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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Kali Yuga, das dunkle Zeitalter

Das Blumenmuster der Zeit

Flower Pattern of Time Die alten Seher Indiens verstanden die Zeit als ein Blumenmuster, in das die Blütenblätter verschiedener Vergrösserungsskalen eingebettet sind. Sie hatten eine Vision vom Gesetz der Entsprechungen, das sie auf all diese Zeiteinheiten anwendeten – auf den Tageslauf oder den Jahreszyklus, das Leben des Menschen, die Zyklen der Zeitalter oder vom Entstehen und Vergehen der Schöpfungen. Sie erkannten das Gesetz der Zyklen und der Alternierung. Sie betrachteten die Phasen von Dunkelheit und Licht als ein Spiel von Geist und Materie, in dem eins das andere abwechselnd beherrscht.

Alles bewegt sich zyklisch und entsteht aus dem Wirken der dualen Energien in der Natur: Dem Vollmond folgt der Neumond, dem Neumond der Vollmond. Auf Zeiten von Krisen und Konflikten folgen zyklisch Zeiten des Friedens und der Harmonie. Jede Abenddämmerung ist das Versprechen einer Mitternacht, der eine Morgendämmerung und ein neuer Sonnenaufgang folgen. Seit Millionen von Jahren bewegt sich die Erde um die Sonne, und immer ist ein Teil im Licht und ein Teil ist in der Nacht. Die Weisen erkannten daran, dass Licht und Dunkelheit in der Schöpfung gemeinsam existieren und eine Einheit bilden. In der Dualität der Schöpfung sind Unwissenheit und Wissen, Tugend und Laster nur zwei Pole des Einen. Die Weisheit lehrt daher, dass es töricht ist, einen Pol zu wählen und den anderen abzulehnen. Die Verbreitung des Guten muss nicht mit einer Verachtung des Bösen einhergehen und der Tugendhafte sollte den Lasterhaften nicht hassen.

Die alten Weisen betrachteten alles in der Schöpfung als vierfältig: das Bewusstsein mit Wachen, Traum, Schlaf und der aktiven Subjektivität; den Tag mit Morgen, Mittag, Abend und Mitternacht; der Monat mit Voll- und Neumond sowie der 8. auf- und absteigende Phase; das Jahr mit den Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen; das menschliche Leben mit Kindheit, Jugend, Erwachsensein und Alter; die Schöpfung mit den Stufen der reinen Existenz, der Existenz als Gewahrsein, als Gedanke und als Handlung.

Auch die Zyklen der Zeit unterteilen sich in vier Zeitalter oder Yugas: Das Krita Yuga, das goldene Zeitalter, das Treta oder silberne Zeitalter, das Dwapara oder kupferne Zeitalter und das Kali Yuga, das eiserne oder dunkle Zeitalter.

Das Gesetz der Zyklen

Nach dem Gesetz der Zyklen befinden wir uns im Kali-Yuga. Das Kali-Zeitalter umfasst laut den Puranen einen Zeitraum von 432’000 Jahren; das Dwapara-Zeitalter ist zweimal, das Treta-Zeitalter dreimal und das Krita-Zeitalter viermal die Länge des Kali-Zeitalters. Alle vier zusammen bilden das grosse Mahayuga von 4+3+2+1 = 10 Einheiten des Kali-Zeitalters und daher 4'320’000 Jahren.

Manche Lehren vertreten den Standpunkt, dass wir noch am Anfang des Kali Yuga sind, welches zur Zeit des Mahabharata-Krieges begann. Doch diese Zahl ist eine Tarnung. Die Zeiteinheit von 432’000 Jahren gilt für die geologische Zyklen der Erde, nicht jedoch für die Lebewesen auf dem Planeten, für die wir Nullen streichen müssen. Deshalb sagt H.P. Blavatsky in der Geheimlehre, dass die Nullen nicht wörtlich genommen, sondern als Zyklen verstanden werden sollten.

Der Kali-Zyklus der Menschheit ist 4320 plus ein Zehntel dessen als Übergangsperiode. Das sind 4752 Jahre seit der Zeit des Weggangs von Lord Krishna. Wir befinden uns jetzt in dieser Zeit, und deshalb taucht der Gedanke eines neuen Zeitalters auf. Doch das Wassermannzeitalter gilt nicht für alle Lebewesen des Planeten und auch nicht für alle Menschen, sondern nur für einen Teil. Es stimmt für jene, die dem Pfad des Lichts folgen und die nun eine gute Gelegenheit haben, in einen Unterzyklus des Krita Yuga einzutreten und ins Licht zu gehen. Aber es gibt so viele, die immer noch die irdischen Schätze erleben und noch mehr Experimente machen wollen. Es ist immer die individuelle oder die Gruppen-Entscheidung, welchen Weg man geht. Es ist eine Frage der Ausrichtung. Im dunkelsten aller Zeitalter hilft schon ein wenig ernsthafte spirituelle Praxis, das Licht zu erreichen. In den anderen Zeitaltern ist dies nicht so leicht. So hat ein scheinbarer Nachteil auch einen Vorteil.

Die Qualitäten von Kali

Viele Menschen wollen sich von der Dunkelheit befreien. Es ist nicht möglich, die Dunkelheit zu vertreiben, indem man gegen sie kämpft. Doch bereits eine kleine Lampe erhellt uns den Weg. In ihrem Licht können wir die nächsten Schritte tun und selbst einen grossen Dschungel durchqueren. Das Licht ist das Unterscheidungsvermögen, ein Gedanke ohne Unterscheidungsvermögen verursacht innere Dunkelheit.

Diese Dunkelheit ist die Unwissenheit. Sie legt sich wie ein dunkler Schleier über das Licht der Wahrheit. Sie verbreitet sich durch die Qualität des Verlangens: das Verlangen nach Geld und Macht, nach Sex, Alkohol und Drogen. Sie lassen den Geist von Kali spriessen. In den Puranen heisst es, dass zu Beginn des Yugas Kali fünf Orte gewährt wurden, wo er seine Herrschaft entfalten kann: wo nach Gold und Geld gegiert und wo gespielt wird, wo es Prostitution gibt und wo viel Alkohol konsumiert wird, sowie wo regelmässig Tiere getötet werden. Und Kali sagte: „Das sind mehr als genug Orte für mich, um mich auszubreiten.“

Mit staatlichen Lizenzen und der Unterstützung von Banken sammeln Leute Gold und Geld auf Kosten anderer. Weltweit wird mit Produkten Geld gemacht, die für den Menschen ungesund sind, doch seine niederen Wünsche befriedigen. Wer mehr Kapital besitzt, wird als tugendhafter betrachtet. Regierung und Religion, Forschung und Technik, Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitswesen orientieren sich am Geld. Alles hat seinen Preis und wird nach seiner Wirtschaftlichkeit bemessen. Die Menschen ziehen das Geldmachen vor und übersehen das Verhalten nach dem Dharma, dem Gesetz der natürlichen und ethischen Ordnung.

Das Kali-Zeitalter fördert Separatismus und trennt die Menschen voneinander; sie werden immer individualistischer und verlieren das Gemeinschaftliche. Familien und soziale Systeme zerfallen, zahlreiche Menschen leiden an Einsamkeit und sind unfähig, dort herauszugelangen. Wenn der Mensch sich immer mehr der Objektivität zuneigt, wird das innere Potential verborgen. Sobald er sich wieder dem Inneren zuwendet, offenbart sich langsam die subtile Weisheit. Die Menschen werden wieder mehr gruppenbezogen und lernen, sich in Gemeinschaften einzugliedern, denn in der Gemeinschaft liegt Stärke.

Der Weltlehrer des Kali Yugas

Im Kali Yuga ist die Wahrheit unter viel Aberglauben verborgen und es schwierig für den Menschen, sie durch all die verfestigten Gedanken hindurch zu erarbeiten. Viele Konzepte müssen zerbrochen werden, um die universale Weisheit zu erkennen. Damit sie nicht in all den Illusionen der Materie verloren geht, gab Lord Krishna in den Dämmerungsstunden des Dwapara Yugas an Lord Maitreya den Plan heraus, wie im kommenden dunklen Zeitalter der Pfad des Lichts für die Menschheit offen gehalten werden kann, und er setzte ihn in das Amt des Weltlehrers für das Kali Yuga ein. Mehrere grosse Eingeweihte, darunter Maru (Meister Morya) und Devapi (Meister Kuthumi), schlossen sich der Arbeit an. Diese Gruppe bildete den Grundstein für die geistige Hierarchie dieses Zeitalters, und Lord Maitreya übernahm die Verantwortung, das ganze Kali Yuga hindurch der Menschheit zu helfen.

Maitreya wollte zunächst die Finsternis bekämpfen, doch Krishna zeigte ihm, dass Dunkelheit nicht durch Kampf besiegt werden kann, sondern sich so weiter verbreitet. Er lehrte ihn das Gesetz des Einbezugs und der Synthese. Bei seinem Fortgang versprach Krishna, er werde weiterhin seine Gegenwart auf dem Planeten durch Maitreya geben, und zur Erfüllung des Planes übertrug er ihm das leuchtende Gewand seines überirdischen Kausalkörpers.

Als seine letzte Botschaft gab er: „Wo immer ich existiere, da existiert Kali nicht. Wo immer ich nicht existiere, da existiert Kali. Also verbreite fortwährend das ICH BIN. Führe jedes Wesen in das ICH BIN ein, und lasse keinen anderen Gedanken zurück. Dann werde ich zu wirken beginnen, und ich werde den ganzen Menschen durchdringen. Verbinde dich einfach nur mit dem ICH BIN und lebe in diesem Gewahrsein. Lass dich nicht von Dingen wie böse oder schlecht und Ähnlichem einfangen. In allen Situationen fülle dich mit dem Gewahrsein des ICH BIN.

Ich schlage vor, mit der Macht der Musik der Seele meine Gegenwart zu verehren. Dies ist mein Pfad für das Zeitalter. In jedem schlage ich die Saiten vom Strom des Unterbewusstseins an, damit er lernt, langsam zu meiner Gegenwart zu erwachen und sich auf mich einzustellen. Ich werde in Form einer Musik gehört, die jeder kennt und als seine eigene Gegenwart erkennt.“

Dieser Yoga der Synthese wurde zu Beginn des Kali Yugas von Lord Krishna an Maitreya gegeben. Da wir vergesslich sind, wird er immer wieder gegeben, damit wir uns an ihn erinnern.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Das Wassermannkreuz / Herkules / div. Seminarnotizen. – E. Krishnamacharya: Opfer des Menschen / Wisdom of the Heavens. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).