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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Symbolik 3 – Kosmische Symbole

Kosmische Intelligenzen

Symbolik 3

Die menschliche Intelligenz neigt dazu, tief in Details einzudringen. Sie wird dabei immer stärker und technischer, bis sie individualisiert und selbstzentriert ist. Zugleich verliert die Intelligenz das Verständnis der Ganzheit und hat keine Zeit mehr, sich auf die schöpferischen Fähigkeiten ihres eigenen Wesens zu besinnen. Aus diesem Grunde legten die alten Seher aller Völker eine besondere Betonung auf die universale kosmische Symbolik. Sie lehrten, tief in Symbole einzudringen und über den Kosmos und die kosmischen Intelligenzen nachzudenken, die von den Sehern Götter genannt wurden. Die Beschäftigung mit solchem Wissen ist sehr wichtig; sie hebt uns aus unseren begrenzten Identifikationen und alltäglichen Geschehnissen heraus. Wir kümmern uns dann nicht mehr so sehr um belanglose Kleinigkeiten.

Wenn wir die Schriften lesen, erscheinen Ideen über die universalen Intelligenzen in unserem Denken; wir entdecken, dass wir nicht nur tiefer eintauchen, sondern auch, dass wir uns in einen multidimensionalen Globus menschlicher Vorstellung hinein erweitern. Wir erkennen, dass es ein Bewusstsein gibt, das unserem Gewahrsein vorausgeht. Dieses grundlegende Bewusstsein ist die Matrix unserer psychischen Entwicklung. Die universalen Intelligenzen wirken durch uns, selbst bevor wir sie erkannt haben.

Die alte Weisheit spricht von der Kosmogenese und von der Anthropogenese - wie der Kosmos und der Mensch ins Dasein getreten sind. Die zur Meditation gegebenen kosmischen Symbole lassen uns erfahren, dass es eine reine Existenz gibt, die sich als vier grundlegende kosmische Intelligenzen zum Ausdruck bringt: als Bewusstsein, als Zeit, als Pulsierung und als die kosmische Natur. Das Sein ist die Grundlage des Bewusstseins und der kosmischen Natur. Die kosmische Natur wird auch Aditi genannt, was „das ursprüngliche Licht“ bedeutet. Das Licht verhüllt und verdunkelt das Eine. Daher wird die kosmische Natur auch Illusion genannt und von einer weiblichen Gottheit, Maya symbolisiert.

Wenn die Entfaltung der Schöpfung geschieht, gibt es auch Pulsierung. Die Pulsierung ist entfaltend und zusammenziehend; daher wird sie als ein Vogel mit seinen zwei Flügeln beschrieben. Die Zeit hat eine zyklische Bewegung und wird deshalb symbolisch als eine Schlange charakterisiert. Das Wirken dieser vier grundlegenden kosmischen Intelligenzen wird durch ein Bild dargestellt, wo der Herr auf einer Schlange ruht. Zu seinen Füssen sitzt die kosmische Natur, und ganz in der Nähe sitzt der grosse Vogel.

Vishnu und Lakshmi

Der Herr wird im Osten Vishnu genannt, das kosmische Prinzip, das alles erfüllt und durchdringt. Sein Reittier oder Träger ist Garuda, der grosse Adler, das Prinzip des pulsierenden, dynamischen Lebens. Seine Frau ist die göttliche Mutter; sie wird Lakshmi genannt, was das universale Symbol bedeutet. Lakshmi sitzt auf einem grossen Lotus, dem Prinzip der Entfaltung. Lakshmi ist die symbolische Darstellung der Gegenwart des Einen. Sie wird als das Licht verehrt, weil das Licht das Absolute repräsentiert. Die ganze Schöpfung ist das Werk von Licht und Klang, die beide aus der Mutter hervorkommen. Jede Form die wir sehen ist ihrem Wesen nach Licht des Bewusstseins und als Form eine Darstellung des Bewusstseins. Wir fühlen uns instinktiv von Formen angezogen, in denen das Bewusstsein reichlicher vorhanden ist. So sind manche Formen anziehender als andere, zum Beispiel ein weisser Lotus, ein weisses Pferd, ein weisser Hund oder eine weisse Taube. Genauso ist es auch mit manchen Menschen, von denen wir uns zutiefst angezogen fühlen. Die Unterschiede liegen im Grad der Schwingungsart und der Ausstrahlung.

In Indien wird der Herr in blauer Farbe abgebildet, während Lakshmi als die Mutter des Glanzes verehrt wird. Die Symbole zur Verehrung der Mutter sind reich mit Goldornamenten und goldfarbenem Kurkumapulver geschmückt. Verehrungsrituale durchzuführen hilft, unsere Psyche im Gleichgewicht zu halten, unabhängig von günstigen oder ungünstigen Ereignissen im Leben.

Die Seher visualisierten Vishnu, den Herrn der Existenz, symbolisch als inmitten des Ozeans der Erfahrung ruhend. Aus dem Ozean tauchen ewig die Wellen der Schöpfung auf. Im Zentrum des Ozeans befindet sich ein Strudel, aus dem sich die Schlange Ananta (Endlosigkeit) entfaltet, die kontinuierliche Kettenaktion von Wandel und Werden. Diese Schlange mit ihrem sich entwindenden Schwanz betrachteten die Yogis als die kosmische Kundalini. Madame Blavatsky betont, dass die Schlange wahrhaftig das Symbol spiritueller Weisheit ist. Aus dem Nabel Vishnus kommt ein sich stets ausweitender Lotus mit vier Hauptblütenblättern hervor, und aus dem Lotus tritt Brahma, der Schöpfer mit seinen vier Gesichtern in Erscheinung. Diese gesamte Figur bildet die Grundlage der puranischen Symbolik. Sie ist eines der ältesten Symbole, die vom Menschen empfangen und verwendet wurden, um spirituelle Weisheit zu vermitteln.

Das Lingam

Das Grundsymbol der Schöpfung ist das Lingam, eine Gestalt in der Form eines Eies mit dem Potential der Zahl 10. Die Zehn ist eine vollkommene Zahl und das Ei ist die vollkommene Form für die Manifestation, das Fundament aller anderen Formbildungen. Die Entstehung der Welt, die Kosmogenese, verlief von der Kugel zum Ei, vom Ei zur Kosmischen Person, von der Kosmischen Person zur vierfältigen Schöpfung. Das Kosmische Ei enthält alle vorstellbaren schöpferischen Intelligenzen und es ist die Grundlage aller Formen. Aus diesem Grund betrachtet die vedische Tradition die Verehrung des Lingams als die Verehrung des kosmischen Eies. Es wird Shiva Lingam genannt; Shiva bedeutet glückbringend und das Lingam ist ein Symbol für Glück. Im Verständnis späterer Zeiten wurde das Lingam als der männliche Aspekt betrachtet und die Basis des Lingams als der weibliche Aspekt. Dem ursprünglichen Verständnis gemäss repräsentiert das Lingam jedoch alles in einem, einschliesslich der weiblichen Form. Lord Shiva wurde deshalb auch als Ardhanari dargestellt, eine Gestalt, die der Länge nach halb männlich und halb weiblich ist. Das Shiva Lingam stellt diese Doppel-Einheit dar. Menschen aus dem Westen missverstanden es als ein Emblem der männlichen und weiblichen Organe.

Das Lingam ist das Potential all dessen, was IST und es manifestiert, was der Verehrende sich von ihm wünscht. Jede kosmische, solare und planetarische Gottheit kann in diesem Symbol, das alles enthält, angerufen werden. Es gibt eine Vielfalt von Lingams - aus Lehm, Sand, Stein, aus Edelstein, kostbarem Metall oder Kristall. Doch Lingam bleibt Lingam, gleich aus welchem Material es ist. Wichtiger als das Material ist die Form. Der Segen des Lingams kann durch die Tiefe der Hingabe übermittelt werden. In Indien empfingen die Seher zwölf äusserst glückverheissende Lingams, in denen Lord Rudra in einer strahlenden Eiform aus Licht erfahren werden kann. Sie werden Jyothir Lingams genannt. In China und Südamerika gibt es grosse Steinformationen in einer vollendeten Lingamform, die verblüffend schön und ausstrahlend sind. Berggipfel und auch Pyramiden werden als Formen von Shiva Lingams gesehen. Eine Doppelpyramide ist ein vollkommenes Shiva Lingam mit scharfen Winkeln. Werden die Winkel abgerundet, wird dies als noch segensreicher betrachtet. Dies ist ein Symbol für die Transformation.

Wir können auch bewusst um uns herum oder gemeinsam um unsere Gruppe, für die Nation oder auch für den Planeten eine Doppelpyramide erbauen und die Devas der Richtungen anrufen. Es ist dasselbe wie ein Shiva Lingam und erzeugt eine schützende Rüstung, damit keine unerwünschten Ereignisse eintreten. Dies ist eine uralte Praxis der Lichtarbeit, um den Schutz des guten Willens sicherzustellen. In Indien wird dieses Lingam auch vor Durchführung eines Rituals zur Verehrung von Shiva errichtet.

Astrologische Symbole

Auch die Symbole der kosmischen, solaren und planetarischen Prinzipien sind tiefgründige Schlüssel zum Verständnis ihres mikrokosmischen und makrokosmischen Wirkens. Es handelt sich hier nicht um Astrologie, auch wenn die astrologischen Symbole verwendet werden. Die Sonne ist ein Symbol für das „Ich bin“-Bewusstsein, der Mond symbolisiert unser Denkvermögen und die Erde ist ein Symbol für die Materie unseres physischen Körpers. Jeden Tag gelangt die Materie der Erde in Form von Essen und Trinken in unseren Körper. So dreht sie sich um das „Ich bin“ in uns. Die Umdrehung der Erde um sich selbst stellt die Geburt des individuellen Bewusstseins und den Pfad auf der Pilgerreise der sich entwickelnden Seele dar. Die Rotation des Mondes um die Erde ist das Symbol des reflektierten Lichts des Bewusstseins, das wir Denkvermögen nennen. Die Rotation der Erde um die Sonne zeigt, wie Materie vom Bewusstsein durchdrungen wird, um die Zeitzyklen hervorzubringen, die wir die Erdenjahre nennen. Durch die Sonne bringen sich die sieben Grundprinzipien als die sieben Hauptplaneten zum Ausdruck und in uns durch die sieben Zentren. Durch die Sonne manifestieren sich auch die zwölf Qualitäten als die zwölf Sonnenzeichen. Der Tierkreis ist die Saat der Weisheit, aus der die Planeten die jährlichen Früchte in all ihren Einzelheiten hervorkeimen. Die Planeten beginnen, uns so viel zu enthüllen, wie wir gemäss unserem Entwicklungsstand in der Lage sind zu verstehen.

Die Erde ist symbolisch aus der Venus hervorgekommen, deshalb sind das Symbol der Venus und das der Erde die gleichen Symbole, nur um genau 180 Grad gedreht. Das Venussymbol ist ein Kreis und darunter ein Kreuz, d. h. seine Energien kommen herunter, und beim Erdsymbol steht das Kreuz auf dem Kreis, d. h. dass wir alle, die auf der Erde geboren wurden, das Kreuz der Unwissenheit zu tragen haben. Wenn die Unwissenheit beseitigt ist, dann herrscht das Wissen vor und dieses Wissen reinigt. Venus ist die Kraft der Liebe in uns, Merkur der Intellekt, Mars die Kraft, Jupiter die Ausweitung des Bewusstsein, Saturn konsolidiert und bindet. Alle Planeten, die wir im Sonnensystem wahrnehmen, sind nur Symbole, durch die sich die verborgenen planetarischen Prinzipien als Auswirkungen offenbaren. Diese Auswirkungen sind nur ein Sinnbild des in ihnen als Prinzip verborgenen Lebens, das sich in Ereignissen des Lebens offenbart.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Sri Suktam. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: The Science of Symbolism. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )