{"timeout":"7000","width":"990"}
  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Freude

Glück und Freude

Freude

Die Weisheitslehren sagen, dass wir von Natur aus von Freude erfüllte Wesen sind. Die ganze Schöpfung wurde aus Liebe zu den Lebewesen und zur Freude derjenigen erschaffen, die nach der Seligkeit suchen. Die Freude währt jedoch nur so lange, wie wir nicht in der materiellen Welt hängenbleiben. Freude ist etwas Inneres, sie hat keinen direkten Bezug zur Objektivität. Aber die Freude im Inneren strahlt durch ein lächelndes Gesicht aus. Egal, wie es in der Objektivität aussieht, angenehm oder unangenehm, in allen Situationen gibt es Leute, die stets die Freude erleben. Bei ihnen gibt es keinen Wetter-wechsel, während im Äusseren das Wetter stets wechselt. Wenn wir uns nach innen wenden, finden wir, dass die Freu-de eine Beständigkeit hat, die in der objektiven Welt nicht zu finden ist. Glück hat eine Beziehung zur äusseren, objektiven Welt. Glücklichsein und Unglücklichsein haben immer einen Bezug zu etwas Äusserem.

Glücklichsein bezieht sich auf die Sinne und den Körper. Wenn es draussen kalt ist, dann ist Wärme angenehm und wir sind froh, etwas Warmes trinken zu bekommen. Wenn es sehr heiss ist, freuen wir uns über ein kühles Getränk. Dieses Glück ist etwas Vorübergehendes. Wir fühlen uns von äusseren Dingen angezogen und freuen uns, wenn wir etwas geschenkt bekommen. Diese Freude an den Dingen ist wie eine Fata Morgana. Wir denken, die Freude sei ausserhalb von uns. Unser Denkvermögen leidet so unter einer Verdrehung.

Menschen, die Seen durchschwimmen, die Berggipfel emporklettern oder den Kick von Abenteuern an verschiedensten Orten der Welt suchen, suchen durch ihre Sinne das Glück in der äusseren Welt. Andere Menschen suchen das Glück auf der Mentalebene mit Hilfe des Denkens. Manche suchen Glück auf der buddhi-schen Ebene der Weisheit. Wenn wir das Gefühl haben, dass wir genug Freude am Äusseren erlebt haben, möchten wir zur inneren Freude finden. An diesem Punkt werden ein Studium der Esoterik, Jüngerschaft, Yoga, aufgestiegene Meister und Göttlichkeit bedeutsam, wobei es nicht darum geht, einfach nur über diese Dinge zu sprechen, sondern sie täglich zu praktizieren: sich abwechselnd nach innen wenden und wachsen, und sich dann nach aussen wenden.

Die Suche nach Freude

Die meisten sogenannt zivilisierten Menschen machen ihr Leben immer elender, weil sie denken, dass sie für Glück und Freude arbeiten müssen. Wir leiden unter dieser inneren Verdrehung, wenn wir im Allgemeinen nur für uns selbst arbeiten. Diese Verdrehung wird durch eine anbietende Haltung aufgehoben. Wir schauen dabei nicht danach, was wir von unserem Handeln haben. Indem wir unser Tun an die Umgebung oder an unsere Mitmenschen anbieten, entwickelt sich innere Freude. Der Yoga lehrt: „Ihr seid eine Sonne und je mehr ihr anbietet, umso mehr empfangt ihr aus höheren Kreisen, und je mehr ihr für euch behaltet, umso mehr Erstickungsgefühle werdet ihr haben. Tut eure Pflicht und seid mit dem zufrieden, was zu euch kommt.“

Wir sind von Freude erfüllte Wesen, doch statt „ich bin Freude“ zu empfinden, denken wir, dass wir glücklich sind, wenn wir etwas bekommen oder etwas für uns selbst tun. Wir glauben, wenn wir gut studieren und dann einen guten Job bekommen, werden wir glücklich sein. Wenn wir dann den Beruf haben und vielleicht auch einen Lebenspartner, und wir alles entsprechend arrangieren, ist die Freude immer noch nicht da. Auch wenn dann Kinder zu uns kommen und wir denken, sie würden uns nun Freude schenken, laufen wir weiter der Freude im Äusseren nach. Nach der Freude zu suchen ist ein Spiel, bei dem wir immer verlieren. Über lange Zeiten suchen wir so nach der Freude und finden sie nicht.

Wir kaufen uns Dinge wie eine Uhr oder ein Auto, aber sie bringen nur wenig Freude. In unseren Häusern gibt es viele Dinge, die wir angeschafft haben, um uns daran zu freuen, doch einmal gekauft, ist die Freude schon vergessen. So werden Häuser zu Lagerhäusern für viel Material.

Die Weisheit sagt, je mehr wir ansammeln, desto mehr werden wir davon konditioniert. Geben bereitet Freude und befreit, Ansammeln konditioniert und hält uns in unserer Persönlichkeit fest. Wenn wir unpersönlich und für andere handeln, erleben wir Freude. Die Freude liegt darin, dass wir einfach handeln. Durch selbstloses Handeln führt sich der göttliche Plan durch uns aus. Wir können uns daran freuen und einfach dabei zusehen. Wir können unseren Anteil an einer Arbeit tun, aber weder kommt der Vorschlag zum Handeln von uns noch ist das Resultat letztlich so, wie wir es uns vorstellen. Wenn bei dem, was wir tun, nichts zurückbleibt, ist dies die unpersönliche Art zu handeln. Wir empfangen dabei in Form von Zufriedenheit und von Freude.

In jedem Ereignis gibt es bewusst oder unbewusst eine ständige Freude, aber es liegt keine Freude darin, an der Vergangenheit festzuhalten. Wir schauen weder zurück noch schauen wir nach vorne, sondern wir leben in der Gegenwart. In der Gegenwart auf unpersönliche Weise das zu tun, was getan werden muss, wird Wissen oder reine Erfahrung genannt, und diese Erfahrung führt zur Freude. Es ist genauso, wie ein Kind spielt, um Freude zu haben. Es gibt kein Warum. Wo es ein ‚Warum’ gibt, gibt es keine reine Erfahrung der Freude.

Glückseligkeit

Die reine Freude wird als Seligkeit bezeichnet und auch die ewige Seligkeit genannt. Ein anderer Name dafür ist die Wahrheit der Existenz oder auch die reine Liebe: „Mögen wir die Wahrheit erkennen, die reine Liebe und die Seligkeit der Existenz.“ Das ist das Ziel, von dem die göttlichen Wesen möchten, dass alle Lebewesen es erreichen. So lautet der göttliche Gedanke, und dieser Gedanke führt das planetarische, das solare und das kosmische System. Glück hat eine Beziehung zur Persönlichkeit. Freude ist eine Erfahrung des Herzens und gehört zur Seele. Glückseligkeit ist der Zustand grenzenloser Freude, wo wir in Verbindung mit der Überseele sind, mit dem Göttlichen, dem Sein.

Freude ist eine innere Dimension. Ein freudiges Geschehen, das eine tiefe Wirkung auf uns hat, erfüllt uns im Inneren mit Freude, immer wenn wir uns wieder daran erinnern. Durch Erinnerung können wir die Freude erleben, weil sie als freudige Erinnerung im Inneren im Herzen erhalten bleibt. Auch wenn diese Freude von etwas abhängt, was ausserhalb von uns selbst ist, wie z.B. ein schönes Gespräch, ist sie eine tiefere Dimension der Freude - der von der Seele berührten Persönlichkeit. Wir können auch tiefe Freude erleben, wenn wir gemeinsam singen oder musizieren. Eine andere Art von Freude ist die Freude, Weisheit zu hören oder Musik und Gesang oder ein unvergessliches freudiges Ereignis.

Die Glückseligkeit der Seele kommt, wenn wir uns in der reinen Weisheit, Buddhi, aufhalten. Der Saatklang KLIM ist das Licht der Freude, durch das wir unerklärliche Freude erfahren können. Sie wird auch Brahmananda genannt wird. Ananda ist schon Seligkeit, und Brahmananda ist unbeschreiblich. Wenn wir Brahman werden, gibt es keine Erfahrungen mehr, aber wenn wir dem Brahman sehr nahe sind, erleben wir eine ekstatische Freude. Es ist eine Erfahrung, wie sie z. B. die Gopis hatten, die Hirtinnen von Krishnas Jugend. Man sagt, die Gopis seien trunken von Krishna. In diesem ekstatischen Zustand vergessen wir uns selbst vollkommen. Im siebten Yoga-Schritt, Dhyana, d. h. in tiefer Meditation und mit Brahman verbunden, haben wir diese ekstatischen Zustände. Diese Zustände fangen in uns schon auf der Ebene an, die über der buddhischen Ebene liegt, Ananda genannt.

Verbindung mit dem Sein

Wenn wir die Weisheitsdimensionen kontemplieren, lösen wir uns von den mentalen Konzepten und treten in diesen Bereich ein, in dem wir bezaubernde und glanzvolle Visionen im Inneren erleben. Dies ermöglicht, dass wir den Verstand in seinen höheren Zustand auflösen. Diese Erfahrung der Selbst-Vergessenheit in Verbindung mit dem Göttlichen und die damit verbundene Freude erleben wir in einem fortgeschrittenen Yoga-Zustand. Wir nennen es den „Trank der Unsterblichkeit'“. Er befindet sich über dem Denkvermögen, zwischen der Ebene von Buddhi und der Ebene von Ananda. Je mehr wir diesen Trank der Unsterblichkeit erleben, umso mehr gehen wir in den selbst-vergessenen Zustand ein und erreichen das Eins-Sein. Manchmal werden wir in unserer Verehrung oder unserem Gebet so absorbiert, dass wir alles vergessen. Dies ist ein Aspekt von Neptun. Das entsprechende Prinzip wird „Soma“ genannt. Soma bedeutet, es gibt uns die Essenz der Erfahrung und dies ermöglicht uns, unser individuelles Bewusstsein im universalen Bewusstsein zu verlieren. Ein Mittel, um die Freude des Eins-Seins zu erfahren ist, Dattatreya zu verehren und dabei die Regeln und Vorschriften des Yoga zu befolgen.

Wir können diese Freude des Eins-Seins auch erleben, wenn wir uns regelmässig Hymnen der Weisheit zuwenden. Wir können dies tun, aber wir müssen es nicht tun. Es ist unsere Entscheidung. Wenn wir uns diesen Hymnen täglich zuwenden, erlangen wir innere Freude und Glückseligkeit der Seele, aber auch körperliche Gesundheit und andere Annehmlichkeiten auf allen Ebenen der Existenz und wir können die volle Lebensspanne leben. Solange wir eine Ablehnung spüren, solange möchten wir uns der Erfahrung dieser Freude und Glückseligkeit nicht öffnen.

Glückseligkeit liegt also darin, das Sein zu erleben. Um dies zu erleben, muss ein anderer Zustand im Sein vorhanden sein, und zwar muss es das Bewusstsein geben. Wenn das Bewusstsein sich mit dem Sein verbindet, kommt es zur Glückseligkeit. Diese Verbindung ist wesentlich, damit man die entsprechende Glückseligkeit, Freude und das Glück erfährt. Wir müssen wissen, wie wir diese Verbindung herstellen.

Die Seher beherrschen die Kunst, durch die Hymnen diese Energien zu empfangen und in Übereinstimmung mit diesen Energien zu leben, sodass sie die Glückseligkeit der Existenz, die höchste und letztendliche Erfahrung der Existenz erleben können. Genau so wird es in den höheren Kreisen gemacht, in allen Ebenen der Existenz.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Die Lehren von Sanat Kumara. Div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster (www.kulapati.de)