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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Rituale

Den Plan nachahmen

Ritual

Mit jeder Schöpfung gibt es auch bestimmte Strukturen; sie geschehen aus Gewohnheit. So wie wir gewisse Gewohnheiten entwickelt haben, gibt es auch in der Schöpfung Grundmuster wie das erste Dreieck aus Impuls - Zeit - Natur, das Dreieck der kosmischen Qualitäten oder die fünffältige Manifestation der Natur. Die ganze Schöpfung ist ein grosses Ritual, denn ein Ritual ist das, was in angemessener Übereinstimmung mit den uralten Mustern geschieht. Das Aufkommen des Menschen selbst ist das Ergebnis eines organisierten Rituals der stets wirkenden unsichtbaren Kräfte der Natur. So kann das Aufkommen der Wissenschaft von den Ritualen bis zum Aufkommen des Menschen auf dieser Erde zurückverfolgt werden.

In einem Ritual ahmen wir nach. „Wie oben so unten“ ist die Arbeit des Ritualisten. Wenn wir das Wirken der Natur in einem Ritual nachahmen, richten wir uns auf das grössere Ganze aus und treten in eine Beziehung zum grösseren System. Wir erhalten die damit verbundene Energie und leiten sie dann an unsere Umgebung weiter. So koordinieren wir unser eigenes System mit den Rhythmen der kleineren und grösseren umgebenden Systeme.

Der Mond bewegt sich in einem präzisen Rhythmus um die Erde, so dass wir genau wissen, wann Vollmond und wann Neumond ist. Auch die Bewegung der Sonne und der Planeten ist höchst rhythmisch. Wenn wir uns jeden Tag damit verbinden, dann verbinden wir uns mit dem Plan, so wie er in höheren Kreisen existiert. Dies ist ein Ritual, das den Plan imitiert. Wir sollten regelmässig das Tageshoroskop anschauen, um zu wissen, wo Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn und die Mondknoten platziert sind. Im nächsten Schritt geht es darum zu wissen, was die jeweiligen Kombinationen bedeuten. Wir bringen uns mit der Planetenkombination in Übereinstimmung, um die Botschaft zu empfangen, wie sie von der Sonne und den Planeten kommt. Dann versuchen wir, sie zu manifestieren.

Die Ritualisten der Vergangenheit konnten sich auf die grösseren Rhythmen des Sonnensystems, des Tierkreises und gar der Gruppen von Sonnensystemen wie dem Grossen Bären, den Plejaden und Sirius einstellen, ohne astronomische Instrumente zu verwenden. Rein durch rhythmische und ritualistische Ausrichtung drang ihr Bewusstsein zu den grossen Systemen durch und sie erlangten tiefgründige Informationen von den Ebenen der unpersönlichen Weisheit des Universums.

Auch auf unserem Planeten gibt es einen grossartigen Rhythmus bei den fünf Elementen, den Mineralien, Pflanzen und Tieren. Nur den Menschen wurde der freie Willen gegeben, doch auch wir können dem Rhythmus folgen, um frei leben zu können. Dann erlangen wir die magnetischen Schwingungen vom Rhythmus der Natur und das entsprechende elektrische Funktionieren unseres Gehirns.

Die Urform der alten Rituale wird unter der Leitung der Meister der Weisheit wieder neu errichtet. Die hierarchischen Lehren sprechen von einem frischen Hereinkommen der Energie des siebten Strahls des Rituals und der zeremoniellen Ordnung. Meister Djwhal Khul sagt: „Der siebte Strahl kann überraschende und magische Ergebnisse bringen.“ Wenn wir rhythmisch arbeiten, kommen wir in eine Beziehung mit der magischen Kraft des siebten Strahls. Er verleiht uns grosse Kraft, wenn wir etwas über lange Zeit mit anhaltendem Interesse tun. Ohne waches Interesse wird die Tätigkeit zu einer toten Routine. Ein rhythmisches Leben jedoch führt zum Ritual und zu den in der Materie verborgenen Geheimnissen, dem Licht der Wahrheit.

Heilige Verpflichtung

Ein Ritual verlangt ein periodisch sich wiederholendes Herangehen, bei dem wir über viele Jahre zur selben Zeit dasselbe tun und stets frisch herangehen. Die Frische durchbricht die Monotonie und ermöglicht eine Kontinuität der Absicht, die den Willen erweckt. Wenn wir uns zu einem Ritual entschliessen, setzen wir fest, wann wir es machen - täglich, wöchentlich, monatlich etc. Wir sollten der Periodizität folgen und uns dem Zeitrhythmus anpassen. Wir weihen uns so dem Ritual und bleiben mit einer gleichbleibenden Schwingung dabei. Ein Ritualist ist rhythmisch, stabil und voller Hingabe zum Ritual. Er weicht nicht vom Ritual ab und durchbricht die Periodizität nicht. Wenn ein Ritual stabil ist, ordnet und systematisiert uns der siebte Strahl. Er verankert gewaltige Energien in uns und an dem Ort. So werden die Orte energetisch vorbereitet und der Ritualist sowie die Teilnehmer am Ritual werden transformiert. Deshalb funktioniert es nicht, wenn wir an einigen Ritualen teilnehmen und an anderen nicht.

Die Weihung wird auch 'heilige Verpflichtung' genannt. Wer keine Verpflichtung eingeht, ist wie ein trockenes Blatt, das sich im Wind bewegt. Viele begeisterte Schüler der okkulten Weisheit tun viele Dinge, sammeln viele Bücher, fahren hierhin und dorthin. Sie verausgaben dafür viel Energie, aber sie haben keine Weihung in der Weise, dass sie sich einem speziellen Lebensweg und einer Aufgabe mit Hingabe verpflichten. Man kann auf dem Weg auch andere Dinge tun; wichtig ist, dass man regelmässig voranschreitet, sodass man wirklich auf dem Weg geht.

Wir müssen keine Rituale durchführen, aber wenn wir eine Abneigung gegen Rhythmen haben, entfernt uns dies vom Wirken des siebten Strahls. Manche Kulturen waren so ritualistisch, dass die Menschen die Rituale schliesslich leid waren. Heute gibt es viel Auflehnung gegen Rituale, und viele wohlmeinende Menschen sehen sich als darüber hinausgewachsen an. Doch sie vergessen, dass Rituale und Zeremonien ihren Platz haben und Werte lehren, wenn sie verwendet werden, um zu offenbaren und nicht um zu verbergen. Wo die Bedeutung eines Rituals nicht realisiert wird, werden Rituale als formal und tot erlebt. Doch wenn wir im Geist nachahmen, nicht bloss die Form, erleben wir, dass Rituale und organisierte Zeremonien eine konstruktive Kraft darstellen, die zur Erfahrung Gottes führt.

Rhythmus von Ritualen

Jemand fragte einmal Meister EK, warum im Wassermann-Zeitalter überhaupt noch Rituale durchgeführt werden sollten, wo doch Meister CVV mit seinem Gebet es vereinfacht hat, sich selbst zu verwirklichen. Meister EK erklärte, das Wertvolle der Vergangenheit solle nicht einfach aufgrund der neu hereinkommenden Energie beiseite getan werden, es füge dem Yogapfad Glanz hinzu: „Die vedische Tradition hat einen Wert, und sie hilft bei der Entfaltung des Gewahrseins.“ Meister EK wurde auch einmal gefragt: „Können wir ein Ritual nicht einfach im Denken machen statt all der physischen Bemühungen?“ Er antwortete: „Ja, ihr könnte es machen, doch beginnt dann auch, nur im Denken zu essen.“ Die Seele nimmt einen Körper an, um Erfahrungen auf der physischen Ebene zu machen.

Auf dem Yogapfad von Meister CVV ist der Rhythmus des regelmässigen Morgen- und Abendgebets zentral. Andere Rituale wie Feuerritual und Wasserritual können auch als Teil dieses Pfades verstanden und der eigenen Neigung entsprechend aufgenommen werden, doch sie sind nicht für einen obligatorischen Gebrauch in den Gruppen. Niemand sollte sich auch verpflichtet fühlen, gewisse Hymnen oder Rituale, die im Osten gemacht werden, wie das Berühren der Füsse des Meisters, zu tun. Sanskrit-Hymnen oder Rituale korrekt zu lernen ist auch nicht leicht, und wenn man es tut, sollte es richtig gemacht werden.

Manche Rituale sind sehr kompliziert und die Tradition hat viele unwesentliche Dinge hinzugefügt. Meister KPK hat daher insbesondere für den Westen Rituale vereinfacht, indem er übermässige und komplizierte Abläufe weggelassen und das Wesentliche herausgearbeitet hat. Der Kern aller Rituale ist es, sich mit dem Licht zu verbinden und es hereinzurufen.

Beim Durchführen von Ritualen sollten wir uns vorstellen, dass wir im Herzen sitzen und dort das Ritual durchführen. Wenn wir während des Rituals auf ein Papier schauen und ablesen, sind wir noch unterhalb der Mentalebene. Bevor wir ein Ritual durchführen, sollten wir es auswendig kennen und die Klänge äussern können. Dann können wir uns ganz auf das Ritual ausrichten. Es kommt auf unsere Hingabe an; erst mit der göttlichen Erfahrung wird das Ritual fruchtbar.

Alle Gebete, Meditationen und Rituale haben zum Ziel, uns auf die zugrundeliegende Einheit der Existenz einzustimmen. Wenn wir ein Ritual richtig machen, hält es den ganzen Tag über im Denken an, und so wird jede Handlung zu einem Opfer für das Göttliche - essen, arbeiten, schlafen usw. So sind wir ganz natürlich in einem Zustand der Befreiung. Wenn wir vergessen, den Herrn in allem zu sehen und uns mit ihm zu verbinden, ist es nutzlos, viele Übungen durchführen.

Rituale und Geben

Manche versuchen, Geld mit Ritualen zu verdienen, indem sie die Durchführung bestimmter Rituale vorschlagen und so die Wünsche der Leute ausbeuten. Wenn die Absicht falsch ist, ist es besser, nicht daran teilzunehmen.

Ob wir an einem Ritual teilnehmen sollten oder nicht, hängt von der Reinheit und Hingabe der Person ab, die es macht. Etwas für ein Ritual zu geben, ist nicht falsch. Geld oder Dinge zu geben gehörte zu jedem Abschluss eines vedischen Rituals. Regelmässige Schenkrituale wurden als ein Schlüssel angesehen, um den inneren Griff auf das Materielle zu lockern. Je mehr wir dabei selbstlos wirken, desto mehr lockern sich die Bande des Karmas.

Manche Menschen denken, je mehr Geld sie für Rituale ausgeben, um dem Herrn zu gefallen, desto bessere Früchte würden sie bekommen. Das ist nicht der Fall. Es ist nutzlos, Rituale durchzuführen, um die eigenen Wünsche zu erfüllen; solche Rituale binden uns. Man verehrt Gott, wenn man einen Wunsch oder ein Problem hat, und vergisst ihn, wenn das einmal erfüllt ist. Wenn wir einfach den Herrn verehren und danach streben, unseren Mitmenschen zu dienen mit dem Bestreben, dabei mit dem Göttlichen verbunden zu bleiben, dann werden wir gereinigt und erkennen langsam unsere wahre Identität.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Spirituelles Heilen. Div. Seminarnotizen. Dr. E. Krishnamacharya: Buch der Rituale. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )