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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Kali

Vom Ganzen getrennt

Kali

Wenn heute zwei, drei Menschen zusammenkommen, möchte jeder gerne seine Meinung äussern und seine Ansicht durchsetzen. So entstehen Meinungsverschiedenheiten, die rasch Differenzen und Konflikte erzeugen. Abneigungen, kritische Äusserungen und Urteile über andere führen leicht dazu, sich abzugrenzen und andere auszuschliessen. Die sich so entwickelnden Probleme existieren nur auf den mentalen, emotionalen und physischen Ebenen. Jenseits des Mentalen gibt es keine solche Uneinigkeit. Es gehört zu den Qualitäten unserer Zeit, dass Menschen leicht entzweit werden können, wenn wir nicht nach Toleranz streben und auf das ausgerichtet sind, was vereint. Diese trennende Energie ist ein Merkmal unserer Zeit, die auch das dunkle Zeitalter oder das Kali-Yuga genannt wird. Sie entspricht der Nacht und dem Neumond.

Kali bedeutet Dunkelheit, Schwärze. Kali bringt die Individualisierung des Menschen. Wenn wir uns nicht mehr der Verbindung mit dem ozeanischen Bewusstsein erinnern, empfinden wir ‚Ich Bin’, und unter dem Einfluss von Kali sind wir in der Illusion, dass wir eine separate Existenz haben. Wir sprechen und handeln, ohne uns mit DAS BIN ICH zu verbinden. Die Persönlichkeit springt hervor und verschlingt sozusagen die Seele und ihr Licht.

In den Frühstadien der Entwicklung waren die Menschen von der Natur und ihren Kräften geleitet. Mit der Zeit entwickelte sich die individuelle Identität, die uns wahrnehmen lässt, wir seien vom Rest getrennt. Aus dem Getrenntsein entsteht Selbstsucht, Rebellion, Ungehorsam und Leidenschaft. Im Kali-Yuga ist die Menschheit im Stadium eines Jugendlichen, der keine Führung akzeptiert. Die Menschen stellen sich gegen die Natur und begehen kollektiv Sünden gegen die Natur.

Qualitäten von Kali

Wir müssen unterscheiden zwischen dem Kali-Yuga und der Kali-Natur. Das Kali-Yuga gehört zu den Masseinheiten der Zeit, den Yugas und Maha Yugas. Die Kali-Natur ist hingegen eine Qualität des menschlichen Denkvermögens, die zu allen Zeiten existiert, aber im Kali-Yuga vermehrt hervortritt. Selbst Avatare beseitigen nicht die Kali-Natur, doch sie weisen einen Weg zur Befreiung. In einem Eingeweihten keimt diese Natur nicht, auch wenn sie weiter als Same existiert. Meister EK vergleicht sie mit einem Skelett, das unter Fleisch und Blut verborgen ist. Das Leben nach dem göttlichen Gesetz ist wie das Fleisch und Blut, sie tragen zum Ausdruck von Schönheit und Lächeln bei. Das Skelett hat keine solche Kraft. Ein Eingeweihter folgt dem Gesetz und verneint das Materielle nicht, denn Materie ist keine Sünde. Sie ist erforderlich, damit sich der Geist zum Ausdruck bringen kann. So lebt er im rechten Gleichgewicht zwischen Geist und Materie.

Neben der Kali-Natur und Kali als Zeiteinheit gibt es auch Verkörperungen der Kali-Qualität, wie Kamsa, der mütterliche Onkel von Krishna, der ihn bei der Geburt töten wollte, oder Duryodhana, der älteste der 100 Söhne der Dunkelheit und Hauptgegner der Söhne des Lichts. Kali wird in den Schriften auch als eine Gestalt beschrieben, die dem König Parikshit begegnete und ihn aufforderte, ihm Platz in dessen Reich zu gewähren, da sein Zeitalter angebrochen sei.

Kali (gesprochen Káli) ist nicht gleich der Göttin Kāli, einer Form von Durga, der Weltmutter. Sie ist der Schleier der Wahrheit, die Illusion, welche die Aktivität der Schöpfung ermöglicht. Wie Kali wird die Mutter Kāli auch besonders in der dunklen Zeit wie dem Neumond verehrt. Sie wird mit einer ausgestreckten Zunge dargestellt, die alle Unreinheiten absaugt. Wenn zu viel Böses da ist, tötet sie auch mit der Zunge. Es ist interessant, dass eine der sieben Arten von Feuerzungen, die beim Feuerritual erscheinen können, schwarz ist. Diese dunkle Feuerzunge nennt man Kāli, das heisst 'die Schwarze', oder auch Krishna, die Dunkelheit des Hintergrunds. Kāli und Krishna als Mutter und Vater zu verehren gilt in Indien als die höchste Form der Verehrung. Wenn die Mutter im Vater ist, wird es das universale Bewusstsein genannt, die Universalseele. Wenn der Vater in der Mutter ruht, im dichtesten Zustand der materiellen Ebene, ist der Geist in der Materie verborgen.

Kalis Einfluss

Durch die Sinne verbinden wir uns mit der äusseren Welt, um dort Erfahrungen zu machen. Die Sinne binden uns aber auch an die Objektivität und lassen uns das Innere vergessen. Die ersten Sinne, die in einem Neugeborenen erwachen, sind die Berührung durch die Mutter und der Geschmack durch die Zunge beim Trinken der Milch. Von allen Sinnen wirken Berührung und Geschmack am stärksten. Durch das Essen und Sprechen sowie durch die Sexualität ziehen sie uns machtvoll hinaus.

Kali wird dargestellt mit einer Hand auf seinem Mund und einer auf seinen Genitalien. Diese Haltung gibt uns die Botschaft: Mit diesen beiden erobere ich euch alle. Über die Berührung wie Umarmung und Küssen nehmen wir viele Qualitäten auf. Sexualität bindet noch viel stärker. Es ist für uns sehr schwer, ein rechtes Verhältnis zu Essen, Sprechen und Sexualität zu erlangen. Die Unterdrückung des Sprechens erzeugt eine grosse innere Spannung, denn innerlich fliessen die Worte in gedanklicher Form weiter. Durch Unterdrückung des Sexualinstinkts im Namen der Religion wurde grosses Leid erzeugt. Unterdrückung wie auch ungezügeltes Ausleben von Sexualität haben eine verheerende Wirkung auf die menschlichen Beziehungen und die Gesellschaft. Unter Kalis Einfluss verbreiteten Priester übereifrig die Vorstellung, Sex sei Sünde, während sie sich selbst heimlich in einer viel unmoralischeren Weise sexuell betätigten. Aber auch die Sexualisierung unserer Gesellschaft ist ein Einfluss von Kali. Die Meister sprechen sich nicht für die Enthaltung von physischer Sexualität aus, da sie zur Natur gehört, doch ihre Energie sollte auch nicht ungezügelt stimuliert, sondern reguliert werden.

Im Kali-Zeitalter spriessen Religionen, die von den kosmischen Gesetzen abgekommen sind; sie manipulieren das Gesetz nach ihren Vorstellungen und führen die Menschen in die Irre. In dieser Zeit ist es sehr leicht, falsche Ansichten zu fördern, doch die Wahrheit stirbt nicht, ihr Ausdruck wird nur verdunkelt. Unwahrheit kann zwar sehr machtvoll werden, ihre Wirkung ist jedoch endlich, während die Wahrheit ewig ist. Die Lehren der Wahrheit kommen durch Reinheit des Bewusstseins wieder zum Vorschein. Auch die Sprachen degenerieren durch den Einfluss von Kali von der Höhe der klassischen Sprachen zu Umgangssprachen und verwahrlosen weiter zu Slang. In diesen Sprachen kann das Wissen nicht ausgedrückt werden. Den Sprachverfall aufzuhalten ist ein Akt weisser Magie.

Eine andere grosse Eigenschaft von Kali ist, dass ein Mensch, der mehr Geld besitzt, als tugendhafter betrachtet wird. Die Reichen gestalten das Recht zu ihren Gunsten und zwingen anderen Regeln auf, um ihren Reichtum zu vergrössern.

Zu Beginn der Kali-Yugas gewährte König Parikshit Kali Orte für sein Wirken: Orte von Gewalt gegen Mensch und Tier, von Gold- und Geldaktivitäten, Spiel- und Vergnügungshallen, Prostitution, Alkohol und Rauschgift. Dies sind die lukrativsten Zentren der Geschäftswelt. Es gibt weltweit einen grossen Handel mit Waffen, Drogen und Sex und damit verbunden Korruption, Gewalt und Mord. Auch werden weltweit in grossen Stil Erzeugnisse vermarktet, die ungesund sind, aber die niederen Wünsche der Menschen erfüllen.

Für die Regierungen ist es nicht leicht, im Sinne des Lichts zu denken oder für das Wohlergehen der Menschen zu handeln. Und für die Menschen ist es nicht leicht, für Dinge zu arbeiten, für die sie eigentlich arbeiten sollten. Im Kali-Yuga können wir auch nicht sagen: Dies ist richtig, jenes ist falsch, weil alles miteinander vermischt ist. Krishna erklärt, dass es keinen Sinn hat, Kali zu bekämpfen oder die physischen Träger zu töten, um Seelen zu befreien; die Neigungen zum Bösen sind weiter im Denkvermögen registriert und die Saaten werden in zukünftigen Geburten wieder aufgehen.

Das Werk der Hierarchie

Bereits vor Krishnas Geburt sah der damalige Weltlehrer Parasara das Kali-Yuga voraus. Er erkannte, dass in Zukunft sich das menschliche Verstehen durch blosse Intelligenz und die Unvollkommenheiten des rationalen Denkens verdunkeln würde, und er entschied sich, die Weisheitsschlüssel von der mündlichen Tradition in die Form von geschriebenen Büchern zu überführen. Er gab 18 kosmische Formeln in der Gestalt des Vishnu-Purana heraus. Sein Sohn Vedavyasa arbeitete die Formeln zu 17 weiteren Büchern aus und verfasste zahlreiche andere Weisheitsbücher. Eine der Puranen, die Bhavishya Purana, handelt von der Zukunft. Dort spricht er über das, was im Kali-Yuga geschehen werde. Er erwähnt auch, dass ein Eingeweihter mit Namen Esha, dessen ursprünglicher Name Isha war, die Welt mit seiner Liebe erobern werde. Die Geburt und die Arbeit von Jesus 2000 Jahre später wurden bereits dort dargelegt.

Zu Beginn des Kali-Yugas waren die Meister und ihre fortgeschrittenen Jünger wie Maitreya, Maru und Devapi in Sorge und sie baten Lord Krishna um eine Methode, um nicht unter den Einfluss von Kali zu geraten. Er sagte ihnen, der beste Weg sei, wie die Kuhhirten und Gopis seiner Kindheit zu leben. Da verstanden sie die Methode: Gottes Gegenwart in allen Dingen und Situationen unseres Lebens zu fühlen: „Ich schlage vor, mit der Macht der Musik der Seele meine Gegenwart zu verehren. Dies ist mein Pfad für das Zeitalter.“ „Kali kann jene, die mir folgen, nicht berühren.“

Bevor Krishna ging, richtete er die Hierarchie für das jetzige Zeitalter ein. Als seine letzte Botschaft sagte er Maitreya: „Wo immer Ich existiere, da existiert Kali nicht. Wo immer ich nicht existiere, da existiert Kali. Also verbreitet fortwährend das ICH-BIN.“

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Parikshit, der Weltjünger / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Musik der Seele. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).