{"timeout":"7000","width":"990"}
  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Einweihung - 1

Bewusstseinserweiterung

Einweihung

Das Wort Einweihung bzw. Initiation ist mit unterschiedlichen Bedeutungen belegt. Viele verstehen darunter eine Zeremonie, die zu einem speziellen Zweck durchgeführt wird. In alten Zeiten näherte sich z.B. ein Schüler dem Lehrer mit Früchten und Blumen und bat darum, eingeweiht zu werden, nachdem er ihm viel Dienst erwiesen hatte. Wenn der Lehrer am Schüler Gefallen fand, so gab er ihm ein heiliges Wort, das leise ins Ohr gesprochen wurde. Der Schüler musste es streng geheim halten und innerlich wiederholen.

Die Einweihung fand auf einer individuellen Basis statt. Mit dem Beginn des Wassermann-Zeitalters wurde dies von der Hierarchie als zu langsam empfunden und durch Gruppeneinweihungen ersetzt, die mehr auf das Wesentliche ausgerichtet sind; auf Formalitäten wird dabei verzichtet. Statt der früheren engen Beziehung zwischen Lehrer und Schüler gibt heute der Lehrer das Wissen an Gruppen aus, und jeder kann so durch einen Gruppenkontakt seine eigenen Anweisungen empfangen. Es ist kein geheimnisvolles Geschehen, sondern eine Bewusstseinserweiterung, d.h. eine Stimulierung des Bewusstseins zur Beschleunigung der Entwicklung.

Diese Beschleunigung wird durch die Wassermann-Energie ermöglicht, die über Uranus hereinkommt. Sie erhebt die Menschheit von der irdischen zur überirdischen Ebene des Bewusstseins, so dass die Illusion des Todes ausgelöscht wird. Meister CVV sagte: „Ich werde die Menschheit gruppenweise zur dritten Einweihung schicken. Ich werde es möglich machen, dass die Einweihungen schneller geschehen.“

Einweihung bedeutet Ausweitung des Bewusstseins durch einen Vorgang, durch den man tief in das Innere eintaucht. Das Wort Initiation selbst bedeutet, in etwas eintreten. Es ist ein Eintreten in das ursprüngliche Bewusstsein, von dem wir ausgegangen sind. Auf Sanskrit nennt man dies Upadesha. Jede Einweihung ist eine Entfaltung in das Licht, das wir unserem Wesen nach sind. Der Vorgang besteht darin, die Seele im Innern mehr zum Strahlen zu bringen.

Die innere Reise

Wir müssen dazu in uns selbst hineingehen und die innere Reise beginnen. Wir können jedoch nicht die subjektive Welt mit dem objektiven Denken betreten. Das subjektive Denken wird bei der ersten Einweihung geboren. Die erste Einweihung ist die Berührung des Göttlichen, die Geburt des Bewusstseins im Menschen. Dadurch werden wir ein wenig dem Göttlichen zugewandt. Die erste Berührung erfolgt ohne unser Wissen. Die zweite Einweihung kennzeichnet die beständige Aspiration, das Feuer der Absicht. Hier leben wir in der Objektivität, doch entwickeln wir langsam in uns einen zweiten Kanal des Gewahrseins, wodurch das subjektive Denken mit der Weisheit bezüglich des Erfahrenen, Buddhi, aktiv wird. In dieser Phase gehen wir häufig nach Hause, in unser Inneres, und führen dort unsere Übungen durch.

Die Einweihung ist nichts anderes als ein aufeinanderfolgendes Eintreten in die inneren Kammern, um dadurch den ursprünglichen Zustand des Seins zu erkennen. Die weltliche Kammer ist der Solarplexus; die nächste innere Kammer ist das Herz. Wir müssen in diese Kammer des Herzens eintreten, die geheime Kammer, die nur uns bekannt ist und wo wir den Klang, der im Herzzentrum ertönt, hören. Wenn wir keine Zeit dazu haben, können wir auch nicht mit der Quelle unseres Seins in Kontakt treten. Äusserlich durchgeführte Übungen und Gebete helfen nicht.

Um ins Inneren zu gelangen, schliessen wir unsere Augen und beobachten die innere Aktivität. Wir nehmen dann die Atmung und die Pulsierung wahr. Die Aufmerksamkeit liegt mehr auf der Pulsierung, welche die Grundlage für die Atmung ist. Diese Pulsierung führt uns in die subtile Pulsierung; dies wird der Eintritt in unser Wesen genannt. Wenn wir in der Lage sind, in die subtile Pulsierung einzutreten, sind wir nicht mehr mit der Objektivität verbunden. Wir sind dann in der Kammer unseres Herzens, die eine goldene Höhle ist, d.h. wir begegnen einem Feld von goldenem Licht. Wenn wir immer tiefer in unser Wesen gehen, treffen wir eine strahlende Säule, die Sushumna. Wir erkennen dort, dass jeder in seinem Wesen eine solche Bewusstseinssäule ist, die sich als ein Funke des Bewusstseins durch die Öffnung des Herzzentrums nach aussen projiziert hat. Die meisten Aspiranten wissen nur, dass sie ein kleiner Teil eines Lichtfunkens sind; sie wissen nicht, dass sie eine Säule sind. Diese Säule wird auch der Stab der Einweihung genannt. In ihr gibt es eine Aufwärtsbewegung bis zum Kopf. Von Natur aus haben wir unseren Sitz in der höchsten Kammer unseres Seins, welches das Ajna ist. Wenn wir mit der ganzen Aufmerksamkeit über das äussere Herz, das innere Herz und das Ajna meditieren, bewegt sich auch die Lebenskraft langsam in diese Richtung. Das ist der Zugang zur dritten Einweihung. Was wir die dritte Einweihung nennen, ist nach östlichem Verständnis die erste Einweihung in den Bereich des Lichts. Sie ist nichts anderes als das Betreten der buddhischen Ebene, die Erfahrung der Unsterblichkeit. Dann beginnt die weitere Arbeit.

Einweihung ist nichts anderes als ein aufeinanderfolgendes Eintreten in die inneren Kammern, eine nach der anderen, um den ursprünglichen Zustand des Seins zu erkennen. Wenn wir darüber informiert sind, werden wir uns gerne in der wirksamsten Kammer niederlassen, von wo aus wir unser Leben regieren und auch anderen helfen können, zu dieser Ebene zu gelangen.

Wenn wir unser Sein auf DAS SEIN ausrichten, dann geschieht ein Wirken DES SEINS durch unser Sein. Das ist der Status eines Eingeweihten. Seine Qualität ist, zu sein, aber nicht zu tun. Er lässt es zu, dass er zu einem Kanal wird, durch den sich der göttliche Plan manifestieren kann. Der individuelle Wille stellt sich auf den göttlichen Willen ein, und folglich arbeitet der göttliche Wille durch den individuellen Willen: „Vater, dein Wille geschehe“. Wir sollten an DAS festhalten, selbst während wir uns in der Aktivität befinden.

Dies ist eine Praxis, die keine intellektuelle Akrobatik erfordert. Wir müssen verstandesmässig auch nicht besonders fit sein oder sehr viel Wissen und literarische Belesenheit besitzen. Viele Eingeweihte sind nicht durch Schulen oder Universitäten gegangen. Die Weisheit ist einfach und gerade; sie erfordert nicht weltlichen Fähigkeiten, sondern nur ein aufmerksames Denkvermögen, und das ist gottgegeben, wenn wir es nicht zerstören.

Dienen, nicht Bücherlesen

Viele studieren jedoch lieber Bücher oder hören Weisheit und mögen weniger die Übungen, mit deren Hilfe wir uns vom Materiellen lösen. Wer viele Bücher von Blavatsky und Bailey gelesen hat und daraus fliessend zitieren kann, mag in der Fantasie leben, ein grosser Eingeweihter zu sein. Doch solch belesene Schüler bereiten dem Lehrer grössere Schwierigkeiten, weil zuerst einmal vieles beseitigt werden muss, bis der Schüler mit den praktischen Schritten der Weisheit zu leben beginnt. Bei einem jungfräulichen Schüler ist es leichter.

