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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Arbeit mit Farben: Rot

Die Farbe des Willens

Rot

Um die Sonne als Zentrum herum bewegt sich unser gesamtes Sonnensystem. Ohne die Sonne gäbe es weder Leben noch Bewusstsein. Sie ist die sichtbare Form des Herrn. Zur Zeit der Morgendämmerung erscheint der Herr in Form einer Kugel roten Lichts. Wenn die Sonne am Horizont auftaucht, betrachten wir dies als ihre Geburt. Für die menschliche Wahrnehmung ist die Sonne das erste Objekt der Manifestation.

So wie die Schöpfung aus der Dunkelheit des Hintergrunds als Schwingung hervorkommt, kommt aus der Dunkelheit der Nacht, die uns als tief leuchtendes Blau erscheint, der Morgenhimmel hervor als der reine Glanz. Dann kommt eine Farbe nach der anderen. Das Spektrum wird sichtbar, wenn aus der Dunkelheit der Nacht sich die Scheidelinie als die rote Farbe manifestiert.

Die Farben des Sonnenauf- und -untergangs sind Symbole für das Auftauchen und Verschmelzen des individuellen Bewusstseins. Dunkelheit ist ein Zustand ohne Farbe. Was wir Dunkelheit nennen, ist nach den Weisheitslehren die Ganzheit des wirklichen Lichts. Das weisse Licht und dessen Spektrum sind nur die Begrenzungen oder der Sichtbarkeitsbereich des menschlichen Auges.

Rot ist die erste Farbe, die aus dem Hintergrund der Dunkelheit hervorkommt. Das Rot teilt sich in Blau und Goldgelb. So gehen wir von einer Farbe über zu drei Farben. Es sind die Farben des ersten, zweiten und dritten Strahls. Rot bezieht sich auf den Willen, Blau auf Liebe und Wissen, und Goldgelb auf Intelligenz und Aktivität. Die drei spiegeln sich wider und werden so zu sieben Farben. Andere Farben entstehen durch Mischungen.

Das reine Bewusstsein gliedert sich in die drei Aspekte des Bewusstseins, Wille, Wissen und Aktivität auf. Die drei Farben Rot, Blau und Goldgelb verkörpern die damit verbundenen drei Qualitäten - Dynamik, Ausgeglichenheit und Trägheit, oder Rajas, Sattva und Tamas. Die drei Qualitäten und Farben sind mit den entsprechenden Klängen und Zahlen verflochten. Durch ihr Zusammenspiel manifestiert sich die Schöpfung mit all ihren Ebenen der Existenz.

Der Wille-zu-tun ist mit der Farbe Rot verbunden, die für den Kraftaspekt in der Schöpfung steht. Indem diese Kraft von der Existenz ausströmt, erschafft, entwickelt und zerstört sie. Macht und Rot gehören zusammen. Deshalb trägt Rot dynamische Aktivität in sich. In der menschlichen Geschichte wurde oftmals Rot verwendet, um Wille und Macht anzuregen.

Rudra

Die östliche Weisheit beschreibt, dass Rudra, der Herr der Schwingung, der erste und führende der vedischen Devas ist. Er befähigt das Licht jenseits der Dunkelheit, sich als sichtbares und fühlbares Licht zu manifestieren. Als der Schöpfer Brahma, der dritte Logos, beim Entstehen der Schöpfung zornig wurde, da die Kumaras ihm nicht gehorchten, versuchte er seinen Ärger einzudämmen. Das Feuer des Ärgers öffnete jedoch ein Zentrum an den Augenbrauen, und Rudra, der erste Logos, kam hervor. Als er hervortrat, war er rot und blau zugleich. Seine Qualität war blau und die Kraft, die ihn umgab, war rot. Die Kraft des Rots bahnte den Weg für die Schöpfung, und der Segen des Blaus durchdrang die Schöpfung.

Reines Rot, die erste Farbe in der Manifestation, ist die Farbe von Agni, dem ersten der 11 Rudras. Durch seine Eigenschaft des Glühens manifestiert sich der göttliche Wille. Dieser Wille führt durch seine rote Farbe die Schöpfung aus dem scheinbaren Nichts ins offenbare Etwas. Der Wille wird benötigt, um zu erbauen und auch zu zerstören. Jeder Beginn und jedes Ende erfordert Willenskraft. So ist die rote Farbe von Rudra der Anfang und auch das Ende jeder periodischen Aktivität.

Rudra wird angerufen, wenn Wille benötigt wird um zu beginnen oder aufzuhören und auch, um Blockaden aufzulösen. Durch Kontemplation über die rote Farbe kann der Wille von Rudra angerufen werden. Shiva ist einer der Rudras. Das Symbol des Mantrams OM NAMAH SHIVAYA ist der fünfzackige Stern in roter Farbe oder Rot mit strahlendem Weiss. Auch die Farbe des Mantrams YO RUDRO ist strahlendes Rot. Das Symbol ist eine leuchtende durchscheinende Doppelpyramide oder ein Lingam.

Rot, Orange, Rosa

Nur fortgeschrittene Studenten können mit reinem Rot arbeiten, wenn sie von ihrem Meister dazu angewiesen werden. Für alle anderen ist es verboten, über diese Farbe zu meditieren, da dies starke Schwingungen auf der Vitalebene erzeugt, die von einem normalen Menschen nicht kontrolliert werden können. Man wird grausam und blutdürstig. Die politischen Embleme revolutionärer Bewegungen verwendeten stets blutrote Symbole.

Die Farbe Orange ist eine mildere Version von Rot. Sie sollte benutzt werden, um einen feurigen Willen zu erwecken, damit hohe Ziele erreicht werden können. Orange sollte dann regelmässig im Brauenzentrum kontempliert werden. Orange ist die Reflektion vom Rot des kosmischen Willens auf der Mentalebene. Es verkörpert das umwandelnde Feuer in der Materie, der mentalen, emotionalen und physischen Ebene. Es ist die Farbe des konkreten Wissens und hilft uns, ein klares Denken zu erlangen und die Persönlichkeit zu transformieren. Der damit verbundene Klang ist RAM, der Saatklang des kosmischen Willens. Die Farbe sollte auf der Stirn kontempliert werden, wo der göttliche Wille im Menschen existiert. Als Symbol kann ein orangefarbener fünfzackiger Stern gewählt werden.

Sanfte, zarte Menschen, wie Kinder, sollten über Rosa kontemplieren. Rosa enthält weibliche Energie; es gehört zur Astralebene und wirkt wohltuend auf das Nervensystem.

Farben sind männlich und weiblich, da auch das Licht selbst männlich-weiblich ist. Im Rot gibt es mehr männliche Energie und im Goldgelb mehr weibliche Energie. Von Rot zu Orange nimmt die Kraft ab und geht zur weiblichen Energie über. Durch Milchweiss wird Rot zu Rosa verdünnt. Rosa wird als angenehm erlebt. Es belebt die Nerven, gleicht Emotionen aus und stärkt den Willen zu leben. Wenn wir uns etwas wünschen, dann haben unsere Gedanken Rosenfarbe.

Die Schwingung von Mars

Astrologisch ist Rot die Farbe des Zeichens Widder und Blut ist sein Stoff. Über die Schwingungen der blutroten Farbe herrscht Mars, der Widder in den niederen Kreisen regiert und den Eisengehalt im Blut. Mars leuchtet rot vor Eigenwillen und verleiht die Kraft zu kämpfen. Sein brennendes Rot wird mit blutigen Kriegen und nicht enden wollenden Kämpfen in Verbindung gebracht. Die chemischen Reaktionen des Blutes verursachen starke sexuelle Impulse. Mars regiert das Basiszentrum und das Milzzentrum, die mit rotbraunen Farben verbunden sind. Rote Steine wie Onyx sind mit den Wirkungen von Mars verbunden.

Dem Widder gegenüber liegt die Waage. Ihre Farbe ist Karminrot; sie vibriert beim Durchschnittsmenschen durch den Solarplexus. Diese Farbe entsteht aus der Reaktion des Menschen auf die trübe Mischung in seinem Inneren von Emotion, Verlangen und Liebe.

Esoterisch ist Mars eine sehr wohltätige, segensreiche Kraft. Seine Farbschwingung verleiht Opferbereitschaft und kann die Umwandlung eines Menschensohns in einen Gottessohn bewirken, dessen Blut die Welt rettet. Symbolisch nennt man die rote Farbe der Morgendämmerung auch das Blut des Erlösers. Die vedischen Seher erklärten, dass besonders die sublimen rötlichen Strahlen der Morgensonne Unreinheiten im Blut beseitigen und das Bewusstsein emporheben. Steinbock steht für die Morgendämmerung des Jahres. Daher feierten sie die Wintersonnenwende als die Geburt des Erlösers, dessen Strahlen das Leben schützen und nähren.

Ardram

Durch das rote Blut wird viel Magie bewirkt, weisse Magie und schwarze Magie, weil das Blut einen magnetischen Einfluss hat. Auf der feinstofflichen Ebene können wir die rote Farbe, die vor der Morgendämmerung auftaucht, als Liebe verstehen. Diese Farbe wird Ardram genannt, das universale zusammenhaltende Prinzip. Es ist die zusammenhaltende Lebenskraft, die den Körper integriert hält. Im Universum ist es die unsichtbare Kraft der Mutter, die die Planeten und Sonnensysteme zusammenhält. Sie wirkt in uns als das Zusammengehörigkeitsgefühl und auch die tiefe Verbundenheit, die wir mit der Göttlichkeit empfinden. Die Wärme der Göttlichkeit gibt der Seele tiefen Trost und wahre Erfüllung. Diese Herzenswärme wird dann von der Seele verteilt.

Ardra ist eine der 27 Mondkonstellationen, die sich in der dritten Dekade des Stiers befindet und eine leicht rötliche Farbe hat. Ardra bedeutet Koralle, und Korallen haben die Energie von Ardra. Wenn die Korallen den Körper berühren, dann stimulieren sie in uns das Lebensprinzip und die Herzqualität. Korallenketten sollten nicht auf der Kleidung getragen werden, sondern so, dass sie die Herzregion berühren; nur dann geben sie der Aura ihren schützenden Einfluss. Das Korallenrot ist eine sehr schützende Farbe, so stark beschützend wie der erste Strahl. Deswegen verehren die Inder die göttliche Mutter mit korallenrotem Kumkum-Pulver (Safran gemischt mit Kurkuma), und auch die göttliche Mutter wird mit korallenroten Blumen geschmückt. Die Seher sahen dabei die innewohnende göttliche Qualität des Blutes und die erhabene und göttliche Qualität des Herzlotos. Alles ist miteinander durch den Faden der Herzlichkeit verwoben.

Es wird empfohlen, über die Form der göttlichen Mutter als einer Frau mit wunderschönen schulterlangen Haaren zu meditieren. Ihre Wangen leuchten wie rosenfarbener Marmor und die Lippen ihres lächelnden Mundes sind rot.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Spirituelles Heilen / Rudra / Div. Seminarnotizen. Dr. E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )