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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Agnishvattas

Der Herabstieg

Agnishvattas

Das Lesen einer Schrift ist nicht das Gleiche wie das Lesen eines Romans; es ist ein Sehen ohne Augen, ein Hören ohne Ohren. Ein intuitiver Denker versteht die Themen und Ideen besser als ein oberflächlicher Mensch. Die Bücher der Lehren offenbaren so viel, wie es dem Auffassungsvermögen des Lesers entspricht. Die meisten Menschen lesen die Lehren zu schnell; sie lesen über Wesentliches hinweg und verpassen so den Schatz, der in den Aussagen der grossen Eingeweihten enthalten ist. Wenn wir durch eine spirituelle Disziplin unser Bewusstsein entfalten, offenbaren sich die Schriften langsam in vollerer Bedeutung. Um die Weisheitslehre für eine durchschnittliche Intelligenz verständlich zu machen, werden Symbole und Allegorien verwendet. Sie dienen dazu, die Intuition zu erwecken, wir sollten sie nicht wortwörtlich verstehen.

Die Entwicklung des Menschen verlief über riesige Zeiträume. Die Weisheitslehren erklären, dass der Mensch ein Herabstieg vom Himmel ist, nicht ein Aufstieg von der Materie. Der Körper ist der Träger des menschlichen Wesens; er ist durch die Evolution aufgestiegen und unterscheidet sich seiner Natur nach nicht vom Tier. Der Körper erhält Bewusstsein, wenn die Seele in ihm gegenwärtig ist. Die Qualität des Körpers ist weit niedriger als die Qualität der Seele.

Vor etwa 18 Millionen Jahren kamen erhabene feurige Wesen von höheren Ebenen herab, um den Menschen mit dem Denkprinzip zu begaben. Diese Wesen hatten bereits in früheren Zyklen Vollendung erlangt. Wir kennen sie unter vielen Namen; sie werden u.a. Sonnen-Devas, Solar Pitris, Manasa Devas, Dhyanis, Kumaras oder Agnishvattas genannt. Die Sonnenengel oder Agnishvattas stiegen bis zur 3. Unterebene der Mentalebene herab, um in der Nähe der dichtphysischen Welten zu bleiben und im Menschen das Denkvermögen zu stimulieren.

Agnishvattas bedeutet, dass sie das Fortpflanzungsfeuer abgelegt haben. Ihre Energie bewegt sich stets nach oben, und so werden sie auch die ewigen Jünglinge genannt. Sie nahmen nicht aktiv an der Schöpfung teil, sondern begaben sich in Kontemplation. Es sind jene, die die Hierarchie bildeten.

Die rebellischen Devas

Die Agnishvattas kamen durch den Willen der Kosmischen Person aus dem Schöpfer Brahma hervor. Brahma dachte: „Es sind meine Söhne und sie sollen daher bei meiner Arbeit mitmachen.“ Sie wussten jedoch, dass es ihre Mission war, in der Schöpfung gegenwärtig zu sein, aber nicht zu erschaffen. Der Schöpfer erkannte dies nicht, und so wurden sie, allegorisch gesprochen, von ihm verflucht, in die Schöpfung hinabzusteigen. Dies war aber genau das, was sie zu tun vorhatten. Sie hätten nicht herabsteigen müssen, sondern erschufen durch den „Fluch“ einen Grund und das entsprechende Karma. Daher mussten sie nach dem Gesetz herabsteigen. Dies wird im Westen auch der Fall der Engel genannt.

Der Herabstieg dieser feurigen Egos war jedoch eine Tat des Mitgefühls, denn sie kamen herab, um ihren Brüdern, die in den niederen Rängen lebten, zu ermöglichen, emporzusteigen. Dies ist nicht nur eine allegorische Darstellung, ihre Tat war und ist eine grosse Hilfe. Im Ablauf der Dinge wird diese Gruppe von Devas jedoch als Rebellen betrachtet. Die Rebellen unsere sind Retter, die beschlossen, aus Liebe uns den freien Willen zu geben und so unsere Evolution zu beschleunigen. Andere Devas betrachteten dies als Gefahr, und in der Tat birgt die Freiheit ihre eigenen Gefahren. Für die anderen Spezies verlief die Evolution unbewusst und langsam. Während wir früher wie Schafe waren und uns wie in einem Traum bewegten, können wir jetzt selbst entscheiden. Wir können die Gabe zum Guten wie zum Bösen verwenden.

Andere Deva-Gruppen arbeiteten mit dem Schöpfer zusammen. So haben die Barhishads, auch Herren des Mondes oder Lunare Pitris genannt, das Fortpflanzungsfeuer nicht abgelegt und liessen zu, dass durch sie Lebewesen kamen. Und so haben sie die Form des menschlichen Körpers hervorgebracht. Die Barhishads werden auch die sieben Seher genannt. Durch sie kommen die sieben Rassen; sie haben auch eine Beziehung zu den sieben Zentren in unserem Körper.

Die Agnishvattas entsprechen dem Prometheus der griechischen Mythologie wie auch der Schlange der biblischen Genesis. Prometheus brachte der Menschheit das Selbstbewusstsein als das Feuer der Götter. Er wurde dafür bestraft, indem er an den Fels der Materie gekettet wurde. In der Genesis verführte die Schlange Adam und Eva, die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, um „wie die Götter zu werden“. Sie wurden dann aus dem Paradies vertrieben und legten „Mäntel aus Haut“ an, die dichten Körper.

Diese Allegorien sind sehr wahr. Es gibt grosse Unterschiede im Gewebe dieser Mäntel, so wie es harte und weiche Bekleidung gibt. Und daher gibt es Unterschiede und Abstufungen im Bewusstsein, auch wenn die gesamte Menschheit auf der Ebene des Geistes, der Monade, gleich ist. Je nachdem, in welcher Form sich der göttliche Funke, die Monade aufhält, können die Unterschiede sehr gross sein, speziell gegenüber den anderen Naturreichen. Wir sind Seelen, wir haben Körper aus Materie, die in verschiedenen Abstufungen existiert. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir ein Doppelwesen sind. Wir können die Schönheit des menschlichen Wesens nur erkennen und erleben, wenn wir lernen, die zweifachen Energien, die in uns vorhanden sind, zu erfahren.

Das Manas-Prinzip

Die meisten Menschen im Westen finden es schwierig, diese Doppelnatur zu verstehen und dass wir unser Selbstbewusstsein durch den Herabstieg von erhabenen Wesen geschenkt bekamen, den heiligen Manasa Devas oder Agnishvattas. Die von der Wissenschaft akzeptierte Theorie Darwins besagt, der Affe sei der Vorfahre des Menschen, der sich vom Tierreich weiterentwickelt habe. Wenn man jedoch das Gehirn eines Affen und das eines sehr primitiven Menschen vergleicht, entdeckt man, dass das menschliche Gehirn viel weiter entwickelt ist als das des Affen. Dazwischen besteht eine Lücke, die bislang nicht erklärt werden konnte.

In der Natur geschieht jede Evolution ganz allmählich. Zwischen dem Bewusstsein des Tieres und dem Selbstbewusstsein des Menschen besteht aber eine unüberbrückbare Kluft. Selbst das höchstentwickelte Tier kann nicht mit einem Menschen verglichen werden. Wir haben eine Seele, ein Selbstbewusstsein, und dies durch die Agnishvattas. Sie sind aus ihren erhabenen Sphären herabgestiegen und haben sich geopfert, um bei uns zu sein und die Entfaltung des Denkvermögens zu beschleunigen.

