufen durch die entsprechenden Äther bewusst das Leben in dem uns und den Patienten umgebenden Raum an. Die durch ein reines Kehlzentrum geäusserten heilenden Klänge haben eine starke strahlende und magnetisierende Wirkung. Sie werden noch verstärkt durch die Anrufungen und heilenden Gedanken von vielen Menschen, die in dem uns umgebenden Raum auf dieser Erde zur Verfügung stehen. Auch ist ein Raum, der sehr lange Zeit ausschliesslich für Heilungsarbeit benutzt wird, wie imprägniert, und so kann dort viel wirksamer Heilung geschehen. In zukünftigen Jahren wird eine Wissenschaft vom Raum entwickelt werden; sie wird uns den Schlüssel zu einem tieferen Verständnis der Wirkung von Gebets-, Heilungs- und Meditationsarbeit geben.

Klang ist eine Qualität von Akasha, dem 5. Element oder Äther. Das Klangprinzip in uns wird über die Kehle reguliert, sie ist das Tor zu Akasha. Akasha ist der Inhalt des Raumes, und die Schwingungen im Raum sind subtile Formen von Klang. Durch die Verfeinerung der Kehle steigen wir vom irdischen zum ätherischen Sein empor. Die Pulsierung in der Kehle ist der Vogel, der uns hilft, aufzusteigen und uns vom Groben zum Subtilen zu bewegen. Wenn wir in der Kehle die Pulsierung fühlen, haben wir das Kehlzentrum erreicht. Wir sehen dann hinter die Form und erkennen um alle Formen herum einen bläulich-weissen Ozean, der auch der Milchozean genannt wird. Das Blau steht für den Hintergrund, die Einheit von allem, aus der die Vielheit der Existenz hervortritt. In diesem Ozean von Akasha existieren wir ohne Körperbewusstsein und ohne andere Gedanken, nur mit unserem Selbstbewusstsein, dem Gedanken unserer Existenz.

Nektar und Gift

Für diese Erfahrung braucht es eine Reinheit und eine höhere Ordnung im Leben, welche die Tätigkeit der niederen Zentren neutralisiert. Es braucht eine Keuschheit im Denken und eine reine Sprache, die aufbauende Energien zum Ausdruck bringt. Daher wird das Kehlzentrum auf Sanskrit ganz zutreffend Visuddhi genannt, was „ausserordentlich rein“ bedeutet. Ein Eingeweihter, der ein gutes Visuddhi besitzt, hat etwas Magnetisches in seiner Stimme. Bei Yogis auf fortgeschrittenen Ebenen mit sehr reinem Visuddhi bildet sich aus dem höheren Kehlzentrum ein Sekret, das im Osten Soma oder Nektar der Unsterblichkeit genannt wird und der das System für lange Zeit nährt. Um das Kehlzentrum herum, im Bereich des Nackens, gibt es sehr erhabene kosmische Zentren, durch die wir den „Nektar der Plejaden“ erfahren können. Die „Esoterische Astrologie“ von Alice A. Bailey weist darauf hin, dass die Plejaden für unser System die Mutterrolle spielen und es mit Nahrung versorgen, während der grosse Bär die Rolle des Vaters übernommen hat.

Im Kehlzentrum liegt der Schlüssel zur Unsterblichkeit, aber auch zum Tod. Deswegen heisst es, das was gesagt wird, kann sowohl Nektar wie auch Gift sein. Wenn wir die Kehle nicht richtig benutzen, kann sie Gift ausscheiden. So scheiden manche Menschen beim Sterben viel Schaum aus, der das Atmen behindert. Wenn wir intelligent, aber manipulativ sprechen und die Dinge zu unserem eigenen Vorteil darstellen, ist dies Gift für die Kehle. Unreine Äusserungen oder kritisierende und urteilende Worte erzeugen Störungen im Kehlzentrum und auf der mentalen Ebene. Es entstehen Sorgen, Ängste und Depressionen, die den Menschen dann in ihrem Griff halten. Ein gestörtes Kehlzentrum vermindert auch das Unterscheidungsvermögen. Die Sprache verliert ihre magnetische Wirkung, sie wird trocken, leer und oberflächlich.

Nach einem ganzheitlichen Verständnis der Zentren besteht eine enge Beziehung zwischen dem Sakralzentrum und dem Kehlzentrum. Die Ursache für eine Störung des Kehlzentrums liegt im Sakralzentrum und kann aus einem falschen Umgang mit Sexualität entstanden sein. Umgekehrt kann das Sakralzentrum auch durch das Kehlzentrum reguliert und die Energien nach oben gelenkt werden. Wenn man sich vom Sakralzentrum zur Kehle erhebt, dann erhebt man sich von den niederen Emotionen in den reinen Himmel.

Gute Äusserungen zu machen, ist der allerwichtigste Aspekt der Jüngerschaft. In der Invokation vom Meister EK heisst es: „Möge der Klang, den ich äussere, das Licht in mir offenbaren.“ Um die Qualität unseres Sprechens zu verändern, wird empfohlen, jeden Tag für eine gewisse Zeit heilige Klänge zu hören oder zu äussern. In den Ashramen der Meister im Himalaya werden täglich für längere Zeit Mantren und Suktams rezitiert – Suktam bedeutet gute Äusserung -, um das Kehlzentrum der Menschheit wiederherzustellen und es zu stärken. Die alten Meister entdeckten den Klangschlüssel als das beste Mittel, um die Persönlichkeit umzuwandeln.

Das planetarische Kehlzentrum

Das Kehlzentrum verbindet die drei oberen mit den drei unteren Zentren. Es kann den Aufstieg und den Abstieg bewirken. Auch wenn seine Lage im Körper höher als das Herzzentrum ist, wird es aus okkulter Sicht als dem Herzzentrum untergeordnet betrachtet. Deshalb heisst es in den Weisheitslehren: Die Kehle ist das vierte Zentrum. Die Kehle gehört zur Menschheit, weil die Menschen Sprache besitzen. Das Kehlzentrum ist daher das Zentrum der Menschheit und auch des Jüngers. Es steht zwischen den drei niederen und den drei höheren Naturreichen.

Die Hierarchie arbeitet mit der Menschheit durch die Jünger, um sich auszudrücken. Für sie ist die Menschheit jedoch ein verstopfter Engpass, der den Einstrom der Energien hemmt. Sie ist zu einer Krankheit für die niederen Naturreiche und den Planeten geworden. Sie ist wie ein Betonklotz, durch den nun ein Kanal gebohrt wird, um das System zu reinigen. Bei einem Tunnelbau bohrt man von zwei Seiten. Die Hierarchie gräbt sozusagen von oben nach unten; die Ashrame des Südens bohren von unten nach oben. Bei dieser Arbeit zur Reinigung des planetarischen Kehlzentrums ist Klang der Schlüssel zur Anrufung der höheren Energien. Aus diesem Grunde ist das Kehlzentrum das wichtigste Zentrum für die Arbeit von Meister CVV sowie für die Arbeit der Hierarchie.

Farben, Klänge, Devas

Die Meditation über Farbe wird jetzt vom Klang überflügelt. Farbe kann jedoch unterstützend wirken. Die involutionäre Farbe des Kehlzentrums ist Grün, während die evolutionären Farben Hellgrün, Blaugrün oder Aquamarin sind. Sie sind merkurische, schnell wechselnde Farbtöne. In den hellen Tönen haben sie eine heilende Wirkung auf Kehlstörungen; sie klären Emotionen, heilen Verletzlichkeit und die Wirkungen von Eifersucht. Mit den Silben IEM und SRIEM kann Kraft aus der Kehle herangezogen werden. Das Kehlzentrum hat 16 Blütenblätter mit dem Klang SAM in seiner Mitte. Die Kombination der Klänge HAM und SAM verbindet die Energien des Ajna- und des Kehlzentrums; mit dem Mantram SOHAM arbeiten wir mit beiden Zentren.

Merkur ist in uns der Herr der Kehle und des Ausdrucks, die Sonne ist das Ajna, Jupiter das Sahasrara. Über diese Verbindung zu kontemplieren bringt Harmonie und eine magnetische Sprache voller Weisheit hervor. Wenn die Kehle mit dem Ajna und dem Sahasrara angeglichen ist, kann die Weisheit des göttlichen Plans frisch zum Ausdruck gelangen. Saraswathi, die Göttin der Sprache und der Weisheit, im Westen Minerva genannt, steht mit dem Kehlzentrum in Verbindung. In der Kehlgrube befindet sich die Göttin der subtilen Sprache, Nakuli Vageswari. Wenn sie erkannt wird, können wir die subtilen Kommunikationen verstehen, die von den Meistern übermittelt werden.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Merkur. Der Alchemist / Spirituelles Heilen / div. Seminarnotizen. – E. Krishnamacharya: Yoga und spirituelles Heilen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).