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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Frau und Mann

Ein höheres Verständnis

Sri Kumar and Kumari Garu Alles, was aus dem Hintergrund der Schöpfung hervorkommt, wird in den Weisheitslehren als weiblich bezeichnet, während die Quelle als männlich betrachtet wird. So ist der passive Raum „Er“ und in seinem dynamischen Zustand „Sie“. „Er“ verwandelt sich in „Sie“ und durchströmt alles. Es heisst, der Herr, der Geber des Lebens, des Lichts und der Form, ist der einzige Mann, alle anderen sind Frauen. In der Schöpfung gibt es nur „Sie“, in der „Er“ verborgen ist. Meister CVV sagt: „He is in She, man (der Mann) is in woman (der Frau), Adam in Madam,“ – in diesem Wortspiel liegt eine tiefe Weisheit.

Die reine Existenz ist weder Er noch Sie, sondern beides. Daher spricht man auch von einem männlich-weiblichen Gott. Die erste Ausstrahlung des Absoluten wird die Weltmutter genannt. Mit ihr tritt die Weltseele oder der kosmische Christus in Erscheinung. So wird auch gesagt: Christus ist weiblich, oder wie die Gnostiker es nannten: Christos-Sophia. In seiner östlichen Entsprechung, dem Maitreya Buddha, wird er auch mit Kwan Yin, der barmherzigen Mutter, dem Logos in weiblicher Gestalt gleichgesetzt: Durch äussere Symbole wird der Mensch an seine innere Natur erinnert.

In Bezug auf den absoluten Gott ist die Weltseele weiblich, aber für den Rest des Universums männlich. Wir alle sind unserem Wesen nach männlich und weiblich, androgyn. Wir sind die Seele, in Beziehung zum Geist sind wir weiblich und in Beziehung zur Persönlichkeit männlich. Wenn das Denken den Körper leitet, dann ist das Denken männlich. Die Energie, die empfängt, ist die weibliche, diejenige, die anweist und leitet, ist immer die männliche. Wenn die Ehefrau herrscht und der Mann gehorcht, dann ist die Frau männlich und der Mann weiblich. Wenn beide herrschen wollen, gibt es Abstossung oder Konflikt.

Wenn wir „Mann“ sagen, meinen wir die physische Erscheinung eines Mannes, und mit „Frau“ die physische Erscheinung einer Frau. Dies ist ein sehr enges Verständnis. Das höhere Verständnis ist: Wer aus dem Inneren verteilt, ist der Mann, und wer empfängt, ist die Frau. Wenn wir von einem Menschen oder einer Situation abhängen, dann werden wir in Beziehung dazu weiblich. Aber wenn wir Unterstützung geben, werden wir ‚männlich‘ oder ER. Wir können nicht stets im Zustand des Empfangens oder Verteilens sein. Das Gesetz der Alternierung lässt Geben und Nehmen abwechseln. Es ist nicht natürlich, nur zu empfangen, ohne zu geben und umgekehrt. Auch in einer Beziehung braucht es Geben und Nehmen, damit Kameradschaft und ein Fluss der Energien entstehen kann. Der freie Fluss ist allerdings häufig gehemmt und das Gleichgewicht gestört.

Missachtung des Weiblichen

Die Missachtung des weiblichen Aspektes in der Schöpfung erzeugt schwere Störungen. Durch die Ausbeutung der Natur ist auf der Erde ein schlimmes Ungleichgewicht entstanden. Die Vernachlässigung oder Unterdrückung der Frau hat zu schrecklicher Unausgewogenheit in der Gesellschaft geführt. In manchen Systemen werden Frauen so herabgewürdigt, dass sie als Ursprung der Sünde und des Verlangens gelten. Andere entwürdigen sie zu einem käuflichen Sexobjekt. Dies hat der Menschheit schwer geschadet. Die Frauenbewegung ist eine Reaktion gegen die dominierende männliche Energie: „Die Frauenbewegungen haben für die unmittelbare Zukunft eine besondere Bedeutung. Sie sollten nicht als Kampf um die Vorherrschaft verstanden werden, sondern als eine Einrichtung für Gerechtigkeit.“ (Supermundane 1, 38) Der rechtmässige Platz der Frau in der Gesellschaft muss wiederhergestellt werden. Der Fortschritt des Menschen in diesem Zeitzyklus hängt von seiner Haltung und Annäherung an die Frau ab.

Ein zusammengesetztes Ganzes

Mann und Frau sind zwei Gegenstücke eines zusammengesetzten Ganzen. Keines ist dem anderen überlegen. Beide sind gleich wichtig und haben ihre bestimmte Wirkungsweise, gemeinsam bilden sie ein gutes Team, wenn jeder den anderen respektiert. Das harmonische Zusammenleben ermöglicht Angleichungen auf psychischer und physischer Ebene, und auf beiden Seiten werden die biologischen Bedürfnisse befriedigt. Für Mann und Frau, die sich vielleicht ihre eigenen Ziele für das gemeinsame Leben gesetzt haben, hält die Natur andere Pläne bereit. Im Plan, dem die Meister dienen, ist Heirat und Familiengründung vorgesehen, damit die Seelen ihren Qualitäten entsprechend Körper erhalten können, aber auch um das Weibliche aus dem Mann und das Männliche aus der Frau hervorzubringen. Die Frau steht für die Venusenergie und der Mann für die Marsenergie. Durch ihre Beziehung macht der Venuseinfluss den Mars sanfter und der Mars die Venus kraftvoll. So gewinnt die Frau langsam an Stärke, und der Mann wird sanfter, wenn beide zusammenleben. Der Grundsatz für die Spiritualität ist: Ein Mann für eine Frau und eine Frau für einen Mann, ein Leben lang.

Wir sehen jedoch oft zerbrochene Ehen. Manchmal zerfallen Familien, ohne dass sie es wollen. Durch den Strom der Zeit können zwei Menschen zusammengeführt und nach einer Weile wieder auseinandergetrieben werden. Nur Seelenbeziehungen dauern lange, nicht aber Persönlichkeitsbeziehungen. Man kann zwei Seelen nicht zwangsweise zusammenbinden. Sie sollten zusammensein, weil sie miteinander übereinstimmen. In den meisten Fällen beruhte die Verbindung mehr auf äusserer Anziehung und nicht auf einer Vereinbarkeit der Werte und des Verhaltens. Jede zu schnelle Anziehung führt nach einer Weile zur Abstossung, es sei denn, wir finden den goldenen Mittelweg, indem wir Vorlieben und Abneigungen mässigen. Unsere Probleme entstehen aufgrund unserer Erwartungen. Auch der andere hat Erwartungen, um die wir uns nicht kümmern. Die Frage ist: Hast du genug Herz, um den anderen Menschen so zu akzeptieren wie er ist?

Selbst wenn wir den gegenseitigen Erwartungen nicht entsprechen, sollten wir freundlich miteinander sein. Ein Partner, mit dem wir nicht übereinstimmen, zeigt uns eine Dimension im Leben auf, die uns fehlt. Es ist eine Botschaft, dass wir diese Dimension lernen sollten. Dazu sollten wir das ausarbeiten, was uns gemeinsam ist, und wenn wir uns dort treffen, hört Uneinigkeit auf.

Die Familie ist ein gutes Trainingsfeld. Oft kommen ein überaktiver und ein unteraktiver Partner zusammen, wodurch der unteraktive lernt, schneller zu werden und der überaktive, seine Tätigkeit zu verlangsamen. Es sollten immer sich ergänzende, komplementäre Energien heiraten, so dass einer den anderen ergänzen kann.

Wiederherstellung der Familie

Der Aufbau eines gesunden Familiensystems trägt zum Neuaufbau der Gesellschaft bei. Wir müssen daher die Tradition der Familie wieder stärken, gute Traditionen in die Familie einführen und dafür sorgen, dass zwischen Paaren Frieden besteht. Als Nachfolger der Lehren der geistigen Hierarchie haben wir die Verantwortung, eine ideale Familie darzustellen, die Werte im Beruf vorzuleben, und die Qualität des Dienstes in allen Aspekten des Lebens zu zeigen.

Die Rolle der Mutter und Hausfrau wird im spirituellen Leben hoch geachtet. Die Würde, die die Frauen auf natürliche Weise zuhause haben, wird in unserer überaktiven Gesellschaft aber nicht anerkannt. Sie versuchen, die ihnen zustehende Würde und Anerkennung dadurch zu erlangen, dass sie arbeiten gehen. So werden Pflichten zuhause vernachlässigt und die Aufmerksamkeit den Aufgaben ausserhalb geschenkt. Wenn die Notwendigkeit besteht, im Äusseren zu arbeiten, dann sollte dies als ein Dienst an der Gesellschaft verstanden werden, nachdem der Familie gedient worden ist. Der Mann arbeitet draussen, die Frau im Hause, doch beide sind dafür verantwortlich, der Familie zu dienen. Es ist wichtig, dass die Arbeit der Frau zuhause wieder anerkannt und gewürdigt wird. Sie stellt die gute Grundlage für das harmonische Leben zuhause her, hält die Dinge in Ordnung und widmet ihre Aufmerksamkeit den heranwachsenden Kindern. Es ist eine sehr wichtige und erhabene Tätigkeit. Wenn die Frau im innerem Gleichgewicht ruht, nimmt der überaktive Drang nach Betätigung im Äusseren ab.

Die Gegenwart von Frauen kann Männer in feinstofflichere Ebenen des Bewusstseins erheben. In der Frau lebt der subjektive Teil etwas stärker als in einem Mann, wo er heute fast tot ist. Daher gibt es in den meisten spirituellen Gruppen viel mehr weibliche als männliche Mitglieder. Sie verfügen von Natur aus über ein gewisses subjektives Bewusstsein, weil das Wahrnehmungsvermögen mehr im Weiblichen liegt. Viele Männer empfinden dem Subjektiven gegenüber eine gewisse Skepsis. Frauen haben ihre Zweifel in anderen Bereichen. Sie können leichter in eine okkulte Praxis eintreten und Dinge im Unterbewusstsein verstehen. Sie sind von dem überzeugt, was sie von den Lehren wissen, auch wenn sie es nicht in intellektuellen Sätze kleiden können. Darin sieht die Hierarchie eine Hoffnung der Zukunft.

In einer sublimen Gemeinschaft lebt der Mann im Herzen seiner Frau und die Frau im Herzen ihres Mannes, sie fühlen sich niemals getrennt. Selbst wenn einer von ihnen den Körper verlässt, lebt er im Herzen als Energie weiter.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Mithila / Herkules / Venus / Das Wassermannkreuz div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de). – Supermundane I. Agni-Yoga Society (www.agni-yoga.org)..