Niemand kann durch Bücherlesen zu einem Eingeweihten werden. So wandeln wir uns nicht um. Das Wissen kommt aus dem Inneren. Die Seele ist voller Weisheit; dies ist ihre Natur. Das Licht der Seele ist nichts anderes als die Weisheit der Seele. Der Schlüssel dazu liegt im Dienst für das umgebende Leben. Einweihungen geschehen nicht, solange wir auf uns selbst bezogen sind oder viel über Jüngerschaft und Einweihungen nachdenken, sondern indem wir uns intensiv damit beschäftigen, anderen zu helfen. Einweihungen geschehen ohne ein spezielles Bemühen darum, wenn wir uns beim Dienen selbst vergessen. Wir wandeln uns um, indem wir in einem grossen Masse Taten guten Willens ausführen. Wenn das Wohlergehen anderer vor unseren eigenen Projektionen und daraus entstehenden Konflikten kommt, haben wir die erste Einweihung genommen. Es gibt Menschen, die sogar nach der dritten Einweihung aufgrund ihrer Selbstbezogenheit auf ihre eigene Erlösung hängen bleiben - immer höher aufsteigen zu wollen, nur um selbst grösser zu werden. Dies ist im Wassermann-Zeitalter nicht möglich. Auch jemand, der die vierte Einweihung erreicht hat, kehrt zurück, um den Menschen zu dienen und ihnen den Weg zu zeigen.

Gruppeneinweihung

Für die heutige Zeit werden wie erwähnt in höheren Kreisen Gruppeneinweihungen geplant. Dies fand bereits manchmal in der Vergangenheit bei grossen Eingeweihten statt; jetzt im Wassermannzeitalter geschieht es viel öfter. Im Einklang mit diesem Plan versammeln sich Menschen in Gruppen und arbeiten auf dem Pfad zusammen. Alle Schüler schliessen sich mehr oder weniger zur gleichen Zeit dem Lehrer an. Dann bemühen sie sich auch mehr oder weniger gemeinsam. Aufgrund ihres gemeinsamen Bemühens, die Anforderungen für die Einweihung zu erfüllen, machen die Einzelnen raschere Fortschritte. Wenn bei einem Examen sich eine Gruppe auf die Prüfung vorbereitet, ist es doch jeweils der Einzelne, der das Examen besteht. So sind auch Einweihungen normalerweise individuell. Wenn sechs, sieben Personen eine Prüfung gemeinsam bestehen, heisst es, sie haben sie zur gleichen Zeit bestanden. So können die Aspiranten die Einweihung kollektiv nehmen.

Deshalb sagt die Hierarchie: „Versucht in einer Gruppe zu leben und schaut, wie ihr dort hineinpasst.“ Dabei kommen die verborgenen Schatten hervor. Die Probleme, die wir in anderen sehen, sind unsere eigenen Probleme, nicht ihre. Die erste Einweihung besteht darin, dass jeder Konflikte in anderen initiiert. Wenn in einer Gruppe zwei Meinungen existieren und durch Zusammenarbeit eine höhere Dimension gefunden wird, dann ist dies eine ‚Gruppeneinweihung‘. So sagen die Meister: „Brüder, kooperiert!“

Gruppeneinweihung gibt es noch nicht für die Menschheit als Ganze, da diese sich noch im Kindergarten befindet. Die Einweihung ist nur für Menschen, die ihre Erfahrungen auf dem Planeten erfüllt haben. Menschen, die noch nicht den Pflichten des Alltagslebens ausgesetzt waren, müssen die Erfahrungen der physischen Ebene noch erleben, bevor sie den nächsten Schritt machen können. Wir können nicht in einer Fussball-Nationalmannschaft spielen, bevor wir nicht in einem lokalen oder regionalen Team gelernt haben. Es gibt jedoch Menschen auf der ganzen Erde, die für Gruppeneinweihungen bereit sind. Sie bilden zusammen ein Team.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Herkules. Div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Einweihung. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster (www.kulapati.de )