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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Symbolik 1 - Einführung

Hilfsmittel der Erkenntnis

Symbolik 1

Wir können die Welt nur durch Zeichen und Symbole verstehen. Was wir zum Beispiel Sonne nennen, ist nur ein Name, den wir benutzen, um das zentrale Licht unseres Sonnensystems zu bezeichnen. Es hat nichts mit dem Wort ‚Sonne‘ zu tun, welches nur eine Konvention zum Verstehen ist. In anderen Sprachen werden andere Worte benutzt. Wir verwenden die Benennungen als eine Art von Symbolik. Wenn wir mit einem Freund sprechen, schauen wir in sein Gesicht oder in eine Kamera. Aber wir wollen nicht mit dem Gesicht oder der Kamera sprechen, sondern mit dem Freund. Wir schauen auf physische Körper und verwenden sie als Symbol einer Person. Wir können nicht direkt mit der Person sprechen. Wir sprechen miteinander und sind uns dabei nicht bewusst, dass wir das Symbol für die Person nehmen. Auch die Klangschwingungen eines Übertragungsgeräts wie ein Mobile nehmen wir als Symbole, um uns mit der Person zu verbinden. Ohne Symbolik gibt es keine Kommunikation.

Ein Symbol wird definiert als ein Medium, das eine Wahrheit in der Natur oder einen Begriff eines individuellen Denkens übermittelt. An sich selbst hat ein Symbol keinen Wert, doch als Träger unseres Bewusstseins ist jedes Symbol mit grossem Wert verbunden. Wir erkennen die Existenz eines Menschen nur durch das Symbol seines physischen Körpers. Wir können die Existenz des Menschen weder sehen noch sie fühlen, und so ist der physische Körper als Symbol notwendig. Ohne den physischen Körper ist da nur die Einheit einer Gruppe von Intelligenzen, die wir Devas oder Engel nennen.

Alle Zweige der modernen wie auch der alten wissenschaftlichen Forschung bilden Teil des Themas ‚Symbolik‘. Symbole sind Hilfsmittel, um die ursprüngliche Bedeutung zu erkennen. Jede Wissenschaft hat ihre entsprechenden Symbole - auch die Geisteswissenschaften. Ein Sprachexperte kann Bücher über Kernphysik, Quantentheorie, Chemie, Biologie, Mathematik oder Informatik nicht verstehen. Wenn schon die normalen weltlichen Wissenschaften ihre Symbole und Abkürzungen haben, so gilt dies auch für die okkulten Wissenschaften und Schriften. Die Weisheitslehren können nur mit den zugehörigen Schlüsseln verstanden werden und nicht, indem wir einfach das Geschriebene lesen. Wir können die Lehren nicht in der gleichen Weise wie weltliche Texte lesen. Wir müssen ihre Symbole kennen. Ohne diese Schlüssel suchen wir im Dunkeln. Es ist töricht, eine intellektuelle Sprache und von Menschen gemachte Symbole zu verwenden, wenn es um grosse Lehren über ewige Wahrheiten geht. An jedem Punkt werden die Intellektuellen aufgehalten, denn es gibt es Verhüllungen als Schutz. Aufrichtige Sucher können die Rätsel lösen und dann weitergehen.

Die Schriften lesen

Einem Wahrheitssucher wird empfohlen, die Schriften zusammen mit den Lehren zu lesen, die von den Grossen kommen, um so den Weg zu finden. Er wird gewarnt, nicht die Schriften oder das Leben der Eingeweihten zu kommentieren oder zu kritisieren, da er nicht genug Wissen hat, um dies zu tun. Ein Blinder kann einen Sonnenaufgang nicht kommentieren. Solange Wahrheitssuchende nicht die Wahrheit erlangt haben, können sie die Lehrer, die Lehren oder die Schriften nicht verstehen. Sie tun gut daran, zu warten und sich mit Kommentaren und Kritik zurückzuhalten.

Die Schriften in ihrer ursprünglichen Form sind anders als ihre Übersetzungen. Manchmal können Übersetzungen entstellen. Original-Schriften enthalten viel von der WAHRHEIT. Wir sollten versuchen, die WAHRHEIT zu erkennen und gegebenen Anweisungen zu folgen, auch wenn wir sie nicht vollständig verstanden haben. Wir können nicht etwas, das uns nicht gefällt, aus einer Schrift entfernen. Wenn wir uns weiterentwickeln, werden wir wissen, warum es so in der Schrift steht. H.P. Blavatsky nennt dies den „bereitwilligen Gehorsam gegenüber den Forderungen der Wahrheit.“

Wenn eine Schrift für uns nicht verständlich ist, so mögen wir einen kompetenten Lehrer finden, der die Schrift kennt, und er kennt auch die Symbolik. So wie es eine richtige Herangehensweise an die Weisheitslehren gibt, so gibt es auch eine richtige Herangehensweise an den Lehrer. Nur so können wir lernen. Pythagoras wurde gefragt, warum er in Symbolen lehre, warum nicht in normaler, einfach verständlicher Sprache. Er antwortete, dass es nicht möglich sei, auf diese Weise viel mitzuteilen. Wir müssen die Ebene unseres Verstehens anheben, so dass mit dem Äussern nur eines Wortes sehr viel mitgeteilt werden kann. Alle Eingeweihten sprechen durch Symbole und Gleichnisse. Die geschriebene Schrift ist nur ein Symbol für die ungeschriebene Schrift. Alles in den Schriften ist symbolisch, um es vor den Profanen zu schützen, die die Weisheit benutzen, um Macht zu erlangen.

Es gibt sechs Schlüssel zu den Schriften. Wir benötigen die Schlüssel der spirituellen Astrologie, der Etymologie, der Metrik und Grammatik, den Zeitschlüssel und auch den Schlüssel der Äusserung. Wenn in einer Schriftstelle gesagt wird, dass die Schlange vom Baum herabkam, so müssen wir verstehen, dass es der Baum des Lebens ist und die herabsteigende Schlange die Involution der Zeit andeutet. Wenn von Adam und Eva gesagt wird, dass sie einen Mantel aus Haut anzogen, bedeutet dies, dass sie Körper aus Fleisch und Blut entwickelten. Der Apfel, den Eva isst, weist auf das Verlangen hin.

In der jüngeren Zeit gehörten Madam Blavatsky und Meister EK zu den Besten bei der Enthüllung dieser Symbole. Die ‚Geheimlehre‘ zum Beispiel wurde von HPB mit Hilfe von drei Schlüsseln der Weisheit entschlüsselt - den Schlüsseln der Zeitzyklen, der Astrologie und der Etymologie. Mit den richtigen Schlüsseln entfalten die Schriften die Weisheit in Schichten. So tief, wie wir uns umwandeln, so tief wird uns die Schrift enthüllt.

Natürliche und menschengemachte Symbole

Die Schriften haben ihre eigene Sprache und ihre eigenen Symbole, die sich von den Symbolen unterscheiden, die vom Menschen geschaffen wurden. Natürlich sind menschengemachte Symbole auch notwendig, wie die Symbole der Chemie und Physik. So gibt es zwei Arten von Symbolen, vom Menschen geschaffene und natürliche Symbole. Zahlen und ihre Funktionen sind ein Beispiel für die natürlichen Symbole, während die Ziffern menschengemachte Symbole sind, die sich von Sprache zu Sprache unterscheiden.

Natürliche Symbole sind jene Symbole, die dem Verstand des Menschen von der Natur präsentiert werden. Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sind zwei Symbole, die nicht vom Menschen gemacht sind. Menschengemachten Symbole wie die Schrift einer Sprache sind auf eine Gruppe von Leuten beschränkt, die eine gemeinsame Übereinkunft haben. Sie sind persönliche Symboliken oder Konventionen, die sich von Sprache zu Sprache unterscheiden, und sie sind niemals universal.

Die universalen Symbole bilden die Sprache der Devas, der Götter. Sie sind keine persönlichen Götter, die auf einer objektiven oder persönlichen Ebene existieren; gleichzeitig sind sie nicht von Menschen gemachte Symbole. Sie existieren als ewige Wahrheiten, die in jedem Augenblick für das Gleichgewicht der Schöpfung arbeiten. Sie existieren so wahrhaftig, wie jeder von uns existiert, wie unsere Intelligenz existiert. Aber gleichzeitig existieren sie nicht objektiv als persönliche Götter, so wie auch unsere Intelligenz nicht objektiv irgendwo anders existiert. Die Devas sollten also als Symbole verstanden werden, die in der Natur existieren und nicht von Menschenhand gemacht sind.

Diese Archetypen der universalen Phänomene existieren als verborgene Eigenschaften in der Natur und im Menschen, und sie sind von uns zu entziffern. Ihre Symbolsprache gibt uns Unterweisungen durch das ‚universale Alphabet‘. Dieses Alphabet enthält Zahl, Form, Klang, Farbe, Geruch, Geschmack, Tasten und unser Denken. Es wird von uns erwartet, diese verschiedenen Arten von Symbolen zur allmählichen Entfaltung unseres Bewusstseins zu verwenden. Wir können sie ausarbeiten, indem wir über ihre Symbolik nachdenken, sie für die Meditation verwenden und sie von unserem eigenen Standpunkt aus und in unserer Ausdrucksweise ausführen.

Das ‚eine Buch‘ lesen

Aus diesem Grund sind einige Lehrer der Ansicht, dass es nicht viel Erklärung und Literatur bedarf, wenn wir uns mit der Bedeutung dieser Symbole beschäftigen. Denn bereits als der Mensch begann, die Natur zu beobachten, lehrte ihn die Natur in Form von seinen Beobachtungen. Die Aktivität der Natur hat ihre eigene Symbolik, die sich von der vom Menschen geschaffenen Symbolik unterscheidet. Wenn wir einen Schmetterling beobachten, sehen wir, dass es auf seinen Flügeln wunderschön verzierte Muster gibt und beide Flügel die gleiche Verzierung haben, nur gespiegelt. Durch Beobachten und Nachdenken verstehen wir dann, wie die Symbolik der Natur funktioniert.

Zu den Symbolen der Natur gehören die Zeitzyklen wie die Tage und Jahre. Die Umdrehung der Erde um sich selbst bedeutet die Geburt des individuellen Bewusstseins. Ihre Rotation um die Sonne zeigt uns, wie Materie vom Bewusstsein durchdrungen wird, um die Zeitzyklen hervorzubringen, welche wir die Erdenjahre nennen. Die Form des menschlichen Körpers bildet Symbole, um die Geheimnisse des Lebens zu verstehen. Kein Arzt und auch kein menschlicher Vater kann das Wunder des Lebens geben; kein Biologe kann letztlich erklären, was Leben ist. Das Leben bildet einen Teil der Symbole, die nicht von Menschen geschaffen sind.

Wenn wir also wissen, wie wir uns den Symbolen nähern können, werden wir ihre Gegenwart spüren und erkennen, mit ihnen kommunizieren und Nutzen aus ihnen ziehen, so wie wir Nutzen aus der Annäherung an unsere eigene Intelligenz ziehen. Durch diese Symbole lesen wir das ‚eine Buch‘. Wir, die Leser, sind die eine Hälfte des Buches und die ganze äussere Schöpfung bildet den anderen Teil des Buches. Was wir ‚Subjektivität‘ nennen, ist die eine Hälfte; das, was wir ‚Objektivität‘ nennen, bildet die andere Hälfte. So beginnen wir, uns selbst zu lesen und zu erkennen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Herkules. Der Mensch und das Symbol. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: The Science of Symbolism. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )