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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Meinung und Originalität

Ein Original, keine Kopie

Rose Das Erblühen einer Rose gibt uns eine tiefe Botschaft: ehe sie blüht, geht sie durch viele Umwandlungen, und dadurch entsteht der Duft der Blüte. Auch wir machen viele Umwandlungen durch, bevor unsere Seele erblühen kann. Das Juwel der Seele ist innerhalb der Persönlichkeit verborgen, es kann sich nur durch angemessene Kultivierung entfalten. Es gibt Gärtner, die bereit sind der Pflanze zu helfen, so dass sie wachsen und gedeihen kann. Wir nennen sie die Meister der Hierarchie. Sie behüten und nähren uns, sie führen uns gut, so dass unser inneres Wesen zur Entfaltung gelangen kann. Wenn jedoch in einem Samen kein Impuls zu wachsen ist, dann kann auch der Gärtner nichts tun. Solange wir in der Persönlichkeit feststecken und in Meinungen und Ansichten über Personen und Dinge verwickelt sind, kommt unsere Seele nicht zur Blüte.

Wir alle sind ein Original und keine Kopie von jemand anderem, denn wir sind aus DAS, dem Ursprung, hervorgekommen als ICH BIN. DAS ist das Original und alles, was aus DAS hervorkommt, ist ebenfalls ein Original. Jeder Mensch ist daher einzigartig, und die Energie des Wassermanns stärkt unsere Originalität, um sie zu voller Blüte zu bringen.

Die Entfaltung der Originalität führt zur Erfüllung unseres Lebensziels. Den Weg dahin müssen wir selbst im Leben finden, es ist kein ausgetretener Pfad. Wir sollten daher nicht nach den Meinungen leben, die andere über uns haben, sondern gemäss unserer eigenen Natur. Wenn die Wassermann-Energien mit uns arbeiten, dann werden wir nur darauf achten, was wichtig ist, und dem folgen. Wir kümmern uns nicht darum, was andere über uns denken und gehen auch nicht nach ihrer Meinung. Umwandlung lässt nicht zu, dass wir in einer festen Meinung oder einer rigiden Idee verharren. Die Dinge verändern sich ständig, und Evolution ist ein Teil des göttlichen Plans. Nach diesem Plan lernen wir alle auf je eigene Art und Weise.

Wir sollten nicht versuchen andere nachzuahmen, denn sonst haben wir uns selbst verloren, weil wir nicht mehr wir selbst sind. Selbst Kinder machen heute nichts mehr nach; sie sind schon ursprünglich und originell. Meister CVV sagt: „Spirituell zu sein bedeutet ursprünglich zu sein.“ Wir sollten daher nicht etwas anderes sein wollen als was wir sind und unser inneres Wesen nach aussen bringen, dann werden wir als schön betrachtet. Eine Mango kann nicht ein Apfel sein, nur eine Mango; sie ist als Mango schon sehr gut.

Alle Eingeweihten leben für die höheren Prinzipien des Lebens und nicht entsprechend den öffentlichen Erwartungen. Die Öffentlichkeit erkennt erst allmählich den grösseren Wert dessen, was der Eingeweihte tut. Er ist unabhängig und verlässt sich auf sich selbst, er ist nicht von der Meinung anderer abhängig. Er trägt keine Meinungen über andere in sich, aber er erlaubt den Menschen, ihr eigenes Verständnis von ihm zu haben.

Meister EK

In seiner Beschreibung der ersten Begegnung mit einem Meister der Weisheit erzählt Meister EK von den Ratschlägen, die ihm der Meister gab: „Hören Sie von heute an auf, über die Gedanken anderer nachzudenken. Versuchen Sie nicht, herauszufinden, was andere über Sie denken. Bilden Sie sich keine Meinung über jemanden. Sie dürfen sich an Personen erinnern, doch Sie sollten sich nicht daran erinnern, ob sie gut oder schlecht sind. Bitten Sie niemals andere um ihre Meinung, wenn Sie etwas Gutes tun wollen. Wenn Sie spüren, dass es gut ist, dann fangen Sie an und tun Sie es. Diskutieren Sie nie darüber mit anderen.“

So fragte Meister EK nie danach, was die Zuhörer von seinem Unterricht hielten. Die öffentliche Meinung war für ihn zu oberflächlich und vorübergehend. Die Arbeit, die er zu tun hatte, war tiefgründig und wurde deshalb oft nicht verstanden. Als er Menschen in die Gayatri einweihte, die danach suchten, da fühlte sich die indische Tradition stark davon herausgefordert. Er aber sagte: „Das Licht ist für alle! Wer kann jemandem das Sonnenlicht vorenthalten?“ Und als man Meister EK sagte: „Es wäre viel besser, wenn du nicht rauchen würdest“, antwortete er: „Kümmert euch um euch selbst, nicht um mich. Sagt mir nicht, was ich tun sollte. Wenn ihr nicht wisst was ihr tun sollt, dann könnt ihr mich fragen.“ - „Wir machen uns Gedanken über die öffentliche Meinung in Bezug auf Dein Rauchen, dass ein tiefgründiger, spiritueller Lehrer Zigaretten raucht.“ Er erwiderte: „Ja und? Wenn das nicht miteinander vereinbar ist, was dann? Wer hat gesagt, dass ich ein spiritueller Lehrer bin? Ich habe es nie behauptet. Lebt nicht in der Spreu. Wenn ich eine Zigarette rauche, ist das mein Problem, es kann nicht euer Problem sein.“

Meister EK bereitete sich nie auf seinen Unterricht vor; dieser entwickelte sich in Übereinstimmung mit dem, was die Zuhörer brauchten, entsprechend der Energie der planetarischen Aspekte des jeweiligen Tages und der Energie des Ortes, an dem er sprach. Er beabsichtigte, die interessierten Hörer zu 'in-formieren', das heisst, ihr Energiesystem in den Normalzustand zu führen. Oft brachten die Zuhörer nach einem Vortrag zum Ausdruck, dass viele ihrer Fragen beantwortet und Unklarheiten beseitigt worden seien. Manche erzählten, sie hätten die richtige Führung gefunden und seien die Schwere ihrer Probleme losgeworden. Der Meister hörte ihnen zu und schwieg.

Meinungsmache

Die Menschheit leidet heute unter einer gewaltigen Meinungsmache. Viele Menschen sind von einem See von Meinungen umgeben, aus dem sie nicht herauszukommen können. Die Leute sind sehr schnell mit ihren Urteilen und möchten, dass sich ihre Meinung durchsetzt; sie zwingen sie daher auch anderen auf. Wer heute eine Ausbildung durchläuft, wird gezwungen, die Ansichten irgendwelcher Autoren zu vertreten, anstatt seine eigene Meinung zu sagen, und er wird gezwungen, dies als Bildung zu akzeptieren. So wird ihm ein verkümmertes Wachstum seiner mentalen Fähigkeiten auferlegt und sein Ausdruck wird behindert.

Auf dem spirituellen Weg wird nur Information gegeben, die andere aufnehmen können oder auch nicht. Wenn sie sie aufnehmen, dann werden sie innerlich geformt. Sie können sich beeindrucken lassen oder auch nicht, aber wir sollten nicht etwas in sie hineindrücken. Jeder versteht die Dinge wie er sie auffasst. Auch wenn wir unterschiedliche Meinungen haben, sollten wir im Umgang mit anderen einen gemeinsamen Nenner finden. Dann kann das, was gemeinsam ist, ins Zentrum gelangen und wird fortdauern. Meinungen hingegen ändern sich und sind keine feste Grundlage.

Solange uns etwas irritiert und stört, Ärger oder Wut in uns auslöst, sind wir noch in der Persönlichkeit und leben nicht in der göttlichen Gegenwart. Wir stecken in Meinungen und kritischen Haltungen fest und kommen nicht über unsere Emotionen und das konkreten Denken heraus. Wir beginnen erst sie zu überwinden, indem wir etwas Gutes für andere tun. Sobald wir damit anfangen, erhalten wir gute Gedanken, um sie in gute Handlungen umzusetzen. So lernen wir vom Herzen aus zu arbeiten; vom Herzen geht es ans Denken, und dann erfolgt der Ausdruck.

Übereinstimmung und Vision

Die Methode, um die eigenen Meinungen zu neutralisieren, besteht darin zu versuchen, den Gesichtspunkt des anderen kennenzulernen statt die eigenen Ansichten zu deklarieren. Wann immer wir uns von seinen Ansichten unterscheiden, können wir ihnen gegenüber passiv werden und versuchen, uns auf die Bedürfnisse des anderen auszurichten und das zu tun, was notwendig ist.

Es braucht nicht viel Geschicklichkeit, um einen Standpunkt und eine Meinung über eine Sache zu haben, aber es benötigt ein grosses Geschick, eine Sache von allen Seiten oder Dimensionen aus zu sehen und alles einzubeziehen. Diese Vision fördert der Wassermann. Denn erst wenn die Ansichten und Meinungen fallen, wird der Blick für das Wesentliche frei, und die vielen verschiedenen Gesichtspunkte finden ihre Synthese in der Vision. Indem wir die Hindernisse der gewohnten Muster des Sprechens, Verhaltens und Handelns überwinden, kann unsere Seele mit der Überseele eins werden.

Wir gewinnen Freunde, wenn wir lernen, mit den Menschen übereinzustimmen - nicht mit ihren Ansichten und Meinungen, sondern mit ihnen als Person. Unfreundlichkeit und Ablehnung anderen gegenüber ist zerstörerisch und damit häufig auch selbstzerstörerisch. Wir müssen nicht unbedingt mit der Persönlichkeit übereinstimmen, wenn wir mit der Person Übereinstimmung finden und so herzlich sind. Freundlichkeit und Liebe können keine Ablehnung enthalten. Die Eingeweihten haben uns die Fähigkeit demonstriert, sogar die hässlichsten Wesen zu akzeptieren und mit ihnen zusammenzuleben. Es geht darum, das Eine in allem zu erfassen und mit ihm eine starke Verbindung herzustellen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Uranus / Meister EK / div. Seminarnotizen. – E. Krishnamacharya: Spirituelle Psychologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).