Es gibt ein ewiges Gesetz, nach dem jeder Mensch seine eigene Entfaltung auszuarbeiten hat. Die grosse Existenz, auch Himmlischer Mensch oder Überseele genannt, leistet nur Unterstützung, nicht jedoch die direkte Handlung für unsere Entfaltung. Die Überseele existiert auch in uns, und ihr Licht nennen wir „das Licht der Agnishvattas“. Wir sind Geist, der von Licht umhüllt ist. Die Seele ist umhüllter Geist. Diese Umhüllung ist Licht, und dieses Licht wird Buddhi genannt. Bis die Seele ihren Körper bekommen hat, ist sie ein Doppelwesen, von Atma-Buddhi. Wenn das Denkvermögen, Manas hinzukommt, wird sie zu einem dreifachen Wesen.

Durch das Manas-Prinzip wurden wir uns der objektiven Welten bewusst. Zuvor lebten wir in einer Art Traumzustand nur in der Subjektivität. Wir erleben dies täglich beim Schlafen, wo wir keine Beziehung zu den Dingen unserer Umgebung haben. Im Tiefschlaf wissen wir nichts über uns, weder unseren Namen noch wo wir schlafen. Sobald wir erwachen, können wir spüren, dass wir existieren. Sobald wir bewusst werden, beginnen die Agnishvattas als Gedanken zu wirken. Sie sind so aktiv, dass wir keine Zeit haben, den zweiten Schritt zu spüren, die Bewusstheit der Existenz. Wir sollen uns daher beim Erwachen gewisse Fragen stellen: „Wer bin ich?“ Die Antwort lautet: „Du bist die Morgendämmerung.“ Dies sind sehr heilige Erklärungen aus den Schriften. Wenn wir fragen: „Wer bin ich?“, ist die Bewusstheit der Existenz bereits vorhanden. Wir erwachen ins Licht hinein, daher die Antwort: „Du bist die Morgendämmerung.“ Dann: „Wo bin ich?“ - „Du bist im Osten.“ Der Osten ist die Quelle des Lichts, im Ajna. Und: „Wie werde ich genannt?“ Wenn wir nicht den gegebenen Namen aufgreifen, dann wird DER Name erkannt, oder „ICH BIN“. Und schliesslich: „Was soll ich tun?“

Jeden Morgen in der Dämmerung besuchen uns die Agnishvattas, die Devas der fünften Ebene, der Mentalebene. Sie bringen die spirituellen wie materiellen Energien mit sich. Einmal im Monat besuchen sie uns in einem grösseren Masse, während der 24 Stunden nach dem Neumond-Punkt. Dann gibt es noch jährlich einen grösseren Besuch im Monat Steinbock, der Morgendämmerung des Jahres. Bei jeder Morgendämmerung, wenn sich die Dunkelheit in Licht verwandelt, ist dies der Besuch der Agnishvattas, und er geschieht täglich. Wann immer wir an sie denken, ist dies eine Morgendämmerung, und so dämmert langsam das Licht in uns heran.

Der egoische Lotus

Im unentwickelten Zustand ist unser Denkvermögen wie eine geschlossene Knospe, die nicht von aussen geöffnet werden kann, ohne sie zu zerstören. Richtet sich die Blume immer mehr zum Sonnenlicht aus, dann wird sie sich langsam öffnen. Die Gegenwart der Agnishvattas ist Licht, und dadurch entfaltet sich die Knospe mit der Zeit zu einem erbühten egoischen Lotus. Er besteht aus vier Lagen von je drei Blütenblättern, und im Zentrum befindet sich ein strahlendes Juwel aus elektrisch-blauem Licht, unser göttlicher Funke.

Wir sollten die Energien der Morgendämmerung für spirituelle Arbeit nutzen, damit unser Lotus das Licht in Reinheit empfangen und erblühen kann. Die meisten fühlen sich während der Dämmerungsstunden schläfrig, weil die Materie in uns so stark ist, dass sie sich gegen das Licht wehrt. Es braucht viel Zeit zum Entfalten. Die Agnishvattas zwingen uns nicht, sie geben uns nur unaufhörlich das Licht ihrer Gegenwart, seit Millionen von Jahren.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Mars – Der Kumara / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Spirituelle Psychologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen ( www.kulapati.de ).