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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Lebensfaden und Bewusstseinsfaden

Der gute Faden

Thread of Life In der Weisheitslehre wird das Ich Bin als ein Faden dargestellt, der sich durch unser ganzes Leben hindurchzieht. Wir alle wurden mit einem Entschluss geboren, dieses oder jenes im Leben zu tun. Aber irgendwo auf dem Weg geht das Ziel meist vergessen. Die Knospen des Fadens sind überallhin verstreut und verloren gegangen. Obwohl wir viele gute Dinge tun wollen, arbeiten Körper, Sinne und Denken nicht mit uns zusammen. An die Stelle des Lebensziels, des roten Fadens, ist dann das Verlangen getreten. Wir tun das Gegenteil von dem, was wir als Seele wollten; wir splittern uns in viele Gedanken und Tätigkeiten auf, und so kommen wir nicht zu uns. Das geschäftige Denken kann den Faden des Lebens nicht erkennen.

Wir müssen uns immer wieder neu sammeln, neu formieren, um den Zweck des Lebens wieder zu finden. In der Stille empfangen wir das Wissen, wie wir diesen Zweck erfüllen und entsprechend handeln können. Meditation wird daher ein Vorgang des Sammelns und Ausrichtens genannt, bei dem alle Knospen auf den Faden gezogen werden und so sich zu einer Girlande aufreihen. Ohne den Faden gäbe es keine Ausrichtung, durch den Faden erst entsteht die Schönheit.

Der Faden, auf dem alle Blüten aufgereiht sind, wird auch der „Pfad“ genannt, an dem entlang wir aufsteigen können. Ein anderer Name ist „Sushumna“, der „gute Faden“ des Lichts. Die Sushumna verläuft im Inneren der Wirbelsäule und ermöglicht uns, von der individuellen zur universellen Ebene aufzusteigen. Der Faden hält alle Ebenen der Existenz zusammen, selbst scheinbar weit voneinander entfernte Planeten und Sonnensysteme. Er ist das OM, der Grundton allen Lebens. Es ist der Faden des Lebens, der Lebenskraft, und der Faden des Lichts, des Bewusstseins.

Goldener und silberner Faden

Das Lebens- und das Bewusstseinsprinzip werden in dem Moment geboren, wenn sich DAS in Geist-Materie aufteilt. Die beiden Fäden kommen wie zwei Kanäle aus der einen Quelle hervor, und so führt uns OM auf dem Pfad der Evolution auch zur Quelle der Existenz zurück. Der Bewusstseinsfaden wird als der Silberfaden bezeichnet und der Lebensfaden als goldener Faden. Der Lebensfaden ermöglicht uns, weiter zu existieren, und der Bewusstseinsfaden ermöglicht uns, mit dem „Leben erfahren“ fortzufahren.

Die subtileren Schichten unseres Körpers sind aus Energiefäden mit verschiedenen Knoten als Zentren erbaut. Das Lebensprinzip wirkt durch die Arterien, die Venen usw.; sein Hauptsitz ist das Herz. Das Gewahrsein wirkt durch die Drüsen und die Nervengewebe, das „Nadis“ genannte Lichtgewebe; sein Sitz ist das Ajna-Zentrum. Durch den Lebensfaden ist die Seele mit der materiellen Ebene verbunden, er bindet den Bewusstseinsfaden an drei Stellen im Körper fest. Ohne dieses Band würde sich die Seele wie ein Luftballon aus dem Körper herausbewegen. Ein Knoten befindet sich zwischen dem Muladhara und dem Sakralzentrum, er bindet die Seele an die Materie. Ein weiterer Knoten besteht zwischen dem Solarplexus und dem Herzen und verbindet mit der Ebene der Kraft. Ein dritter Knoten besteht um die Hypophyse herum und bindet an die Ebene des Bewusstseins. Ist der Mensch noch nicht erwacht, ist die Seele im Körper eingesperrt und die Drüsen funktionieren nicht vollständig. Wenn wir Fortschritte machen und das Bewusstsein sich entfaltet, arbeiten auch die Drüsen mit vollem Potential.

Wir stärken den Bewusstseinsfaden, der uns mit der Seele verbindet, durch Meditation und Gebet, durch gelebtes spirituelles Wissen. Wir kräftigen den Lebensfaden und die Gesundheit durch rhythmische Atemübungen. Indem wir mit dem Atem arbeiten, wächst das Gewahrsein nahe an die Lebenskraft heran. Die Gedanken werden ruhig, wir gelangen ins innere Zentrum und die beiden Fäden werden in der Stille der subtilen Pulsierung zusammengeführt. So gewinnt die Seele die Herrschaft über die Persönlichkeit.

Den Körper verlassen

Während der Stunden des Schlafs zieht sich die Seele in die Aura zurück; sie bleibt durch den Lebensfaden jedoch in Verbindung mit dem Körper. So verschmilzt das Bewusstsein mit dem Lebensprinzip, das weiterhin da ist. Im Schlaf sind wir pulsierendes Bewusstsein, wissen aber nicht, wie wir dieses Bewusstsein sind. Menschen, die das Wissen um die Kontinuität des Bewusstseins erlangt haben, werden als Wissende und Meister betrachtet. Bei den Wissenden geht das Bewusstsein nicht verloren, sie schlafen nicht, sondern geben nur dem Körper Ruhe. Sie kennen auch Methoden, um bewusst den eigenen Körper zu verlassen und bewusst wieder in eine neue Form einzutreten.

Solange wir im Körper leben, bleiben wir mit ihm in Verbindung durch den silbernen Faden, der am Nabel befestigt ist, selbst wenn wir zeitweilig aus dem Körper austreten. Wird der Lebensfaden durchtrennt, so wird die Seele vom Körper befreit. Manche Menschen können sich mit Astralreisen zu weit entfernten Orten bewegen; über den Silberfaden halten sie die Verbindung mit dem Körper aufrecht. Die Fähigkeit, sich während des Schlafs bewusst ausserhalb des Körpers aufzuhalten kann erübt werden, indem man die Gewohnheit entwickelt, den Körper zu sehen und sich selbst ausserhalb. Es ist gut, diese Übungen in der Gegenwart einer Person zu machen, die diese Wissenschaft kennt. Ansonsten kann es gewisse Schocks oder Störungen geben.

Yoga und Meditation helfen, uns bewusst als den im Körper Wohnenden und vom Körper getrennt zu erleben. Wir lernen dies, indem wir die Gedanken beobachten und woher sie kommen. Leben wir im Zustand des inneren Menschen, ist der äussere Mensch für uns sichtbar. Dies wird auch die dritte Einweihung genannt. Wenn dann der äussere Körper abfällt, kümmert es uns nicht besonders. Ein Eingeweihter kann den Lebensfaden bewusst losknüpfen, um mit dem Bewusstseinsfaden fortzufahren. Wird der Lebensfaden vom Körper gelöst, dann stirbt der Körper.

Es gibt auch die Möglichkeit, den Körper zusammen mit dem Lebensfaden zu verlassen, aber die Verbindung zum Körper zu behalten. Dies tut ein Meister der Weisheit, der aus seinem Körper heraustreten und jenen erscheinen kann, denen er Führung gibt. Meister CVV hat viele solche Experimente ausgeführt. Die Leute dachten, er wäre tot, doch trat er nach einer Weile willentlich wieder in den Körper ein. Er pflegte auch seine Frau und seine Jünger so auf höhere Ebenen zu schicken, um Informationen zu sammeln.

Es kann aber auch sein, dass der Lebensfaden fortfährt und der Bewusstseinsfaden schwach wird; dann verstehen die Menschen nicht mehr so gut. Es gibt Fälle, in denen der Bewusstseinsfaden abreisst und der Lebensfaden weiterhin besteht - und diese Menschen nicht sterben können. Mit hohem Kostenaufwand werden ihre Körper in Krankenhäusern am Leben erhalten. Statistiken zeigen, dass dies besonders in reichen Ländern vorkommt, wo die Verhaftung am Materiellen hoch ist.

Was wir Tod nennen, ist die Unterbrechung des Aufenthalts auf der physischen Ebene, nicht der anderen Ebenen. Ein bewusstes Verlassen des Körpers ist daher ein Fortgehen, kein Sterben. Meistens verlieren die Menschen jedoch beim Übergang das Bewusstsein. Bei ihnen wird der Bewusstseinsfaden unterbrochen, und er muss erneut gefunden werden. Um den Faden wieder aufzunehmen, müssen wir einen Körper annehmen und wachsen unter von uns bedingten Umständen heran. Wir suchen und spüren: Dies ist nicht meine Richtung, das auch nicht. So suchen wir immer weiter, bis wir uns bei einer Sache niederlassen, wo wir empfinden: Das ist es. Mit dieser Suche verlieren wir oft Jahrzehnte, bis wir uns wieder mit der Arbeit der Seele verbinden können.

Um den Bewusstseinsfaden zu stärken, gibt es im Osten ein Sakrament, das vom Vater direkt nach der Geburt eines Kindes, noch vor dem Durchschneiden der Nabelschnur durchgeführt wird. Der Vater berührt den Kopf des Kindes und ruft den Bewusstseinsfaden, der den Vater und den Sohn verbindet, durch das Aussprechen von Mantren an, die bedeuten: „Du bist von Körper zu Körper geboren. Du bist das 'ICH BIN' in mir in Form meines Kindes“. Dies ruft die unterbewusste Natur des Kindes zum Pfad der Evolution auf. Es bewirkt, dass das sich langsam entfaltende Denkvermögen sich ordnungsgemäss entwickelt.

Das Seelenprogramm

Der Faden des Seelenprogramms läuft durch die Geburten hindurch und trägt die Saat-Tendenzen als Kontinuität eines Teils unseres Bewusstseins mit sich, während das Programm der mentalen Ebene mit dem jeweiligen Tode des physischen Körpers fortgewaschen wird. Je früher wir den Faden wieder aufnehmen, desto besser können wir die Arbeit fortsetzen. Dazu ist es wichtig, sich an die Identität des Bewusstseinsfadens zu erinnern, wenn wir den Körper ablegen. Zur Wahrung des Gewahrseins muss der Ätherkörper vervollkommnet werden. Dies ist die Arbeit, die Meister CVV mit jenen macht, die mit der Anrufung der Klänge CVV das Reservoir der „Fülle des Pranas“ in sich hereinrufen.

Der Meister machte seinen eigenen Ätherkörper vollkommen und richtete eine Lebensspanne von vielen tausend Jahren für ihn ein. Er hat die gleiche Art von aussergewöhnlicher Langlebigkeit im Ätherkörper jener verankert, die ihm wirklich folgen. Wann immer sie ihren physischen Körper ablegen und einen neuen bekommen, erinnern sie sich an die Beständigkeit ihres Ziels und an die Identität ihres Bewusstseinsfadens durch die Wiedergeburt hindurch. Dies hat er getan, so dass die Nachfolger denselben Plan ausführen mögen, wie er es tut.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Herkules / div. Seminarnotizen. – E. Krishnamacharya: Musik der Seele. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen ( www.kulapati.de).