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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Heirat und Familienleben

In Familien leben

Heirat

Wer in das Reich des Lichtes eintreten will, darf seine Aufgaben und Verpflichtungen in der objektiven Welt nicht vernachlässigen. Der Yoga der Synthese sagt: „Entwickelt euch in allen Aspekten des Lebens gut. Wenn euch etwas vorenthalten wird, ist es etwas anderes, aber wenn ihr etwas ablehnt, wird es zurückkommen.“ Wir können in jeder objektiven Dimension leben und trotzdem ein Yogi sein. Die Yogapraxis ist eine subjektive Übung, um das Licht zu erreichen, sodass wir mit Hilfe dieses Lichts die Arbeit auf der Erde auf harmonische Weise erledigen.

Viele meinen, dass sie Yoga und Meditation nur wirklich üben, wenn sie die Familie verlassen und den Beruf aufgeben. Es ist ein falsches Verständnis, dass man auf dem Yoga-Pfad nicht heiraten oder keine Kinder haben sollte oder dass man die Familie verlassen sollte. Wer die beruflichen, familiären, gesellschaftlichen und körperlichen Verpflichtungen ignoriert, handelt nicht richtig. Stattdessen sollten wir lernen, wie wir unsere Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten erfüllen können. Wenn wir dies tun, bleiben wir frei. Ansonsten schaffen wir uns Karma.

Es gibt viele Heilige oder Lehrer in der Form von Sanyasis, die nicht heiraten, keinen Beruf ausüben und keinen eigenen Haushalt haben. Sie mögen lehren und heilen, doch sind sie nur teilweise erfüllte und keine vollkommenen Yogis. Das heisst nicht, dass sie kein Wissen haben, aber sie sind keine Vorbilder für die Gesellschaft. Die Seher sagen: „Jene sind getäuscht, die in die Wälder gegangen sind, um Gott zu suchen und dabei vor dem Leben geflohen sind. Wer sich einfach aus dem aktiven Leben in der Welt zurückzieht, der lebt in einer Art von Selbsttäuschung; er kann nicht die entsprechende Erfahrung gewinnen. Deshalb hat er auch nicht das notwendige Wissen.“ Er kennt nicht die Probleme des Geldverdienens und des gesellschaftlichen Lebens, die Probleme eines häuslichen Lebens und des Ehelebens.

Grosse Eingeweihte sind ihrem Wesen nach androgyn, das heisst, das Männliche und das Weibliche in ihnen ist sehr gut ausgewogen. Ihre Natur ist vollkommen; es hängt von der Absicht ihrer Inkarnation ab, ob sie ein Familienleben führen oder unverheiratet bleiben. Die meisten von ihnen leben in Familien, um uns ein Beispiel zu geben, dass es unsere Verantwortung ist, Kinder zu bekommen und die Kontinuität des Lebens fortzusetzen. Die Sieben Seher - die Verkörperungen der sieben Strahlen - leben alle in Familien. Sie haben Ehefrauen und Kinder; sie haben ihren Beruf und eine Beziehung zum Leben in der Gesellschaft. Sie befinden sich in jedem Aspekt des Lebens, sei er spirituell oder weltlich. Daher sind sie für alle gute Vorbilder. Meister Djwhal Khul sagte: „Meine Jünger befinden sich inmitten der dichten weltlichen Aktivität. Sie haben keine Angst davor, sich in der weltlichen Aktivität aufzuhalten. Aber sie erinnern sich daran, dass sie nicht von der Welt sind, sondern in der Welt sind.“

Meister CVV sagt, sein Yoga sollte ausgeübt werden, während man ein normales Leben führt: „Meine Energie wirkt vollständig und umfassend, wenn Menschen in Familien leben. Sowohl Männer als auch Frauen werden meine Energie erhalten, sofern sie ein geregeltes Leben führen.“ Er hat sogar zweimal geheiratet, und er hält viel vom Ehe- und Familienstand. Er versichert, dass Haus- und Familienväter das Rückgrat jeder Gesellschaft seien, und er erlaubt seinen Anhängern nicht, unverheiratet zu bleiben.

Sexuelle Beziehungen

Es gibt heute viele Menschen, die nicht an die Ehe glauben. Sie fühlen sich nicht gezwungen, nach religiösen Mustern und alten Bräuchen zu handeln. Dies entspricht dem Wassermannzeitalter. Paare leben jahrelang zusammen, bevor sie heiraten, falls sie überhaupt heiraten. Viele trennen sich auch nach ein paar Jahren Ehe wieder. Durch die Trennung der Eltern erleben Kinder grosse Konflikte, und sie erfahren das Handeln der Eltern als verantwortungslos. Wie sehr die Eltern die Verantwortung auch teilen mögen, so ist für die Kinder eine getrennte Situation nicht dasselbe wie eine harmonische Elternschaft.

Es gibt verschiedenste Arten sexueller Beziehungen wie Homo-Ehen. Im Namen der Freiheit durchlaufen die Menschen Experimente von Versuch und Irrtum, die auf das individuelle Karma der Vergangenheit zurückgeführt werden können. Sie handeln in gewisser Weise geleitet von ihrer Seele, die frei ist. Doch durch das sexuelle Experimentieren verlieren die Menschen ihre Integrität und das Verständnis von Verpflichtungen und Verantwortung. Verantwortung ermöglicht die Erfüllung von Verpflichtungen, von Karma. Die aus einem Mangel an Verständnis für das Sakrament der Ehe entstehenden Konflikte sind uralt. Wenn wir die Ehe nur als Erlaubnis zur sexuellen Beziehung verstehen, sind wir nicht besser als ein Tier. Auch die Tiere und sogar die Insekten paaren sich. Doch sich zu paaren bedeutet etwas anderes als zu heiraten. Die Ehe ist ein besonderes Sakrament des menschlichen Wesens. Nur der Mensch hat die Möglichkeit zu heiraten.

Das Prinzip der Vereinigung

Viele Menschen denken, die Heirat sei eine soziale Einrichtung. Wir müssen jedoch hinter dem Sozialen das Geistige erkennen. Jede Hochzeit ruft Energien aus höheren Systemen herein; die subtilen Intelligenzen freuen sich immer, wenn eine Hochzeit durchgeführt wird. Sie ist eine Tat des guten Willens und geschieht zum Wohlergehen des ganzen Globus und der Lebewesen. Vaivasvata Manu, der Gründer unserer Menschheit, legt besonderen Wert darauf, dass die Heirat ein Sakrament ist. Sie gilt als heiligstes aller Sakramente und sie kommt aus dem Yogaprinzip, oder aus dem Prinzip der Vereinigung. Eine Heirat ist ein Symbol für die Vereinigung von Geist und Materie, von der Persönlichkeit und der Seele, der Seele und der Überseele.

Gott ist männlich-weiblich, und die Ehe beabsichtigt die Wiedervereinigung und Erfüllung der männlichen und weiblichen Energien. Männlich-weiblich ist die Schönheit der Schöpfung. Es gibt keine Vorherrschaft des Männlichen über das Weibliche oder des Weiblichen über das Männliche. Ihre Schönheit, ihre Kraft und ihr Potenzial sind gleich. Sie sind gleichwertig und sie sind Freunde. Die männliche Energie trägt ebenso viel zur Schöpfung bei wie die weibliche Energie. Kein Mann ist vollkommen männlich und keine Frau ist vollkommen weiblich. In beiden ihnen existieren männliche und weibliche Energien, aber nicht in ihrem optimalen Gleichgewicht. Die Stärken des einen Partners füllen die Schwächen des anderen auf, und umgekehrt.

Das Sakrament der Ehe ist darauf ausgerichtet, die männlichen und weiblichen Energien in der Weise auszugleichen, dass ihr Leben in allen Dimensionen Liebe zum Ausdruck bringt. In ihrer höheren Dimension verwandelt sich die Liebe in Freundlichkeit: ich lebe und ich lasse dich leben; ich lasse zu, dass du dich mit mir verbindest und ich verbinde mich mit dir. Der höchste Zweck der Ehe ist Kameradschaft. Sie ist Gemeinschaft der Seelen, aber keine Gemeinschaft der Körper. Sie bleiben zusammen, um sich mit der universalen Seele zu verbinden. So gehen die Ehepartner einander gegenüber eine lebenslange Verpflichtung ein und versprechen, den anderen zu unterstützen, bis das Leben beendet ist. Deshalb heirateten nach dem ursprünglichen Gesetz weder der Mann noch die Frau erneut, selbst bei einem Abschied durch den Tod. Wie vieles andere ist heute auch die Institution der Ehe degeneriert. Ihre höheren Werte werden in der Zukunft wieder zurückkommen.

Die Idee der Ehe ist, dass zwei Seelenverwandte ein Leben lang zusammen reisen. In einer solchen Gemeinschaft lernt der eine, mit dem anderen zu teilen, sich für den anderen zu opfern und so zu beginnen, im Herzen des anderen zu leben. Selbst wenn der Mann weite Reisen unternimmt, bleibt die Frau in seinem Herzen. Ebenso bleibt der Mann im Herzen der Frau. Wenn sie einmal durch das Ehe-Sakrament mit dem Feuer als Zeugen vereint sind, fühlen sie sich nicht getrennt.

Körper für Seelen bereitstellen

Nach den Weisheitslehren ist die Heirat ein Ritual, eine heilige Handlung, durch die Körper für Lebewesen zur Verfügung gestellt werden. Das war der ursprüngliche Zweck des Sexu¬alinstinkts. Das sexuelle Verlangen sollte nicht unterdrückt, sondern durch die Heirat gestillt werden. In der Jugend, zwischen dem 7. und 21. Lebensjahr, sollte gelernt werden, das Verlangen zu regulieren. Eine gute Ausbildung und eine solide wirtschaftliche Grundlage bilden die Voraussetzungen für eine eheliche Verbindung. Heute ist oft die Reihenfolge der Prioritäten verloren gegangen. Jugendlichen denken früh an Sex, bekommen Kinder und wissen nicht, wie sie Kinder erziehen oder ihr Leben aufbauen sollen. Sie verfügen nicht über die notwendige Ausbildung, um der Gesellschaft durch einen Beruf zu dienen. Erst sollte die Ausbildung beendet und eine gesunde wirtschaftliche Basis geschaffen sein. Dies ist der geeignete Weg, um ein gemeinsames Leben aufzubauen.

Der Sexualinstinkt wurde gegeben, damit die Menschen das Feuer in ihnen nutzen, um anderen Menschen die grosse Gelegenheit zu geben, sich in einen menschlichen Körper aufhalten und entwickeln zu können. Dies ist eine Opferhandlung, eine Tat des guten Willens. Erst später wurde es zum Erleben der Sexualität um der Sexualität willen. Die Sexualität war nur zur Fortpflanzung gedacht, um Seelen Körper zur Verfügung zu stellen. Wenn wir dies ablehnen, dann enthalten wir den Seelen eine grosse Möglichkeit vor, und auch uns wird diese Möglichkeit in Zukunft vorenthalten werden. So ist das Gesetz. Es heisst in den Schriften: Es ist nicht so leicht, eine menschliche Form zu erhalten. Wir haben sie durch unsere Eltern bekommen, und wir sollten ihnen dadurch Dankbarkeit erweisen, dass wir anderen Seelen eine gleiche Möglichkeit anbieten. Ansonsten bleibt unsere Schuld gegenüber den Eltern und der Gesellschaft bestehen. Dies wird ein Hindernis für unsere Spiritualität sein.

So haben wir auch die Pflicht, der Gesellschaft unsere Schuld zurückzuzahlen. In den Veden gibt es das Sprichwort: „Unterbrich nicht die Geschlechterfolge.“ Daher sollten wir Kinder haben und so den Strom des Lebens fortsetzen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Die Ehe - Das heilige Sakrament. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: Buch der Rituale. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )