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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Symbolik 4 – Tiersymbole

Schlüssel der Tiersymbolik

Symbolik 4

In den Schriften gibt es viele halb-mythische Erzählungen, in denen uns Tiere wie Löwen, Elefanten, Schlangen usw. begegnen. Die Tiere treten als Symbole auf, die uns etwas sagen wollen. Die Geschichten sind Allegorien und sollten nicht wörtlich verstanden werden. Sie wollen esoterische Lehren für eine durchschnittliche Intelligenz verständlich machen und unsere Intuition erwecken. Als Schüler der Weisheit sollten wir versuchen, mit den entsprechenden Schlüsseln die ursprünglichen Weisheiten zu entdecken, die sich an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten auf unterschiedliche Weise zeigen. Alle Eingeweihten sprechen durch Symbole und Gleichnisse. Schriften zu kommentieren ohne sie zu verstehen ist Arroganz. Ohne die richtige Herangehensweise zu kennen, werden wir nichts lernen. Ein Schlüssel zum Verstehen ist durch die Symbolik.

Viele mythologische Helden töten einen Löwen. Es geht jedoch nicht um einen Löwen, sondern um das Eintreten in die innere Höhle des Löwe-Zeichens. Der Stier in einer vedischen Schrift ist symbolisch und steht für die Sprache, für das Wort. Das Pferd steht für das Lebensprinzip. Der Vogel steht für die Pulsierung; die Schlange repräsentiert Zyklen der Zeit. Wir können die Schriften der Weisheitslehren nicht wie einen Roman lesen; sonst erfassen wir nur das Augenscheinliche, aber nicht die verborgene Essenz. Viele lesen die Bücher zu schnell und verpassen so den Schatz, der in den Aussagen der grossen Eingeweihten enthalten ist. Bei den Lehren mag ein einziger Satz tausend Sätze hinter sich haben. Wenn wir nachdenken, verstehen wir besser; mit Intuition verstehen wir noch besser. Soweit wir unser Leben durch spirituelle Disziplin und Studium und Kontemplation über Symbole umwandeln, soweit offenbaren sich uns die Lehren.

Die Schlange

Einige Symbole haben im Laufe der Geschichte eigene Entwicklungen durchgemacht. In der biblischen Symbolik wurde die Schlange z.B. in bestimmten Jahrhunderten von gewissen Menschen als etwas nicht Heiliges betrachtet, als ein Symbol der Versuchung, die den Menschen zum Bösen verführt. Zuvor und auch nach dieser Zeit hatte die Schlange eine viel breitere Symbolik. Von einigen jüdischen Sekten wurde die Schlange als sehr heilig angesehen. Wann immer Jesus Christus über die Schlange sprach, nahm er sie als ein Symbol der verborgenen Weisheit.

In der vedischen Symbolik steht die Schlange immer mit Zeit in Verbindung. Der involutionäre und evolutionäre Aspekt der Zeit wird als kreisförmige Schlange dargestellt: Das Feuer, das aus der Quelle entspringt, die wir den „unaussprechlichen Gott“ nennen, leitet die gesamte Schöpfung und wendet sich dann wieder zurück zum Vater. In den Weltschriften wird das Herabkommen der Energien auch symbolisch als Schlange dargestellt; der Aufstieg der Energien wird mit einem Adler, einem Pfau oder einem anderen bedeutenden Vogel verglichen.

Der Abstieg der Schlange vom Baum des Lebens ist ein Hinweis auf den Prozess der schöpferischen Entfaltung durch die Zeit. Mit der Involution steigt die perfekte Schöpfung in die unvollkommene materielle Schöpfung herab. Im Paradies waren Adam und Eva feinstofflich. Als sie Kleider aus Haut bekamen, erreichte die Schöpfung die physische Ebene. Als das Bewusstsein, dargestellt durch einen Vogel oder einen Adler, zugunsten des Materiellen starb, wurde aus dem Vogel mit Flügeln eine kriechende Schlange, die tief in die Erde hineinkroch. Die Symbolik bezieht sich auf die Erfahrung des Menschen in der Materie: Im objektiven Leben gräbt sich der Mensch immer tiefer in die Materie ein, und entsprechend wird das Bewusstsein getötet. Doch durch die Praxis der Jüngerschaft wird jetzt der frühere Vorgang umgekehrt - die Persönlichkeit stirbt und die Seele wird geboren. So kehren wir wieder ins Bewusstsein zurück, und die Schlange wird wieder zu einem geflügelten Vogel. Das wird das Besiegen der Schlange genannt.

Es heisst, dass Herkules, Krishna und Apollo die Schlange besiegten. Jeder Jünger muss auf seinem Weg zur Wahrheit die Schlange besiegen. Die Eingeweihten und Avatare stellen dies in ihrem Leben beispielhaft dar. Es ist kein Töten einer Schlange im objektiven Leben, sondern das Besiegen der eigenen giftigen, schädigenden inneren Haltungen, um das Erwachen des inneren Bewusstseins vom materiellen Zentrum, dem unteren Basiszentrum, zum spirituellen Zentrum, dem Augenbrauenzentrum, zu ermöglichen.

Shiva trägt Schlangen als Schmuck am Körper. Dahinter steht eine grossartige Symbolik. Die Zeit ist sein Ornament. Auf seinem Kopf entspringt eine Quelle (Wassermann); als Reittier hat er einen Stier (der Ausdruck des göttlichen Worts). Durch seine Frauen und seine Söhne führt Shiva seine Aktivität aus. Eine Frau sitzt auf einem Löwen, ein Sohn, Ganesha, hat einen Elefantenkopf und eine Ratte als Reittier; das Reittier eines weiteren Sohns, Kumara, ist ein Pfau. Diese Kombination sieht für Nicht-Wissende sehr seltsam aus, doch es ist eine hervorragende poetische Darstellung der Kombination von Energien, die von den Sehern wahrgenommen und dann in diesen Formen dargestellt wurde.

In jedem Durchschnittsmenschen gibt es ein Tier. Dieses Tier muss gezähmt werden, so dass wir auf ihm reiten können. Die Persönlichkeit ist das Tier, auf dem wir als Seele reiten sollten, anstatt dass das Tier auf uns reitet. Die Göttin Durga wird auf einem Löwen reitend dargestellt. Der Löwe stellt das astrologische Zeichen Löwe dar. Das Symbol steht für die Aktivität des Zeichens Jungfrau und des vorangehenden Zeichens Löwe, denn wenn wird auf dem evolutionären Pfad sind, wird die Richtung des Tierkreisrades umgekehrt.

Elefant und Ratte

Der elefantenköpfige Ganesha oder Ganapati ist das kosmische Jupiterprinzip; er wird als Herr des Reichtums und der Weisheit verehrt. Sein Bauch repräsentiert Erfüllung. Die Farbe ist eine Variation von goldgelb bis honiggelb, und der Stein ist Topas. Seine grossen Ohren stehen symbolisch für tiefes Zuhören. Sein Klang ist GAM, die Zahl ist drei. Sein Kopf stellt ein Dreieck dar und ist ein Symbol der Weisheit. Das geometrische Symbol von Ganesha ist das Dreieck innerhalb des Kreises mit einem Mittelpunkt. Sein Rüssel repräsentiert die Kundalini-Kraft. Der aufsteigende Elefantenrüssel weist auf die Aufwärtsbewegung des Klanges hin. Unser Kopf und das Rückenmarksystem sehen wie Kopf und Rüssel des Elefanten aus.

Ganesha sieht sehr gross und eher unbeweglich aus, aber er reitet auf einer Ratte. Die Ratte steht für Merkur und repräsentiert Geschicklichkeit. Die Symbolik vermittelt die Botschaft: Wenn wir grosse Weisheit besitzen, sie aber nicht manifestieren können, dann ist die Weisheit nur eine Last und nicht von Nutzen. Die Ratte hingegen ist schnell und auch ein hervorragender Dieb. Ist Merkur nicht mit Tugend verbunden, dann kann er gefährlich geschickt sein. Alle intelligenten Leute, die geschickt sind, aber nicht von edlen Motiven geleitet werden, stellen eine Gefahr dar. Wie Ratten können sie auf intelligente Weise stehlen. Heutzutage nutzen viele Unternehmen Intelligenz geschickt, um sich etwas anzueignen, zu manipulieren und zu stehlen. Wenn Merkur mit Jupiter verbunden ist, haben wir die Möglichkeit, Weisheit auf geschickte Weise zum Wohle der Gesellschaft zu manifestieren.

Der Elefant ist eines der tiefgründigsten vedischen Tiersymbole. Er steht auch für Lichtwesen, für die Meister der Weisheit. Die weisse Farbe des Elefanten bezieht sich auf das Licht, das der Elefant hervorbringt. Die göttliche Mutter ist von Elefantengruppen umgeben. Um sie herum kann keine Unwissenheit herrschen, weil Lichtwesen da sind. Ein weisser Elefant, ein weisses geflügeltes Pferd, ein weisser Hund, eine weisse Taube oder ein weisser Schwan in ruhigem Wasser sind Symbole, die für die Kontemplation empfohlen werden. Wir fühlen uns instinktiv von solchen Formen angezogen, weil in ihnen Bewusstsein in reicherer Form vorhanden ist.

Kuh, Pferd und Hund

Dattatreya und auch Krishna werden von einer gesunden weissen Kuh begleitet. In der vedischen Symbolik stellt die Kuh die Schöpfung und auch unseren Planeten Erde dar. Der Planet und die Schöpfung sind bereit, gemolken zu werden, d.h. die Lebewesen auf allen Ebenen der Existenz zu nähren. Aus diesem Grund wird die Kuh als heilig betrachtet, verehrt, beschützt und gut gefüttert, bevor man ihre Milch nimmt. Sie ist auch ein Symbol der Rechtschaffenheit und des Lichtstrahls jenseits der sieben Ebenen.

Die Seher betrachteten den Sonnenstrahl als Übermittler von Licht und Leben, und sie machten daher das Pferd zum Symbol für die Lebenskraft und für den Feueraspekt in der Schöpfung. Sie sagten symbolisch, die Sonne habe einen Wagen mit sieben Pferden, der die sieben Strahlen ausstrahlt. Das Pferd wird auf Sanskrit ‘ashva’ genannt. ‘A-shwa’ bedeutet 'nicht Vergangenheit, nicht Zukunft', sondern in der Gegenwart zu sein. Wer ständig in der Gegenwart leben kann, ist auf das Pferd gestiegen. Das Pferd wird auch ‘haya’ genannt. ‘Haya’ ist ein erhabener Klang, der mit dem Sahasrara und dem Ajna-Zentrum verbunden ist. Die drei Feuerzeichen des Tierkreises stehen mit der Symbolik des Pferdes in Beziehung. Widder verkörpert das Haupt des Pferdes und auch das geistige Feuer; Löwe stellt den Körper dar und das Seelenfeuer dar; Schütze repräsentiert den Schweif des Pferdes und das physische Feuer. Dies ist der Pfad des Feuers.

Die Symbolik des Hundes ist sehr tiefgründig und kann hier nur angedeutet werden. Der Hund ist ein Symbol für Wachsamkeit, Hellhörigkeit und Loyalität. Er lehrt uns Dankbarkeit und Hingabe und aufmerksam auf die Signale des Meisters zu sein. Es ist das Meisterbewusstsein, das sich durch vollendete menschliche Instrumente kanalisiert. In dem Masse, wie ein Mensch dem Meister gegenüber loyal ist, kann er die Energie des Meisters aufnehmen. In der vedischen Symbolik heisst das Zeichen Löwe 'der Hund‘ und es steht mit der Hierarchie in Verbindung. Löwe und Skorpion sind mit dem Hundsstern Sirius verbunden. Lord Dattatreya, der Herr des Hundssterns, ist stets von vier Hunden umgeben, ein Symbol der vierfältigen Dimension der Schöpfung.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Sri Suktam. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )