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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Motiv und motivloses Handeln

Das Handeln von Eingeweihten

Motiv und motivloses Handeln

Wenn wir uns die Lebensgeschichten von Eingeweihten anschauen, so sehen wir, dass während ihres Lebens unermesslich viel durch sie geschieht. Zugleich versuchen sie nicht, etwas zu tun. Wenn man sie fragt, warum sie etwas tun, so ist die Antwort: Weil ich es tue. Alles ist für sie ein Geschehen, für das es keine Begründung gibt. Sie erlauben einfach dem Plan, durch sie einige neue Energien zu verbreiten. Was die Meister für den Planeten getan haben, wissen wir nicht. Sie handeln in Schweigen. Sie handeln sehr kompetent, aber nur sehr wenig von dem, was sie tun, nehmen wir wahr. Auch die Jünger eines Meisters wissen nicht, was ihr Meister für sie tut. Vielleicht wird einiges nach Jahrzehnten erkannt. Viele Menschen hingegen tun so, als ob sie Bedeutsames tun würden, doch ihre Taten haben keinen bleibenden Effekt. Sie werden von Ehrgeiz angetrieben; sie möchten bewundert werden und strahlen.

Die meisten Menschen haben persönliche Motive für ihr Tun; ein Meister wird jedoch von keinen Motiven angetrieben. Der Plan kommt zu ihm, er geht nicht zum Plan. Nichts beginnt von ihm aus als sein persönlicher Vorschlag. Wenn er einen Vorschlag unterbreitet, gibt es darin keinerlei Selbstbezogenheit.

Die Saat unseres Handelns

Im Falle des persönlichen Willens finden wir immer ein Motiv für den eigenen Nutzen, auch wenn es versteckt sein mag. Was wir tun, sollte uns etwas bringen; das ist das normale menschliche Denken. Alle Handlungen, die auf ein Ergebnis hin orientiert sind, gehören zur Persönlichkeit. Handlungen, die auf das allgemeine Wohlergehen ausgerichtet sind, beinhalten kein Motiv für den eigenen Nutzen. Sie gehören zum Willen der Seele. Ein Meister ist immer in Verbindung mit der einen Seele, die das Universum durchströmt. Daher hat er keine eigenen Motive. Ein Jünger ist manchmal in der Seele und manchmal in der Persönlichkeit. Er ist vom Licht der Seele und von weissen Gedanken erfüllt, die auf das Wohl der anderen Lebewesen hin orientiert sind. So werden seine Handlungen von reinen Motiven guten Willens getragen. Ein Aspirant lebt in der Persönlichkeit und strebt nach der Seele. Er hat meist gute Motive und ist vom Wunsch, Gutes zu tun, angetrieben. Die Motive des Durchschnittsmenschen hingegen sind vorwiegend selbstbezogen.

Für alles was wir tun, haben wir Motive, gute oder andersartige Motive. Das Motiv lässt uns handeln. Es ist die Saat, die unser Denken und Handeln in die entsprechende Richtung stimuliert. Gute, selbstlose Motive führen zu guten Gedanken und Taten; selbstbezogene Motive haben entsprechende Wirkungen zur Folge. Jedes Motiv schafft Konsequenzen, und so werden wir durch unser Tun gebunden. Unsere Taten von heute schaffen Konsequenzen, die uns morgen eingrenzen und binden. Auch wenn wir mit einem guten Motiv beginnen, kann es sein, dass wir unterwegs das Motiv verzerren. Wir mögen Ehrgeiz, Neid oder Eifersucht entwickeln; wir können das rechte Mass verlieren und zu viel oder zu wenig tun.

Es ist daher wichtig, dass wir von Zeit zu Zeit unsere Motive überprüfen, im Spirituellen wie im Materiellen. Wenn wir daran denken, dass wir mehr Geld verdienen möchten, dann sollten wir gleichzeitig denken, wie wir damit mehr Menschen helfen könnten. Was sind unsere Motive, wenn wir uns mehr Fähigkeiten aneignen? Ist es, damit wir in einem höheren Grade für das Gemeinwohl nützlich sein können oder ist es zu unserem eigenen Nutzen? Ernähren wir uns in einer Weise, die unseren Körper gesund hält? Das Unterscheidungsvermögen gibt uns den rechten Filter. Auch wenn wir mit guten Motiven handeln, bringen die Handlungen nicht immer gute Ergebnisse. Häufig gibt es Enttäuschungen, wenn die Ergebnisse nicht unseren Erwartungen entsprechen. Ergebnisse können uns nicht wirklich glücklich machen. Was uns glücklich hält, sind die Mittel, die wir verwenden. Wenn wir das richtige Mittel angewendet haben, beeinflusst es uns nicht so sehr, ob wir dann das richtige Ergebnis erzielen oder nicht.

Eine Handlung, die kein Motiv hat, ist nicht auf ein Ergebnis hin orientiert. Ein Eingeweihter handelt um der Handlung willen. Die Ursache des Motivs und die Orientierung auf das Ergebnis wurden fallengelassen; trotzdem geht die Arbeit weiter. Die Früchte seines Handelns kommen nicht auf den Eingeweihten zurück; er wird daher nicht von seinem Tun gebunden. Das wird als Geschicklichkeit im Handeln bezeichnet. Lord Krishna nannte diese Geschicklichkeit im Handeln Yoga. Bei seinem Handeln blieb er stets spielerisch und frei.

Der Kausalkörper

Die Saat all unserer Motive ist im Kausalkörper gespeichert. Die Seele, die sich durch den spirituellen Körper (Buddhi) ausdrückt, betritt durch den Kausalkörper den Mentalkörper und leitet von dort die Persönlichkeit. Der Kausalkörper, auf Sanskrit Linga Sarira genannt, gibt den motivierenden Impuls, der es der Seele ermöglicht, durch die niederen Körper zu arbeiten: der Mentalkörper, der Astralkörper und der physi-sche Körper. Der Astralkörper birgt wiederum drei Körper in sich: den Körper aus Licht oder Ätherkörper, den Lebenskör-per und den Körper des Verlangens. Durch die niederen Kör-per manipuliert die Persönlichkeit die Absichten der Seele, um ihren eigenen Hunger und den Durst zu stillen. Es ist in Ordnung, selbstbezogen zu sein und die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, solange dies andere nicht schädigt. Doch wenn die Persönlichkeit mit der Seele zusammenarbeitet, kann die Absicht der Seele zum Ausdruck gebracht werden.

Dazu müssen wir dafür sorgen, dass wir im Gleichgewicht und nicht überaktiv sind, denn Überaktivität verstärkt die Selbstsucht. Ausgeglichenheit ist eine Qualität der buddhischen Ebene. Durch Ausgeglichenheit halten wir unsere Motive rein und lassen mit der Zeit auch die Motive fallen. Dadurch wird zunächst der Körper des Verlangens aufgelöst und schliesslich auch der Kausalkörper. Wenn wir die Brücke zur buddhischen Ebene erbaut haben, gibt es keine Motive mehr. Die niederen Ebenen existieren für uns als Möglichkeiten, um dort zu arbeiten, doch wir erleben nicht mehr ihre negativen Seiten. Die Ereignisse kommen auf uns zu und wir reagieren auf sie. In unsere Bewusstseinseinheit tritt das planetarische Prinzip als das göttliche Bewusstsein ein, durchströmt uns und arbeitet durch uns. Meister CVV nennt dieses Eintreten ‚Electric Hint‘ und ‚Ether Work Out‘. Es wirkt sich als eine Neubelebung des ganzen Körpers aus. Wir erfahren in uns und um uns herum das Licht und wir fühlen das Einssein mit dem ganzen Planeten. Auf diese Weise werden wir zu einem planetarischen Arbeiter, der kein Motiv und kein eigenes Programm hat.

Wir können uns diese Erfahrung bereits vorher vorstellen; allein die Vorstellung führt zur Erweiterung des Bewusstseins. Es hilft uns auch sehr, wenn wir uns täglich in unserer Kontemplation mit dem Meister und seinem Ashram verbinden. Dann werden Gedanken und Impulse übermittelt, die uns helfen, unsere Gedankenformen und Motive zu verbessern und uns in unserer Entwicklung voranbringen. Später können wir sogar über den Tempel der guten Gedanken hinausgehen.

Dieser Tempel wird auch der Tempel Salomos genannt. Es ist der reine Kausalkörper, der sich bei Adepten zu grossen Dimensionen erhebt, um vielen Menschen Schutz zu gewähren, sie zu erleuchten und zu führen. Durch den Tempel sorgen sie dafür, dass Menschen auf dem Pfad gehen, in welchem Zustand sie sich auch immer befinden. Diese Adepten entwickeln das kausale Licht ihres Körpers, um es so gross wie möglich zu machen. Das wird auch die Kuppel des Tempels genannt. Je höher sie ist, desto grösser ist auch ihre Wirksamkeit bei der Übermittlung der Energien von Liebe, Licht und Weisheit. Der Eingeweihte kann willentlich aus dem Tempel hinausgehen und ihn erhalten, um weiter durch ihn zu arbeiten. Der Tempel ist das Mittel, durch das er arbeitet und gewaltige Arbeit verrichtet. Dies bedeutet, durch guten Willen erbauen wir ein gutes Netzwerk und führen in grossem Masse Taten des guten Willens durch. Wenn wir um uns herum einen starken Gedanken des guten Willens erbaut haben, dann können wir mehrere Leben hindurch damit arbeiten.

Das Zerstören des Tempels

Wenn der Adept erkennt, dass er der Ursprung des Tempels ist und dieser nur ein Mittel ist, durch das er arbeitet, entscheidet er sich, den Tempel zu zerstören. Ist der Tempel zerstört, so wird dies Nirwana genannt. Nirwana bedeutet Tod für alles, was erbaut worden ist. Nirwana heisst auch, als ‚Das Bin Ich‘ zu verbleiben. Der Adept hat nun sogar den kausalen Aspekt überwunden und bleibt in Beziehung mit der universalen Seele. Das ist ein Zustand, der einem sehr hohen Grad in der Freimaurerei entspricht. Wer so hoch gegangen ist, dass er Gott erfahren hat, dem stehen alle Möglichkeiten zur Verfügung, entsprechend der Zeit, dem Ort und der Notwendigkeit zu manifestieren. So weiss der Adept, dass er, wenn erforderlich, den Tempel durch seinen Willen wieder aufbauen kann, die Arbeit durchführen und nachher wieder in den Nirwana-Zustand zurückkehren kann. Das ist die okkulte Bedeutung der Aussage von Jesus: „Ich kann den Tempel zerstören und ihn in drei Tagen und Nächten wieder erbauen.“ Die Juden dachten, er wolle den Tempel in Jerusalem zerstören. Sie hatten ihn nicht verstanden.

Das Zerstören des Kausalkörpers wird auch das Zerbrechen der Werkzeuge der Weisheit genannt, nachdem die Arbeit getan wurde. Dies meinte Jesus, als er sagte: „Ich werde mich jetzt erheben und zu meinem Vater gehen.“ Die Schriften sagten, dass solche Eingeweihten zum Himmel aufsteigen oder über die Sphären hinausgehen können. Doch alle Initiierten, die wir in den letzten 5000 Jahren kennengelernt haben, haben sich entschieden, in der Sphäre der Erde zu bleiben. Sie sind zwar für den Grossteil der Menschheit nicht verfügbar, aber sie arbeiten weiterhin mit ihren Jüngern, die noch ihren ‚Tempelkörper‘ tragen und so durch ihn tätig sind. Die Eingeweihten arbeiten nun durch eine Kette von Jüngern, um das Dichtphysische zu erreichen, während sie zugleich durch den Äther des Planeten wirken.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Nutrients for Discipleship / Div. Seminarnotizen. Dr. E. Krishnamacharya: Spirituelle Psychologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )